Der erste UFC Event des neuen Jahres versprach viel.
Daniel Cormier wollte seine beeindruckende Rekordserie gegen den Champion Jon Jones fortsetzen und Donald Cerrone rief dazu auf, den aufstrebenden Miles Jury in den Top 5 gebührend zu willkommen.
Marion Reneau vs Alexis Dufresne
Dana White sagte über Marion Reneau vorher: "Die ist zu alt. Wenn die UFC vor 10 Jahren Frauendivisionen gehabt hätte, wäre sie die richtige gewesen".
Nun, Dana lag schon oft falsch, was Frauen in der UFC angeht und so auch diesmal. Reneau spielte ihre komplette Erfahrung aus und zeigte der Gegnerin, dass ein Jui Jitsu Gürtel nur etwas wert ist, wenn man denn auch in der Lage ist, einen Takedown durchzuführen.
Lange Rede kurzer Sinn: Dufresne steckte einen Schlag nach dem anderen ein und war unfähig auszuteilen. Der Kampf war einseitiger, als eine Fuchsjagd im englischen Yorkshire. Wenig überraschend war die Veteranin dann auch Sieger auf den Punktzetteln.
Omari Akhmedov vs. Mats Nilsson
Wer die Ansetzung sah, erwartete eine Show des Russen. Seine Technik und Agilität, trotz seiner Power, roch quasi nach einem knallharten K.O.
BRRRRR. Wieder falsch. Mats Nilsson zeigte eine hervorragende Konterleistung und brachte den Russen immer wieder in Verlegenheit. Mitte der 2. Runde sah es sogar nach einem Submissionsieg des Schweden aus.
Alles in allem reicht es aber nicht, dagegen halten zu können, so dass die Schläge und Kicks von Akhmedov ausreichten um einen 1-Punkt-Jury-Sieg zu erreichen.
Evan Dunham vs. Rodrigo Damm
Dunham kam in den Fight wie eine Furie. Drauf, Drauf und nochmal Drauf. Aber der Brasilianer wollte einfach nicht aufgeben. Immer wieder rannte Damm an und versuchte durch die Deckung Evan's zu kommen.
Im Grunde erwartete auch niemand, dass der Kampf am Boden stattfinden würde, aber das in 3 Runden nicht ein einzige Takedown-Versucht stattfand, war zumindest für den Brasilianer erstaunlich.
Gegen Ende der 3. Runde fing Rodrigo dann an sich selbst zu schlagen um seine Nehmerqualitäten zu demonstrieren. Half aber alles nichts, die Schlagmenge von Dunham war deutlich größer.
Damm verlor damit seinen 4. Kampf in Folge und rutscht weiter ab im Ranking, während Dunham hoch klettern dürfte. Sieg durch einstimmigen Jury Entscheid.
Shawn Jordan vs. Jared Cannonier
Shawn Jordan wird immer mehr zum Zwillingsbruder von Roy Nelson. Der Bauch wird größer und die Kondition ist nach der 1. Runde quasi nur noch Begleiterscheinung.
Jared, der selbsternannte Gorilla, kam aber leider unbewaffnet zum Kampf. Eine Hand voll Box-Einlagen, die allesamt an Jordan's Masse verpufften und so kam es nach knapp 3 Minuten zu genau dem, was alle erwartet haben.
In bester Butterbean Manier, krachte ein Schwinger des Texaners am Gorilla-Kinn ein und beendete die Persoflage. Knockout.
Cody Garbrandt vs. Marcus Brimage
Brimage hat sich im laufe der Jahre immer wieder eine Gewichtsklasse nach unten korrigiert und muss aktuell festellen, dass Bantamweight wohl nicht sein Ding ist.
Garbrandt's Muay Thai war einfach zu gut um stand zu halten. Stück für Stück legte Cody sich den Gegner zurecht um ihn dann eiskalt in den Konter laufen zu lassen. K.O. nur 10 Sekunden vor Kampfende.
Cody Garbrandt ist einer, den man auf dem Zettel haben muss! Der ist gekommen um zu bleiben.
Paul Felder vs. Danny Castillo
HELL YEAH! Was ein spektakulärer Kampf. Felder, der seinen Kampfrekord von 7:0:0 nicht offiziell gelistet sehen will, sondern bei 0:0:0 anfangen will, verdient die Bezeichnung Mixed Martial Artist wirklich!
Ich habe selten jemanden gesehen, der zu jedem Zetpunkt in der Lage war, eine völlig unerwartete Angeiffstechnik zu zeigen.
Muay Thai, Taekwondo, Jui Jitsu, Kickboxing, Capoeira ... ich hab so ziemlich jeden Kampfstil gesehen, der im Ring irgendwie Sinn macht.
Castillo hatte dem einfach nichts entgegen zu setzen! Der K.O war von Anfang an nur eine Frage der Zeit. Und was für einer. Der 3. Spinning Backfist K.O. in der Geschichte der UFC.
Hector Lombard vs. Josh Burkman
Der Kampf reiht sich ein in alle bisherigen Lombard Fights. Der Kubaner, der vor 2 Jahren vom Middleweight zum Leight-Heavyweight wechselte, setzt seine Siegesserie ohne Highlights fort.
Wieder mussten die Punktrichter entscheiden, wieder war es knapp und wieder gegen einen Gegner, der keinerlei Sinn macht.
Josh Burkman fügte seinem Kampfrekord eine weitere Niederlage hinzu und sitzt nun auf 27:12....
Kyoji Horiguchi vs. Louis Gaudinot
Der Zuschauer musste sich hier etwas umstellen. Seit 3 Stunden ein Kampftempo im eher gediegenen Stil und jetzt die beiden Flyweights.
Louis legte gut los, fand aber schnell heraus, weshalb man den Japaner "The Supernova" nennt. So viel Energie kann ein normaler Mensch garnicht generieren.
Der New Yorker konnte am Ende nur noch über die Runden kommen und musste akzeptieren, dass seine seit 2012 anhaltende Pechsträhne nicht endete.
Kyoji gewinnt per Punktrichterentscheid.
Brad Tavares vs. Nate Marquardt
Brad ist der ungekrönte "Jury-König". 10 Kämpfe seit 2011 und nur einer davon endete vorzeitig. Entsprechend richtete man sich als Zuschauer auf einen langatmigen Kampf ein, denn Nate Marquardt ist auch alles andere, als ein Technikwunder.
Den Zenit seit Jahren überschritten, hangelt sich Marquardt von Kampf zu Kampf und man sah ihm an, dass die beiden bösen K.O. 2013 noch in ihm steckten.
Im Kampf Not vs. Elend waren sich die Punktrichter einig: Tavares
Donald Cerrone vs. Myles Jury
Wer im vorhergehenden Kampf eingeschlafen war, wurde jetzt Blitzartig aud dem Schlaf gerissen!
Donald ließ keinen Zweifel daran, dass er auch seinen 6, Kampf in 2014 gewinnen will. Jury hingegen hatte offenbar gehofft am Boden die Oberhand zu haben.
Nicht ohne Grund. Sein beeindruckender Kampfrekord von 15:0:0 mit 5 Submission Finishes, ist beachtenswert.
Fehleinschätzung! Cerrones Weltklasse Jui Jistu beeindruckte den jungen Jury deutlich und nur mit Glück rettete die Pausenglocke ihn vor einer Submission-Niederlage.
Von daan war es nur ein Katz und Maus Spiel für Cerrone, der einen in Notfalldefensive weglaufenden Jury durch den Ring jagte. Und schnell war er!
Cerrone ließ dann in den letzten 10 Sekunden den Kampfes keine Frage offen, was er von diesem Kampfstil hielt. Er feuerte 20 heftige Swining-Kicks auf den am Boden liegenden Jury, die beim zusehen weh taten. Klarer Punktrichtersieg für Cowboy.
Jon Jones vs. Daniel Cormier
Der Main Event, auf den alle gewartet haben.
Jones, der ungeschlagene Weltmeister, der (O-Ton Dana White:) das Who is Who der Gewichtsklase geschlagen hat.
Cormier, der mit einer 15:0:0 Siegesserie daher kam, noch nie zu Boden gerissen wurde, noch keine Runde in seiner MMA Karriere verloren hatte und in 15 Kämpfen nur 4x auf ein Urteil der Richter warten musste.
Und dann kam Jones.
5 Takedowns, 4 Runden klar verloren und nur eine Waffe (Uppercut) die aber am Champion verpuffen zu schien.
Jones, der von Anfang an, mit in den Kampf ging und nicht wegrannte, fand genau die richtige Mischung aus Verteidigung und Angriff.
Nicht späktakulär, aber unheimlich effizient. Gepaart mit den dreckigen Tricks, für die er bekannt ist, zeigte er, wie man einen Gegner mit dieser Statistik schlicht egalisiert.
Alte rund Neuer Champion: Jon Jones.
Cormier hatte das nicht kommen sehen. Überzeugt, er könne den Champ mit seinem Stil zu Boden zwingen und dort besiegen, musste auf der Pressekonferenz danach unter Tränen feststellen, dass er sich irrte.
Am Ende muss man sagen, wurde der Herausforderer nur künstlich hoch gepusht. Klar 15:0:0 ließt sich gut, aber wenn man sich die Namen einmal durchließt, fehlt der Aha-Effekt komplett.
Was wiederum das Dilema der Gewichtsklasse wiederspiegelt. Es gibt einfach kein echtes Großkaliber, das Jones gefährlich werden könnte. Und dieser hat keine Intention in's Schwergewicht zu wechseln.
Persönlich freue ich mich auf den 18.Januar, wenn UFC Fight Night 59 im Boston Garden steigt. Als halber Ire, ist der Main Event "McGregor vs. Siever" ein wahr werdender Traum.
Denke aber, dass Cormier nicht nur stark geredet wurde und er ist ja auch nicht der erste, der gegen Jones schlecht ausgesehen hat und wird aller Wahrscheinlichkeit nach auch nicht der letzte gewesen sein. Sehe es wie Bones (der's ja bekanntlich weiß) dass sich nicht allzu viele finden werden, die Cormier schlagen können, weshalb der auch in den Tops bleiben wird.
Glaube auch nicht, dass die UFC Druck machen muss, um Jones dazu zu bringen, bspw. im Schwergewicht zu kämpfen, da er nicht weit weg sein dürfte von einem Status, bei dem der Name des Gegners irrelevant für den Verkaufswert des Events wird.
Was den Kampf McGregor vs. Siver angeht, bin ich auch sehr gespannt. Ein wenig lustig fände ich es schon, wenn Siver einfach mal 2 Minuten lang Abstand hält, nur um den Connor zu ärgern und seine KO Ansage ins Leere laufen zu lassen
jones hat schon einige schläge weggesteckt. der kerl nutzt auch im infight seinen riesenwuchs. ich weiß gar nicht wie das gehen soll, den zu boden zu bringen. double und single legs funktionieren kaum und trips sind nun auch schwierig gegen einen mann, der immer breiter stehen kann als man selbst.
er hat einfach diese waffen mehr zur verfügung, ein natürlicher vorteil, wie wenn jemand zu ner messerstecherei ne machete mitbringen darf und die anderen mit nem brotmesser fuchteln dürfen. deswegen will ich eigtl auch nur noch gus gegen ihn sehen. mal sehen wie viel druck die ufc da aufbauen kann. die können auch kein interesse daran haben, wenn keine kämpfe mehr möglich sind.
kudos für die arbeit @rodnox