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Handball@SPOX


Gründer: Donald | Mitglieder: 51 | Beiträge: 11
15.12.2010 um 14:20 Uhr
Geschrieben von Donald
Überraschung geglückt
Jaszka meldet sich fit
In der beinahe ausverkauften Max-Schmeling-Halle in Berlin trafen am heutigen Abend mit dem HSV Hamburg und den Füchsen aus Berlin die beiden Erstplatzierten der Toyota Handball-Bundesliga im DHB-Pokal aufeinander. Warf man zu Beginn der Sport1-Übertragung einen Blick auf die Startaufstellungen der beiden Teams, suchte man vergeblich nach Überraschungen. Auch bei Bartlomiej Jaszka, dessen Einsatz fraglich war, konnte nach dem Aufwärmen grünes Licht gegeben werden. In den Anfangsminuten entwickelte sich ein munteres Hin und Her, wobei sich kein Team bedeutend absetzen konnte. Von Minute 8 bis 10 zündeten die Füchse den Turbo und hielten den HSV nach einem 3-0 Lauf zum ersten Mal auf Distanz. Hauptgarant dafür war Heinevetter, der die Spieler des Tabellenführers im weiteren Verlaufe des Spiels noch das ein oder andere Mal zur Weißglut bringen konnte.

Verlust des Fadens
Zwar behielten die Berliner bis Minute 26 die Führung, doch man merkte deutlich, dass die Füchse in den letzten 10 Minuten der ersten Spielhälfte immer mehr den Faden verloren. Unklare Würfe (Jaszka) und überhastete Pässe (Heinevetter) bauten den HSV immer mehr auf. Auch in der Deckungsarbeit war man längst nicht mehr so griffig wie zu Beginn der Partie. Als Bitter gegen Ende der Halbzeit nach einer kleinen schöpferischen Pause wieder stärker wurde, die Hamburger besser zu ihren Spiel kamen und eine gute Abschlussquote aufweisen konnten, bog man den Rückstand in eine Zwei-Tore-Führung um. Den Schlusspunkt einer interessanten ersten Halbzeit setzte Sven-Sören Christophersen nach artistischer Einlage von Wilczynski in der 29. Minute. Mit einem vielversprechenden, knappen Ergebnis von 15:16 für die Gäste ging es in die Katakomben.

Immer wieder Christophersen
Zu Beginn der zweiten Hälfte schien es nach starkem Beginn des HSV so, als könne sich der Tabellenführer entscheidend absetzen. Doch ehe man sich versah, hatten sich die Füchse mit drei Toren in Folge heimlich, still und leise wieder herangekämpft (19:19). Ein, zwei schlechte Abschlüsse der Hamburger, nutzte Christophersen mit zwei sehenswerten Toren gnadenlos aus. In den darauf folgenden Minuten neutralisierten sich beide Teams weitestgehend, sodass es spannend blieb. (22:22; 46.Minute). Zwischen Minute 46 und 53 setzten die Füchse aus Berlin zum entscheidenden Spurt an. Neben dem Fakt, dass der HSV in dieser Phase den Faden verlor und im Angriff leichte Bälle verschenkte, täten die Schiedsrichter durch zwei unglückliche Pfiffe gegen die Hamburger ihr übriges.

Final Four ohne Gastgeber
Doch hier sei nicht nur die Schwächephase des HSV erwähnt; dass die Füchse in diesem Spielabschnitt mit einer konsequenten und griffigen Defensive, einer fast optimalen Chancenauswertung und einem herausragenden Torhüter Silvio Heinevetter brillierten, sollte nicht unterschlagen werden. Mit dem 27:23 in Minute 54 war die Vorentscheidung zugunsten der Füchse gefallen und die Halle honorierte das mit tosendem Applaus und lautstarken Anfeuerungsrufen. In den restlichen sechs Minuten ließen die Füchse getragen vom Publikum nichts mehr anbrennen und besiegten den HSV nach 60 packenden Minuten voller Handball mit 31:27. Auch wenn der Sieg meiner Meinung nach ein bis zwei Tore zu hoch ausgefallen ist, kann man die Füchse ohne schlechtes Gewissen als verdienten Sieger bezeichnen. Sie waren über die komplette Distanz trotz der Schwächephase zwischen Minute 20 und 35 das bessere Team und ziehen daher zurecht in das Viertelfinale des DHB-Pokals ein. Während die Füchse minutenlang mit dem Publikum feierten, musste der HSV eine schmerzhafte Niederlage einstecken. Zumal das Final Four in Hamburg dieses Jahr ohne den HSV stattfindet.

Christophersen und Heinevetter Garanten für den Sieg
Silvio Heinevetter servierte wieder einmal eine hervorragende Leistung aufs Parkett. Mit etlichen Paraden war er ein starker Rückhalt hinter einer Abwehr, die den Rückraum des HSV und vor allem Vori ohnehin gut im Griff hatten. Bester Torschütze des gesamten Spiels war Sven-Sören Christophersen (9), der von den Augen des Bundestrainers Heiner Brand eine bärenstarke Leistung ablieferte. Er war es, der in der Schwächephase zu Beginn der zweiten Halbzeit das Heft in die Hand nahm und mit zwei sensationellen Würfen die Füchse wieder an den HSV heranführen konnte.

Zweiter Anzug passt
Auch sein Pendant im rechten Rückraum, Alexander Petersson, überzeugte vollends. Schnell, flink und wendig lässt sich seine Spielweise gegen den Tabellenführer charakterisieren. Zudem mit 8 Toren äußerst treffsicher. Zudem konnte sich Trainer Dagur Sigurdsson auf die zweite Reihen verlassen. Sowohl Mark Bult als auch Michal Kubisztal fügten sich im Rückraum nahtlos ein und entlasteten damit die arrivierten Rückraumspieler. Jaszka merkte man an, dass er gehandicapt war; trotzdem konnte er den ein oder anderen Akzent setzen. Ein Lob gebührt auch dem starken Mittelblock der Füchse mit Spoljaric und Laen, die dem HSV das Leben schwer machten.

Auch Bitter stark
Deutlich bester Spieler der Hamburger war Johannes Bitter, der wie Heinevetter eine sehr starke Leistung zeigte. Neben etlicher vereitelter Würfe zeichnete er sich durch 3 gehaltene Siebenmeter aus und empfahl sich damit für eine WM-Nominierung. Ebenfalls erfreulich für die deutschen Fans am gestrigen Abend war die ansteigende Leistungskurve von Pascal Hens, der mit vier Toren einen weiteren Schritt in Richtung alte Form machte.


Fazit:
Verdienter Sieg der Füchse, die sich den Sieg dank großem Kampfgeist, einer geschlossenen Mannschaftleistung , einem überragenden Heinevetter und wurfgewaltigen Christophersen erarbeiteten. Beide Mannschaften hatten Höhen und Tiefen in ihrem Spiel, in der entscheidenden Schlussphase zeigten sich die Füchse einen Ticken stärker als die Hamburger (erlaubten sich in der letzten ¼-Stunde zu viele technische Fehler und agierten nicht geschlossen genug in der Defensive), was schlussendlich den Ausschlag zugunsten der Berliner gab.


Torschützen:

Füchse Berlin: Heinevetter (16/1 Paraden, 1.-60.); Stochl n.e.;
Christophersen 8, Petersson 7, Richwien 3, Wilczynski 3/3, Bult 3, Jaszka 2, Nincevic 2, Kubisztal 2, Laen 1, Spoljaric, Sellin, Böhm n.e., Löffler n.e.

HSV Handball: Bitter (16/3 P., 1.-50. und für einen Siebenmeter eingewechselt); Sandström (3 P., 50.-60.);
M. Lijewski 5, Lackovic 5, Vori 4, Hens 4, Lindberg 2, Kraus 2/1, Duvnjak 2, Jansen 1, Flohr 1, B. Gille 1, Schröder, G. Gille
Aufrufe: 1711 | Kommentare: 7 | Bewertungen: 3 | Erstellt:15.12.2010
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Donald
15.12.2010 | 20:13 Uhr
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Donald : 
15.12.2010 | 20:13 Uhr
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Donald : 
Bei Torsten Laen sind wir uns aber mal sowas von einig. Grandiose Partie sowohl offensiv als auch defensiv. Auch wenn es sich in Sachen Toren in der Statistik nicht bemerkbar macht, hat er mit seinem Körper erfahrenen Abwehrspieler wie Gille und Co. etliche Probleme bereitet. Auch Spoljaric hat mir in der Defensive sehr gut gefallen.
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Donald
15.12.2010 | 18:13 Uhr
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Donald : 
15.12.2010 | 18:13 Uhr
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Donald : 
Wenn du das so meinst, muss ich dir Recht geben. Bitter hat zwar über die gesamte Spielzeit meiner Meinung nach zufriedenstellend gehalten, um aber wirklich ein entscheidender Faktor zu sein, hätte er den ein oder anderen ,,unhaltbaren Ball" mehr halten oder 1:1-Situationen gewinnen müssen.

Vor allem Christophersen hat mich gestern bei Zeitdruck überrascht, wie cool er die Bälle da aus unglaublichen Winkeln ins Tor nagelte. Trotzdem hätte der HSV in der entscheidenden Spielphase ein wenig aggressiver und griffiger verteidigen müssen. Über 60 Minuten gut zu verteidigen ist eine Herkulesaufgabe.
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Donald
15.12.2010 | 18:01 Uhr
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Donald : 
15.12.2010 | 18:01 Uhr
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Donald : 
über die Leistung von Bitter kann man sich sicherlich streiten. Dass Heinevetter ingesamt stärker war, ist klar. Aber auch die Leistung von Bitter darf man nicht unterschätzen. Die Abwehr des HSV hat über einen großen Teil des Spiels gute Arbeit geleistet, 16 Paraden sprechen aber trotzdem auch für eine gute Torhüterleistung. Dazu seine 3 vereitelten Siebenmeter. Zusammengefasst war Heinevetter meiner Meinung nach hervorragend, Bitter nicht ganz so stark, aber immer noch eine sehr ansprechende Leistung. An ihm lag es nicht, dass der HSV gegen Ende das Spiel aus der Hand gab. Man verlor zu einfach den Ball, war nicht mehr so konsequent im Abschluss und verteidigte einfach nicht mehr so gut, sodass sich für die Füchse bessere Wurfchancen ergaben.
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