10.06.2010 um 20:36 Uhr
Geschrieben von Mutu77
Überraschungen 2010
Bei jeder WM gibt es junge Spieler, die sich bei diesem großen Turnier erstmals in das große Rampenlicht der Fußbalwelt dribbeln, schiessen oder kämpfen können. Sie finden aufgrund der Beheimatung oder der Platzierung ihres Clubs und ihrer Nationalität (Nichteuropäisch) nicht ganz so viel Beachtung in den täglichen Medien, doch trotzdem sind es Spieler mit großem Talent und Potenzial, die Insidern des Business auch vor den Turnieren häufig schon einigermaßen bekannt sind.
Bei der WM 2006 in Deutschland waren zum Beispiel Asamoah Gyan (damals Modena FC, heute Stade Rennes), Luis Valencia (damals Wigan Athletics, heute Manchester United) und Diego Benaglio (damals CD Funchal, heute VfL Wolfsburg) Spieler, die sich bei dem Turnier erstmals wirklich groß in Szene setzen konnten.
Ein Beispiel für den Schub, den so eine erfolgreiche WM einem Spieler geben kann, ist, dass der Marktwert der drei Spieler zusammen heute (laut transfermarkt.de) 33,7 Millionen Euro beträgt, obwohl diese vor vier Jahren noch bei einem Abstiegskandidaten in ihrer Liga kickten.
Hier nun einige Spieler, denen ich diesen Durchbruch 2010 zutrauen würde:
1. Keisuke Honda
Keisuke Honda ist ein 23-jähriger Mittelfeldspieler, der vor knapp einem Jahr zum russischen Topklub ZSKA Moskau wechselte. Nach einer extrem erfolgreichen Saison bei VV Venlo in der holländischen Eredivisie waren die Osteuropäer bereit 6 Mio. Euro für Honda auf den Tisch zu legen.
Hondas Schritt nach Europa verlief überraschend flüssig, er fand sich gut und schnell in Holland ein und war nach nicht mal einem Jahr Stammspieler bei Venlo, nachdem er ablösefrei aus Japan verpflichtet worden war.
Über die Jahre entwickelte sich Honda zu einem der vielversprechendsten Talente der Liga, neben Spielern wie Miralem Sulejmani und Luis Suarez.
Auch den Sprung nach Russland meisterte der junge Mann hervorragend. Honda ist bereits fester Bestandteil des Teams, war bereits an 2 CL-Treffern von Moskau beteiligt und spielt auch dort mit Talenten wie Igor Akinfeev oder Milos Krasic zusammen.
Honda verfügt über einen hervorragenden Fernschuss, tolles Spielverständnis und ist sowohl lauf- als auch dribbelstark. Offensiv kann er bereits fast alles, besonders seine Freistöße sind gefürchtet, ein Freistoßtor Hondas bei einem Nachwuchsspiel Japans sammelte über 3.000.000 Klicks beim Internetportal youtube.
Sollten die Japaner die Gruppenphase gegen Dänermark, Kamerun und die Niederlande überstehen, stände dem Durchbruch des 1,82m großen Honda wohl nichts mehr im Wege. Neben Abwehrrecke Tulio und Mittelfeldkollege Nakamura ist er einer der Stützpfeiler des Teams.
2. Stéphane M Bia
Stéphane M Bia ist sicherlich kein unbeschriebenes Blatt im großen Fußballbusiness, schliesslich hat der defensivstarke Kameruner bereits über 100 Ligaspiele in der Ligue 1 absolviert, war Olympique Marseille vor knapp einem Jahr 12 Mio. Euro wert und ist beim französischen Topteam bereits Stammspieler. Trotzdem könnte Stéphane M Bia Etoundi bei dieser WM den endgültigen Schritt zu einem international angesehen Star tun.
M Bia steht seit über 5 Jahren im Kader einer französischen Profimannschaft, nachdem er 2003 von der Kadji Sports Academy nach Frankreich gewechselt war.
Nach knapp über einem Jahr schaffte es der defensivorientierte Mittelfeldspieler in das Aufgebot der ersten Mannschaft von Stade Rennes, wo er mit jungen Spielern wie Jimmy Briand und Sylvain Marvoux zusammenspielen konnte.
2007 gelang M Bia dann endgültig den Sprung zum Stammspieler und Leistungsträger, was ihm auch seine ersten Nominierungen in der Nationalmannschaft einbrachte.
2008 war M Bia bereits fester Bestandteil des Afrika-Cup-Teams und nahm bei den olympischen Spielen in Beijing teil.
Ein Jahr später wagte der damals 23-jährige dann den Schritt zu einem Topverein Frankreichs, 12 Mio. Euro überwies OM damals für ihn und sollte nicht enttäuscht werden. Trotz Konkurrenz von Spielern wie Valbuena, Cheyrou, Lucho und Kaboré stand M Bia in den letzten beiden Saisons in 53 von 76 Ligapielen in der Startaufstellung.
Sollten die Afrikaner es bei dieser WM wirklich schaffen die Vorrunde zu überstehen (Niederlande, Japan, Dänemark in Gruppe E) dürfte sich auch für M Bia der Weg in eine Topliga nicht allzu steinig gestalten. Zusammen mit den Topmännern Makoun und Song ist das defensive Mittelfeld der Kameruner wohl das Prunkstück neben Sturmspitze Eto o, sodass M Bia bei einem möglichen Erfolg wohl als einer der Stützpfeiler gelten würde. Doch auch ohne herausragende WM dürften M Bia in England oder Spanien in wenigen Jahren alle Tore offen stehen, denn Michael Essien, Alexandre Song und John Obi Mikel haben ja schon bewiesen, dass afrikanische Defensivspieler es bei Topklubs packen können.
3. Guillermo Ochoa
Der Erste und Einzige in dieser Liste, der kein Feldspieler ist und der Erste und Einzige, der seine Brötchen nicht in Europa verdient. Guillermo Ochoa ist Torwart des mexikanischen Erstligisten CF América und seit über 3 Jahren auch Keeper der mexikanischen Nationalmannschaft.
Ochoa steht bereits seit 7 Jahren im Kader von América, nachdem er auch die Jugendabteilung durchlaufen hatte. In seiner ersten Saison als Stammkeeper, 2004/2005, gewann er sofort die mexikanische Meisterschaft.
Von Anfang an war er Publikumsliebling und galt als einer der besten Keeper des Landes, sodass er 2005 auch den "mexikanischen Olli Kahn" Oswaldo Sánchez aus dem Tor der mexikanischen Nationalmannschaft verdrängen konnte.
Ochoa, der dieses Jahr auch schon den Gold-Cup mit Mexiko gewinnen konnte, gilt nicht unbedingt als ein Torwart der neuen, mitspielenden Generation, dafür ist er bereits jetzt schon mit hervorragenden Reflexen und einer tollen Sprungkraft ausgestattet. Auf der Linie ist er einer der besten Keeper Amerikas, vielleicht sogar der Welt. Neben seinen Problemen bei der Spieleröffnung hat er aber auch immer wieder kleine Wackler beim Abfangen vom Flanken, was vor allem auf seine geringe Körpergröße von 1,83m zurückzuführen ist.
Neben Barca-Verteidiger Marquez und Rechtsaussen Guardado ist Ochoa der wohl wichtigste Bestandteil im mexikanischen Nationalteam, sodass bei einem halbwegs erfolgreichen Turnier von mexikanischer Seite (mit Frankreich, Uruguay und Südafrika in Gruppe A) ein Wechsel Ochoas nach Europa wahrscheinlicher werden dürfte, denn für einen anderen Kontinent ist mittlerweile wohl, bei allem Respekt, einfach zu gut.
Bei der WM 2006 in Deutschland waren zum Beispiel Asamoah Gyan (damals Modena FC, heute Stade Rennes), Luis Valencia (damals Wigan Athletics, heute Manchester United) und Diego Benaglio (damals CD Funchal, heute VfL Wolfsburg) Spieler, die sich bei dem Turnier erstmals wirklich groß in Szene setzen konnten.
Ein Beispiel für den Schub, den so eine erfolgreiche WM einem Spieler geben kann, ist, dass der Marktwert der drei Spieler zusammen heute (laut transfermarkt.de) 33,7 Millionen Euro beträgt, obwohl diese vor vier Jahren noch bei einem Abstiegskandidaten in ihrer Liga kickten.
Hier nun einige Spieler, denen ich diesen Durchbruch 2010 zutrauen würde:
1. Keisuke Honda
Keisuke Honda ist ein 23-jähriger Mittelfeldspieler, der vor knapp einem Jahr zum russischen Topklub ZSKA Moskau wechselte. Nach einer extrem erfolgreichen Saison bei VV Venlo in der holländischen Eredivisie waren die Osteuropäer bereit 6 Mio. Euro für Honda auf den Tisch zu legen.
Hondas Schritt nach Europa verlief überraschend flüssig, er fand sich gut und schnell in Holland ein und war nach nicht mal einem Jahr Stammspieler bei Venlo, nachdem er ablösefrei aus Japan verpflichtet worden war.
Über die Jahre entwickelte sich Honda zu einem der vielversprechendsten Talente der Liga, neben Spielern wie Miralem Sulejmani und Luis Suarez.
Auch den Sprung nach Russland meisterte der junge Mann hervorragend. Honda ist bereits fester Bestandteil des Teams, war bereits an 2 CL-Treffern von Moskau beteiligt und spielt auch dort mit Talenten wie Igor Akinfeev oder Milos Krasic zusammen.
Honda verfügt über einen hervorragenden Fernschuss, tolles Spielverständnis und ist sowohl lauf- als auch dribbelstark. Offensiv kann er bereits fast alles, besonders seine Freistöße sind gefürchtet, ein Freistoßtor Hondas bei einem Nachwuchsspiel Japans sammelte über 3.000.000 Klicks beim Internetportal youtube.
Sollten die Japaner die Gruppenphase gegen Dänermark, Kamerun und die Niederlande überstehen, stände dem Durchbruch des 1,82m großen Honda wohl nichts mehr im Wege. Neben Abwehrrecke Tulio und Mittelfeldkollege Nakamura ist er einer der Stützpfeiler des Teams.
2. Stéphane M Bia
Stéphane M Bia ist sicherlich kein unbeschriebenes Blatt im großen Fußballbusiness, schliesslich hat der defensivstarke Kameruner bereits über 100 Ligaspiele in der Ligue 1 absolviert, war Olympique Marseille vor knapp einem Jahr 12 Mio. Euro wert und ist beim französischen Topteam bereits Stammspieler. Trotzdem könnte Stéphane M Bia Etoundi bei dieser WM den endgültigen Schritt zu einem international angesehen Star tun.
M Bia steht seit über 5 Jahren im Kader einer französischen Profimannschaft, nachdem er 2003 von der Kadji Sports Academy nach Frankreich gewechselt war.
Nach knapp über einem Jahr schaffte es der defensivorientierte Mittelfeldspieler in das Aufgebot der ersten Mannschaft von Stade Rennes, wo er mit jungen Spielern wie Jimmy Briand und Sylvain Marvoux zusammenspielen konnte.
2007 gelang M Bia dann endgültig den Sprung zum Stammspieler und Leistungsträger, was ihm auch seine ersten Nominierungen in der Nationalmannschaft einbrachte.
2008 war M Bia bereits fester Bestandteil des Afrika-Cup-Teams und nahm bei den olympischen Spielen in Beijing teil.
Ein Jahr später wagte der damals 23-jährige dann den Schritt zu einem Topverein Frankreichs, 12 Mio. Euro überwies OM damals für ihn und sollte nicht enttäuscht werden. Trotz Konkurrenz von Spielern wie Valbuena, Cheyrou, Lucho und Kaboré stand M Bia in den letzten beiden Saisons in 53 von 76 Ligapielen in der Startaufstellung.
Sollten die Afrikaner es bei dieser WM wirklich schaffen die Vorrunde zu überstehen (Niederlande, Japan, Dänemark in Gruppe E) dürfte sich auch für M Bia der Weg in eine Topliga nicht allzu steinig gestalten. Zusammen mit den Topmännern Makoun und Song ist das defensive Mittelfeld der Kameruner wohl das Prunkstück neben Sturmspitze Eto o, sodass M Bia bei einem möglichen Erfolg wohl als einer der Stützpfeiler gelten würde. Doch auch ohne herausragende WM dürften M Bia in England oder Spanien in wenigen Jahren alle Tore offen stehen, denn Michael Essien, Alexandre Song und John Obi Mikel haben ja schon bewiesen, dass afrikanische Defensivspieler es bei Topklubs packen können.
3. Guillermo Ochoa
Der Erste und Einzige in dieser Liste, der kein Feldspieler ist und der Erste und Einzige, der seine Brötchen nicht in Europa verdient. Guillermo Ochoa ist Torwart des mexikanischen Erstligisten CF América und seit über 3 Jahren auch Keeper der mexikanischen Nationalmannschaft.
Ochoa steht bereits seit 7 Jahren im Kader von América, nachdem er auch die Jugendabteilung durchlaufen hatte. In seiner ersten Saison als Stammkeeper, 2004/2005, gewann er sofort die mexikanische Meisterschaft.
Von Anfang an war er Publikumsliebling und galt als einer der besten Keeper des Landes, sodass er 2005 auch den "mexikanischen Olli Kahn" Oswaldo Sánchez aus dem Tor der mexikanischen Nationalmannschaft verdrängen konnte.
Ochoa, der dieses Jahr auch schon den Gold-Cup mit Mexiko gewinnen konnte, gilt nicht unbedingt als ein Torwart der neuen, mitspielenden Generation, dafür ist er bereits jetzt schon mit hervorragenden Reflexen und einer tollen Sprungkraft ausgestattet. Auf der Linie ist er einer der besten Keeper Amerikas, vielleicht sogar der Welt. Neben seinen Problemen bei der Spieleröffnung hat er aber auch immer wieder kleine Wackler beim Abfangen vom Flanken, was vor allem auf seine geringe Körpergröße von 1,83m zurückzuführen ist.
Neben Barca-Verteidiger Marquez und Rechtsaussen Guardado ist Ochoa der wohl wichtigste Bestandteil im mexikanischen Nationalteam, sodass bei einem halbwegs erfolgreichen Turnier von mexikanischer Seite (mit Frankreich, Uruguay und Südafrika in Gruppe A) ein Wechsel Ochoas nach Europa wahrscheinlicher werden dürfte, denn für einen anderen Kontinent ist mittlerweile wohl, bei allem Respekt, einfach zu gut.
Aufrufe: 9541 | Kommentare: 23 | Bewertungen: 12 | Erstellt:10.06.2010
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