31.07.2009 um 01:23 Uhr
Geschrieben von EdHardy22
Userinterview Promi -Spezial 1
Es ist mir eine große Freude heute die zweite Runde im MySpox-Userinterview, nach dem riesigen Feedback, dass dieser Rubrik in seiner ersten Episode zu Teil wurde, einzuläuten. Ich möchte euch deshalb auch nicht irgendwen präsentieren, denn das würde dem Rahmen nicht gerecht werden, den ihr mir, mit einer derart tollen Bewertung des Pilotblogs bereitet habt.
Er ist einer von uns, ein User und ein Blogger, aber er hat auch einen kleinen Prominentenstatus, denn er ist ganz nah dran am Geschehen im Fußballzirkus. Für euch sprach ich mit Andreas Renner und jetzt sollte der Einleitung genug Tribut gezollt sein.
Ed: Hi Andreas, dein Name ist sicherlich allen Usern ein Begriff, aber sag doch bitte dennoch ein paar Worte zu deiner Person.
Andreas: Gut. Mein Name ist Andreas Renner, ich bin Sportreporter und hier bei Spox unter anderem als Blogger aktiv.
Ed: Ich persönlich kenne dich nur vom Fußball, aber du widmest dich im beruflichen auch anderen Sportarten. Welche sind das und was begeistert dich dazu auch privat?
Andreas: Ich habe mit American Football angefangen. Leider findet das im deutschsprachigen Fernsehen im Moment nicht statt. Außerdem habe ich für das DSF Rugby kommentiert. Aber da herrscht im Moment auch Flaute. Begeistern tun mich alle drei Sportarten. Ich habe noch nichts kommentiert, was ich selbst doof finde.
Ed: Du hattest wenig Zeit für dieses Interview – in deinem Job, den wir meistens nur 90 Minuten miterleben, steckt bestimmt viel Arbeit. Was ist in Sachen Vorbereitung zutun?
Andreas: So viele Spiele wie möglich schauen, so viel wie möglich zum Thema lesen. Telefonate führen und dabei möglichst gut vorbereitet zu sein. Das ist jetzt sehr allgemein gehalten. Diese Woche ist eben heftig, weil ich drei Pokalspiele für Sky kommentiere (und dann noch ein Football-Länderspiel Anfang nächster Woche). Zu der Vorbereitung kommen noch fast 2000 Kilometer im Zug oder auf der Autobahn. Das frisst Zeit.
Ed: Ich bin keiner für große Übergänge, aber lenken wir doch mal unseren Blick auf Spox. Wie kam es zu deiner Registrierung? Hast du bei deinem Job nicht irgendwann genug vom Fußball?
Andreas: Ich habe bei Spox als Blogger angefangen, weil Spox und Premiere kooperiert haben. Da wurden wir einerseits von den Premiere-Chefs gebeten, Spox zu unterstützen. Und dazu kannte ich diverse Menschen bei Spox von früher. Und wurde deshalb auch von denen nochmal explizit gebeten, etwas für sie zu machen. So kann ich also auch mal etwas schreiben, was ich gerne mache, was aber beim Fernsehen nicht gefragt ist. Habe ich genug vom Fußball? Na ja, während der Saison eigentlich nicht. Aber es ist gut, dass es eine Sommerpause gibt.
Ed: Also kann man sagen, dass es Anfangs ein Freundschaftsdienst war, du obendrein dir hier sicherlich deine Informationen holst und du dazu ein Hobby auslebst?
Andreas: Stark vereinfacht, aber so in etwa.
Ed: Deine großartige Arbeit bei der Spox-Themenwoche muss man aber hier auch noch mal ausdrücklich loben. Wie erklärst du dir das gestiegene Interesse der Fans an der taktischen Facette des Spiels?
Andreas: Ich denke, es wird schlicht immer mehr über Fußball berichtet und deshalb werden inzwischen auch Facetten beleuchtet, die früher kein Thema waren. Außerdem haben viele Trainer in den letzten Jahren taktische Dinge mehr betont als früher. Irgendwann fangen dann auch Journalisten an, sich dafür zu interessieren. Und: Taktik ist heute wichtiger als je zuvor. Auf dem Topniveau kommt es immer mehr auf Details an. Und da kann Taktik einen großen Unterschied machen.
Ed: Wer ist deiner Meinung nach der größte Tüftler in Sachen Taktik unter Deutschlands Trainern?
Andreas: Schwer zu sagen, weil ich ja auch nicht überall wirklich tiefen Einblick habe. Trainer, die taktisch intensiv arbeiten sind Labbadia, Klopp, Favre und nicht zu vergessen Rangnick, Dutt und früher Finke. Und sicher gibt es mehr. Die sind mir jetzt nur aus dem Stehgreif eingefallen.
Ed: Bleiben wir bei der Taktik, diesmal jedoch auf internationaler Ebene. Bist du froh, dass Barcelona, mit ihrem Offensivspektakel, glücklich im Finale der Champions League stand oder hätte Chelsea, mit dieser grundsoliden taktischen Leistung, deiner Meinung nach die Revanche gegen Manchester bekommen müssen?
Andreas: Oh, das ist jetzt ein Thema, bei dem bei den Spox-Usern immer die Emotionen hoch kochen. Also: Ich habe großen Respekt vor Chelseas guter Defensiv-Organisation. Auch weil ich denke, dass deutsche Mannschaften so nicht spielen könnten. Aber Barcelonas Spielweise ist taktisch ja auch wertvoll. Der Unterschied ist: Die einen wollten das Spiel zerstören, die anderen wollten es machen. Wenn alle nur zerstören wollten, dann wäre Fußball sehr langweilig. Deshalb drücke ich in einem solchen Fall immer der offensiv ausgerichteten Mannschaft die Daumen. Es gilt der alte Grundsatz: Zerstören ist leichter als kreieren. Deshalb sage ich: Barcelona ist unverdient weiter gekommen, weil sie keine Lösung fanden. Aber trotzdem war ich froh, dass Chelsea für seine destruktive Spielweise nicht belohnt wurde.
Ed: Du bist ja nicht erst seit gestern im Geschäft. Wann hast du angefangen mit Sportjournalismus und wie hat sich der Fußball über die Zeit verändert?
Andreas: Ich habe 1996 beim DSF in der US-Sport-Redaktion angefangen. Bis 2003 habe ich fast nur Football gemacht. Beim Fußball bin ich seit Anfang 2004. Ich glaube, der Fußball hat sich in den letzten 20 Jahren radikal verändert. Darum ging es auch in den Teilen 6 und 7 meiner Themenwoche. Ich sage: Wer sich seit den 80er Jahren nicht mit taktischen Veränderungen im Fußball befasst hat, der versteht heute nicht mehr, wie Fußball funktioniert. Selbst wenn er früher Nationalspieler war.
Ed: Willst du da auf eine bestimmte Person hinaus?
Andreas: Nein, da gibt es viele. Aber lass es mich mal so sagen: Der Kicker hat neulich (mal wieder) darüber berichtet, wie wenige der Weltmeister von 1990 heute einen Job im "großen" Fußball haben. Das ist sicher kein Zufall. Das war die letzte Generation, die mit dem Manndeckungsfußball erfolgreich war. Danach kam der große Bruch. Wer den Übergang verpasst hat, der musste mit ansehen, wie ihm der Zug davon fuhr.
Hier geht es zum zweiten Teil des Userinterviews.
Er ist einer von uns, ein User und ein Blogger, aber er hat auch einen kleinen Prominentenstatus, denn er ist ganz nah dran am Geschehen im Fußballzirkus. Für euch sprach ich mit Andreas Renner und jetzt sollte der Einleitung genug Tribut gezollt sein.
Ed: Hi Andreas, dein Name ist sicherlich allen Usern ein Begriff, aber sag doch bitte dennoch ein paar Worte zu deiner Person.
Andreas: Gut. Mein Name ist Andreas Renner, ich bin Sportreporter und hier bei Spox unter anderem als Blogger aktiv.
Ed: Ich persönlich kenne dich nur vom Fußball, aber du widmest dich im beruflichen auch anderen Sportarten. Welche sind das und was begeistert dich dazu auch privat?
Andreas: Ich habe mit American Football angefangen. Leider findet das im deutschsprachigen Fernsehen im Moment nicht statt. Außerdem habe ich für das DSF Rugby kommentiert. Aber da herrscht im Moment auch Flaute. Begeistern tun mich alle drei Sportarten. Ich habe noch nichts kommentiert, was ich selbst doof finde.
Ed: Du hattest wenig Zeit für dieses Interview – in deinem Job, den wir meistens nur 90 Minuten miterleben, steckt bestimmt viel Arbeit. Was ist in Sachen Vorbereitung zutun?
Andreas: So viele Spiele wie möglich schauen, so viel wie möglich zum Thema lesen. Telefonate führen und dabei möglichst gut vorbereitet zu sein. Das ist jetzt sehr allgemein gehalten. Diese Woche ist eben heftig, weil ich drei Pokalspiele für Sky kommentiere (und dann noch ein Football-Länderspiel Anfang nächster Woche). Zu der Vorbereitung kommen noch fast 2000 Kilometer im Zug oder auf der Autobahn. Das frisst Zeit.
Ed: Ich bin keiner für große Übergänge, aber lenken wir doch mal unseren Blick auf Spox. Wie kam es zu deiner Registrierung? Hast du bei deinem Job nicht irgendwann genug vom Fußball?
Andreas: Ich habe bei Spox als Blogger angefangen, weil Spox und Premiere kooperiert haben. Da wurden wir einerseits von den Premiere-Chefs gebeten, Spox zu unterstützen. Und dazu kannte ich diverse Menschen bei Spox von früher. Und wurde deshalb auch von denen nochmal explizit gebeten, etwas für sie zu machen. So kann ich also auch mal etwas schreiben, was ich gerne mache, was aber beim Fernsehen nicht gefragt ist. Habe ich genug vom Fußball? Na ja, während der Saison eigentlich nicht. Aber es ist gut, dass es eine Sommerpause gibt.
Ed: Also kann man sagen, dass es Anfangs ein Freundschaftsdienst war, du obendrein dir hier sicherlich deine Informationen holst und du dazu ein Hobby auslebst?
Andreas: Stark vereinfacht, aber so in etwa.
Ed: Deine großartige Arbeit bei der Spox-Themenwoche muss man aber hier auch noch mal ausdrücklich loben. Wie erklärst du dir das gestiegene Interesse der Fans an der taktischen Facette des Spiels?
Andreas: Ich denke, es wird schlicht immer mehr über Fußball berichtet und deshalb werden inzwischen auch Facetten beleuchtet, die früher kein Thema waren. Außerdem haben viele Trainer in den letzten Jahren taktische Dinge mehr betont als früher. Irgendwann fangen dann auch Journalisten an, sich dafür zu interessieren. Und: Taktik ist heute wichtiger als je zuvor. Auf dem Topniveau kommt es immer mehr auf Details an. Und da kann Taktik einen großen Unterschied machen.
Ed: Wer ist deiner Meinung nach der größte Tüftler in Sachen Taktik unter Deutschlands Trainern?
Andreas: Schwer zu sagen, weil ich ja auch nicht überall wirklich tiefen Einblick habe. Trainer, die taktisch intensiv arbeiten sind Labbadia, Klopp, Favre und nicht zu vergessen Rangnick, Dutt und früher Finke. Und sicher gibt es mehr. Die sind mir jetzt nur aus dem Stehgreif eingefallen.
Ed: Bleiben wir bei der Taktik, diesmal jedoch auf internationaler Ebene. Bist du froh, dass Barcelona, mit ihrem Offensivspektakel, glücklich im Finale der Champions League stand oder hätte Chelsea, mit dieser grundsoliden taktischen Leistung, deiner Meinung nach die Revanche gegen Manchester bekommen müssen?
Andreas: Oh, das ist jetzt ein Thema, bei dem bei den Spox-Usern immer die Emotionen hoch kochen. Also: Ich habe großen Respekt vor Chelseas guter Defensiv-Organisation. Auch weil ich denke, dass deutsche Mannschaften so nicht spielen könnten. Aber Barcelonas Spielweise ist taktisch ja auch wertvoll. Der Unterschied ist: Die einen wollten das Spiel zerstören, die anderen wollten es machen. Wenn alle nur zerstören wollten, dann wäre Fußball sehr langweilig. Deshalb drücke ich in einem solchen Fall immer der offensiv ausgerichteten Mannschaft die Daumen. Es gilt der alte Grundsatz: Zerstören ist leichter als kreieren. Deshalb sage ich: Barcelona ist unverdient weiter gekommen, weil sie keine Lösung fanden. Aber trotzdem war ich froh, dass Chelsea für seine destruktive Spielweise nicht belohnt wurde.
Ed: Du bist ja nicht erst seit gestern im Geschäft. Wann hast du angefangen mit Sportjournalismus und wie hat sich der Fußball über die Zeit verändert?
Andreas: Ich habe 1996 beim DSF in der US-Sport-Redaktion angefangen. Bis 2003 habe ich fast nur Football gemacht. Beim Fußball bin ich seit Anfang 2004. Ich glaube, der Fußball hat sich in den letzten 20 Jahren radikal verändert. Darum ging es auch in den Teilen 6 und 7 meiner Themenwoche. Ich sage: Wer sich seit den 80er Jahren nicht mit taktischen Veränderungen im Fußball befasst hat, der versteht heute nicht mehr, wie Fußball funktioniert. Selbst wenn er früher Nationalspieler war.
Ed: Willst du da auf eine bestimmte Person hinaus?
Andreas: Nein, da gibt es viele. Aber lass es mich mal so sagen: Der Kicker hat neulich (mal wieder) darüber berichtet, wie wenige der Weltmeister von 1990 heute einen Job im "großen" Fußball haben. Das ist sicher kein Zufall. Das war die letzte Generation, die mit dem Manndeckungsfußball erfolgreich war. Danach kam der große Bruch. Wer den Übergang verpasst hat, der musste mit ansehen, wie ihm der Zug davon fuhr.
Hier geht es zum zweiten Teil des Userinterviews.
Aufrufe: 3283 | Kommentare: 3 | Bewertungen: 10 | Erstellt:31.07.2009
ø 8.7
KOMMENTARE
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02.08.2009 | 12:12 Uhr
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EdHardy22 :
Dann schau dir doch noch den zweiten Teil an
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31.07.2009 | 01:27 Uhr
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EdHardy22 : Eine Bitte
Kommentiert doch bitte im zweiten Teil, dass hat vor 14 Tagen auch schon super funktioniert. Danke
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