Damals wird sich Rodnox gedacht haben, lass den Schnumbi, die alte Bayernpfeife, mal labern. Ich denke mal die meisten von euch kennen den Rodnox. Entweder als Blogpokal-Chef, wo er sich tag täglich Verbesserungsvorschlägen ausgesetzt sieht oder als Schalker Ultra, der nichts über seine geliebten Schlümpfe kommen lässt. Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung mehr, wie ich zu einer Beziehung mit ihm gekommen bin. Jedenfalls hat man sich des Öfteren geschrieben und irgendwie auch ganz gut verstanden.

Von Rod habe ich einiges an Know How erlernt was man bei SPOX so gebrauchen kann. Ich sage auch hier noch mal Danke dafür. Nun ja, es war an der Zeit, etwas zurückzugeben. So versprach ich ihm: Wenn ich eine Karte für die Partie Bayern gegen Schalke bekäme, dann ist er dabei. Womit er allerdings nicht rechnete, war, dass ich meistens Karten bekomme und so war es auch diesmal. Ich konnte seine Freude förmlich spüren, als er sagte, ist das dein ernst? Ich sagte nur, versprochen ist versprochen. Je näher der 09.02.13 rückte umso öfter standen wir in Kontakt. Schließlich musste man sich abstimmen, wo man sich trifft und wer bei wem mitfährt und so weiter. Immerhin mussten wir beide unsere blühenden Landschaften verlassen und in ein fremdes Land fahren, deren Sprache wahrscheinlich so kompliziert ist, wie die Regeln des Blogpokales. Gesagt getan. Wir verabredeten uns also für den 09.02.13 gegen 14 Uhr in der Nähe von Bamberg. Den genauen Ort kann ich aus datentechnischen Gründen nicht nennen.


Samstag früh aß ich noch gemütlich mit meiner Frau Frühstück, die Gute musste dann ja leider auf die Arbeit. Sie murmelte immer vor sich hin: du triffst dich mit einem fremden Mann, du Schwein du, warum tust du mit das an? Ich wusste natürlich wie sie das meinte aber recht hat sie. Es hat schon irgendwie was Komisches, wenn man Leute das erste mal trifft, die man nur per Tastatur kennt. Da ich als Ossi aber keinerlei Berührungsängste habe, fuhr ich Samstag gegen 13 Uhr gen Bamberg los. Meinem Naturell entsprechend kam ich natürlich 10 Minuten zu früh an. Kurz eine short Message an Rod geschrieben mit prompter Antwort, Olga sagt noch 10 Minuten. Gut dachte ich, Frauen sollte man nicht widersprechen. Man merkt er kommt aus der ehemaligen Zone, wer sonst gibt einem Navi solch einen Namen.

Die Nervosität, sie stieg minütlich. Ich wartete in einem Schnellrestaurant, welches nicht MC Donalds hieß und da kam er vorgefahren mit seinem Auto, mit der Werbung von Piiiiieeeep seiner Firma. Ein Hüne von einem Kerl. Respekt dachte ich, dem möchte ich nicht im Dunkeln begegnen, okay er hat 5 Kilo Zuwenig. Unsere Blicke trafen sich und das Beschnuppern begann. Rod hatte Hunger, was sonst dachte ich mir. Ich persönlich bin ja immer an solchen Tagen etwas nervös und frage mich, schaffe ich es pünktlich in die Arena? Also sagte ich komme fertig essen es geht los. Rod hörte brav auf mich, sprang in mein Auto und war erstmals erstaunt. Das erste Auto, wo er seine Beine ausstrecken konnte.

Von nun an hörten wir beide auf Wladimir. Die Olga blieb im anderen Auto. Wladimir sagte mir auch gleich mit bestimmender Stimme: "Die neu errechnete Ankunftszeit beträgt 17.30 Uhr - Sie fahren noch immer auf der schnellsten Route". Okay dachte ich das Spiel beginnt 18.30 Uhr, sprich eine Stunde Luft. Die Verzögerung war nicht etwa ein Unfall, nein einfach nur viel Verkehr. Ich meine es war Winter, die meisten Nummernschilder Gelb, jeder kann sich ausmalen, wer unterwegs war. Unterwegs gabs Smal Talk vom feinsten, ablästern über SPOX User, gehört einfach dazu. Keine Angst ich werde keine Geheimnisse preisgeben.
Rod muss ich ehrlich zugeben ist ein Naturtalent. Also vom Autofahren hat er keine Ahnung, weil das die Olga und der Tempomat macht aber sprachtechnisch ist er ein Genie. So konnte er mir im feinsten sächsisch die Straßenbahnansage seiner Stadt sagen oder auch die Sprache, in deren Land wir gerade umherfuhren. Einfach grandios.

Die Zeit verstrich so langsam und nach dem ich alle Toiletten aller Rastplätze bis München ausprobierte, näherten wir uns der gesegneten Stadt. Der Verkehr wurde dichter und dichter und Wladimir hatte natürlich recht. Es war 17.30 Uhr, als wir ins Parkhaus einbogen. Rod beichtete mir noch, dass es sein erster Besuch in der Arena war. Komisch, in der SPOX-Zentrale war er schon aber nicht in Deutschlands schönstem Stadion?
Raus aus dem Auto und ab ging es Richtung Stadion. Rod´s Augen leuchteten wie bei einem kleinen Kind. Er machte Fotos als Schalker von der Allianz Arena. Ich dachte, nach Holler Fuchs, das kann ja heiter werden. Am Rolli Eingang vorgedrängelt und schwupps standen wir im Stadion. Schnell was Leckeres in die Kaulucke geschmissen in Form einer Chili Krainer. Bei Rod waren es bestimmt 3, wenn ich richtig gezählt habe. Das war wahrscheinlich auch der Grund, warum er seinem Idol, den Herrn Neuer, nicht mal auspfeifen konnte, als er sich genau vor unseren Augen warm machte.

Das Spiel selber lief in geordneten Bahnen so, wie ich es auch erwartet habe. War das arrogant? Egal wir können das. Es bedurfte zwar einer Standardsituation, dass man in Führung geht aber geschenkt. Von nun an lief das Spiel wie am Schnürchen. Bisl tat er mir Leid der Rod. Ich weiß, keiner hat gerne Mitleid aber Schalke war auch wirklich schwach an diesem Tag. Ich behielt meine, schon auf der Fahrt überlegten Floskeln, mal lieber für mich. Rod schlenderte so zwischen Imbiss-Bude, Toilette, weil diese beheizt war und seinem Platz hin und her. Beim Stand von 4:0 habe ich was gemacht, was ich sonst eigentlich nicht tue aber es war Arsch kalt. Ich sagte komm Rod wir machen los. Zehn Minuten früher im Parkhaus heißt im Umkehrschluss, dass wir eine Stunde eher zu Hause sind.

Im Parkhaus schnell die Heimadresse eingegeben und los ging es gen blühende Landschaften. Waldimir schrie mich an: keine Verkehrsbehinderungen auf ihrer Strecke. Danke sagte ich. Die Heimfahrt verlief auch nach anfänglichem Schweigen recht Easy. Rod hat das Gesehene doch relativ schnell verdaut. Zu einseitig war die Partie und fragwürdige Entscheidungen gab es auch nicht zu diskutieren. Enttäuschend aus seiner Sicht nur die Einstellung der Schalker und die geringe Gegenwehr. In der Nähe von Bamberg angekommen, trennten sich wieder unsere Wege. Nach einem kurzen Snack übergab ich Rod der Olga und mein Wladimir landete im Handschuhfach, weil ich kann auch ohne.

So kurz nach Mitternacht holte ich dann meine Frau noch von der Arbeit ab, genoss noch einen schönen Rotwein und lies den Tag noch mal Revue passieren. Mein Handy, welches keinen Namen hat, brummte, Olga hat Rod gut nach Hause gebracht. Ich war zufrieden und hatte einen Prima Tag mit einem coolen Kunden und ein tolles Ergebnis meines Vereines.