25.03.2012 um 00:56 Uhr
Geschrieben von Rodnox
Von Menschen und Tieren
Ich möchte mal eine Lanze für unseren geliebten Erzfeind, der Borussia aus Dortmund, brechen.
So wenig ich die teilweise kindischen Verhaltensweisen von Kevin Großkreutz billige, desto mehr muss ich verbalen Beifall für den Großteil des Fanblocks spenden.
Als letzten Samstag der SV Werder im Stadion von Lüdenscheid zu Gast war, konnte das geschulte Auge einige Plakate im Borussen-Block erkennen, die die Grenzen des guten Geschmacks weit überschritten haben.
Aber vorn vorn: ... Vor einem halben Jahr, als die Borussia in Bremen zu Gast war, hielten die Bremer Ultra-Gruppen Racaille Verte und Infamous Youth ein Banner mit folgender Aufschrift hoch: "EinheiT aUch mit Nazis"
Dieses Plakat war vor allem an die Dortmunder Ultragruppen "Desperados 99" und "The Unity". Vor allem erstere ist im Verdacht eine hohe Zahl an Neonazis als Mitglieder zu tolerieren.
Eben jene beiden BVB Ultragruppen zeigten jetzt am vergangenen Wochenende ihre eigenen Plakate: "Lieber ´ne Gruppe in der Kritik als Lutschertum und Homo..." und "Gutmenschen, Schwuchtel, Alerta-Aktivist, wir haben euch im '20 gegen 100' gezeigt, was Fußball ist"
Worin genau der Sinn dieser Plakate lag, erschliesst sich mir nicht. Selbst wenn sie als Konter gegen die Nazi-Vorwürfe gemeint waren, erklärt das nicht, weshalb man plötzlich Schwule angreift.
Oder doch? Die beiden genannten Bremer Ultragruppen sind dafür bekannt, sich für eine erhöhte Aufmerksamkeit gegen Diskriminierung einzusetzen. Besonders hoch ist ihr Engagement für die Gleichbehandlung von Schwulen.
Sie versuchen seit Jahren, die Fussballfans dieses Landes in die Verantwortung zu nehmen und darauf hinzuweisen, dass man auch im Stadion darauf achten muss, dass man Nazis kein Forum bietet und Schwulenfeindlichkeit auch im Stadion nichts zu suchen hat.
Man macht also gewissweit Politik. Wobei ... eigentlich ist es ja gesunder Menschenverstand, dass diese Regeln des Alltags eingehalten werden.
Aus irgendeinem Grund haben sich die beiden Dortmunder Ultragruppen nun dazu hinreissen lassen, sich aus der Reserve zu begeben.
Eine derart offensive und provozierende Verunglimpfung ist genauso sinnlos wie sie zu keinem Ziel führt. Das angebliche Ziel "Politik ist Politik und Fussball ist Fussball" mag erklärbar sein, das heisst aber nicht, dass der Fussball ein Raum für Rassismus und Diskriminierung sein darf.
Nun ist es in den meisten Fällen so, dass derartige Spruchbänder mit hirnlosem Beifall der mitanwesenden Fans begleitet werden und bis Spielende unbehelligt stehen gelassen werden dürfen.
Nicht so letzten Samstag! Nach etwa 10 Minuten haben andere Ultragruppen des BVB die Betreffenden dazu überredet, die Banner zu entfernen. Vom Rest wurde das ganze mit dem Gesang: "Und ihr wollt Borussen sein ..." quittiert.
Das verdient meinen höchsten Respekt! Courage und klares Distanzieren sind das einzige, was in diesem Fall hilft.
Nur wenn der kindische Mob bemerkt, dass selbst die eigenen Fans ihre Aktion nicht gut heißen, erreicht man diese auch.
Das die Bremer Fans dies mit einem ironischen "Schwuler SVW" begleitet haben, machte das Handeln der BVB Fans sicherlich nicht einfacher.
Liebe BVB Fans, ich darf euch versichern ... bei aller Hassliebe .... ich finde ihr seid klasse!
So wenig ich die teilweise kindischen Verhaltensweisen von Kevin Großkreutz billige, desto mehr muss ich verbalen Beifall für den Großteil des Fanblocks spenden.
Als letzten Samstag der SV Werder im Stadion von Lüdenscheid zu Gast war, konnte das geschulte Auge einige Plakate im Borussen-Block erkennen, die die Grenzen des guten Geschmacks weit überschritten haben.
Aber vorn vorn: ... Vor einem halben Jahr, als die Borussia in Bremen zu Gast war, hielten die Bremer Ultra-Gruppen Racaille Verte und Infamous Youth ein Banner mit folgender Aufschrift hoch: "EinheiT aUch mit Nazis"
Dieses Plakat war vor allem an die Dortmunder Ultragruppen "Desperados 99" und "The Unity". Vor allem erstere ist im Verdacht eine hohe Zahl an Neonazis als Mitglieder zu tolerieren.
Eben jene beiden BVB Ultragruppen zeigten jetzt am vergangenen Wochenende ihre eigenen Plakate: "Lieber ´ne Gruppe in der Kritik als Lutschertum und Homo..." und "Gutmenschen, Schwuchtel, Alerta-Aktivist, wir haben euch im '20 gegen 100' gezeigt, was Fußball ist"
Worin genau der Sinn dieser Plakate lag, erschliesst sich mir nicht. Selbst wenn sie als Konter gegen die Nazi-Vorwürfe gemeint waren, erklärt das nicht, weshalb man plötzlich Schwule angreift.
Oder doch? Die beiden genannten Bremer Ultragruppen sind dafür bekannt, sich für eine erhöhte Aufmerksamkeit gegen Diskriminierung einzusetzen. Besonders hoch ist ihr Engagement für die Gleichbehandlung von Schwulen.
Sie versuchen seit Jahren, die Fussballfans dieses Landes in die Verantwortung zu nehmen und darauf hinzuweisen, dass man auch im Stadion darauf achten muss, dass man Nazis kein Forum bietet und Schwulenfeindlichkeit auch im Stadion nichts zu suchen hat.
Man macht also gewissweit Politik. Wobei ... eigentlich ist es ja gesunder Menschenverstand, dass diese Regeln des Alltags eingehalten werden.
Aus irgendeinem Grund haben sich die beiden Dortmunder Ultragruppen nun dazu hinreissen lassen, sich aus der Reserve zu begeben.
Eine derart offensive und provozierende Verunglimpfung ist genauso sinnlos wie sie zu keinem Ziel führt. Das angebliche Ziel "Politik ist Politik und Fussball ist Fussball" mag erklärbar sein, das heisst aber nicht, dass der Fussball ein Raum für Rassismus und Diskriminierung sein darf.
Nun ist es in den meisten Fällen so, dass derartige Spruchbänder mit hirnlosem Beifall der mitanwesenden Fans begleitet werden und bis Spielende unbehelligt stehen gelassen werden dürfen.
Nicht so letzten Samstag! Nach etwa 10 Minuten haben andere Ultragruppen des BVB die Betreffenden dazu überredet, die Banner zu entfernen. Vom Rest wurde das ganze mit dem Gesang: "Und ihr wollt Borussen sein ..." quittiert.
Das verdient meinen höchsten Respekt! Courage und klares Distanzieren sind das einzige, was in diesem Fall hilft.
Nur wenn der kindische Mob bemerkt, dass selbst die eigenen Fans ihre Aktion nicht gut heißen, erreicht man diese auch.
Das die Bremer Fans dies mit einem ironischen "Schwuler SVW" begleitet haben, machte das Handeln der BVB Fans sicherlich nicht einfacher.
Liebe BVB Fans, ich darf euch versichern ... bei aller Hassliebe .... ich finde ihr seid klasse!
Aufrufe: 8448 | Kommentare: 7 | Bewertungen: 8 | Erstellt:25.03.2012
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KOMMENTARE
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04.09.2012 | 22:55 Uhr
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Rodnox :
Dank dir für den Beitrag. Liess aber bitte nochmal ...Die Nationalistische Nähe habe ich den Desperados zugesprochen.
Das Plakat war aber eindeutig von Unity.
Wobei ich dir zustimme, Unity ist noch die moderadeste der Ultra Gruppen in Dortmund.
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04.09.2012 | 22:39 Uhr
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04.09.2012 | 22:37 Uhr
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Die Gruppe The Unity ist alles andere als das was du in deinem Blog schilderst, kurz gesagt: da ist niemand rechts und die Gruppe steht auch nicht im Verdacht Nazis zu tolerieren oder sonstwat.
Viel mehr ist es The Unity die Aufklärungsfahrten für Jugendliche zu KL´s mitorganisieren um für dieses Thema zu sensibilisieren, es ist TU die den Heinrich Czerkus Gedächtnis Lauf unterstützen, Czerkus war Platzwart bei Borussia und wurde von den Nazis umgebracht.
Wenn man also keine Ahnung von etwas hat wie du in dem Fall von TU sollte man besser nicht darüber bloggen und noch weniger irgendwelche Anschuldigungen aussprechen.
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02.04.2012 | 19:07 Uhr
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XFactor :
Wirklich sehr lesenswert, gerade für diejenigen, die sich in unserer Fanszene der nicht so gut auskennen oder die, die einfach mal ganz allgemein von "Nazi 09" o.ä. rumblubbern...Daumen hoch auch für Dich !!!
Was die Mitglieder von TU u. den Desperados betrifft: Verstanden habe ich diese Banner auch nicht wirklich. DIese Art von Humor ist für mich auch nicht aktzeptabel und bei der Unity auch eigentlich nicht wirklich Programm. Ich denke dass man sich einfach provoziert gefühlt hat und dann auf kindische Weise versucht hat "Vergeltung" zu üben.
Aber auch die Bremer sollten sich ganz genau überlegen, warum sie zwei komplette Fangruppierungen in die braune Ecke stellen. Man weiss ja nicht ob ansonsten zwischen den Beteiligten noch etwas vorgefallen ist, aber beide Seiten sollten ein bißchen besonnener auf die jeweiligen Provokationen reagieren...
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02.04.2012 | 12:31 Uhr
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Bierkopf :
Super Blog!
Bei aller Fanfeindschaft und königsblauer Brille, sowas ist wichtiger!
Respekt!
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Und nein das Plakat ist definitiv nicht von TU. TU steht immer längs oberhalb des Vorsängerpodestes, und präsentieren dort auch ihre Spruchbänder. Das Plakat ist ganz untem am Zaun in Block 13, ne gute Entfernung weg von TU.
Außerdem benutzt TU eine ganz andere Schrift auf ihren Spruchbändern.
Und wenn du es immernoch nicht glaubst, Des hat damals ne Erklärung und Entschuldigung für die Plakate veröffentlicht auf ihrer HP.
http://www.pottblog.de/2012/04/01/stellungnahme-der-verursacher-zu-den-homophoben-plakaten-beim-spiel-borussia-dortmund-bvb-vs-sv-werder-bremen-veroffentlicht/
TU war nie rechts auch nicht rechtsorientiert und ist es auch heute noch nicht.
Wenn man ein wenig in Foren darüber liest in denen das ganze durch Leute beschrieben wird die bescheidwissen, dann weiß man das auch.
Als Beispiel:
http://board.fanszene-bremen.net/archive/8555/thread.html
Ist zwar schon älter, die Einstellung zu TS Faschismus etc stimmt allerdings noch.
Ob der eine Nazi bei TU noch ist weiß ich allerdings nicht,