05.02.2012 um 15:30 Uhr
Geschrieben von Schnumbi
Vor Stuttgart
Quo vadis FCB. „ Die Schicksalhaften Wochen des Don Jupp" oder „Gerade noch mal die Kurve bekommen", so könnte man das aus Hollywood Sicht nennen, was am Mittwoch in Stuttgart ansteht.
Sowas wie ein Déjà-vu Erlebnis habe ich gerade. Stuttgart gegen Bayern? Schon wieder? Ist denn schon wieder Pokal? War das nicht erst? Gut lieber gegen die Schwaben als gegen den BVB, denke ich mir, aber Stuttgart wird auch nicht gerade leicht in einem Viertelfinale des DFB Pokals. Denn Pokalspiele haben ja ihre eigenen Gesetze, so sagt man. Es ist noch gar nicht so lange her, erst im Dezember gelang dem FCB mit dem Sieg in Stuttgart, das einzige Spiel, welches man nach Rückstand noch drehte. Allerdings war dies Bundesliga.
Gut, sage ich mir, damals war die Welt noch in Ordnung, man thronte da, wo sich der FCB am liebsten sieht und zwar an der Tabellenspitze und gab diese auch bis zum 19. Spieltag nicht mehr ab. Ich sage mir aber auch, Stuttgart ist seit 7 Spielen in der Liga sieglos, warum sollte sich das ausgerechnet gegen uns ändern, gegen den großen FCB, der im Moment eher als schwankender Riese daherkommt als stabil aufspielender Titelaspirant.
Schafft es Problembär Bruno den Riesen endgültig in die Knie zu zwingen? Was wenn die Münchner verlieren? Nicht auszudenken, sage ich. Hier im Forum mehren sich ja schon die Meinungen, dass es mit Heynckes nicht so weiter gehen kann. Noch springe ich nicht auf, auf diesen Zug der Hetze, aber auch von meiner Seite aus gibt es immer öfter kritische Stimmen zum Stil des FCB. Viel zu oft verstecken sich Spieler und auch Funktionäre hinter Floskeln. "Wir können uns nur selber schlagen" oder "Wir haben den besten Kader, die beste Vorbereitung" und zuletzt hatte man ja den Fans fast einen neuen Stürmer präsentiert. Das ist schon nicht mehr Bayern-like aus meiner Sicht. Sonst hat man den markigen Worten Taten folgen lassen und heute?
Soll ich etwa wieder auf so einen Abend wie im Dezember 2010 hoffen, als man im Pokal ebenfalls in Stuttgart mit 3:6 die Oberhand behielt. Mitnichten, auch wenn das Ergebnis eine eindeutige Sprache spricht, war es eher der Schwäche der Gastgeber geschuldet, dass man sich am Ende sicher in die nächste Runde zitterte. Okay, die letzte Niederlage der Münchner im Schwabenland liegt knapp über 4 Jahre zurück aber dieser Südschlager birgt immer eine besondere Brisanz. Packende Duelle auf und neben den Platz. Anstoß jüngster Missstimmungen war im Bundesligaduell Arjen Robben, der wohl zu lässig aufreizend Foulspiele in Kauf nehmen sollte. Andere nennen es Cleverness oder Dummheit der Gegenspieler.
Am Mittwoch werden übrigens, laut wetter.com, in Stuttgart Temperaturen von -7 Grad erwartet. Naja, nach den Gesichtsausdrücken der Spieler nach dem HSV-Spiel wären das ja tropische Temperaturen. Die Stuttgarter Zuschauer und im Speziellen die Spieler werden schon dafür sorgen, dass uns nicht kalt wird.
Aber gehen wir mal etwas ins Detail
Ich vermute mal, Jupp wird die Mannschaft wieder aufstellen, wie in den letzten Spielen auch. Sprich man wird mit einem 4-2-3-1 beginnen, dazu mit denselben Spielern, auf die sich die halbe Liga ja nun eingestellt hat. Im Prinzip bin ich ja für eine Konstanz im Spiel, sei es im System oder auch in der Mannschaftsaufstellung. Aber? Scheinbar haben wir im Moment ein spielerisches und läuferisches Problem. Abgesehen von den Ausfällen in der Defensive, gut dass wenigstens Rafinha zurückkommt und das aus der Not geborene Experiment mit Thymo als RV vorbei ist, haben wir zurzeit noch andere Baustellen. Eine ist für mich die Personalie Lahm. Ein Spieler, der zugegebenermaßen als Kapitän auch das Recht hat, mit Worten und Taten voranzugehen, aber zurzeit als LV völlig von der Rolle ist. Des Öfteren unterlaufen ihm Stellungsfehler, er hat seit der Rückrunde mit die schlechtesten Werte im Zweikampfverhalten. Was ist los, frage ich mich da? Alternative wäre wieder eine Umstellung als RV. Unter Lahm als RV hatte auch Arjen Robben sehr von profitiert. Lahms Part als LV könnte Alaba übernehmen, auch wenn ich diesen Spieler gerne weiter vorne sehe, aber im Spiel gegen den HSV hat er es in den letzten Minuten ganz gut gelöst.
Kommen wir mal zu einer weiteren Personalie, die ich im Moment auch sehr kritisch sehe, Thomas Müller. Im Moment sehr bemüht, aber doch eher glücklos, so könnte man es human ausdrücken. Diese Momente macht sicher jeder Spieler und besonders Spieler in seinem Alter mal durch und ich denke, dass er da auch aus diesem Formtief wieder rauskommt, aber ich würde ihm einfach auch mal die Pause gönnen und Kroos wieder auf die 10 stellen oder gar das System umstellen. Dass Toni kein 6er auf Dauer ist, hat das HSV-Spiel mal wieder deutlich gezeigt. Das Spiel lief dort weitestgehend an ihm vorbei. Wie schon gesagt, könnte man mal mit einer neuen Variante ein Spiel beginnen, den Gegner mal etwas täuschen, nicht immer dieses berechenbare, welches wir die ganze Saison schon praktizieren. Könnte mir ein 4-4-2 mit Olic zurzeit ganz gut vorstellen. Zumal man auch Gomez da vorne mal et was entlasten könnte. Olic ist ein anderer Spielertyp als Mario und würde zusätzlich für Verwirrung beim Gegner sorgen. Sicher, Heynckes ist der Trainer und genießt uneingeschränktes Vertrauen, aber diese Gedankenspiele müssen bei der aktuellen Situation gestattet sein. Was mir noch negativ aufstößt, war die mangelnde Laufbereitschaft des Teams. Das Pressing der Abwehrreihen der Hinrunde findet schon lange nicht mehr statt, obwohl gegen den HSV schon diesbezüglich wieder ein leichter Aufwärtstrend zu sehen war.
Werfen wir mal kurz einen Blick auf den VfB Stuttgart. Das letzte Meisterschaftsspiel in Leverkusen wird den Schwaben einen zusätzlichen Schub gegeben haben. Man hat immerhin 2-mal einen Rückstand aufgeholt und damit tolle Moral bewiesen. Am Mittwoch haben die Schwaben ein Heimspiel, und da sie in der Tabelle im Mittelmaß so vor sich hin dümpeln, werden sie in diesem einen Spiel alles in die Waagschale werfen, um weiterzukommen, um sich den Traum von einem Titel zu erfüllen.
Schauen wir kurz mal etwas in die Historie:
In der langen Zeit des DFB Pokals gab es dieses Duell bereits 8-mal darunter 85/86 als Finale, Endstand 5:2 für die Münchner. In den anderen 7 Duellen hieß der Sieger nur ein einziges Mal VfB Stuttgart, und zwar in der Saison 89/90. Torschützen waren 2-mal Walter und Hartmann, ansonsten hat der FCB eine weiße Weste gegen die Schwaben. 39 Tore vielen in den 8 Pokal-Duellen gegen die Schwaben, was einen Schnitt von knapp 5 Toren pro Spiel bedeutet und daher immer sehr unterhaltsam war.
Bleibt aus Münchner Sicht zu hoffen, dass man sich auf das besinnt, was man eigentlich gut kann, nämlich gut Fußball spielen, wobei das im Pokal zweitrangig ist, hier zählt eher das nackte Ergebnis.
Berlin - Berlin, wir fahren nach Berlin
Sowas wie ein Déjà-vu Erlebnis habe ich gerade. Stuttgart gegen Bayern? Schon wieder? Ist denn schon wieder Pokal? War das nicht erst? Gut lieber gegen die Schwaben als gegen den BVB, denke ich mir, aber Stuttgart wird auch nicht gerade leicht in einem Viertelfinale des DFB Pokals. Denn Pokalspiele haben ja ihre eigenen Gesetze, so sagt man. Es ist noch gar nicht so lange her, erst im Dezember gelang dem FCB mit dem Sieg in Stuttgart, das einzige Spiel, welches man nach Rückstand noch drehte. Allerdings war dies Bundesliga.
Gut, sage ich mir, damals war die Welt noch in Ordnung, man thronte da, wo sich der FCB am liebsten sieht und zwar an der Tabellenspitze und gab diese auch bis zum 19. Spieltag nicht mehr ab. Ich sage mir aber auch, Stuttgart ist seit 7 Spielen in der Liga sieglos, warum sollte sich das ausgerechnet gegen uns ändern, gegen den großen FCB, der im Moment eher als schwankender Riese daherkommt als stabil aufspielender Titelaspirant.
Schafft es Problembär Bruno den Riesen endgültig in die Knie zu zwingen? Was wenn die Münchner verlieren? Nicht auszudenken, sage ich. Hier im Forum mehren sich ja schon die Meinungen, dass es mit Heynckes nicht so weiter gehen kann. Noch springe ich nicht auf, auf diesen Zug der Hetze, aber auch von meiner Seite aus gibt es immer öfter kritische Stimmen zum Stil des FCB. Viel zu oft verstecken sich Spieler und auch Funktionäre hinter Floskeln. "Wir können uns nur selber schlagen" oder "Wir haben den besten Kader, die beste Vorbereitung" und zuletzt hatte man ja den Fans fast einen neuen Stürmer präsentiert. Das ist schon nicht mehr Bayern-like aus meiner Sicht. Sonst hat man den markigen Worten Taten folgen lassen und heute?
Soll ich etwa wieder auf so einen Abend wie im Dezember 2010 hoffen, als man im Pokal ebenfalls in Stuttgart mit 3:6 die Oberhand behielt. Mitnichten, auch wenn das Ergebnis eine eindeutige Sprache spricht, war es eher der Schwäche der Gastgeber geschuldet, dass man sich am Ende sicher in die nächste Runde zitterte. Okay, die letzte Niederlage der Münchner im Schwabenland liegt knapp über 4 Jahre zurück aber dieser Südschlager birgt immer eine besondere Brisanz. Packende Duelle auf und neben den Platz. Anstoß jüngster Missstimmungen war im Bundesligaduell Arjen Robben, der wohl zu lässig aufreizend Foulspiele in Kauf nehmen sollte. Andere nennen es Cleverness oder Dummheit der Gegenspieler.
Am Mittwoch werden übrigens, laut wetter.com, in Stuttgart Temperaturen von -7 Grad erwartet. Naja, nach den Gesichtsausdrücken der Spieler nach dem HSV-Spiel wären das ja tropische Temperaturen. Die Stuttgarter Zuschauer und im Speziellen die Spieler werden schon dafür sorgen, dass uns nicht kalt wird.
Aber gehen wir mal etwas ins Detail
Ich vermute mal, Jupp wird die Mannschaft wieder aufstellen, wie in den letzten Spielen auch. Sprich man wird mit einem 4-2-3-1 beginnen, dazu mit denselben Spielern, auf die sich die halbe Liga ja nun eingestellt hat. Im Prinzip bin ich ja für eine Konstanz im Spiel, sei es im System oder auch in der Mannschaftsaufstellung. Aber? Scheinbar haben wir im Moment ein spielerisches und läuferisches Problem. Abgesehen von den Ausfällen in der Defensive, gut dass wenigstens Rafinha zurückkommt und das aus der Not geborene Experiment mit Thymo als RV vorbei ist, haben wir zurzeit noch andere Baustellen. Eine ist für mich die Personalie Lahm. Ein Spieler, der zugegebenermaßen als Kapitän auch das Recht hat, mit Worten und Taten voranzugehen, aber zurzeit als LV völlig von der Rolle ist. Des Öfteren unterlaufen ihm Stellungsfehler, er hat seit der Rückrunde mit die schlechtesten Werte im Zweikampfverhalten. Was ist los, frage ich mich da? Alternative wäre wieder eine Umstellung als RV. Unter Lahm als RV hatte auch Arjen Robben sehr von profitiert. Lahms Part als LV könnte Alaba übernehmen, auch wenn ich diesen Spieler gerne weiter vorne sehe, aber im Spiel gegen den HSV hat er es in den letzten Minuten ganz gut gelöst.
Kommen wir mal zu einer weiteren Personalie, die ich im Moment auch sehr kritisch sehe, Thomas Müller. Im Moment sehr bemüht, aber doch eher glücklos, so könnte man es human ausdrücken. Diese Momente macht sicher jeder Spieler und besonders Spieler in seinem Alter mal durch und ich denke, dass er da auch aus diesem Formtief wieder rauskommt, aber ich würde ihm einfach auch mal die Pause gönnen und Kroos wieder auf die 10 stellen oder gar das System umstellen. Dass Toni kein 6er auf Dauer ist, hat das HSV-Spiel mal wieder deutlich gezeigt. Das Spiel lief dort weitestgehend an ihm vorbei. Wie schon gesagt, könnte man mal mit einer neuen Variante ein Spiel beginnen, den Gegner mal etwas täuschen, nicht immer dieses berechenbare, welches wir die ganze Saison schon praktizieren. Könnte mir ein 4-4-2 mit Olic zurzeit ganz gut vorstellen. Zumal man auch Gomez da vorne mal et was entlasten könnte. Olic ist ein anderer Spielertyp als Mario und würde zusätzlich für Verwirrung beim Gegner sorgen. Sicher, Heynckes ist der Trainer und genießt uneingeschränktes Vertrauen, aber diese Gedankenspiele müssen bei der aktuellen Situation gestattet sein. Was mir noch negativ aufstößt, war die mangelnde Laufbereitschaft des Teams. Das Pressing der Abwehrreihen der Hinrunde findet schon lange nicht mehr statt, obwohl gegen den HSV schon diesbezüglich wieder ein leichter Aufwärtstrend zu sehen war.
Werfen wir mal kurz einen Blick auf den VfB Stuttgart. Das letzte Meisterschaftsspiel in Leverkusen wird den Schwaben einen zusätzlichen Schub gegeben haben. Man hat immerhin 2-mal einen Rückstand aufgeholt und damit tolle Moral bewiesen. Am Mittwoch haben die Schwaben ein Heimspiel, und da sie in der Tabelle im Mittelmaß so vor sich hin dümpeln, werden sie in diesem einen Spiel alles in die Waagschale werfen, um weiterzukommen, um sich den Traum von einem Titel zu erfüllen.
Schauen wir kurz mal etwas in die Historie:
In der langen Zeit des DFB Pokals gab es dieses Duell bereits 8-mal darunter 85/86 als Finale, Endstand 5:2 für die Münchner. In den anderen 7 Duellen hieß der Sieger nur ein einziges Mal VfB Stuttgart, und zwar in der Saison 89/90. Torschützen waren 2-mal Walter und Hartmann, ansonsten hat der FCB eine weiße Weste gegen die Schwaben. 39 Tore vielen in den 8 Pokal-Duellen gegen die Schwaben, was einen Schnitt von knapp 5 Toren pro Spiel bedeutet und daher immer sehr unterhaltsam war.
Bleibt aus Münchner Sicht zu hoffen, dass man sich auf das besinnt, was man eigentlich gut kann, nämlich gut Fußball spielen, wobei das im Pokal zweitrangig ist, hier zählt eher das nackte Ergebnis.
Berlin - Berlin, wir fahren nach Berlin
Aufrufe: 11742 | Kommentare: 52 | Bewertungen: 10 | Erstellt:05.02.2012
ø 8.0
KOMMENTARE
Um bewerten und sortieren zu können, loggen Sie sich bitte ein.
COMMUNITY LOGIN
Statistik
Zum Inhalt: Ich persönlich halte von Angriffen auf Spieler gar nichts, weder auf Boateng, noch auf Lahm oder Müller.
In meinen Augen ist unser aktuelles Problem zu 90% ein taktisches, und wenn das Spielsystem nicht richtig funktioniert, sehen die Spieler automatisch schlecht aus.
Meine Lösung wäre:
a) Rückkehr zum Vor-Robben System, das wir im Herbst sehr erfolgreich gespielt haben und das durch die funktionierende Dreiecks-und Überzahlbildung totale Stabilität und Dominanz ermöglichte, oder
b) mit Robben aber veränderten taktischen Aufstellungen, so wie in diesem Artikel:
http://spielverlagerung.de/2012/02/04/gomez-auf-den-flugel-gegen-bayerns-ausrechenbarkeit/
toll beschrieben wird. Dort wird überhaupt die Grundproblematik der derzeitigen Schwächephase sehr gut illustriert.
Zum Schluss will ich noch Eines anfügen:
Die Heynckes-Hetze geht mir auf die Nerven. Er hat genügend Erfahrung, um die Problemstellen zu erkennen. Natürlich haben wir bei uns nur einen sehr kurzen Zeitraum für schwächere Spiele, bevor die bekannten Automatismen greifen, aber die Probleme gerade sind mMn rückrundenspezifisch und man muss Heynckes schon die Zeit geben, das in den Griff zu kriegen (wenn er das nicht schafft, muss man natürlich Konsequenzen ziehen). Mir erzählt aber niemand, dass ein Mann seiner Erfahrung diese Probleme nicht sieht und sie nicht beheben kann.
Am nervigstenist für mich die totale Heraushebung Dortmunds und die Darstellung unserer Mannschaft als Totalversager. In der Vorrunde hatten wir ein funktionierendes System, das herausragende Ergebnisse gezeitigt hat. Seitdem hat sich weder an Heynckes EInwechselverhalten, noch am Spielermaterial etwas verändert, sondern nur an der taktischen Formation - und da liegt der Hund begraben.
Wenn das Problem bis zu den Spielen gegen Basel nicht richtig angegangen wurde, DANN brennt der Baum. Noch muss man allerdings nicht in Panik verfallen.