15.11.2011 um 14:08 Uhr
Geschrieben von Schnumbi
Vorschau FCB - BVB
Blick zurück nach vorn (XIV)
Etwas Großes kommt auf uns zu, etwas sehr Großes. Dunkle Wolken schweben über der Allianz-Arena. Alle sind in heller Aufregung, eine gespenstische Atmosphäre liegt in der Luft. Nein das ist kein Auszug aus einem Science-Fiction-Film, nein das ist „der Wahrheit", um es mit den Worten von Bruce Darnell zu sagen. Der amtierende Deutsche Meister gibt sich die Ehre in unserem Wohnzimmer. Will er etwa auch diesmal unsere Arena rocken? An dieses Horrorszenario will ich erst gar nicht denken.
Wird es die Schlacht um "Fröttmaning" oder doch nur "Weichspüler-Fußball"?
Schauen wir in die Historie:
Die 90er Jahre: Als der Stern "Hitzfeld" aufging:
Das Jahrzehnt, das wohl eines der erfolgreichsten aus Sicht der Bundeliga war. Die Nationalmannschaft wurde 1990 Weltmeister, 1992 Vize-Europameister und 1996 holten unsere Eurohelden den letzten Titel. In der Bundesliga gab es einen großen Boom zur damaligen Zeit, die finanziellen Mittel schienen unerschöpflich, zumindest nahm man das an. Neben den Meistern aus Stuttgart, Bremen und Lautern kristallisierte sich ein spannender Zweikampf zwischen dem BVB und dem FCB heraus.
In den Jahren 1995 und 1996 gewann der BVB die Meisterschaft unter dem bis dahin unbekannten Trainer Hitzfeld. Am 28. Mai 1997 sicher ein Albtraum für den damaligen Manager des FCB, Uli Hoeneß. Er musste mit ansehen, wie der BVB im heimischen Olympiastadion die Champions League im Finale gegen Juventus mit 3:1 gewann. Spannend war auch das Duell, welches es sogar einmal auf internationaler Ebene gab, in der Saison 97/98. Die Partie endete in München torlos und auch in Dortmund war dies der Spielstand nach 90 Minuten. Allerdings schoss Chapuisat die Dortmunder in der Verlängerung in die nächste Runde, in der jedoch Madrid die Endstation war.
Im Sommer 98 kam Hitzfeld aus Dortmund nach München und läutete eine neue Ära ein. Für mich eines der unvergessenen Spiele ist das Spiel in der Saison 98/99 in Dortmund. Der BVB lag schnell durch zwei Tore von Heiko Herrlich in Front. Es war eine aufgeheizte Atmosphäre im Stadion. Die Münchner gerieten in der 36. Minute in Unterzahl, weil mal wieder Kuffours Temperament durchging. In diesem Spiel mutierte auch unser Titan Kahn zum Dracula, als er Herrlich an den Hals wollte. Trotzdem war schon damals das Sieger-Gen des FCB zu erkennen, denn man erkämpfte sich, nach dem auch Reuter Gelb-Rot sah, noch ein 2:2.
Die 2000er Jahre: Die finanzielle Schieflage des BVB
Auch in diesem Jahrzehnt sollte es hoch her gehen zwischen den beiden Kontrahenten. So flogen zum Beispiel am 28. Spieltag der Saison 00/01 gleich drei Akteure in Dortmund vom Platz, dazu kamen noch 12 Gelbe Karten. Neben den vielen verbalen Attacken zur damaligen Zeit und der großen Kartenflut gab es auch recht häufig viele Tore zu bestaunen. Besonders zu Hause machte der FCB mit den Dortmunder oft kurzen Prozess. In der Saison 00/01 lautete das Ergebnis 6:2 - 03/04 gab es ein 4:1 - 04/05 sogar ein 5:0 und in der Saison 07/08 noch mal ein 5:0.
Am 31.10.2000 ging der BVB als erster Bundesligist an die Börse. Aus sportlicher Sicht lief es am Anfang des Jahrzehnts gar nicht so schlecht und endete in der Saison 01/02 mit der 6. Meisterschaft des Vereins. Aufgrund der vielen Erfolge und der damit verbundenen finanziellen Mittel wurde recht viel investiert und so kamen so namhafte Spieler wie Rosicky, Koller, Amoroso und Ewerthon. Apropos Koller, der musste in München sogar mal ins Tor und hielt seinen Kasten sauber.
Dies war auch die letzte sehr erfolgreiche Zeit des BVB, von da an ging es stetig bergab, nicht nur sportlich, sondern auch finanziell und man stand kurz vor dem Ruin. Erst nach dem Rücktritt von Niebaum und Meier war der Platz für Rauball und Watzke frei, die mit der Konsolidierung des Vereins begannen. Der 01.07.2008 war dann wie ein 6er im Lotto. Ab da übernahm die sportliche Leitung der aus Mainz kommende Trainer Jürgen Klopp, der beinahe in München gelandet wäre. Klopp formte mit sehr jungen Spielern ein neues Team, welches durch seine Spielweise schnell begeisterte und viele Fans in seinen Bann zog. Selbst Vergleiche mit dem FC Barcelona wurden in der Meistersaison 10/11 gemacht und auch jeder FCB-Fan musste neidlos anerkennen, dass diesmal jemand besser war.
Schauen wir voraus:
Die aktuelle Situation:
Der FCB thront von seiner Lieblingsposition, dem 1. Platz, und hat sich schon ein gewisses Punktepolster geschaffen, ganz zu schweigen von der Tordifferenz. Der BVB, aktueller Tabellenzweiter, kommt mit zuletzt erreichten 16 von 18 möglichen Punkten mit reichlich Rückenwind nach München. Der BVB ist also mal wieder ein Gegner, ein Gegner auf sogenannter Augenhöhe.
Positiv stimmt mich unsere Heimbilanz. In den 6 Heimspielen hat man einen Schnitt von fast 4 Toren pro Spiel erreicht und zudem erst ein Gegentor hinnehmen müssen. Zieht man jetzt die Auswärtsbilanz des BVB zu Rate, sieht man, dass sie in Ihren 6 Auswärtsspielen gerade mal 6 Tore erzielten. Sicher ist das sehr differenziert zu betrachten, gibt aber einen kleinen Aufschluss, wo der Schuh zurzeit beim BVB drückt. Trotzdem sollte jedem FCB-Fan klar sein, dass dieses Spiel kein Selbstläufer wird, weil der BVB einfach eines der spielstärksten Teams der Liga hat.
Die personelle Lage scheint sich der weil beim FCB leicht zu entspannen. Laut Medienberichten steigt Robben wieder ins Mannschaftstraining ein und könnte somit wieder eine Alternative für Heynckes werden. Zurück kommt auch der bis dahin Rot-gesperrte Boateng. Schwer wiegt hingegen der Ausfall von Schweinsteiger, der Seele unseres Spiels, zumal jetzt auch noch mit Tymoschtschuk ein weiterer Spieler auf dieser Position ausfällt. Bleibt nur zu hoffen, dass alle verletzungsfrei von der aus meiner Sicht unnötigen Länderspielpause zurückkommen.
Ohne jetzt die arrogante Keule zu schwingen, müsste man trotz der genannten Ausfälle in der Lage sein, sein Heimspiel zu gewinnen. Dies wäre bei weitem sicher noch keine Entscheidung in der Meisterschaft, aber sicher ein großer Schritt um eines unserer selbst ernannten Ziele, ein Stück näher zu kommen.
Meine Prognose:
Wenn man gemeinsam die beiden BVB-Akteure Kagawa und Götze nicht ins Spiel kommen lässt, defensiv gut organisiert steht, ist durch aus bei den Offensivqualitäten unsere Mannschaft ein Sieg drin.
Tipp: 2:1
In diesem Sinne und das schließt sich der Kreis zu Bruce Darnell wieder: Hoffe ich aus Münchner Sicht, dass wir nach dem Spiel sagen können:
„Das war fucking Geil, Baby!"
Etwas Großes kommt auf uns zu, etwas sehr Großes. Dunkle Wolken schweben über der Allianz-Arena. Alle sind in heller Aufregung, eine gespenstische Atmosphäre liegt in der Luft. Nein das ist kein Auszug aus einem Science-Fiction-Film, nein das ist „der Wahrheit", um es mit den Worten von Bruce Darnell zu sagen. Der amtierende Deutsche Meister gibt sich die Ehre in unserem Wohnzimmer. Will er etwa auch diesmal unsere Arena rocken? An dieses Horrorszenario will ich erst gar nicht denken.
Wird es die Schlacht um "Fröttmaning" oder doch nur "Weichspüler-Fußball"?
Schauen wir in die Historie:
Die 90er Jahre: Als der Stern "Hitzfeld" aufging:
Das Jahrzehnt, das wohl eines der erfolgreichsten aus Sicht der Bundeliga war. Die Nationalmannschaft wurde 1990 Weltmeister, 1992 Vize-Europameister und 1996 holten unsere Eurohelden den letzten Titel. In der Bundesliga gab es einen großen Boom zur damaligen Zeit, die finanziellen Mittel schienen unerschöpflich, zumindest nahm man das an. Neben den Meistern aus Stuttgart, Bremen und Lautern kristallisierte sich ein spannender Zweikampf zwischen dem BVB und dem FCB heraus.
In den Jahren 1995 und 1996 gewann der BVB die Meisterschaft unter dem bis dahin unbekannten Trainer Hitzfeld. Am 28. Mai 1997 sicher ein Albtraum für den damaligen Manager des FCB, Uli Hoeneß. Er musste mit ansehen, wie der BVB im heimischen Olympiastadion die Champions League im Finale gegen Juventus mit 3:1 gewann. Spannend war auch das Duell, welches es sogar einmal auf internationaler Ebene gab, in der Saison 97/98. Die Partie endete in München torlos und auch in Dortmund war dies der Spielstand nach 90 Minuten. Allerdings schoss Chapuisat die Dortmunder in der Verlängerung in die nächste Runde, in der jedoch Madrid die Endstation war.
Im Sommer 98 kam Hitzfeld aus Dortmund nach München und läutete eine neue Ära ein. Für mich eines der unvergessenen Spiele ist das Spiel in der Saison 98/99 in Dortmund. Der BVB lag schnell durch zwei Tore von Heiko Herrlich in Front. Es war eine aufgeheizte Atmosphäre im Stadion. Die Münchner gerieten in der 36. Minute in Unterzahl, weil mal wieder Kuffours Temperament durchging. In diesem Spiel mutierte auch unser Titan Kahn zum Dracula, als er Herrlich an den Hals wollte. Trotzdem war schon damals das Sieger-Gen des FCB zu erkennen, denn man erkämpfte sich, nach dem auch Reuter Gelb-Rot sah, noch ein 2:2.
Die 2000er Jahre: Die finanzielle Schieflage des BVB
Auch in diesem Jahrzehnt sollte es hoch her gehen zwischen den beiden Kontrahenten. So flogen zum Beispiel am 28. Spieltag der Saison 00/01 gleich drei Akteure in Dortmund vom Platz, dazu kamen noch 12 Gelbe Karten. Neben den vielen verbalen Attacken zur damaligen Zeit und der großen Kartenflut gab es auch recht häufig viele Tore zu bestaunen. Besonders zu Hause machte der FCB mit den Dortmunder oft kurzen Prozess. In der Saison 00/01 lautete das Ergebnis 6:2 - 03/04 gab es ein 4:1 - 04/05 sogar ein 5:0 und in der Saison 07/08 noch mal ein 5:0.
Am 31.10.2000 ging der BVB als erster Bundesligist an die Börse. Aus sportlicher Sicht lief es am Anfang des Jahrzehnts gar nicht so schlecht und endete in der Saison 01/02 mit der 6. Meisterschaft des Vereins. Aufgrund der vielen Erfolge und der damit verbundenen finanziellen Mittel wurde recht viel investiert und so kamen so namhafte Spieler wie Rosicky, Koller, Amoroso und Ewerthon. Apropos Koller, der musste in München sogar mal ins Tor und hielt seinen Kasten sauber.
Dies war auch die letzte sehr erfolgreiche Zeit des BVB, von da an ging es stetig bergab, nicht nur sportlich, sondern auch finanziell und man stand kurz vor dem Ruin. Erst nach dem Rücktritt von Niebaum und Meier war der Platz für Rauball und Watzke frei, die mit der Konsolidierung des Vereins begannen. Der 01.07.2008 war dann wie ein 6er im Lotto. Ab da übernahm die sportliche Leitung der aus Mainz kommende Trainer Jürgen Klopp, der beinahe in München gelandet wäre. Klopp formte mit sehr jungen Spielern ein neues Team, welches durch seine Spielweise schnell begeisterte und viele Fans in seinen Bann zog. Selbst Vergleiche mit dem FC Barcelona wurden in der Meistersaison 10/11 gemacht und auch jeder FCB-Fan musste neidlos anerkennen, dass diesmal jemand besser war.
Schauen wir voraus:
Die aktuelle Situation:
Der FCB thront von seiner Lieblingsposition, dem 1. Platz, und hat sich schon ein gewisses Punktepolster geschaffen, ganz zu schweigen von der Tordifferenz. Der BVB, aktueller Tabellenzweiter, kommt mit zuletzt erreichten 16 von 18 möglichen Punkten mit reichlich Rückenwind nach München. Der BVB ist also mal wieder ein Gegner, ein Gegner auf sogenannter Augenhöhe.
Positiv stimmt mich unsere Heimbilanz. In den 6 Heimspielen hat man einen Schnitt von fast 4 Toren pro Spiel erreicht und zudem erst ein Gegentor hinnehmen müssen. Zieht man jetzt die Auswärtsbilanz des BVB zu Rate, sieht man, dass sie in Ihren 6 Auswärtsspielen gerade mal 6 Tore erzielten. Sicher ist das sehr differenziert zu betrachten, gibt aber einen kleinen Aufschluss, wo der Schuh zurzeit beim BVB drückt. Trotzdem sollte jedem FCB-Fan klar sein, dass dieses Spiel kein Selbstläufer wird, weil der BVB einfach eines der spielstärksten Teams der Liga hat.
Die personelle Lage scheint sich der weil beim FCB leicht zu entspannen. Laut Medienberichten steigt Robben wieder ins Mannschaftstraining ein und könnte somit wieder eine Alternative für Heynckes werden. Zurück kommt auch der bis dahin Rot-gesperrte Boateng. Schwer wiegt hingegen der Ausfall von Schweinsteiger, der Seele unseres Spiels, zumal jetzt auch noch mit Tymoschtschuk ein weiterer Spieler auf dieser Position ausfällt. Bleibt nur zu hoffen, dass alle verletzungsfrei von der aus meiner Sicht unnötigen Länderspielpause zurückkommen.
Ohne jetzt die arrogante Keule zu schwingen, müsste man trotz der genannten Ausfälle in der Lage sein, sein Heimspiel zu gewinnen. Dies wäre bei weitem sicher noch keine Entscheidung in der Meisterschaft, aber sicher ein großer Schritt um eines unserer selbst ernannten Ziele, ein Stück näher zu kommen.
Meine Prognose:
Wenn man gemeinsam die beiden BVB-Akteure Kagawa und Götze nicht ins Spiel kommen lässt, defensiv gut organisiert steht, ist durch aus bei den Offensivqualitäten unsere Mannschaft ein Sieg drin.
Tipp: 2:1
In diesem Sinne und das schließt sich der Kreis zu Bruce Darnell wieder: Hoffe ich aus Münchner Sicht, dass wir nach dem Spiel sagen können:
„Das war fucking Geil, Baby!"
Aufrufe: 3895 | Kommentare: 16 | Bewertungen: 8 | Erstellt:15.11.2011
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KOMMENTARE
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15.11.2011 | 14:24 Uhr
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Schnumbi :
@ muffa: ich habe kein problem damit wenn wir verlieren sollten, dann ward ihr eben besser. streß wirds von meinerseite aus deswegen nicht geben. ist nur ein spiel
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15.11.2011 | 14:20 Uhr
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muffa05 : @schnumbumbel
Jawoll, ohne Häme, Anfeindungen und Provokationen. Ein schöner Traum. Aber wenn wir das schonmal verabreden, können wir beide ja untereinander fair umgehen
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15.11.2011 | 14:15 Uhr
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muffa05 :
Lange ersehnt und trotzdem sehr gut!Nur deinen Tipp für das Spiel mag ich nicht teilen, ich hoffe zumindest auf ein hochklassiges Unentschieden mit vielen Torszenen, wünsche mir aber einen Sieg, so unrealistisch ist er nicht, aber Bayern hat ganz klar eine dicke Heimserie hingelegt. Schaun' mer mal.
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