29.11.2011 um 08:33 Uhr
Geschrieben von Schnumbi
Vorschau FCB - Werder
Blick zurück nach vorn (XV)
"Was ist grün und stinkt nach Fisch??? Werder Bremen!" So wird es am Samstag wieder tausendfach aus den Kehlen der FCB-Fans klingen, wenn das 91. Nord–Süd-Duell in der 1. Liga angepfiffen wird. Nachdem beim letzten Heimspiel mit Jürgen Klopp ein Mister 1000 Volt bei den Gästen auf der Bank saß, kommt diesmal mit Thomas Schaaf eher Mister Valium himself, dessen Team für mich persönlich immer noch eine große Unbekannte darstellt. Nach Siegen in Hoffenheim und Mainz, als man das starke Gesicht der Bremer sah, gibt es aber auch solche Spiele wie in Gladbach, als man sich selbst aufgab. Was wird den FCB erwarten? Man weiß es nicht wirklich. Nur eins ist Fakt: Einfach war es nie.
Die 80iger Jahre: Als das Aluminium schepperte
Unter anderem sorgten zwei Duelle für Furore. Das erste Duell hieß – „Lemke gegen Hoeneß" und das zweite – „Werder gegen den FCB". Die Fehde zwischen Hoeneß und Lemke rührte aus der Saison 85/86, als Bayern-Verteidiger Klaus Augenthaler den damaligen Werder-Star Rudi Völler foulte und dieser 5 Monate verletzungsbedingt ausfiel. Hauptaufaufreger dabei war wohl die lasche Entschuldigung vom damaligen Bayern Trainer Lattek, der wohl wörtlich gesagt haben soll: „Völler war einfach zu schnell für Augenthaler".
Nach der Vizemeisterschaft 84/85 war die darauffolgende Saison aus Bremer Sicht fast von Erfolg gekrönt. Welcher Fan denkt nicht an die 89. Min. im Bremer Weserstadion, Strafstoß für Werder. Ich erinnere mich noch ganz genau: Meine Mutter rief damals aus dem Nachbarzimmer, - „Junge bist du noch normal"? - mach das Radio leiser! Mein Sternrekorder lief auf Hochtouren, denn ich wollte nichts verpassen. Der Reporter schrie „Kutzop läuft an und? und?" Er verschießt, Pfosten, das kann doch nicht wahr sein. Hätte er damals getroffen, wäre Werder die Meisterschaft nicht mehr zu nehmen gewesen. Ich konnte mein Glück gar nicht fassen, träumte ich oder war es wirklich wahr, fragte ich mich immer wieder. Es lagen vielleicht gerade mal 10 cm zwischen Glück und Trauer.
Mir persönlich war das natürlich völlig egal, denn so kam es am letzten Spieltag zum Showdown. Der FCB fegte am 34. Spieltag den alten Konkurrenten aus Gladbach mit 6:0 aus dem Stadion, während Werder in Stuttgart mit 1:2 verlor. Es war das eingetreten, womit keiner mehr gerechnet hatte: München war Meister. Von Hoeneß gab es für die Bremer Mannschaft, Trainer und Fans Trost, jedoch nicht für den Manager Lemke, so tief war die Abneigung damals schon.
Als Otto Rehagel im Jahre 1981 das Zepter an der Weser übernahm, konnte noch keiner ahnen, dass er den SV Werder zu einem der größten Konkurrenten der Münchner formen würde. In seiner 14 jährigen Trainertätigkeit schuf er in seiner unnachahmlichen Art und Weise ein Umfeld, welches sein Team zu großen Leistungen beflügelte. 1988 wurde aus König Otto dem II. Otto der I. Nach 3 Vizemeisterschaften war es endlich soweit, drei Spieltage vor Schluss gewannen die Bremer endlich wieder mal die Meisterschaft. Gleichzeitig stellte der junge Torhüter Reck einen Rekord auf. in 34 Spielen kassierte er nur 22 Gegentore. Dieser Rekord sollte bis zur Saison 07/08 halten und erst von unserem Torwarttitan gebrochen werden.
Die 90iger Jahre: Ein Mozart Namens Herzog
1992/1993 war es dann soweit und wieder war es das gleiche Duell wie schon 7 Jahre zuvor. Der FCB führte 32 Spiele lang die Tabelle an, die Hanseaten waren aber immer im Kielwasser der FCB-Flotte in Lauerstellung und übernahmen am 33. Spieltag die Tabellenführung wegen der um ein Tor besseren Tordifferenz. Mein Dank gilt heute noch dem HSV, der damals beim 0:5 in Bremen fleißig Schützenhilfe für den Nachbarn leistete. Auch hier kam es am letzten Spieltag zum Showdown, so wie sich das jeder Fan sicherlich wünscht. Die Münchner kamen in Gelsenkirchen nicht über ein 3:3 hinaus. Meinen Erlebnisbericht zu diesem Spiel könnt ihr hier gerne nochmal nachlesen: https://www.spox.com/myspox/group-blogdetail/,141682.html/
Die Bremer ließen diesmal beim 3:0-Sieg in Stuttgart keine Zweifel aufkommen, wer das bessere Ende für sich haben sollte. In dieser Bremer Meistersaison ging der Stern des Alpenmaradonas auf. Andy Herzog drückte dem Bremer Spiel bereits in seiner ersten Saison seinen Stempel auf. 1994 wurden die Bremer dann noch Pokalsieger, dies schweißte Rehhagel und Herzog so zusammen, dass sie beide 1995 den Sprung an die Isar wagten. Qualitativ sicher geeignet für diese hohe Hürde, scheiterten beide wohl an dem medialen Druck und für Rehagel endete dieses Intermezzo bereits nach 10 Monaten mit der Entlassung und Herzog verließ die Münchner am Ende der Saison wieder Richtung Bremen, wo er allerdings nie wieder an seine alte Leistungsstärke anknüpfen konnte.
Es war auch gleichzeitig das Ende einer Ära und die Bremer versanken etwas im Chaos. Völlig untypisch, dass man mit Magath, Ad de Mos, Dörner und Sidka einige Trainer verschliss. Erst 1999 mit der Verpflichtung von Thomas Schaaf hielt wieder Konstanz in Bremen Einzug. In der Saison 97/98 schrieb der Ex-Trainer der Bremer noch einmal Geschichte. Ihm gelang das Kunststück, mit dem Aufsteiger Kaiserslautern auch auf Anhieb in der ersten Liga Meister zu werden.
Schauen wir kurz auf die aktuelle Situation:
Kurz einen Blick auf unseren Gast aus Bremen. Man muss ganz klar sagen, die gute Saison der Bremer bisher hat einen Namen: Mister Torgarantie „Claudio Pizarro". Seit seiner Rückkehr nach Bremen schießt er Tore am Fließband und hat in 86 Spielen sagenhafte 53 Tore erzielt. Ganz klar, mit Pizarro ist der Angriff der Werderaner ein ganz anderer als ohne ihn. Bleibt die Frage:Spielt er oder spielt er nicht? Aber man hat gegen Stuttgart gesehen, dass es zur Not auch ohne ihn geht.
Die aktuelle Situation des FCB, macht mich zur Zeit etwas sprachlos. Man hat mit den 3 Niederlagen in den letzten 5 Spielen eine komfortable Tabellenführung nicht nur aus der Hand gegeben, nein, einer Niederlage gegen Bremen hätte sogar den Sturz auf Platz 4 zur Folge. Das ist die Realität und daran muss sich nicht nur die Mannschaft messen lassen, sondern meiner Meinung nach auch der Trainer. Der Ausfall von Schweinsteiger wiegt scheinbar doch schwerer als viele vermutet oder geglaubt haben.
Ich erwarte von unserer Mannschaft einfach eine Reaktion. Ich möchte den unbedingten Willen sehen, dieses Spiel zu gewinnen.Positiv hierbei stimmt mich, dass die Bremer mit der Raute im Mittelfeld ein etwas anderes System spielen als unsere letzten Gegner, was uns sicher entgegen kommen dürfte. Bleibt nur zu hoffen, dass der FCB nicht wieder in Rückstand gerät, weil dies in der Regel mit einer Niederlage gleichbedeutetnd. 4-mal in dieser Saison passiert und 4-mal war der Gegner der Sieger.
Also, lasst es uns wieder Leben, dieses Gefühl, dieses: Mia san Mia.
"Was ist grün und stinkt nach Fisch??? Werder Bremen!" So wird es am Samstag wieder tausendfach aus den Kehlen der FCB-Fans klingen, wenn das 91. Nord–Süd-Duell in der 1. Liga angepfiffen wird. Nachdem beim letzten Heimspiel mit Jürgen Klopp ein Mister 1000 Volt bei den Gästen auf der Bank saß, kommt diesmal mit Thomas Schaaf eher Mister Valium himself, dessen Team für mich persönlich immer noch eine große Unbekannte darstellt. Nach Siegen in Hoffenheim und Mainz, als man das starke Gesicht der Bremer sah, gibt es aber auch solche Spiele wie in Gladbach, als man sich selbst aufgab. Was wird den FCB erwarten? Man weiß es nicht wirklich. Nur eins ist Fakt: Einfach war es nie.
Die 80iger Jahre: Als das Aluminium schepperte
Unter anderem sorgten zwei Duelle für Furore. Das erste Duell hieß – „Lemke gegen Hoeneß" und das zweite – „Werder gegen den FCB". Die Fehde zwischen Hoeneß und Lemke rührte aus der Saison 85/86, als Bayern-Verteidiger Klaus Augenthaler den damaligen Werder-Star Rudi Völler foulte und dieser 5 Monate verletzungsbedingt ausfiel. Hauptaufaufreger dabei war wohl die lasche Entschuldigung vom damaligen Bayern Trainer Lattek, der wohl wörtlich gesagt haben soll: „Völler war einfach zu schnell für Augenthaler".
Nach der Vizemeisterschaft 84/85 war die darauffolgende Saison aus Bremer Sicht fast von Erfolg gekrönt. Welcher Fan denkt nicht an die 89. Min. im Bremer Weserstadion, Strafstoß für Werder. Ich erinnere mich noch ganz genau: Meine Mutter rief damals aus dem Nachbarzimmer, - „Junge bist du noch normal"? - mach das Radio leiser! Mein Sternrekorder lief auf Hochtouren, denn ich wollte nichts verpassen. Der Reporter schrie „Kutzop läuft an und? und?" Er verschießt, Pfosten, das kann doch nicht wahr sein. Hätte er damals getroffen, wäre Werder die Meisterschaft nicht mehr zu nehmen gewesen. Ich konnte mein Glück gar nicht fassen, träumte ich oder war es wirklich wahr, fragte ich mich immer wieder. Es lagen vielleicht gerade mal 10 cm zwischen Glück und Trauer.
Mir persönlich war das natürlich völlig egal, denn so kam es am letzten Spieltag zum Showdown. Der FCB fegte am 34. Spieltag den alten Konkurrenten aus Gladbach mit 6:0 aus dem Stadion, während Werder in Stuttgart mit 1:2 verlor. Es war das eingetreten, womit keiner mehr gerechnet hatte: München war Meister. Von Hoeneß gab es für die Bremer Mannschaft, Trainer und Fans Trost, jedoch nicht für den Manager Lemke, so tief war die Abneigung damals schon.
Als Otto Rehagel im Jahre 1981 das Zepter an der Weser übernahm, konnte noch keiner ahnen, dass er den SV Werder zu einem der größten Konkurrenten der Münchner formen würde. In seiner 14 jährigen Trainertätigkeit schuf er in seiner unnachahmlichen Art und Weise ein Umfeld, welches sein Team zu großen Leistungen beflügelte. 1988 wurde aus König Otto dem II. Otto der I. Nach 3 Vizemeisterschaften war es endlich soweit, drei Spieltage vor Schluss gewannen die Bremer endlich wieder mal die Meisterschaft. Gleichzeitig stellte der junge Torhüter Reck einen Rekord auf. in 34 Spielen kassierte er nur 22 Gegentore. Dieser Rekord sollte bis zur Saison 07/08 halten und erst von unserem Torwarttitan gebrochen werden.
Die 90iger Jahre: Ein Mozart Namens Herzog
1992/1993 war es dann soweit und wieder war es das gleiche Duell wie schon 7 Jahre zuvor. Der FCB führte 32 Spiele lang die Tabelle an, die Hanseaten waren aber immer im Kielwasser der FCB-Flotte in Lauerstellung und übernahmen am 33. Spieltag die Tabellenführung wegen der um ein Tor besseren Tordifferenz. Mein Dank gilt heute noch dem HSV, der damals beim 0:5 in Bremen fleißig Schützenhilfe für den Nachbarn leistete. Auch hier kam es am letzten Spieltag zum Showdown, so wie sich das jeder Fan sicherlich wünscht. Die Münchner kamen in Gelsenkirchen nicht über ein 3:3 hinaus. Meinen Erlebnisbericht zu diesem Spiel könnt ihr hier gerne nochmal nachlesen: https://www.spox.com/myspox/group-blogdetail/,141682.html/
Die Bremer ließen diesmal beim 3:0-Sieg in Stuttgart keine Zweifel aufkommen, wer das bessere Ende für sich haben sollte. In dieser Bremer Meistersaison ging der Stern des Alpenmaradonas auf. Andy Herzog drückte dem Bremer Spiel bereits in seiner ersten Saison seinen Stempel auf. 1994 wurden die Bremer dann noch Pokalsieger, dies schweißte Rehhagel und Herzog so zusammen, dass sie beide 1995 den Sprung an die Isar wagten. Qualitativ sicher geeignet für diese hohe Hürde, scheiterten beide wohl an dem medialen Druck und für Rehagel endete dieses Intermezzo bereits nach 10 Monaten mit der Entlassung und Herzog verließ die Münchner am Ende der Saison wieder Richtung Bremen, wo er allerdings nie wieder an seine alte Leistungsstärke anknüpfen konnte.
Es war auch gleichzeitig das Ende einer Ära und die Bremer versanken etwas im Chaos. Völlig untypisch, dass man mit Magath, Ad de Mos, Dörner und Sidka einige Trainer verschliss. Erst 1999 mit der Verpflichtung von Thomas Schaaf hielt wieder Konstanz in Bremen Einzug. In der Saison 97/98 schrieb der Ex-Trainer der Bremer noch einmal Geschichte. Ihm gelang das Kunststück, mit dem Aufsteiger Kaiserslautern auch auf Anhieb in der ersten Liga Meister zu werden.
Schauen wir kurz auf die aktuelle Situation:
Kurz einen Blick auf unseren Gast aus Bremen. Man muss ganz klar sagen, die gute Saison der Bremer bisher hat einen Namen: Mister Torgarantie „Claudio Pizarro". Seit seiner Rückkehr nach Bremen schießt er Tore am Fließband und hat in 86 Spielen sagenhafte 53 Tore erzielt. Ganz klar, mit Pizarro ist der Angriff der Werderaner ein ganz anderer als ohne ihn. Bleibt die Frage:Spielt er oder spielt er nicht? Aber man hat gegen Stuttgart gesehen, dass es zur Not auch ohne ihn geht.
Die aktuelle Situation des FCB, macht mich zur Zeit etwas sprachlos. Man hat mit den 3 Niederlagen in den letzten 5 Spielen eine komfortable Tabellenführung nicht nur aus der Hand gegeben, nein, einer Niederlage gegen Bremen hätte sogar den Sturz auf Platz 4 zur Folge. Das ist die Realität und daran muss sich nicht nur die Mannschaft messen lassen, sondern meiner Meinung nach auch der Trainer. Der Ausfall von Schweinsteiger wiegt scheinbar doch schwerer als viele vermutet oder geglaubt haben.
Ich erwarte von unserer Mannschaft einfach eine Reaktion. Ich möchte den unbedingten Willen sehen, dieses Spiel zu gewinnen.Positiv hierbei stimmt mich, dass die Bremer mit der Raute im Mittelfeld ein etwas anderes System spielen als unsere letzten Gegner, was uns sicher entgegen kommen dürfte. Bleibt nur zu hoffen, dass der FCB nicht wieder in Rückstand gerät, weil dies in der Regel mit einer Niederlage gleichbedeutetnd. 4-mal in dieser Saison passiert und 4-mal war der Gegner der Sieger.
Also, lasst es uns wieder Leben, dieses Gefühl, dieses: Mia san Mia.
Aufrufe: 12145 | Kommentare: 41 | Bewertungen: 11 | Erstellt:29.11.2011
ø 8.7
KOMMENTARE
Um bewerten und sortieren zu können, loggen Sie sich bitte ein.
03.12.2011 | 13:42 Uhr
0
Schnumbi :
vielen dank für das positive feedback
0
01.12.2011 | 16:33 Uhr
0
Schnumbi :
@ ahab: ich persönlich habe auch nichts gegen bremen wird nur zeit das wir sie wieder mal in der AA schlagen, so oft kam das noch nicht vor
1
30.11.2011 | 11:14 Uhr
0
Schnumbi :
@ Büchse: das waren noch lieder "Alt wie ein Baum, möchte ich werden"
0
30.11.2011 | 11:07 Uhr
0
Büchsenmacher : @ Pampers
Alt wie ein Baum , wobei Gotti ja noch älter ist !!!
0
30.11.2011 | 11:07 Uhr
0
Schnumbi :
@ gotti: gott sei dank waren meine 7000 zeichen zu ende und ich musste das nicht mit erwähnen
0
30.11.2011 | 11:05 Uhr
0
Niemand weiß, wann das war! Niemand erinnert sich an 2004!
Ach ja, Ailton, Kahn, Micoud...
Gott sei Dank, fand dieses Spiel nie statt!
2
30.11.2011 | 10:51 Uhr
0
Büchsenmacher : @ kimosch
ich erinnere mich gerne an Kutzops Elfer 1986
@ Colt steck die Kohle lieber in die Sparbüchse deiner Lütten
0
COMMUNITY LOGIN
Statistik