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WWE @ Spox


Gründer: Biedel | Mitglieder: 355 | Beiträge: 118
Von: AbraKagawa
14.10.2020 | 1270 Aufrufe | 5 Kommentare | 3 Bewertungen Ø 7.0
Der größte PPV der nie stattfand
WCW Big Bang 2001
Der Untergang von WCW und der gescheiterte Restart

Willkommen zurück zur zweiten WrestleFiles Themenwoche! Ich widme mich in dieser Woche einzig und allein World Championship Wrestling und vor allem Geschichten hinter der Liga, die vielleicht nicht allen bekannt waren. Nach dem größten Wrestling Event aller Zeiten widmen wir uns heute dem vielleicht größten PPV, der niemals stattgefunden hat. Es geht um den gescheiterten Restart von WCW: WCW Big Bang 2001. Doch zunächst eine Kurzzusammenfassung:

The Rise and Fall of WCW

Zum Ende hin der Achtziger Jahre will Ted Turner unbedingt seine eigene Wrestling-Liga, um diese auf seiner Turner Broadcast Station auszustrahlen. Zunächst verhandelte Ted Turner auch mit niemand geringerem als Vince McMahon. Doch diese Gespräche scheiterten und Turner wandte sich Jim Crocket Promotions zu, die er schlussendlich im Jahr 1988 übernahm. WCW war geboren. Die ersten Jahre verliefen trotz vorhandener Starpower wenig erfolgreich und WCW fuhr riesengroße Verluste ein. Solange bis ein ehemaliger Kommentator als Boss installiert wurde: Eric Bischoff! Mit zahlreichen Änderungen kreierte Easy E langsam, aber sicher eine waschechte Konkurrenz zur WWE, die sich mit der New Generation nicht wirklich mit Ruhm bekleckerte. Man stellte die House Shows fast komplett ein, zog ins Disney/MGM Studio um und mit erstem Erfolg bekam Bischoff auch mehr Geld zur Verfügung gestellt und er schaffte es tatsächlich Hulk Hogan zu verpflichten. Im Jahr 1995 schrieb WCW erstmals schwarze Zahlen, doch der größte Coup gelang mit den Verpflichtungen von Scott Hall und Kevin Nash.

Die beiden Outsiders gründeten zusammen mit Hulk Hogan die nWo und es folgte die erfolgreichste Ära der Liga. Ganze 83 Wochen übernahm man anschließend die Führung im Ratingskrieg mit der WWF und Vince McMahon. Erst nach WrestleMania 14 und Steve Austins damit verbundenen Titelgewinn verlor WCW diese Führung wieder, und zwar für immer. Danach ging es rapide bergab und das hatte zahlreiche Gründe. Die nWo wurde komplett zu Tode geritten und wahrlich niemand interessierte sich für nWo Hollywood, Wolfpac oder 2000. Die Creative Control Klauseln einiger Wrestler erwies sich auch als großes Problem. Hallo Hulk Hogan, Ultimate Warrior und Kevin Nash! Jener Kevin Nash war es auch der die zweite hausgemachte Erfolgsstory neben der nWo beendete: Goldbergs Streak ging zu Ende und der beliebteste Star der Liga wurde Heel geturnt. Schon bald verließen die talentiertesten Stars wie Eddie Guerrero, Chris Benoit, Chris Jericho und Co. die Liga, weil im Main Event kein Platz für sie war. Immerhin hatte man ja nur kurze Zeit später World Champions wie David Arquette oder dem brillanten Mastermind hinter dem Ganzen selbst: Vince Russo. Drei Stunden Nitro waren nur noch mit schlechten Storys und mittelmäßigem Wrestling gefüllt. Haha, Hand hoch, wenn euch das bekannt vorkommt.

Es war absehbar, dass das Ende nah war. Das zwischenzeitliche finanzielle Hoch war längst verschwunden. Topstars wie Tank Abbott, Glacier, Seven oder der Kiss Demon bekamen utopisch hohe Gehälter. Tank Abbott hatte ein Jahresgehalt von satten 650.000 $ und der Kiss Demon bekam sogar 500.000 $ pro Auftritt! Aber WCW war nicht allein verantwortlich, denn auch TBS als Sender hat so einiges falsch gemacht. Schon 1993 entließ man Jim Ross, der später Ex-WCW Stars wie Steve Austin, Mick Foley oder auch Triple H zur WWE holen sollte. Zudem hassten praktisch alle Verantwortlichen, die nicht Ted Turner hießen, das Wrestling und so bekam WCW ständig Schulden aus anderen Sektoren aufgebrummt.

Das Ende und der verpasste Neustart

Im Januar 2000 wird TBS Time Warner von AOL übernommen und der letzte Unterstützer von WCW, Ted Turner verliert mehr und mehr Einfluss und schon bald wird die Entscheidung getroffen, dass man die Liga verkauft. Nach und nach scheitern die ersten Bieter mit ihrer Offerte, unter anderem ein gewisser Jerry Jarrett. Doch schon bald trat ein potenzieller Käufer auf den Plan: Eric Bischoff. Easy E wollte sich künftig nur noch auf das Booking konzentrieren und deshalb trat mit Brian Bedol ein Finanzspezialist an Bischoffs Seite. Zusammen mit den Geldgebern von Fusient Media Ventures wurde ein Angebot über 67 Millionen $ vorbereitet und schon bald prinzipielle Einigung erzielt. Die Planungen konnten starten.

Bischoff plante die Shows auszusetzen und alle House Shows abzusetzen und bereitete den Umzug ins Hard Rock Cafe Las Vegas vor als neue dauerhafte Heimat von WCW. Sogar zwei namhafte Kommentatoren konnten bereits gewonnen werden und so standen Joey Styles und Jerry Lawler bereits für den Neustart parat. Auch die Topstars, um die man die Shows aufbauen wollte waren schon klar: Booker T, Diamond Dallas Page und Scott Steiner. Und schon bald hatte man auch ein Ziel vor Augen: den 06. Mai 2001 und die Rückkehr auf PPV: WCW Big Bang! Doch es wäre nicht WCW, wenn schon bald wieder Probleme anstünden würden.

Aufgrund der miserablen Zahlen der Liga wurden die Geldgeber nervös und auch die sinkenden Quoten taten ihr übriges. Doch der endgültige Nackenschlag erfolgte einmal mehr von AOL Time Warner. Und ihr ahnt es schon: die Verantwortlichen hassten Wrestling noch immer und deshalb beschloss man, dass man auch kein Wrestling mehr zeigen möchte. Nun die Frage an euch: was ist eine Liga ohne Sendeplatz wert? Sicher keine 67 Millionen $ und weg waren die Geldgeber! Am 20. März 2001 war es dann die WWE und Vince McMahon, die sich die Rechte an WCW sicherten und gestorben war der Neubeginn.

Was meint ihr? Wäre der Neustart erfolgreich gewesen und würde es WCW womöglich noch heute geben? Wie sehe die Wrestling-Welt wohl heute aus, wenn WCW fortbestanden hätte? Was wäre mit Ring of Honor, Impact Wrestling oder auch New Japan Pro Wrestling passiert? Ich freue mich auf eure Kommentare!

Das wars dann auch schon wieder mit der WCW Themenwoche zumindest auf Spox. Am Freitag werden wir euch auf Twitter einen alten Blog verlinken: was wäre, wenn Shawn Michaels zu WCW gewechselt wäre und nicht Bret Hart? Bis dann und vielen dank fürs Lesen. Happy Miro Day!

ø 7.0
Tags:
WWE
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WCW
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KOMMENTARE
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DerLutz
25.10.2020 | 12:30 Uhr
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DerLutz : 
25.10.2020 | 12:30 Uhr
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DerLutz : 
Ich glaube nicht, dass ein Comeback erfolgreich gewesen wäre da man wieder zu schnell zu viel gewollt hätte. Ich weiß zwar nicht wie gut oder schlecht das Wrestling war, aber für einen gelungenen Neustark hätte es einen der großen Namen der damaligen WWE gebraucht. Auch AEW hat sich mit Jericho als erstem Champion für diesen Weg entschieden.
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Mops125
16.10.2020 | 22:29 Uhr
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Mops125 : 
16.10.2020 | 22:29 Uhr
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Mops125 : 
Ein weiterer sehr interessanter Blog.

Zu einem weiterem Thema, welches einem als Wrestling Fan bekannt sein sollte es aber nicht unbedingt ist.

Eigentlich wäre eine "Zusammenarbeit" mit Spox eine Win-Win Situation. DAZN überträgt RAW und SD und hier passiert, neben uns, nun freilich nichts mehr.
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haen27
16.10.2020 | 21:39 Uhr
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haen27 : 
16.10.2020 | 21:39 Uhr
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haen27 : 
Ja gut, ist jetzt alles Vergangenheit. Solange WWE nicht alles wegkauft, was momentan eher unrealistisch scheint, bleibt noch genug Abwechslung.

Danke euch übrigens für die Mühe. Eure Blogs sind spitze und man merkt direkt wie viel Ahnung ihr von der Materie habt. Weiter so und hoffentlich schauen mal mehr Fans vorbei.

Eventuell sollte Spox eure Blogs besser anteasern, seit dem die Berichterstattung über Wrestling hier mehr oder weniger offiziell eingestellt worden ist.
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AbraKagawa
15.10.2020 | 22:44 Uhr
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AbraKagawa : 
15.10.2020 | 22:44 Uhr
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AbraKagawa : 
Da hast du recht, schwierig zu sagen. Die AE war allerdings zum Zeitpunkt des Buy-Out in meinen Augen längst in den letzten Zügen angekommen, der Hype langsam am Verfliegen. Auch mit den hohen Gehältern triffst du einen wichtigen Punkt, besonders wenn man überlegt, was die Jungs mit diesen hohen Gehältern gemacht haben. Bret Hart alleine hätte WCW endgültig die Oberhand über die WWE bringen müssen, aber sein Booking war halt komplett Banane und damit war er nicht der einzige.

Alles in allem bin ich froh, dass es so gekommen ist. So durfte ich während meiner Jugend und meinen bisherigen Fan-Dasein neben WWE noch Ligen wie TNA, ROH und New Japan und nun natürlich auch AEW erleben. Die an ihren guten Tagen allesamt besser sind als WWE. Ob es NXT in der Form gegeben hätte auch schwer zu sagen, wenn ein weiterer Big Player um die Talente buhlt, die ohne ein mögliches ROH oder TNA noch schwerer zu finden wären.

Zu AEW noch: WCW hat anfangs auch einen Schritt nach dem Anderen gesetzt, der Größenwahn kam erst, als man die WWE erstmals überholt hatte, wollen wir hoffen, AEW hat daraus gelernt.
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haen27
14.10.2020 | 21:51 Uhr
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haen27 : 
14.10.2020 | 21:51 Uhr
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haen27 : 
Schwer zu sagen wie es weiter gegangen wäre. Die Attitude Ära bei WWE wäre auch so ein Brett für die Konkurenz gewesen.
WCW hat einfach zu hohe Gehälter gezahlt, zwar für große Namen, aber auch irgendwie der gleiche Brei. Wenn dann noch die Sendegruppe keinen Bock darauf hat ist das Ding quasi tot.

WCW wollte immer zu schnell zu vieles. AEW heute macht das klüger und hat auch eine bessere Basis dahinter. Khan möchte nicht direkt RAW und SD angreifen und lässt Zeit für eine gesunde Basis. Ferner scheint TNT mit den Quoten sehr zufrieden, denn die ursprünglich angepeilten 500 000 Zuseher werden immer übertroffen. Einen Schritt nach dem anderen und nicht wie die WCW alles auf einmal.
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