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Gründer: Karrramba | Mitglieder: 163 | Beiträge: 22
Von: Talentfrei
30.08.2015 | 13457 Aufrufe | 26 Kommentare | 34 Bewertungen Ø 8.9
Die Gruppe des Rekordmeisters in der Übersicht
Was erwartet den FC Bayern?
Europapokalvorschau Teil 1!

Die Gruppe im Überblick:

FC Bayern München - FC Arsenal - Olympiakos Piräus - Dinamo Zagreb

FC Arsenal

Das Team:

Der FC Arsenal, der 1886 unter dem Namen Dial Square gegründet wurde, gehört zu den traditionsreichsten und erfolgreichsten Klubs im englischen Vereinsfußball. Seit 1996 wird die Mannschaft aus dem Norden Londons vom Franzosen Arsene Wenger trainiert, der den Verein komplett umstrukturiert und ihn weit nach vorne gebracht hat. Der Kader der Gunners wurde in diesem Sommer nicht großartig verstärkt, mit Petr Cech verpflichtete man aber einen Torhüter, der das Niveau definitiv anheben wird. Die Abwehr hätte womöglich noch einen Neuzugang vertragen, die Innenverteidigung aus Koscielny und Mertesacker funktioniert sehr gut, die Backups sind aber nicht ganz auf deren Niveau und es fehlt immer wieder einer der beiden verletzungsbedingt. Auf den Außenverteidigerpositionen ist man sehr ausgeglichen besetzt, besonders Hector Bellerin hat zuletzt eine großartige Entwicklung hinter sich.

Im Mittelfeld ist Arsenal sehr gut besetzt und es stehen mit Özil, Ramsey oder Cazorla einige sehr prominente Namen im Kader. Allerdings haben die Gunners auch immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen, insbesondere Jack Wilshere scheint hier sehr anfällig zu sein und fällt immer wieder langfristig aus. Die Außenbahnen sind vor allem mit sehr schnellen Spielern besetzt, gerade Alexis Sanchez ist immer wieder für eine überraschende Aktion gut, aber auch Oxlade-Chamberlain oder Walcott bestechen durch einen überragenden Antritt und eine hohe Endgeschwindigkeit. Im Sturm hingegen gehen die Meinungen weit auseinander. Einige sprechen Giroud die notwendige Klasse ab, andere hingegen sind der Meinung, dass der Franzose optimal zum Spielstil der Engländer passt.

Der Spielstil:

Das Team von Trainer Arsene Wenger steht in den letzten Jahren immer wieder für einen technisch sehr versierten Fußball mit viel Ballbesitz und schnellen, direkten Kombinationen. In der letzten Saison zeigte sich aber, dass die Nordlonder ein wenig anders spielten und dass sich Arsenal in den Topspielern ein bisschen besser anstellten. Bei Manchester City konnte man mit 2:0 gewinnen und auch bei Manchester United gewann Arsenal im Pokal mit 2:1. Beide Spiele wurden nicht mit der typischen Dominanz geführt, die Gunners verteidigten sehr clever und setzten einige Nadelstiche nach vorne.

Trotzdem liegen die Stärken des FC Arsenal im spielerischen Bereich. Özil ist sehr kreativ und kann besonders wenn er Platz hat mit seinen klugen Pässen einige Gelegenheiten kreieren, Alexis ist individuell hervorragend und stark im Dribbling, hat außerdem einen starken Abschluss. Möglicherweise wird gegen den FC Bayern Theo Walcott im Angriff auflaufen, der auf dieser Position immer mal wieder zum Einsatz kam und sich sehr geschickt bewegt und für Gegenangriffe nahezu optimal ist. Allerdings stellt man fest, dass in den letzten Spielzeiten immer wieder die Konstanz beim FC Arsenal fehlt.

Diese nicht vorhandene Konstanz wird beim Blick auf die CL-Resultate deutlich. Man schied gegen Barcelona und Bayern aus, zeigte sich aber eigentlich immer wieder auf gutem Niveau. Letzte Saison allerdings war gegen den AS Monaco Schluss, der die Spielweise des FC Arsenal hervorragend analysiert hat und die Gunners mit disziplinierter Defensivarbeit ausschaltete. Bayern dominierte in den letzten Begegnungen eigentlich immer, dennoch sollten die Münchener aufpassen, da Arsenal etwas besser verteidigen kann und taktisch etwas flexiblert agiert.

Prognose:

Der FC Arsenal ist sicherlich der stärkste Gegner für den FC Bayern in dieser Gruppe. Es könnten sich zwei Spiele auf besonders hohem Niveau mit einer hohen Intensität anbahnen und es dürfte spannend zu beobachten sein, wie die Bayerndominanz und die Konterstärke der Gunners auf dem Platz zur Geltung kommen. Am 3. und 4. Spieltag treffen beide Mannschaften aufeinander, daher geht es in beiden Spielen offensichtlich um eine Menge, voraussichtlich um den Gruppensieg, also sollten beide Spiele mit voller Ernsthaftigkeit angegangen werden. Bayern München ist auf jeden Fall der Favorit in diesen Duellen und sollte auch in der Lage sein 4-6 Punkte zu erreichen und sich somit klar als beste Mannschaft dieser Gruppe zu positionieren, auch wenn Arsenal durchaus in der Lage ist dem FCB einige Probleme zu bereiten.

Olympiakos Piräus

Das Team:

Olympiakos zählt zu den erfolgreichsten Vereinen im griechischen Vereinsfußball und wurde 1925 gegründet. Die Mannschaft wird zurzeit von Marco Silva trainiert und trägt seine Heimspiele im etwas über 33.000 Zuschauer fassenden Karaiskakis-Stadion aus, das für seine aufgeheizte und euphorische Atmosphäre bekannt ist. Vor der laufenden Saison verstärkte sich Piräus auf vielen Positionen, wirklich prominente Namen sucht man mit Ausnahme des erfahrenen Argentiniers Cambiasso aber vergeblich. Das ist auch nicht der Plan von Piräus, man will Spieler verpflichten, die zum Verein und zum Spielstil passen, möglichst entwicklungsfähig und kostengünstig sind. Der Kader ist zurzeit sehr groß und hat ein Durchschnittsalter von etwas über 25 Jahren.

Auf der Torhüterposition ist der 29-jährige Spanier Roberto ein sicherer Rückhalt, die Neuverpflichtung Kapino, der aus Mainz kam, soll ihm lediglich etwas Druck machen und sich als zweiter Torhüter weiterentwickeln. Die Innenverteidigung beinhaltet eine Mischung aus jung und alt, Botia und Siovas könnten das Topduo bilden, aber auch Neuzugang Manuel da Costa, der von Sivasspor kam, hat eine gute Chance auf regelmäßige Einsätze. Die Top-Außenverteidiger könnten Masuaku auf der linken Seite und der Ex-Bundesligaspieler Omar Elabdellaoui auf der rechten Seite sein, allerdings rechnet sich unter anderem der erfahrene Leandro Salino einige Chancen aus.

Im Mittelfeld hat man einiges verändert, es wurden viele Neuzugänge verpflichtet, unter anderem Cambiasso, Milivojevic, Yatabaré oder Zdjelar. Piräus verfügt jetzt über viele verschiedene Spielertypen und kann so je nach Gegner die beste Mischung auswählen. Auch auf den Flügeln und im Sturmzentrum stehen viele Spieler im Kader, die sowohl laufstark, als auch technisch versiert sind und teilweise über eine sehr hohe Cleverness verfügen. Die bekanntesten Namen in der Offensive sollten Finnbogason und der Ex-Lauterer Fortounis sein.

Der Spielstil:

Olympiakos hat einen großen Kader und kann somit verschiedene Systeme spielen. Die Variabilität der Griechen könnte also ein elementar wichtiger Punkt sein, wenn man sich auf die Duelle vorbereitet. Grundsätzlich versucht Olympiakos bereits seit Jahren defensiv sehr diszipliniert zu agieren, den Ball vernünftig zu klären und keine Risiken einzugehen. Dafür ist eine hohe Laufintensität notwendig, es wird versucht, die Lücken in der Defensive konsequent zuzulaufen. Aus einer stabilen defensiven Grundordnung werden schnelle Konter gespielt, die Umschaltbewegung ist wirklich gut und die schnellen Außenspieler haben die Qualität mit ihrer Handlungsschnelligkeit gute Entscheidungen zu treffen und Torchancen zu kreieren oder selbst zu verwerten.

Besonders im heimischen Stadion sind die Griechen sehr aggressiv im Pressing und versuchen den Gegner somit unter Druck zu setzen. Mit dem Isländer Finnbogason hat man nach Mitroglou wieder einen sehr laufstarken Stürmer, der sich gut behaupten kann und über einen guten Abschluss verfügt. Olympiakos kann sehr gefährlich sein, auch bei ruhenden Bällen, die unter anderem von David Fuster sehr gut getreten werden können. Durch den großen Kader hat Olympiakos die Möglichkeit in der Saison sehr häufig und klug zu rotieren, was zwar vielleicht ein wenig dem Rhythmus schadet, allerdings hat man so auch die Möglichkeit relativ ausgeruht in die Spiele zu gehen.

Allerdings ist Piräus defensiv durchaus auch anfällig, die individuelle Qualität ist einfach nicht so hoch wie bei europäischen Topklubs, dementsprechend hängt vieles davon ab, dass konsequent verteidigt wird. Der FC Bayern wird gegen den griechischen Meister viel Ballbesitz haben und Piräus wird veruschen, nach Ballgewinnen das eigene Konterspiel aufzuziehen. Unter Marco Silva wird technisch allerdings auch sehr hochwertig gespielt, der Portugiese hat die Mannschaft spielerisch verbessert, allerdings hat der FC Bayern doch ein deutlich höheres Niveau.

Prognose:

Gegen Olympiakos Piräus sind eigentlich zwei verschiedene Prognosen notwendig, um auf die bevorstehenden Spiele einzustimmen. Zum Einen gibt es für den FC Bayern das Heimspiel, in dem man dem Gegner aus Griechenland mit Sicherheit das eigene Spiel aufzwingen kann und mit einer hohen Ballbesitzquote und einer Menge Druck für eine hohe Überlegenheit sorgen kann. Das Spiel in der heimischen Allianz Arena dürfte sehr souverän gewonnen werden, daran besteht eigentlich kein Zweifel. Das Spiel in München wird also vermutlich recht einseitig und sollte noch von der Spannung geprägt sein.

In Piräus allerdings, im Karaiskakis-Stadion, wird auf den FC Bayern ein ganz anderes Spiel warten. Die Stimmung in Piräus ist euphorisch, frenetisch, die Fans sind stimmungsgeladen und erzeugen einen wahnsinnigen Lärm, der den Gegner durchaus beeindrucken und einschüchtern kann. Die heißblütigen südländischen Fans sorgen dafür, dass die eigene Mannschaft gepusht wird. In Piräus verlor in der vorletzten Saison zum Beispiel Manchester United, auch Borussia Dortmund musste vor einigen Jahren eine Niederlage in der griechischen Hafenstadt hinnehmen. Für den FC Bayern geht es also darum sich nicht nervös machen zu lassen. Es ist wichtig, dass man von Beginn an ruhig am Ball ist und Olympiakos zeigt, wer in diesem Duell die bessere Mannschaft ist. Steht es länger 0:0 oder geht Piräus womöglich sogar in Führung, wird es eine sehr schwere Aufgabe für den FC Bayern. Im Endeffekt sollte es aber mit der nötigen Konzentration für 6 Punkte aus den beiden Spielen reichen.

Dinamo Zagreb:

Das Team:

Dinamo Zagreb wurde 1911 gegründet und gilt mit seinen rund 11.000 Mitgliedern als einer der bedeutendsten Vereine in Kroatien, der in seiner Geschichte einige Meistertitel und Pokalsiege feiern durfte. Die Mannschaft wurde in der vergangenen Saison in Kroatien zum 17. Mal Meister und ist vor allem für seine frenetischen Fans und die Ultra-Gruppierung Bad Blue Boys bekannt. Auch in die laufende Saison startete Zagreb durchaus gut, man kann zufrieden sein. In der Qualifikation wurde Skenderbeu Korce in den Playoffs geschlagen, zuhause siegte Zagreb sogar mit 4:1.

Stammtorhüter ist der erfahrene Portugiese Eduardo, sein Platz ist sicher. Die Defensive ist relativ jung und zeigte sich in der Qualifikation bereits einige Mal ein wenig anfällig. Bekanntester Name dürfte Gordon Schildenfeld sein, der in diesem Sommer aus Moskau verpflichtet wurde und früher für die Frankfurter Eintracht in der Bundesliga spielte.

Im ausgewogenen Mittelfeld gab es in diesem Sommer wenige Veränderungen, die Zentrale um Kapitän Arijan Ademi und dem Portugiesen Paulo Machado soll mit Eingespieltheit und Rhythmus glänzen, im Offensivbereich liegt der Fokus auf dem 18-jährigen Talent Ante Coric, der technisch hervorragend ausgebildet ist und in dieser Saison erste Erfahrungen in der Königsklasse sammeln wird. Auf den Außenbahnen spielen beispielsweise der algerische Natinalspieler Soudani oder der Ex-Leverkusener Junior Fernandes, der auch schon länger in Zagreb unter Vertrag steht. Im Sturmzentrum wurde dafür gleich dreimal nachgelegt. Angelo Henriquez, Dejan Radonjic und Ante Rukavina wurden neu verpflichtet, der bisher torgefährlichste Angreifer ist aber der Bosnier Armin Hodzic, der mit seinen 20 Jahren schon sehr abgeklärt vor dem gegnerischen Tor agiert.

Der Spielstil:

Dinamo Zagreb spielt einen für kroatische Mannschaften typischen Fußball. Die Mannschaft legt relativ viel Wert auf eine gute Technik, besonders im Mittelfeldzentrum ist es wichtig, dass die Spieler fußballerisch einiges auf dem Kasten haben und mit der Kugel umgehen können. Im Mittelpunkt steht dabei oftmals jetzt schon der 18-jährige Ante Coric, der sehr stark im 1 gegen 1 ist und mit seinen schnellen Haken hervorragend an einem Spieler vorbeigehen und den Abschluss suchen kann.

Grundsätzlich versucht Zagreb sehr kompakt zu stehen und die defensive Stabilität zu gewährleisten, allerdings merkt man besonders auf hohem Niveau immer wieder, dass dies nicht reibunglos funktioniert. Dinamo ist defensiv immer wieder anfällig, besonders wenn schnell und geradlinig gespielt hat. Die Innenverteidiger sind sehr kopfballstark, was sich besonders in der Verteidiung bemerkbar macht. Allerdings können die großgewachsenen Spieler durchaus auch eine Gefahr bei eigenen ruhenden Bällen darstellen.

Die Kroaten werden versuchen fußballerisch zu überzeugen, allerdings ist man als Außenseiter der Gruppe natürlich auch auf das Konterspiel angewiesen und mit Henriquez , der neu von Manchester United kam, steht ein schneller Stürmer im Kader, der dabei eine gute Rolle spielen kann. Die Kroaten werden vor allem auf die Heimspiele setzen, in denen man tendenziell etwas druckvoller und aktiver spielen kann.

Prognose:

Dinamo Zagreb ist definitiv der potenziell leichteste Gegner des FC Bayern in dieser Gruppe. Die Mannschaft aus Kroatien sollte definitiv keine großen Probleme darstellen, auch wenn man bei der aufgeheizten Atmosphäre in Zagreb vielleicht ein recht enges Spiel erwarten kann. Das Heimspiel am 2. Spieltag sollte der deutsche Rekordmeister deutlich gewinnen können, zuhause war man in den letzten Jahren in der Champions League immer eine Macht und hat nur ganz selten ein Spiel verloren.

In Zagreb könnte man am letzten Spieltag bereits als Gruppensieger feststehen, dementsprechend kann es durchaus passieren, dass der FC Bayern seine Topspieler dort schonen wird und ohne einige Weltstars nach Kroatien fliegen wird. Trotzdem werden die Bayern immer noch eine Mannschaft auf dem Platz haben, die gegen Zagreb gewinnen kann, 6 Punkte aus beiden Spielen sollten definitiv die Zielvorgabe sein.

Interview mit Maxi_FCB und Dome_Messi

In der Gruppe F trifft der FC Bayern in der Champions League auf den FC Arsenal, Piräus und Zagreb. Wie schätzt ihr diese Gruppe ein und welche Resultate erwartet ihr?

Maxi_FCB: Unsere Gruppe ist definitiv eine der einfacheren, die diese Auslosung hervorgebracht hat, und dementsprechend ist das Weiterkommen Pflicht. Da der FC Bayern sicher auch stärker als der FC Arsenal einzuschätzen ist, sollte auch der Gruppensieg drin sein. Dennoch haben auch Zagreb mit seinen stimmungsvollen Fans und seiner harten Spielweise, sowie Piräus mit seinem Hexenkessel ihre Tücken. Dennoch sollten da 4 Siege drin sein. Gegen Arsenal wird es selbstredend schwieriger, denn Wenger kann mittlerweile in Top-Spielen durchaus ergebnisorientiert spielen lassen, hat eine Truppe mit immenser individueller Klasse (Alexis, Özil, Cazorla etc) und zudem den Bayern schon einige Male das Leben schwer gemacht.

Dome_Messi: Ich würde sie in 3 Gruppen teilen. Bayern/Arsenal, die um den Gruppensieg kämpfen, Piräus, welche klar den 3. Platz erreichen sollten und Dinamo Zagreb, die die schwächste Mannschaft der Gruppe sind. Bayern sollte im Normalfall den 1. Platz belegen und am Ende zwischen 14-18 Punkten haben. Die einzigen Schwierigkeiten sehe ich im Emirates bzw. in Piräus. Arsenal ist gefestigter als in den vergangenen Jahren als man einige peinliche Resultate in der CL hatte, sowohl in der Gruppenphase als auch in den KO-Runden (Monaco, Anderlecht, Schalke) und besitzt mit Özil oder Sanchez Spieler, die eine Partie im Alleingang entscheiden können. Piräus ist enorm heimstark, haben sie doch in den letzten 2 Jahren Teams wie Manchester United, Benfica, Juventus oder Atletico Madrid relativ klar zu Hause besiegt, jedoch auswärts gegen Teams wie Malmö wertvolle Punkte liegen gelassen.

Dinamo Zagreb ist zum ersten Mal seit 2012/2013 wieder in der CL Gruppenphase vertreten, nachdem sie in den letzten Jahren in der CL Quali an Aalborg und Austria Wien gescheitert sind und jeweils die EL-Gruppenphase nicht überstanden haben. Dort sollte es keine großen Probleme geben.

Hättet ihr euch im Endeffekt vielleicht doch eine stärkere Gruppe mit härteren Aufgaben gewünscht? (Begründen bitte!)

Maxi_FCB: Ein bisschen größere Namen hätten es durchaus sein dürfen, so selbstbewusst darf man aufgrund der eigenen Stärke schon sein. Der Kader macht bis auf die momentane Innenverteidiger-Problematik einfach Spaß, so dass Vergleiche mit etwas stärkeren Gegnern sicherlich ein unterhaltsamer und spannender Gradmesser gewesen wären. Nur Real hätte es nicht sein müssen. Dieses Re-Match benötigt eine größere Bühne als die Gruppenphase. Das soll jetzt nicht despektierlich klingen, aber ich finde ganz grundsätzlich, dass es durchaus attraktivere Lose gegeben hätte, unabhängig von deren Stärke. Arsenal hatte man in den vergangenen 3 Jahren zweimal, da wäre zum Beispiel eine Heimkehr Schweinsteigers in sein Wohnzimmer reizvoller gewesen. Auch Lyon, Rom oder Sevilla wären attraktiver als Piräus gewesen, da sie über durchaus spannende Mannschaften mit interessanten Einzelspielern verfügen.

Dome_Messi: Nein, ich bin mit der Gruppe ziemlich zufrieden. Man hat mit Arsenal einen sehr starken Gegner, dem ich in dieser Saison einiges zutraue, dazu Piräus, die zu Hause eine Macht sind und es Bayern nicht leicht machen werden und einen kleinen Gegner mit Zagreb. Vor allem im Hinblick auf die Bundesliga und einem wiedererstarkten BVB bin ich froh, dass man eine lösbare Gruppe bekommen hat und normalerweise Kräfte sparen kann. Dazu hatten man in den letzten Jahren jeweils gute Gegner in der Gruppenphase (Manchester City, AS Roma, Neapel, ZSKA in November/Dezember). Davon ab finde ich den neuen Auslosungsmodus der UEFA quatsch. In Topf 1 sollten die stärksten 8 Mannschaften zugegeben sein und nicht die Meister aus Russland bzw. der Niederlande.

Glaubt ihr, dass es in dieser Gruppenkonstellation möglich ist, dass man den Talenten und Ergänzungsspielern, wie beispielsweise Joshua Kimmich, Einsatzzeiten geben wird und wie wichtig kann diese Erfahrung für solche Spieler sein?

Maxi_FCB: Möglich ist es, aber für wirklich wahrscheinlich halte ich es nicht. Gegen Arsenal wird Guardiola sicher nicht experimentieren, gegen Piräus wohl ebenso wenig. Allenfalls gegen Zagreb, vor allem am letzten Gruppenspieltag, falls man als Gruppensieger feststehen sollte, kann ich mir größere Rotationen vorstellen. Die Gefahr, den Gruppensieg durch einen unnötigen Punktverlust zu verpassen, ist nämlich angesichts des großen Qualitätsgefälles zwischen Bayern/Arsenal und Piräus/Zagreb doch recht groß, da Arsenal in die Partien mit letztgennanten Klubs ebenfalls als klarer Favorit geht. Möglich ist allenfalls, dass Guardiola mal einen einzelnen Bankspieler ins eingespielte Gefüge einbaut, um z.B. durch Kimmich Alonso oder durch Rode Vidal oder Lahm zu entlasten. Vor allem für Kimmich kann es durchaus eine Erfahrung darstellen, unter der Woche ein Flutlichtspiel mitsamt dem ganzen offiziellen Auslandsspielprozedere vor aufgeheizten Fans in Zagreb oder Piräus zu bestreiten. Das sind sicherlich Erfahrungswerte, die nützlich sind. Noch nützlicher wäre es natürlich, Spieler wie Özil, Cazorla, Ramsey oder Alexis 60-70min bespielen zu müssen, aber ich schätze, dass Guardiola das Risiko nur eingeht, wenn er Kimmich nicht, wie in der Frage suggeriert, als bloßes Talent oder als Ergänzungsspieler ansieht.

Dome_Messi: Ja, davon gehe ich aus. Vor allem in den Heimspielen gegen Piräus und Zagreb sowie beim letzten Gruppenspiel in Zagreb, bei man hoffentlich schon als Gruppensieger feststeht, werden Spieler wie Kimmich, Bernat oder auch Coman Spielzeit sehen. Solche Spiele in der CL werden einem Kimmich oder Coman ganz sicher helfen, da sie entweder noch nie CL gespielt haben (Kimmich) oder letzte Saison 2 Minuten Spielzeit hatten (Coman). Ebenso wird es für Guardiola wichtig sein zu sehen, auf wen er bauen kann und wie die Spieler die Trainingsleistung ins Spiel transportieren können.

Ich bin immer noch überzeugt davon, dass vor allem Kimmich am Ende der Saison auf sehr viele Einsatzminuten kommen wird.

Den FC Arsenal kennen die Münchener ja bereits aus den letzten Jahren, mit Piräus und Zagreb sind aber zwei Mannschaften in der Gruppe der Bayern, gegen die man in den letzten Jahren nicht gespielt hat. Auf welches Spiel freut ihr euch besonders, auch unter Berücksichtigung der hitzigen Atmosphäre?

Maxi_FCB: Arsenal wird natürlich ein echter Gradmesser auf höchstem Niveau. Das sind doch die Spiele, die man in der CL sehen will und auf die man sich freut, auch wenn sich die Duellanten mittlerweile kennen. Von den anderen beiden ist sicher das Spiel vor der Kulisse in Piräus recht interessant. Aber von echter (Vor-)Freude kann ich da nicht sprechen. Da fährt man hin und versucht, zu gewinnen. Ein wirkliches Highlight stellt dieses Spiel nicht dar. Zagreb dagegen könnte unangenehm werden. Die kroatischen Fans sind für ihre Leidenschaft bekannt - für ihre bisweilen ausufernde Ausdrucksweise aber verrucht. Das könnte sich auf die Dinamo-Spieler übertragen und eine zu hitzige Atmosphäre auf dem Platz schaffen sowie zu unnötiger Härte führen.

Dome_Messi: Definitiv auf das erste Spiel in Piräus. Die Fans in Griechenland sind der Wahnsinn, wörtlich gesprochen, und sorgen für eine überragende Atmosphäre. Es wäre wahrscheinlich sowohl Arsenal als auch Bayern lieber gewesen, wenn man nicht schon wieder aufeinander getroffen wäre, da diese Paarung mittlerweile ziemlich ausgelutscht ist, aber es kann nicht mehr geändert werden. Spielerisch wird es eine gute Partie werden, da beide Teams einen gepflegten Ball spielen. Die Stimmung in Zagreb wird sicherlich auch hitzig sein, wobei diese am letzten Spieltag auch vom Gruppenstand abhängen kann, also ob Zagreb schon ausgeschieden ist oder noch eine Chance hat 2016 international vertreten zu sein.


Natürlich muss man abschließend nach den Perspektiven des FC Bayern in der Königsklasse fragen. Denkt ihr, dass der deutsche Rekordmeister in der Lage ist den Wettbewerb zu gewinnen und welche Faktoren spielen dabei womöglich eine entscheidende Rolle?

Maxi_FCB: Auch wenn man des Themas mittlerweile vielleicht etwas überdrüssig ist und es womöglich als Alibi ein wenig überstrapaziert wurde: Es wird viel von der personellen Situation abhängen. Deutlicher formuliert: Eine weitere Verletzungsseuche wird unsere Ambitionen erneut zurechtstutzen. Die letzten Jahre zeigen einfach, dass alle CL-Sieger personell nahezu aus den Vollen schöpfen konnten. Das ist die Grundvoraussetzung, aber natürlich keine Cl-Sieg-Garantie. Bis zum Viertelfinale kann man vieles noch über die individuelle Klasse regeln. Aber auf dem Niveau, das vielleicht 5-6 Teams in Europa verkörpern, geht es dann um Fitness, Rhythmus, Selbstvertrauen, Matchplan, Tagesform und letztlich eben auch Glück. Insofern ist ein CL-Sieg nicht planbar, weshalb ich mich stets dagegen verwehre, ihn als conditio-sine-qua-non für die Zufriedenheit mit einer Spielzeit anzusehen. Wenn zum jetzigen Kader noch ein dauerhaft fitter Benatia und wenigstens ein Genesener aus dem Duo Badstuber/Martinez dazustößt, dann sehe ich die Kadervoraussetzungen zum CL-Sieg als nicht nennenswert schlechter als in Barcelona oder Madrid an. Eine Rückkehr Riberys zur entscheidenden Saisonphase wäre natürlich noch ein Sahnehäubchen und ein möglicher X-Faktor, aber da sieht es ja momentan sehr schlecht aus. Letztendlich setze ich aber ein Gros meiner Hoffnungen in Guardiola. Er kennt den Kader mittlerweile aus dem Effeff und wenn er diesen im Vollen ausschöpfen kann, dann darf man wirklich hoffen, dass er seine Ideen endlich in Gänze umsetzen kann.

Dome_Messi: Natürlich ist der FC Bayern in der Lage die CL diese Saison zu gewinnen. Man ist ein Top 3 Klub, hat sich sehr gut verstärkt und im dritten Jahr unter Pep sollten die Mechanismen mitunter perfekt greifen.

Das große ABER ist wie immer die Verletztensituation. Derzeit hat man 1 IV (Boateng), da Dante wahrscheinlich abgegeben wird und Benatia Badstuber Dauerpatienten sind. Letztes Jahr hatte Barcelona leichtes Spiel gegen so eine Rumpftruppe und wenn man sich die letzten Jahre ansieht, hat immer das Team die CL gewonnen, welches fit war und in Form (Bayern, Madrid, Barcelona). Ebenso muss man die Konteranfälligkeit in den Griff bekommen. Es hängt also sehr vieles davon ab, ob im März/April/Mai die Spieler fit sind, wenn JA, dann sehe ich nicht viel, was gegen Bayern sprechen soll. Man hat die Positionen hochklassig besetzt, hat einen immens breiten Kader und ist unfassbar flexibel in der Ausrichtung. Unter Druck steht natürlich auch Guardiola, vor allem, wenn es sein letztes Jahr in München sein sollte. Sein Ziel und das des Vereins kann nur der CL Triumph sein.

Der Teil mit Dortmund und Wolfsburg: hier!

Der Teil mit Augsburg und Gladbach: hier!

KOMMENTARE
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Dome_Messi
30.08.2015 | 12:05 Uhr
1
0
Dome_Messi : 
30.08.2015 | 12:05 Uhr
0
Dome_Messi : 
Danke, dass ich mitmachen durfte.

10er lass ich mal hier.
1
Bayerntime
30.08.2015 | 12:00 Uhr
0
0
Bayerntime : 
30.08.2015 | 12:00 Uhr
0
Bayerntime : 
10 Punkte

Lesen tu ich ihn später.
0
Talentfrei
MODERATOR
30.08.2015 | 11:52 Uhr
3
0
Talentfrei : 
30.08.2015 | 11:52 Uhr
0
Talentfrei : 
Das Bild zu Zagreb hat irgendwie nicht funktioniert, davon abgesehen ist der Blog in Sachen Zeichen ohnehin genau an der Grenze, dementsprechend wird es da keine großen Updates mehr geben, bzw. sie werden im Kommentarbereich stehen.


Danke an Maxi und Dome!


edit: auch wenn an den letzten Transfertagen noch was passiert, wird es hier in den Kommentaren aktualisiert. Der potenzielle Dante-Abgang und der etwaige Neuzugang Coman wurden ja schon berücksichtigt.
3
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