27.04.2010 um 16:03 Uhr
Geschrieben von Taktiker
Wege der Zukunft -Flügelspieler²
Letzte Woche habe ich in meinem Blog die aktuelle Entwicklung im Bereich der Flügelspieler beleuchtet. Dabei ging es sowohl um die verstärkten Offensivaufgaben der Außenverteidiger, als auch um die verstärkten Defensivaufgaben der Außenstürmer.
Diese Woche geht nun vor allem um die Offensive, das Spiel auf der "falschen" Seite und die damit gewonnene Vielseitigkeit.
Ein eindeutiger Trend
Zuletzt konnte man immer mehr offensive Flügelspieler beobachten, die ihre Position getauscht haben. Statt wie sonst üblich, die Rechtsfüßler auf rechts und die Linksfüßler auf links zu lassen, haben die Flügelstürmer den Platz getauscht, sodass Rechtsfüßler nun von links angreifen und umgekehrt.
Diese neue Spielweise hat in jüngster Zeit schon Spieler wie Lionel Messi (inzwischen in die Mitte gerückt), Arjen Robben, Franck Ribery oder Eljero Elia hervorgebracht. Gleichzeitig gibt es aber auch noch die traditionellen Außenstürmer, prominentester Verteter ist Cristiano Ronaldo, obwohl er auch mit links so stark ist, dass er problemlos nach innen ziehen kann uns sofort den Abschluss suchen kann. Die Vorteile der Spieler auf der falschen Seite liegen auf der Hand:
Automatischer Zug zum Tor wegen innen liegendem starken Fuß, Außenverteidiger muss gleichzeitig mit dem schwachen Fuß innen verteidigen, aber vor allem: Die Flügelspieler stehen sich nicht mehr gegenseitig im Weg. Der "richtig" spielende Außenverteidiger wird zum einzigen Flankenspieler, der offensive Flügelspieler kann in die Mitte ziehen, so hat der gegnerische Verteidiger zwei Optionen abzudecken, und tut sich dabei meistens äußerst schwer. Gerade bei der Entscheidung passives Stellen oder aktives Angreifen des offensiven Flügelspielers kann der Verteidiger ohne Unterstützung quasi nur alles falsch machen.
Moderner Flügelspieler gegen traditioneller: Lionel Messi vs. Cristiano Ronaldo
Bleibt er passiv kann der offensive Part mit einer schnellen Bewegung in die Mitte ziehen, und befindet sich augenblicklich in guter Schussposition. Greift der gegnerische Verteidiger aggressiv an, bietet sich hinter ihm eine große Lücke die der fähige Außenverteidiger nach einem klugen Pass zu nutzen weiß.
Es ist zu beobachten, dass Teams mit herausragend starken Flügelspielern gefährlicher sind als Teams mit der Stärke in der Mitte. Optimal wäre natürlich eine Ausgewogenheit, die es für den Gegner schwer macht die Angriffe auszurechnen, aber letztendlich ist der Stellenwert der Flügelspieler stark gestiegen und wird dies auch in Zukunft noch weiter tun. Im Zentrum des Spielfelds ist kaum noch Platz für Entfaltungsmöglichkeiten, wohingegen das Spiel auf den Außenbahnen noch in der Entwicklungsphase steckt.
Mit der starken Fokussierung auf das Zentrum ist auch zu erklären, warum bis vor kurzer Zeit niemand auf die Idee gekommen ist generell die Flügelspieler seitenverkehrt aufzustellen. Zwar gab es auch schon früher Spieler auf der verkehrten Seite, aber das war immer individuell und nicht taktisch bedingt.
Diese Spielweise hat nun einen ganz neuen Spielertypen hervorgebracht, einen Außenspieler mit Torgefahr. Waren früher Flanken auf die Stürmer oder Pässe in die Mitte Hauptaufgabe der Außenspieler, wird nun ihr Aufgabenfeld erweitert und aufgeteilt. Während der Verteidiger weiterhin für Flanken, Hereingaben und Läufe hinter die gegnerische Abwehr zuständig ist, ist der offensive Flügelspieler für Schüsse, Pässe in die Schnittstellen und ein verbessertes Zusammenspiel mit der Mitte und gegenüberliegenden Seite zuständig. So wird das Angriffsspiel einer Mannschaft mit Spielern auf der "falschen" Seite vielseitiger, gefährlicher und weniger ausrechenbar.
Wie spielt man gegen verkehrt spielende Mannschaften?
Bei dieser Frage muss man zuerst die Mannschaftsstärken der beiden Teams betrachten. Wahrscheinlicher bei so einer Fragestellung ist die objektive Unterlegenheit des eigenen Teams, man versucht die individuellen Schwächen durch eine gute Mannschaftsleistung und eine gute Analyse der Stärken und Schwächen des Gegners auszugleichen.
Es gibt zur Bekämpfung besonders starker Einzelspieler auf den Außen im Allgemeinen drei besondere Möglichkeiten.
1. "Dauerhaftes Doppeln": Ausführung sollte klar sein, man versucht dem starken Flügelspieler durch personelle Überlegenheit zu begegnen. Das Problem liegt darin, dass die zur Sonderbewachung abgestellten Spieler an anderer Stelle fehlen und der Gegner durch geschicktes Pass- und Positionsspiel an anderer Stelle eine personelle Überlegenheit erzeugen kann.
2. "Verkehrtes Spiel in der Defensive": Man begegnet dem innenliegenden starken Fuß des Flügelspielers mit einem Rechtsfuß auf links oder andersherum. Hat sich schon mehrmals als äußerst effektiv erwiesen, allerdings mit einem Haken: Die Defensive steht dann nach außen hin recht offen. Individuell starke Spieler ziehen dann, statt wie sonst üblich nach innen, einfach außen vorbei und bringen den Ball scharf vors Tor, außerdem können dann die Außenverteidiger wesentlich leichter hinter die Abwehr gelangen (Als Beispiel kann z.B. das Rückspiel zwischen Bayern München und Mainz 05 angeführt werden. Thomas Tuchel stellte Tim Hoogland als Bewacher für Robben nach hinten links um dessen starken linken Fuß mit dem starken rechten Fuß Hooglands zu begegnen. Nach ca. 20 Minuten stellte Robben seine bis dahin vergeblichen Versuche nach innen zu ziehen ein, wählte ab diesem Zeitpunkt den Weg über Außen, entweder per Dribbling oder per Pass auf den intelligenten Lahm, ab der Halbzeit, vermutlich nach genau dieser Analyse van Gaals, wählte Robben praktisch immer den Weg über die Außen. Bayern gewann souverän mit 3:0, alle Tore fielen in der zweiten Hälfte.)
3. "Angriff ist die beste Verteidigung": Habe ich bereits im letzten Blog erklärt, Link siehe oben.
Findet trotz (fast) jeder Maßnahme die Lücken: Arjen Robben
Fazit: Die Flügelspieler nehmen eine immer wichtigere Stellung ein, taktisch sind gerade die Außenverteidiger von extremer Bedeutung, die Flügelspieler in Mittelfeld und Angriff werden auch weiterhin mit spektakulären Dribbling, Kreativität und Schnelligkeit begeistern, allerdings liegt auch darin das Problem. Durch die Konzentration auf die Stärken einer weniger Spieler ist eine Mannschaft leichter ausrechenbar, ein schlechter Tag bringt das gesamte Mannschaftsgefüge zum Wanken. Deswegen kommt es da auf den Trainer an, er muss Wege finden seinen Kreativspielern Platz zu schaffen, gleichzeitig muss er aber auch einen Plan haben, wenn diese einmal einen schlechten Tag haben, verletzt oder gesperrt sind.
Diese Woche geht nun vor allem um die Offensive, das Spiel auf der "falschen" Seite und die damit gewonnene Vielseitigkeit.
Ein eindeutiger Trend
Zuletzt konnte man immer mehr offensive Flügelspieler beobachten, die ihre Position getauscht haben. Statt wie sonst üblich, die Rechtsfüßler auf rechts und die Linksfüßler auf links zu lassen, haben die Flügelstürmer den Platz getauscht, sodass Rechtsfüßler nun von links angreifen und umgekehrt.
Diese neue Spielweise hat in jüngster Zeit schon Spieler wie Lionel Messi (inzwischen in die Mitte gerückt), Arjen Robben, Franck Ribery oder Eljero Elia hervorgebracht. Gleichzeitig gibt es aber auch noch die traditionellen Außenstürmer, prominentester Verteter ist Cristiano Ronaldo, obwohl er auch mit links so stark ist, dass er problemlos nach innen ziehen kann uns sofort den Abschluss suchen kann. Die Vorteile der Spieler auf der falschen Seite liegen auf der Hand:
Automatischer Zug zum Tor wegen innen liegendem starken Fuß, Außenverteidiger muss gleichzeitig mit dem schwachen Fuß innen verteidigen, aber vor allem: Die Flügelspieler stehen sich nicht mehr gegenseitig im Weg. Der "richtig" spielende Außenverteidiger wird zum einzigen Flankenspieler, der offensive Flügelspieler kann in die Mitte ziehen, so hat der gegnerische Verteidiger zwei Optionen abzudecken, und tut sich dabei meistens äußerst schwer. Gerade bei der Entscheidung passives Stellen oder aktives Angreifen des offensiven Flügelspielers kann der Verteidiger ohne Unterstützung quasi nur alles falsch machen.
Moderner Flügelspieler gegen traditioneller: Lionel Messi vs. Cristiano Ronaldo
Bleibt er passiv kann der offensive Part mit einer schnellen Bewegung in die Mitte ziehen, und befindet sich augenblicklich in guter Schussposition. Greift der gegnerische Verteidiger aggressiv an, bietet sich hinter ihm eine große Lücke die der fähige Außenverteidiger nach einem klugen Pass zu nutzen weiß.
Es ist zu beobachten, dass Teams mit herausragend starken Flügelspielern gefährlicher sind als Teams mit der Stärke in der Mitte. Optimal wäre natürlich eine Ausgewogenheit, die es für den Gegner schwer macht die Angriffe auszurechnen, aber letztendlich ist der Stellenwert der Flügelspieler stark gestiegen und wird dies auch in Zukunft noch weiter tun. Im Zentrum des Spielfelds ist kaum noch Platz für Entfaltungsmöglichkeiten, wohingegen das Spiel auf den Außenbahnen noch in der Entwicklungsphase steckt.
Mit der starken Fokussierung auf das Zentrum ist auch zu erklären, warum bis vor kurzer Zeit niemand auf die Idee gekommen ist generell die Flügelspieler seitenverkehrt aufzustellen. Zwar gab es auch schon früher Spieler auf der verkehrten Seite, aber das war immer individuell und nicht taktisch bedingt.
Diese Spielweise hat nun einen ganz neuen Spielertypen hervorgebracht, einen Außenspieler mit Torgefahr. Waren früher Flanken auf die Stürmer oder Pässe in die Mitte Hauptaufgabe der Außenspieler, wird nun ihr Aufgabenfeld erweitert und aufgeteilt. Während der Verteidiger weiterhin für Flanken, Hereingaben und Läufe hinter die gegnerische Abwehr zuständig ist, ist der offensive Flügelspieler für Schüsse, Pässe in die Schnittstellen und ein verbessertes Zusammenspiel mit der Mitte und gegenüberliegenden Seite zuständig. So wird das Angriffsspiel einer Mannschaft mit Spielern auf der "falschen" Seite vielseitiger, gefährlicher und weniger ausrechenbar.
Wie spielt man gegen verkehrt spielende Mannschaften?
Bei dieser Frage muss man zuerst die Mannschaftsstärken der beiden Teams betrachten. Wahrscheinlicher bei so einer Fragestellung ist die objektive Unterlegenheit des eigenen Teams, man versucht die individuellen Schwächen durch eine gute Mannschaftsleistung und eine gute Analyse der Stärken und Schwächen des Gegners auszugleichen.
Es gibt zur Bekämpfung besonders starker Einzelspieler auf den Außen im Allgemeinen drei besondere Möglichkeiten.
1. "Dauerhaftes Doppeln": Ausführung sollte klar sein, man versucht dem starken Flügelspieler durch personelle Überlegenheit zu begegnen. Das Problem liegt darin, dass die zur Sonderbewachung abgestellten Spieler an anderer Stelle fehlen und der Gegner durch geschicktes Pass- und Positionsspiel an anderer Stelle eine personelle Überlegenheit erzeugen kann.
2. "Verkehrtes Spiel in der Defensive": Man begegnet dem innenliegenden starken Fuß des Flügelspielers mit einem Rechtsfuß auf links oder andersherum. Hat sich schon mehrmals als äußerst effektiv erwiesen, allerdings mit einem Haken: Die Defensive steht dann nach außen hin recht offen. Individuell starke Spieler ziehen dann, statt wie sonst üblich nach innen, einfach außen vorbei und bringen den Ball scharf vors Tor, außerdem können dann die Außenverteidiger wesentlich leichter hinter die Abwehr gelangen (Als Beispiel kann z.B. das Rückspiel zwischen Bayern München und Mainz 05 angeführt werden. Thomas Tuchel stellte Tim Hoogland als Bewacher für Robben nach hinten links um dessen starken linken Fuß mit dem starken rechten Fuß Hooglands zu begegnen. Nach ca. 20 Minuten stellte Robben seine bis dahin vergeblichen Versuche nach innen zu ziehen ein, wählte ab diesem Zeitpunkt den Weg über Außen, entweder per Dribbling oder per Pass auf den intelligenten Lahm, ab der Halbzeit, vermutlich nach genau dieser Analyse van Gaals, wählte Robben praktisch immer den Weg über die Außen. Bayern gewann souverän mit 3:0, alle Tore fielen in der zweiten Hälfte.)
3. "Angriff ist die beste Verteidigung": Habe ich bereits im letzten Blog erklärt, Link siehe oben.
Findet trotz (fast) jeder Maßnahme die Lücken: Arjen Robben
Fazit: Die Flügelspieler nehmen eine immer wichtigere Stellung ein, taktisch sind gerade die Außenverteidiger von extremer Bedeutung, die Flügelspieler in Mittelfeld und Angriff werden auch weiterhin mit spektakulären Dribbling, Kreativität und Schnelligkeit begeistern, allerdings liegt auch darin das Problem. Durch die Konzentration auf die Stärken einer weniger Spieler ist eine Mannschaft leichter ausrechenbar, ein schlechter Tag bringt das gesamte Mannschaftsgefüge zum Wanken. Deswegen kommt es da auf den Trainer an, er muss Wege finden seinen Kreativspielern Platz zu schaffen, gleichzeitig muss er aber auch einen Plan haben, wenn diese einmal einen schlechten Tag haben, verletzt oder gesperrt sind.
Aufrufe: 8274 | Kommentare: 9 | Bewertungen: 16 | Erstellt:27.04.2010
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KOMMENTARE
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29.04.2010 | 20:35 Uhr
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Taktiker :
@allErsteinmal danke fürs positive Feedback.
@La_Pulga
Ja stimmt Ronaldinho, der beinahe erste dieser Sorte, danke. Habe leider keine Zeichen mehr, selbst wenn ich Elia rausnehme passt es nicht. ^^
@mrpink
Ja klar beidfüßige Spieler sind optimal, da muss man aber entweder extremes Glück, einen super ergeizigen Vater (der die Bälle dem Sohn immer unterschiedlich auflegt) oder eine vorbildliche Ausbildung genießen, die Beidfüßigkeit wird in der Zukunft noch wichtiger, weil es sich eigentlich kein Spieler von Weltformat erlauben kann nicht mit beiden Füßen zu passen, schießen, flanken.
@adriano
Danke fürs Lob, aber ich bin der Meinung das 4-2-3-1 ist DAS System der Zukunft, natürlich mit offensiven Außen, also in der Offensive 4-3-3, aber generell ist das weitaus kompakter und variabler, und das wird in Zukunft immer wichtiger werden denke ich.
@sharpshooter
Ja genau, in der Offensive profitiert der LA vom LV, in der Defensive umgekehrt, da muss ein perfektes Zusammenspiel herrschen wenn man aufs höchste Niveau kommen will.
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29.04.2010 | 19:46 Uhr
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Eine Anmerkung sei erlaubt:
Meines Erachtens nach sind gute Flügelspieler vor allem dann überragend, wenn sie mit klugen Pässen in 1 vs. 1 Situationen geschickt werden. Sei es durch die Außenverteidiger wie bei Bayern, wo Lahm letzte Saison Ribery und diese Robben versorgt, oder durch einen echten 10-er in der Mitte.
Die ideale Manschaft hätte demnach vier herausragend schnelle Flügerspieler und einen 10er mit dem Auge für den tödlichen Pass.
Man stelle sich vor, ein geklonter Valerama im FC Bayern Trikot schickt Robben steil in die Spitze
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29.04.2010 | 19:23 Uhr
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ich denke auch dass wohl das 4-3-3 mit einem offensiven, kreativen Mittelfeldspieler und zwei torgefährlichen Flügelstürmern DAS System der Zukunft wird. Das schwierige an dem System ist, dass man wirklich Spieler braucht, die ihre Position extrem gut spielen können.
Während das 4-4-2 mit Doppelsechs mehr Variationen gibt (Zentrale Mittelfeldspieler die auch auf außen spielen können und umgekehrt), je auch nach dem Gegner, erfordert das 4-3-3 viel höhere taktische Disziplin und auch eben die Spieler für das System. Dabei ist es viel schwieriger einen Spieler in das System zu bringen als im 4-4-2. Sowohl die Flügelstürmer, als auch der Stoßstürmer als einzige Spitze, als auch die kreative in der Zentrale im Mittelfeld.
Das 4-3-3 ist, auch analog zu der Bedeutung der Flügelspieler, die ihnen im Blog beigemessen wird, natürlich extrem attraktiv. Schnelle Passstafetten und sehr viele torgefährliche Spieler (3 Stürmer, i.d. Regel noch mindestens einer aus dem zentralen Mittelfeld), dazu oft der tödliche Pass aus dem Mittelfeld in die Spitze.
Neben den Flügelspielern, die nicht nur viele Impulse und spielgestalterische Elemente setzen müssen, ist dabei der Stoßstürmer für mich am wichtigsten. Nicht viele Stürmer können diese Position spielen, oft ist es ungewohnt als einzige Spitze. Den Ball halten, schnell verarbeiten, und sich auch mal ein paar Meter fallen lassen um dann die Flügelstürmer in Szene zu setzen.
Die "Zusammenarbeit" von Außenverteidiger und Flügelstürmer, sei es jetzt 4-4-2 oder 4-3-3, ist für den Gegner wirklich kaum ausrechenbar, bei Barcelona sieht man das schon sehr oft, bei Bayern fällt dieses jahr besonders auf, wie viel es ausmacht wenn man einen gestandenen AV à la Lahm hinter dem Stürmer hat, oder eben einen unerfahreneren, der die Laufwege in der Offensive noch nicht kennt. Da hing Ribery oft in der Luft, hatte dann ein 1 vs 2 vor sich, anstatt ein 1 vs1.
Anyway, ich bin abgeschweift^^. Super Blog,10P!
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29.04.2010 | 15:24 Uhr
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mrpink27 :
stark gemacht, schon wieder.Die Neuentdeckung der Flügel und die Neubesetzung (vor 10 bis 15 Jahren waren das noch Vorbereiter und Flankengötter) ist deutlich zu erkennen.
Aber ich muss da einfach mal für beidfüßige Spieler plädieren. Früher ein Brehme, heute Lahm, Messi, usw.
Dieses tauschen der Seiten ist wirklich eine tolle Idee und erzeugt schönen Fußball. Aber ich ärgere mich auch über die manchmal sehr strikte Aufgabenteilung: Außenverteidiger macht die Flanke, Außenstürmer zieht nach Innen. Ich glaube man kann von Fußballprofis auf Weltniveau (wie Robben, Ribery usw.) erwarten, dass sie mit ihrem schwächeren Fuß zumindest Flanken auf die Reihe bekommen. dann können auch im Spiel flexibler die Positionen besetzt werden.
Gerade im Angriff sollte Beidfüßigkeit zur Ausbildung gehören und auch den AVs würde es in der Verteidigung enorm helfen. Matthäus hat das noch bei Inter Mailand lernen müssen.
In den letzten Jahren sind die 10er entweder nach hinten gewichen (als Strategen) oder auf die Außen verlagert worden weil immer mehr zentrale, defensive Spieler die Mitte dicht gemacht haben. Nur konterstarke Mannschaften (bzw. Teams schnell im Umschalten) spielen mit einem 10er weil sich für diese Teams auch noch Platz in der Mitte bietet.
Jungs wie Messi, Ronaldo usw. sind in ihrer Entwicklung natürlich großartig, von Flügelspielern zu Stürmern oder Spielmachern. Aber diese Entwicklung ist bei solchen Außnahmespielern sogar planbar.
Offensive Außenstürmer sind auch meist das beste Mittel gegen angreifende Außenvertediger. Das Spielfeld bleibt breit und der Gegner kann unter Druck gesetzt werden.
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27.04.2010 | 22:05 Uhr
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La_Pulga :
Wieder mal stark, Taktiker, dass war die Fortsetzung die ich erwartet hatte!Ich denke auch, dass dieser Trend so schnell nicht abreißen wird, sondern sich noch weiterentwickeln wird!
Es gibt kaum noch Teams, die mit klassischer 10 spielen, das heißt die 6er, aber mittlerweile auch die "verkehrten" Flügelspieler müssen Spielmacheraufgaben übernehmen.
Von daher bietet es sich an, wenn man in die Mitte ziehen kann und die Stürmer durch Pässe mit dem starken Fuß in Szene setzen kann!
Den Spieler aller Spieler, der diesen verkappten Spielmacher auf der Außenposition, der gleichzeitig noch torgefährlich ist hast Du allerdings vergessen:
Ronaldinho!
Er ist für mich der Prototyp der neuen Flügelstürmer, Messi ist war auf einem ähnlichen Weg, ist mittlerweile aber meistens im Zentrum aktiv, was ihm noch einen Tick besser liegt...
Und Ronaldo spielt auch sehr häufig über links, so traditionell ist er also nicht, obwohl deutlich wird, was Du meinst!
10 Punkte. Natürlich!
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27.04.2010 | 17:10 Uhr
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Kaiser01 :
Starker Blog, mal wieder. Aber das ist bei dir ja nichts neues. Ich kann dir nur zustimmen. Die Mitte ist weiterhin dicht, weil die Mittelfeldspieler sich ja primär in der Mitte aufhalten. Nur über die angreifende Seite ist man hier empfindlich, wenn der Ball im Angriff verloren ist, weil der AV ja mit nach vorne geht (normalerweise).
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27.04.2010 | 16:04 Uhr
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Taktiker : Anhang
Alles in allem sehe ich in der erklärten Entwicklung des Spiels auf dem "falschen Flügel" keine Momentaufnahme, es wird meiner Meinung nach über viele Jahre hinweg sinnvoll und effektiv sein die Außenbahnen jeweils mit einem Rechts- und einem Linksfuß zu besetzen, eben weil dadurch die erklärte Vielseitigkeit gegeben ist. Außerdem sehe ich die aktuelle Entwicklung nicht als Endprodukt an, die Variante zwei wird in Zukunft noch häufiger zu sehen sein gerade bei defensivorientierten Mannschaften, auch wenn ihr Nutzen diskutabel ist. Darüber hinaus werden sich Trainerfüchse immer neue Möglichkeit zur "Bekämpfung" starker Flügelspieler einfallen lassen, diese und ihre Trainer wiederum werden neue Wege finden die dadurch entstehenden Schwächen auszunutzen. So wird es in Zukunft bei individuell starken Außenspielern wie Arjen Robben noch häufiger zu einem Aktion-Reaktion-Wettrüsten kommen. Allerdings wird es auch weiterhin offensive Flügelspieler auf dem richtigen Flügel geben, entweder weil dies dem Plan des Trainers entspricht oder weil eben der Spielertyp dies verlangt, aktuelles Beispiel ist bspw. Marcell Jansen, der geborene Linksfuß für den linken Flügel.
So das war mein Blog, Kommentare, Verbesserungen und Kritik sind gerne gesehen.
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Statistik
1. Sie bekommen die Bälle oft von Defensivspielern, ein Pass-sicherer 6er, 8er oder Verteidiger bringt also wesentlich mehr.
2. Der 10er würde die Bälle hinter die Abwehr auf den Flügel spielen (also Richtung Eckfahne) wo der Flügelstürmer sich gegen den AV durchsetzt um den Ball in die Mitte zu bringen. Heutige Außenstürmer ziehen meist mit dem Ball zum Tor und nutzen ihre Tempo mit dem Ball im 1 gegen 1.
Wo der 10er seine Stärken hat ist der Pass in die Tiefe, hinter die Abwehr sei es auf Außenstürmer oder in die Mitte. Für mich hat der 10er dann eine große Bedeutung wenn man tiefer steht und schnell umschaltet. Der 10er kann zentral im Angriff angespielt werden und dann präzise andere Angreifer anspielen, die inzwischen Tempo aufgenommen haben.
Sobald der Gegner selbst tief oder geordnet steht, kann das Spiel besser von defensiveren Positionen eingeleitet werden, der 10er wird dann zu einem weiteren Stürmer.