24.05.2009 um 02:34 Uhr
Geschrieben von donluka
Wie der Vater mit dem Sohne
Ich oute mich an dieser Stelle einmal:
Obwohl ich ja bekanntermaßen und bekennender Fan des 1.FC Köln bin, gibt es in meinem Herzen einen Platz, der für einen zweiten Verein reserviert ist.
Dies ist für manchen Außenstehenden vor allem deshalb verwunderlich, weil es sich dabei um einen Club handelt, der auf den ersten Blick eine tiefe und historisch sowie geografisch bedingte Rivalität zum erstgenannten Verein pflegt.
Die Rede ist von Fortuna Düsseldorf. Es tut mir leid, lieber Midget und lieber Goeddi, aber ich kann nichts dafür und vielleicht verzeiht Ihr mir, wenn ich ein wenig den Hintergrund schildere:
Ich habe meine Kindheit, Schulzeit und Jugend in Düsseldorf verbracht. In der Stadt, die für 99% der FC-Anhänger ein rotes (oder rot-weißes) Tuch darstellt. Es ist aber nun einmal so und ich möchte mich für meine Vergangenheit auch nicht schämen. Vielmehr habe ich den verbitterten Kampf zwischen zwei wundervollen Städten Deutschlands nie richtig nachvollziehen können. Dies mag u.a. daran liegen, dass ich, als Düsseldorfer durch und durch bereits in jungen Jahren mein Herz an den 1.FC Köln verschenkt habe. Dabei, und das mag für Einige wie ein Paradoxon erscheinen, blieb ein Teil meiner Fanliebe beim Club aus Flingern, ohne dabei einen Gewissenskonflikt oder eine gespaltene Persönlichkeit in mir hervorzurufen.
Stattdessen sehe ich es so: Ich stehe diesen beiden Vereinen gegenüber wie ein Vater seinen zwei Söhnen. Da kann man auch nicht behaupten, dass man den einen Sprössling nicht lieben kann, nur weil man für den Zweiten alles tun würde. Und seien sie noch so unterschiedlich und verstünden sie sich untereinander noch so schlecht. Als Vater liebt man BEIDE Söhne.
In meiner Jugend hat diese ungewöhnliche Kombination für den einen oder anderen Spott gesorgt, bisweilen auch für ellenlange Rechtfertigungen meinerseits oder nächtelange Diskussionen. Verschärft habe ich diesen Konflikt noch dadurch, dass ich, seitdem ich 12 Jahre alt war, mit meinem Vater jeden zweiten Samstag nach Köln-Müngersdorf fuhr, da wir dort eine Dauerkarte besaßen (übrigens acht Jahre lang, bis ich nach Berlin zog). Nachdem wir unseren Kölner Stadionsitznachbarn zunächst unsere Herkunft verschwiegen hatten, kam es am 20.08.1995 zu einem unangenehmen Aufeinandertreffen im Düsseldorfer Rheinstadion, als wir dort eben diese Menschen durch blanken Zufall trafen und meinem Vater, nachdem wir freudestrahlend und mit dem anerkennden Lob, dass wir scheinbar auch Auswärtsspiele besuchen würden, die Aussage herausrutschte, dass das für uns ja ganz praktisch sei, schließlich wohnten wir ja in Düsseldorf.
Dieser Zwischenfall hat dazu geführt, dass unsere Stadionnachbarn in den darauf folgenden vier Heimspielen kein Wort mehr mit uns wechselten.
Warum erzähle ich Euch das alles? Ganz einfach: Bei allem Wolfsburger Meisterschaftsspektakel ist heute etwas passiert, dass mich sehr glücklich gemacht hat: Die Fortuna ist nach qualvollen Jahren, die sie bis über die Oberliga führten, heute in die Zweite Bundesliga aufgestiegen. Und das ist in meinen Augen eine wunderbare und mich berührende Sache. Schließlich - und da werden mir wohl auch die hartgesottensten und mich von nun an wahrscheinlich ignorierenden FC-Fans zustimmen - gehört dieser Traditionsverein einfach in den bezahlten Fußball! Zudem verbinde ich auch mit dem geschwungenen weißen -F- auf rotem Rund einen großen Teil meiner Kindheit.
Und seien wir mal ehrlich: Wann zuletzt hat ein ernstzunehmender Wettbewerb zwischen dem FC und der Fortuna stattgefunden, der es verbieten würde, beide Clubs zu mögen?
Es geht mir jetzt besser. Während ich in Gedanken wehmütig an Aleksandar Ristic und Carlo Werner - Fußballgott denke, habe ich mit einem Geheimnis aufgräumt. Schlagt mich, bespuckt mich, hasst mich nun. Ich für meinen Teil werde ab August zwei Dinge tun: Der Fortuna im Kampf um den Klassenerhalt in Liga 2 die Daumen drücken und Samstag für Samstag meinen FC dabei zusehen, wie er sich hoffentlich in der Bundesliga etabliert.
Genauso wie der Vater, der seine beiden Söhnen beim Wachsen begleitet und hofft, dass aus ihnen eines Tages etwas wird
Frei nach Wowereit: Ich mag den FC und die Fortuna - und das ist auch gut so!
Obwohl ich ja bekanntermaßen und bekennender Fan des 1.FC Köln bin, gibt es in meinem Herzen einen Platz, der für einen zweiten Verein reserviert ist.
Dies ist für manchen Außenstehenden vor allem deshalb verwunderlich, weil es sich dabei um einen Club handelt, der auf den ersten Blick eine tiefe und historisch sowie geografisch bedingte Rivalität zum erstgenannten Verein pflegt.
Die Rede ist von Fortuna Düsseldorf. Es tut mir leid, lieber Midget und lieber Goeddi, aber ich kann nichts dafür und vielleicht verzeiht Ihr mir, wenn ich ein wenig den Hintergrund schildere:
Ich habe meine Kindheit, Schulzeit und Jugend in Düsseldorf verbracht. In der Stadt, die für 99% der FC-Anhänger ein rotes (oder rot-weißes) Tuch darstellt. Es ist aber nun einmal so und ich möchte mich für meine Vergangenheit auch nicht schämen. Vielmehr habe ich den verbitterten Kampf zwischen zwei wundervollen Städten Deutschlands nie richtig nachvollziehen können. Dies mag u.a. daran liegen, dass ich, als Düsseldorfer durch und durch bereits in jungen Jahren mein Herz an den 1.FC Köln verschenkt habe. Dabei, und das mag für Einige wie ein Paradoxon erscheinen, blieb ein Teil meiner Fanliebe beim Club aus Flingern, ohne dabei einen Gewissenskonflikt oder eine gespaltene Persönlichkeit in mir hervorzurufen.
Stattdessen sehe ich es so: Ich stehe diesen beiden Vereinen gegenüber wie ein Vater seinen zwei Söhnen. Da kann man auch nicht behaupten, dass man den einen Sprössling nicht lieben kann, nur weil man für den Zweiten alles tun würde. Und seien sie noch so unterschiedlich und verstünden sie sich untereinander noch so schlecht. Als Vater liebt man BEIDE Söhne.
In meiner Jugend hat diese ungewöhnliche Kombination für den einen oder anderen Spott gesorgt, bisweilen auch für ellenlange Rechtfertigungen meinerseits oder nächtelange Diskussionen. Verschärft habe ich diesen Konflikt noch dadurch, dass ich, seitdem ich 12 Jahre alt war, mit meinem Vater jeden zweiten Samstag nach Köln-Müngersdorf fuhr, da wir dort eine Dauerkarte besaßen (übrigens acht Jahre lang, bis ich nach Berlin zog). Nachdem wir unseren Kölner Stadionsitznachbarn zunächst unsere Herkunft verschwiegen hatten, kam es am 20.08.1995 zu einem unangenehmen Aufeinandertreffen im Düsseldorfer Rheinstadion, als wir dort eben diese Menschen durch blanken Zufall trafen und meinem Vater, nachdem wir freudestrahlend und mit dem anerkennden Lob, dass wir scheinbar auch Auswärtsspiele besuchen würden, die Aussage herausrutschte, dass das für uns ja ganz praktisch sei, schließlich wohnten wir ja in Düsseldorf.
Dieser Zwischenfall hat dazu geführt, dass unsere Stadionnachbarn in den darauf folgenden vier Heimspielen kein Wort mehr mit uns wechselten.
Warum erzähle ich Euch das alles? Ganz einfach: Bei allem Wolfsburger Meisterschaftsspektakel ist heute etwas passiert, dass mich sehr glücklich gemacht hat: Die Fortuna ist nach qualvollen Jahren, die sie bis über die Oberliga führten, heute in die Zweite Bundesliga aufgestiegen. Und das ist in meinen Augen eine wunderbare und mich berührende Sache. Schließlich - und da werden mir wohl auch die hartgesottensten und mich von nun an wahrscheinlich ignorierenden FC-Fans zustimmen - gehört dieser Traditionsverein einfach in den bezahlten Fußball! Zudem verbinde ich auch mit dem geschwungenen weißen -F- auf rotem Rund einen großen Teil meiner Kindheit.
Und seien wir mal ehrlich: Wann zuletzt hat ein ernstzunehmender Wettbewerb zwischen dem FC und der Fortuna stattgefunden, der es verbieten würde, beide Clubs zu mögen?
Es geht mir jetzt besser. Während ich in Gedanken wehmütig an Aleksandar Ristic und Carlo Werner - Fußballgott denke, habe ich mit einem Geheimnis aufgräumt. Schlagt mich, bespuckt mich, hasst mich nun. Ich für meinen Teil werde ab August zwei Dinge tun: Der Fortuna im Kampf um den Klassenerhalt in Liga 2 die Daumen drücken und Samstag für Samstag meinen FC dabei zusehen, wie er sich hoffentlich in der Bundesliga etabliert.
Genauso wie der Vater, der seine beiden Söhnen beim Wachsen begleitet und hofft, dass aus ihnen eines Tages etwas wird
Frei nach Wowereit: Ich mag den FC und die Fortuna - und das ist auch gut so!
Aufrufe: 2856 | Kommentare: 40 | Bewertungen: 10 | Erstellt:24.05.2009
ø 9.1
KOMMENTARE
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26.05.2009 | 00:27 Uhr
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Streicher :
Hehe! Auf Fortuna! Auf zu Ruhm und Ehre!!!
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25.05.2009 | 22:48 Uhr
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donluka :
Mann, Mann, wenn ich schon das Foto mit der Jogi Löw-Gedächtnisstrickjacke sehe...!Wenn Ihr mich fragt, noch ein Grund mehr, der für die freundliche Übernahme spricht!
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25.05.2009 | 21:33 Uhr
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xxlhonk :
Mist, mit unserern Plänen der freundlichen Übernahme bei der Fortuna wird das dann erst einmal doch nichts.Guckt ihr hier
Und ich habe schon die Pläne für den Stadionausbau fertig und auch eine hammermässige Werbekampagne.
Na ja, leg ich sie halt bis Okt. in die Ecke.
Dann werden sie gebraucht, wenn die Fortuna nur einen Sieg eingefahren hat und Meier und alle andeen gehen müssen.
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25.05.2009 | 20:55 Uhr
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xxlhonk :
Klar habe ich das gelesen.Aber ich hatte zwischendurch die Hoffnung, dass Du Bock auf guten Fußball bekommen hättest.
Eine Mannschaft und einen verein mit Seele.
aber da habe ich mich wohl getäuscht.
Genauso, wie ich mich täusche, wenn ich glauben würde, dass dieser Kommentar hier her gehören würde.
Ist ja schließlich kein Blogduell hier, sondern harte Arbeit, oder?
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25.05.2009 | 17:03 Uhr
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Nein, nein, wir entheben dich noch nicht. Viel Spaß beim Kicken.
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25.05.2009 | 17:00 Uhr
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xxlhonk :
Stern des Südens?Du bist ein FCb-Fan?
Oh nein.
Hätte ich das gewusst, hätte ich mich nicht als U.H.Nachfolger geoutet..
So, Vati geht jetzt mal wieder selber kicken und den 20jährigen zeigen, was Erfahrung ist.
Laufen können die anderen.
Ich werde mal wieder mein Großmaul freien Lauf lassen.
Wenn ich morgen nicht wieder hier bin, war ich dann wohl zu vorlaut.
Also, aufstehn Honk (Hamburg) schießt ein Tor...
Wir lesen uns.
Bis heute Abend, bin gegen 21 Uhr wieder kurz hier.
Und wehe, ich komme wieder und bin schon meines Postens enthoben.
Das ginge gar nicht.
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25.05.2009 | 16:56 Uhr
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25.05.2009 | 16:54 Uhr
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xxlhonk :
@ Streicher.Wieso Enden?
Guckst Du ein Kommentar vorher
@ Midget
Ja, wir unterhalten uns ernsthaft über Fußball.
Aber da verstehst Du nichts von.
Geh also lieber deinen Banner putzen und feier Dich mal ordentlich ab.
Haben am Wochenende alle gemacht.
Sieger (bist Du) und Verlierer (hallo Josh...)
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25.05.2009 | 16:53 Uhr
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xxlhonk :
Irgendwas mit Ball, denn da kann er alles zeigen, was er drauf hat.Aufpumpen, Einfetten...
Nein, mein Nachfolger ist der passende Job.
Schließlich wechsel ich dann Ende 2009 nach München zum FCBayern,um den Karren aus dem Dreck zu ziehen, nachdem sich vanGaal als Fehleinkauf herausgestellt, Nerlinger als Sportdirektor total versagt und Uli Hoeneß vor lauter Rechtstreitigkeiten mit Klinsi keine Zeit mehr für den FCB hat und wirklich aufhört.
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