TEIL 2

Alexander Farnerud

Eine Ablöse in Höhe von zwei Millionen Euro legte man für den als Hoffnungsträger geholten Schweden von Racing Straßburg auf den Tisch. Diese Summe konnte Farnerud bei seiner zweijährigen Verweildauer beim VfB Stuttgart nicht einmal ansatzweise gerechtfertigen. Zur Verteidigung muss man sagen, dass aufgrund kleinerer Verletzungen zu Beginn seiner ersten Saison nicht richtig in Tritt kam. Doch auch als er fit war, konnte er weder den Trainer noch den VfB-Fans von seinen Fähigkeiten überzeugen. So kam er in den beiden Jahren beim VfB insgesamt nur auf eine magere Anzahl von 20 Einsätzen, ein Torerfolg bleib ihm verwehrt. Hochgerechnet hat man damit für jeden Einsatz 100.000 Euro bezahlt. Ein stolzer Preis für einen Spieler, der für den VfB nie eine Verstärkung darstellen konnte. Nach zwei mehr als enttäuschenden Saisons des Schweden transferierte man den Schweden zum dänischen Top-Klub Bröndby IF. Immerhin konnte man mit den 800.000 Euro, die Bröndby dem VfB überwies, den finanziellen Verlust ein wenig schmälern.

In Skandinavien angekommen zeigte der Schwede, warum der VfB ihn damals unbedingt haben wollte. In seiner ersten Saison in Dänemark avancierte er schnell zum Stammspieler und konnte insgesamt 27 Spieler verbuchen, wo er respektable 9 Tore und 5 Vorlagen beisteuern konnte. Wie bei vielen anderen Fehleinkäufen des VfB schien auch bei Farnerud die Bundesliga mindestens eine Nummer zu groß.Auch in der abgelaufenen Saison deutete er mit 6 Toren und 3 Vorlagen in 29 Einsätzen seine Fähigkeiten an. In der aktuellen Saison kam er in allen Ligaspielen zum Einsatz, sodass man festhalten kann, dass sich Farnerud bei Bröndby als Stammspieler und Leistungsträger entwickeln konnte. Auch wenn er beim VfB nie überzeugen konnte, freut es für mich für Alex Farnerud, dass er bei Bröndby einen Klub gefunden hat, wo er zu seinen regelmäßigen Einsätzen kommt.





Jesper Gronkjaer

Auch wenn Grønkjærs Leistungen nicht so katastrophal wie bei einigen anderen waren, darf man ihn bei einer Ablösesumme von 3 Millionen Euro trotzdem getrost als Fehleinkauf bezeichnen. 3 Vorlagen und kein einziges Tor in seiner Debütsaison für den VfB sind für einen Spieler mit einer Ablöse in diesem Bereich und seinen Anlagen, die er bei Chelsea durchaus unter Beweis stellen konnte, schlichtweg zu wenig. Man erwartete von einem Spieler seiner Klasse einfach mehr, sodass man schon nach einem Jahr den Schlussstrich unter dem Kapitel Grønkjær zog und ihn für eine recht ordentliche Summe von 2 Millionen Euro an den FC Kopenhagen verkaufte.

In Dänemark, wo das Niveau sicherlich um einiges niedriger ist, als in der Bundesliga, wurde er von Beginn an Stammspieler und Leistungsträger des dänischen Teams. In seinen bisherigen 3 Jahren beim FC Kopenhagen kam Grønkjær auf insgesamt 80 Einsätze und erzielte dabei ordentliche 11 Tore. Durch die guten Leistungen bei seinem Klub wurde der Däne auch für die WM 2010 in Südafrika nominiert, wo er aber beim Vorrunden-Aus auf zwei Einsätze kam. Nach der WM erklärte er nach 80 Spielen für die dänische Nationalmmanschaft seinen Rücktritt.





Jon Dahl Tomasson

Man verpflichtete einen Stürmer von internationalem Format, der zuvor seine Qualitäten sowohl bei Feyenoord als auch beim AC Mailand unter Beweis stellen konnte, beim VfB kam aller höchstens ein durchschnittlicher Stürmer an. In seinen 30 Einsätzen für den VfB konnte er zwar annehmbare 8 Tore erzielen, aber von Tomasson hatte man sich ingesamt einfach viel mehr erwartet. Er konnte beim VfB nie an die vorher gezeigten Leistungen anknüpfen. Vor allem in der Hinrunde der 2. Saison zeigte er nie, das, was von ihm gewohnt war. So wurde er in der Rückrunde an den FC Villarreal ausgeliehen, wo er mit 4 Toren in 11 Spielen eine ordentliche Figur abgab. Nach seiner halbjährigen Leihe kehrte er für ganze zehn Tage zum VfB zurück, ehe sich der FC Villareal für die magere Summe von 500.000 Euro endgültig die Dienste des Dänen sicherte.

Insgesamt machte der VfB bei Tomasson ein Verlustgeschäft von 7 Millionen Euro den nicht gerade niedrigen Gehaltskosten. Zusammengefasst eines der größten Missverstände in der Vereinsgeschichte des VfB Stuttgart. Zwar traf er für seinen neuen Klub aus Spanien im UEFA-Cup 5-mal in 8 Spielen, doch auch diese gute Quote konnte nicht über die Tatsache, dass in der Liga in 25 Einsätze nur 3 Tore heraus sprangen, hinwegtäuschen. So kehrte er Spanien schon nach einem Jahr den Rücken und wechselte zu seinem Feyenoord Rotterdam zurück, wo er schon einmal unter Vertrag stand. Dort kam er in seinem ersten Jahr wegen einiger Verletzungen nur auf 13 Einsätze, konnte dabei aber 9-mal ins gegnerische Tor einnetzen. In der abgelaufenen Saison lief es von den Einsätzen her zwar besser (ingesamt 24), seine Torquote (11) verschlechterte sich aber deutlich. Nichtsdestotrotz wurde er für die WM nominiert und verbuchte dabei zwei Einsätze, wobei er ein Tor erzielen konnte. Dieser Treffer konnte das Aus der Dänen aber trotzdem nicht verhindern, sodass Tomasson wie Grønkjær nach der WM seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekanntgab.




PS: Wer an einem VfB-Trikot mit der Beflockung Tomasson interessiert ist, der möge sich bei mir melden. Voller Stolz kaufte ich vor einigen Jahren pünktlich zum Saisonstart das Trikot mit dem Namen unseres neuen Superstars. Den Kauf bereute ich schon nach kurzer Zeit, den meisten war das Trikot und die dazugehörige Aufschrift nur ein müdes und hämisches Lächeln wert. Seit er weg ist, liegt das Tomasson-Trikot nun verstaubt im Dickickt meines Schrankes und ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass irgendein Sammler dieses legendäre Trikot für eine stolze Summe ergattern möchte





Fortsetzung folgt


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