Zu viele Ballverluste, zu schlechte Defense. Die Dallas Mavericks (20-10) machen vor Weihnachten keinen guten Eindruck und kommen gegen die Phoenix Suns (16-14) mit 124:115 (BOXSCORE) unter die Räder. Während Dallas Probleme mit dem Wurf hat, fällt bei den Suns fast jeder Dreier in der zweiten Halbzeit.
Erst zum zweiten Mal in dieser Saison verlieren die Mavs zwei Spiele am Stück. Während die Suns in der zweiten Hälfte ein Dreierfestival starteten, leistete sich Dallas zu viele Ballverluste. 20 Turnover standen am Ende auf dem Konto der Mavericks. Neuzugang Rajon Rondo leistete sich alleine 5 Turnover bei 13 Punkten und 8 Assists.
Phoenix traf in der ersten Hälfte lediglich 4 seiner 19 Versuche aus der Distanz (21 Prozent), lief im zweiten Durchgang aber heiß und traf in den zweiten 24 Minuten 9 von 14 seiner Dreier (64 Prozent). Angeführt von Goran Dragic (25 Punkte, 4 Assists) waren es vor allen Dingen Gerald Green (22 Punkte, 6/9 Dreier) und P.J. Tucker (15 Punkte, 2/3 Dreier), die den Mavs enorme Probleme bereiteten. Doch nicht nur von der Dreierlinie taten die Suns den Texanern weh. Auch Sophomore Alex Len (17 Punkte, 7 Rebounds) war gut drauf und war ebenso wie Eric Bledsoe (16 Punkte, 10 Rebounds, 11 Assists) ein Garant für den Erfolg.
spoxDallas dagegen war aus keiner Position auf dem Feld sonderlich gefährlich. 46 Prozent seiner Feldwürfe traf das Team von Dirk Nowitzki. Eine Quote, die dank eines guten letzten Viertels noch schmeichelhaft ausfällt. Der Deutsche selbst war noch mit der beste Maverick und kam als Top-Scorer seines Teams auf 22 Punkte (7/12 FG). Fronctourt-Kollege Tyson Chandler erzielte ein starkes Double-Double (22 Punkte, 14 Rebounds), während mit Charlie Villanueva (18 Punkte, 7/13 FG) auch ein anderer Big Man gut drauf war.
Die Mavs-Guards erlebten aber einen gebrauchten Abend. Insbesondere Monta Ellis war kaum ein Faktor in der Offensive, traf nur 5 seiner 17 Würfe aus dem Feld und kam so lediglich zu 15 Punkten. Auch Chandler Parsons hatte erneut Probleme. Der Small Forward hatte am Ende beinahe so viele Turnover (6) wie Punkte (7) auf seinem Konto.
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Die Reaktionen
Eric Bledsoe (Suns): "Ich wusste ja bereits einige Minuten vor dem Ende, dass ich nur noch einen Rebound für das Triple-Double brauche. Ich bin dann wie so ein Hühnchen über das Feld gerannt und habe verzweifelt nach einem Abpraller gesucht. Am Ende meinten alle lachend, ich hätte Goran beim letzten Rebound verletzt und er würde jetzt bestimmt zwei Wochen ausfallen. Ich hoffe mal schwer, dass das nicht so ist."
Goran Dragic (Suns): "Eric war heute im Biest-Modus. Wenn ich gewusst hätte, dass er am Ende den einen Rebound fürs Triple-Double braucht, hätte ich ihm den natürlich gelassen. Die ganzen Zuschauer und unsere Teamkollegen haben über die Szene am Ende nur gelacht."
Rick Carlisle (Trainer Mavericks): "Wir hatten jetzt drei Spiele in den letzten vier Tagen und wir haben noch viel Arbeit vor uns. Wenn du dann zwei so schlechte Spiele hattest wie wir, dann fühlt es sich an, als wäre man Lichtjahre entfernt davon gut zu sein, aber es ist näher, als man es denkt. Wir müssen nur daran arbeiten."
Tyson Chandler (Mavericks): "Viele zu viele einfache Punkte. Du darfst einem Team, das so gut im Fastbreak ist, nicht so viele einfache Gelegenheiten bieten."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Rick Carlisle vertraut auch im Back-to-back-Game in Phoenix auf die gleiche Starting Five wie gestern. Es beginnen Rondo, Ellis, Parsons, Nowitzki und Chandler. Auch Jeff Hornacek lässt die gleiche Startformation spielen wie zuletzt. Dragic, Bledsoe, Tucker, Morris und Len starten.
7.: Was für eine Sequenz. Bledsoe vergibt den Dreier, Tucker holt aber den Offensivrebound, spielt wieder zu Bledsoe. Jumper. Wieder daneben. Dieses Mal ist Plumlee da, versucht den Tip-In. Vorbei. Doch Morris holt gleich den nächsten Offensivrebound, geht raus und nimmt den Jumper. Daneben. Jefferson ist da, holt endlich den Rebound, spielt nach vorne zu Villanueva. Der nimmt den Dreier und trifft. 22:12 Mavs.
10.: Die Bankspieler der Suns laufen heiß. Gerald Green schließt einen 11:0-Run per Dreier ab. Dallas hat seinen Shooting-Touch komplett verloren. Und plötzlich führt Phoenix mit 23:22.
16.: Gerade läuft bei beiden Teams absolut gar nichts zusammen. Phoenix hat die letzten neun Würfe vergeben, doch auch Dallas kommt kaum zu Punkten. Immerhin verwandelt Barea mal einen Korbleger im Fastbreak und bringt Dallas wieder mit fünf Punkten nach vorne. 30:25 Mavs.
22.: Rondo spielt aus der Mitte einen fürchterlichen Pass mitten in die Arme von Bledsoe. Der schaltet schnell und passt nach vorne zu Dragic. Der Slowene zieht zum Korb. Rondo ist zurückgeeilt und foult Dragic. Der verwandelt den Layup trotzdem. 42:41 Suns.
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26.: Dallas startet gut in die zweite Hälfte. Bledsoe spielt einen schlechten Pass in die Arme von Nowitzki. Der leitet direkt weiter auf Ellis. Chandler läuft den Fastbreak mit und erhält den Lob Pass. Dann kracht's. Alley Oop Dunk. Drin. Hornacek nimmt die Auszeit. 56:52 Suns.
29.: Das war es dann auch mit dem guten Start. Die Mavs leisten sich weiter Ballverlust um Ballverlust. Erst lässt sich Nowitzki den Ball von Bledsoe klauen, dann verliert Parsons den Spalding zweimal im Fastbreak. Phoenix schaltet schnell um. Während Parsons sich noch über den Turnover ärgert, steht Gegenspieler Tucker frei in der Ecke und haut den Dreier rein. 67:54 Suns.
34.: Charlie Villanueva hält Dallas im Alleingang noch im Spiel. Erst trifft er zwei Dreier hintereinander, dann lässt er einen Floater folgen. Danach allerdings antworten Tucker und Green mit zwei weiteren Eckendreiern. Weil die restlichen Mavs weiterhin eiskalt sind, steht es schon 82:66 für die Suns.
38.: Nowitzki trifft mit Ablauf der Wurfuhr einen schönen Fadeaway. Doch auf der Gegenseite nagelt Green gleich den nächsten Dreier rein. Bereits der sechste erfolgreiche Dreier im neunten Versuch für Green. 95:79 Suns.
43.: Ladies and Gentlemen, Mister Gerald Green! Schöner Spielzug der Suns. Über Bledsoe und Markieff Morris landet der Ball bei Green. Der zeigt dann, wie schön er fliegen kann und haut den Monster-Dunk über Villlanueva hinweg in die Reuse. 109:93 Suns. Dallas braucht schon ein Wunder.
48.: Dallas wacht erneut zu spät auf. Nowitzki trifft zwei Dreier, Ellis den nächsten. Doch der Vorsprung der Suns ist zu groß. Bledsoe liegt Team-Kollege Dragic bereits einige Sekunden vor dem Ende in den Armen. So gewinnt Phoenix mit 124:115.
Phoenix Suns vs. Dallas Mavericks: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels:Eric Bledsoe. Am Ende war Bledsoe zwar der einzige Spieler der Suns, der nur schwach aus dem Feld traf (6/19 FG), dennoch war es vor allen Dingen ihm zu verdanken, dass Tucker, Green und Co hochprozentig aus der Distanz abschließen konnten.
Bledsoe fand immer wieder einen offenen Schützen, verteilte 11 Vorlagen und war mit dem ebenfalls starken Goran Dragic (25 Punkte, 10/17 FG) der Garant für den Erfolg. Mit seinen 3 Steals ein Paradebeispiel für die giftige Suns-Defense. Am Ende schenkten ihm die Kollegen noch einen Rebound und so beendete Bledsoe das Spiel sogar mit einem Triple-Double.
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Der Flop des Spiels:Monta Ellis. Auch Chandler Parsons (6 Turnover, 7 Punkte) konnte erneut nicht überzeugen, dennoch brauchen die Mavs gerade in solchen Spielen ihren Shooting Guard. Doch Ellis traf nicht nur schlecht aus dem Feld (5/17 FG) und leistete sich 3 Turnover, er wirkte auch von der Körpersprache nicht gut. Statt den Weg zum Korb zu suchen, nahm er zu viele lange Zweier. Das erinnerte eher an den uneffektiven Ellis von früher.
Das fiel auf:
- Der Trend in der Offensive seit der Rondo-Verpflichtung ist bedenklich. In den letzten drei Spielen kamen die Mavericks durchschnittlich auf eine Feldwurfquote von 44,3 Prozent und leisteten sich 16 Ballverluste pro Spiel. Gerade Ellis und Rondo ergänzen sich bislang noch überhaupt nicht. Wenn man aber bedenkt, dass die Mavs seit dem Trade auch gerade einmal drei Shootarounds und vielleicht ein halbes Training zusammen hatten, sollte man keine zu frühen Rückschlüsse ziehen.
- Vor allen Dingen das Ball-Movement der Mavs ist fast zum Erliegen gekommen. Es erinnerte wieder viel an die letzten Jahre: Ball in den Post zu Nowitzki und Chandler und dann mal schauen, was so kommt. Chandler und Nowitzki machten ihre Sache gut, doch Dallas braucht offensiv wieder mehr Bewegung und weniger Einzelaktionen, um erfolgreich zu sein. Die Suns machten beeindruckend vor, wie das geht.
- Die Suns brauchten einige Zeit, um ins Rollen zu kommen. Als Hornacek seine drei Guards aber im zweiten Viertel gemeinsam wuseln ließ, bekamen die Mavs arge Probleme. Gegen das Thomas-Dragic-Bledsoe-Lineup leistete sich Dallas Mitte des zweiten Viertels in sieben Spielzügen hintereinander sechs Turnover. Man muss nur einmal auf die Zahlen schauen, um zu sehen, wie furchtbar das zweite Viertel der Mavs generell war. 8 von 23 verwandelte Feldwürfe, 1 von 4 Dreier, 9 Fouls, 10 Turnover, 19 Punkte.
- Carlisle schraubte ein wenig an der Rotation. Nach seiner guten Leistung gestern gegen die Hawks kam Villanueva bereits früh für Nowitzki ins Spiel. Eine Aufgabe, die zuletzt eigentlich Richard Jefferson zukam. Villanueva machte seine Sache aber gut, brachte Schwung rein und war nach dem ersten Viertel mit 5 Punkten Top-Scorer der Mavs. Am Ende stand Charlie V bei 18 Punkten, so ist er im Frontcourt eine echte Option.
- Eine echte Option haben mittlerweile auch die Suns im Frontcourt. Sophomore Alex Len machte ein richtiges gutes Spiel und schraubte mit 17 Punkten an seinem Karrierebestwert. Er profitierte sehr von den Zuspielen von Bledsoe, positionierte sich clever unter dem Korb und entwischte Tyson Chandler einige Male.