Die Atlanta Hawks (13-13) sind wieder zurück in der Erfolgsspur. Zwei Tage nach der Niederlage gegen Orlando setzten die Hawks eine Duftmarke und siegten nach einer starken Leistung mit 125:121 bei den Toronto Raptors (18-8). Auch Dennis Schröder hatte wieder einen großen Anteil am Sieg.
Vor exakt zwei Wochen schossen die Raptors Atlanta noch mit 128:84 aus der Halle und holten sich somit den höchsten Sieg der Franchise-Geschichte. Das hatten die Hawks nicht vergessen und starteten gleich mit großem Einsatz. Dieser brachte Atlanta zwischenzeitlich eine 16-Punkte-Führung.
Erst gegen Ende schlotterten den Hawks die Knie, doch die stark aufspielenden Dennis Schröder (24 Punkte, 8/12 FG, 6 Assists), Dwight Howard (27 Punkte, 15 Rebounds) und Kyle Korver (19 Punkte, 6/10 Dreier) sicherten in der spannenden Schlussphase schließlich den verdienten Sieg.
Bei den Raptors wehrte sich insbesondere der überragende Backcourt wieder nach Kräften, doch DeMar DeRozan (34 Punkte, 15/26 FG) und Kyle Lowry (27 Punkte, 6/8 Dreier) konnten die Niederlage ebenso wenig verhindern wie Bankspieler Cory Joseph (17 Punkte, 7/12 FG).
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Die Reaktionen:
Dwight Howard (Hawks): "Ich glaube, wir hatten heute mehr Energie. Wir haben sie immer weiter gezwungen, schwere Würfe zu nehmen. Im letzten Duell durften sie jeden Wurf, den sie wollten, auch nehmen."
Dwane Casey (Trainer Raptors): "Wir haben heute vorne genug Punkte gemacht und keine schlechte Quote gehabt. Es braucht glaube ich keinen Raktenwissenschaftler, um zu sagen, worann es dann gelegen hat."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Bei den Raptors vertraute Coach Casey auf seine zuletzt so erfolgreiche Startformation bestehend aus Lowry, DeRozan, Siakam, Carroll und Valanciunas. Auch auf der Gegenseite setzte Budenholzer trotz der Niederlage gegen Orlando auf Konstanz und baute wieder auf Schröder, Hardaway Jr., Sefolosha, Millsap und Howard in der Starting Five.
1. Viertel: Die Hawks kamen gut ins Spiel und konnten das Duell direkt offen gestalten. Gerade Schröder und Lowry lieferten sich einen spannenden Kampf, bei dem beide Spielmacher mit Three-Point-Plays beim Drive glänzten. Die Raptors trafen anfangs so gut wie jeden Wurf, die Hawks holten beinahe jeden Rebound. Erst gegen Ende des Viertels erarbeiteten sich die Hawks schließlich eine etwas deutlichere Führung und Delaney sorgte per Jumper für das 35:27 nach zwölf Minuten.
2. Viertel: Die Second Unit der Hawks agierte angeführt von Korver effektiv und hielt die Gastgeber weiter auf Abstand. Die Raptors haderten zunehmend und DeRozan verstopfte sich sogar bei einem völlig offenem Fastbreak-Dunk. Stattdessen rollte Atlanta dank der Schröder und Howard weiter. Nach einem 17:6-Run führte Atlanta schließlich mit 15 Punkten Vorsprung und schließlich ging es mit einer vor allem in der Höhe verdienten 69:52-Führung für die Hawks in die Kabine.
3. Viertel: DeRozan kam brandheiß aus der Kabine und initiierte einen 6:0-Run, wonach Budenholzer eine ganz frühe Auszeit nahm. Die half den Hawks, sich wieder zu fangen, wobei die Raptors gefährlich blieben. Nach einem unnötigen Bazemore-Foul brachte Carroll die Hausherren mit drei Freiwürfen auf fünf Punkte heran. Doch wieder schlug Howard zurück und punktete gegen den überforderten Nogueira nach Belieben. Weil dann auch die Second Unit wieder ordentlich half, ging Atlanta mit einem 95:82-Polster ins Schlussviertel.
4. Viertel: Howard startete gleich per Putback-Dunk und Korver baute per Dreier auf 16 Punkte aus. Die Raptors kämpften sich immer wieder heran, doch Korver fand mehrfach die Antwort aus der Distanz. Kurz vor dem Ende war Toronto wieder da. Ein Ross-Dreier und ein DeRozan-Dunk sorgten für nur noch sechs Punkte Rückstand. Anderthalb Minuten vor Schluss baute Schröder mit dem Layup auf acht Zähler aus, doch wieder konterte Toronto. DeRozan verkürzte zehn Sekunden vor Schluss auf drei Punkte, ehe Schröder einen seiner beiden Freiwürfe versenkte. Lowry vergab zum Abschluss den Dreier und so gewann Atlanta mit 125:121.
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Der Star des Spiels: Dwight Howard. Schon bei der Klatsche vor zwei Wochen war Howard den Kanadiern im Rebound überlegen, dieses Mal dominierte D8 neben seiner erneut bärenstarken Arbeit unter den Brettern (alleine 7 Offensivrebounds) aber auch in der Offensive vom Start weg (10/13 FG). Valanciunas und Nogueira hatten in der Defensive keine Antwort auf die Beweglichkeit des Centers im Pick and Roll. Selbst von der Linie (7/10) lief es gut. Eine makellose Vorstellung des Centers.
Der Flop des Spiels: Lucas Nogueira. Der Brasilianer gab sein Comeback nach Verletzung, sah im Duell mit Howard aber überhaupt kein Land. Die Hälfte seiner Punkte hat der Hawks-Center alleine gemacht, wenn Nogueira gegen ihn verteidigte. Gerade im Pick and Roll schien er überfordert und geriet zudem in Foulprobleme. So konnte der Center Kollege Valanciunas kaum entlasten.
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Das fiel auf:
- Es war deutlich zu spüren, dass die Hawks mit den Kanadiern noch eine Rechnung offen hatten. Atlanta kam bereits mit großem Einsatzwillen aus der Kabine, was sich vor allem schnell im Reboundverhalten zeigte, das zügig deutlich in Richtung der Gäste tendierte, da gerade Howard unfassbar viel unter den Brettern wühlte. Zur Halbzeit hatte Atlanta fast doppelt so viele Abpraller geschnappt (23:13), am Ende stand es hier 44:28. spox
- Den Raptors gelangen einige spektakuläre Szenen in der Defense, alleine Siakam trumpfte in den Anfangsminuten gleich mit drei Blocks auf. Abgesehen von den Highlightszenen gelang es den Kanadiern aber überhaupt nicht, die Zone dicht zu halten. Schröder kam gleich zu mehreren And Ones, weil nicht richtig gefoult wurde, Howard hatte beinahe Narrenfreiheit und so kamen die Hawks zu deutlich mehr Punkten in der Zone als die Hausherren (62:46).
- Punktetechnisch war nicht einmal ein großer Unterschied zwischen den Bankspielern beider Teams zu erkennen, doch die Second Unit der Hawks war vor allem in den entscheidenden Momenten zur Stelle. Delaney beruhigte das Spiel zur richtigen Zeit, der enorm effektive Korver traf immer dann aus der Distanz, wenn seine Truppe drei Punkte besonders nötig hatte. Bei Toronto machten die Bankspieler gerade defensiv keinen guten Job.
- Abseits von Howard war Schröder das Herz der Hawks-Offensive. Der Deutsche schaffte es zwar nicht, den seit einigen Spielen andauernden Shooting-Run von Lowry zu durchbrechen, da dieser weiter unfassbar stark aus der Distanz traf, bereitete seinem Gegenüber auf der Gegenseite aber etliche Probleme. Gerade seine And Ones in der ersten Hälfte sowie seine Nervenstärke in der Crunchtime waren wichtig.