Dennis Schröder stand dem DBB-Team für die EM-Qualifikation aufgrund der neuen Rolle bei den Atlanta Hawks nicht zur Verfügung. Im Interview mit der BIG äußert sich der Point Guard zur Absage, einem neuen Vertrag und dem nächsten Deutschen in der NBA.
Dennis Schröder über...
...die Absage für die Nationalmannschaft: "Es hat mich wirklich geärgert. Ich hatte zugesagt und wollte auch spielen. Ich spiele gern mit den Jungs. Außerdem ist Olympia 2020 ein großes Ziel, dass ich sehr ernst nehme. Aber den Hawks war das Risiko zu hoch. Ich wollte die Quali spielen. Sie haben mir erklärt, dass das keine gute Idee wäre."
... seinen neuen Vertrag: "Wir unterhalten uns. Der nächste Vertrag ist der erste in der NBA, den ich frei verhandle. Es kann sein, dass ich in diesem Jahr unterschreibe."
... Unterschiede zwischen BBL und NBA: "Mir fällt auf, dass das Spiel hier deutlich langsamer ist. Ich habe immer das Gefühl, dass die Spieler das Ganze selbst ein wenig runterfahren wollen. Es werden viele Systeme angesagt, mehr Setplay. Die Athletik ist weniger extrem. In der NBA sind alle auf Fast Breaks aus."
...Verteidigung in den Playoffs: Es ist extrem hart. Da wird alles gestoppt, es gibt keinen leichten Wurf mehr, keinen Korbleger. Es gibt dann auch viel weniger Breaks.
...sein Training: "In der NBA wird viel mehr individuell trainiert. Die Coaches trainieren mit dir 20 bis 30 Minuten vor jedem einzelnen Teamtraining. Aus Deutschland kenne ich so etwas nicht. [...] Insofern hätte ich mich nicht so entwickelt wie drüben."
... seine Jugendzeit beim DBB: "Ich kann mich an einen U-Lehrgang in Heidelberg erinnern. Von 50 Spielern wurde gecuttet auf 19. Der damalige Bundestrainer - ich möchte seinen Namen nicht nennen, weil ich das für respektlos halte, hat mich damals nach Hause geschickt. Er hat mir gesagt: "Du wirst im deutschen Basketball keine Zukunft haben, nicht in der ersten Liga, nicht in der Nationalmannschaft." Er hat mir vorgeworfen, dass ich zu streetballmäßig spielen würde. Es war schon heftig, was ich da zu hören bekommen habe. Ich war damals 15 oder 16."
...Daniel Theis: "Daniel ist der Nächste, der in die NBA kommt. In diesem Sommer war es noch schwierig. Er muss jetzt dranbleiben. Mit seiner Athletik kann er von Position eins bis fünf alles verteidigen. Er kann switchen, das ist das, was du in der NBA brauchst. Er hat die Spannweite, er blockt Würfe oder verändert die Flugkurve."
... die Entwicklung deutscher Spieler und Spielzeit: "Sie müssen auf dem Feld Entscheidungen treffen können und werfen dürfen. Natürlich muss man die Coaches verstehen, die versuchen, Spiele zu gewinnen. Es braucht Charakter, um den jungen Spielern, die Chance zu geben, sich zu entwickeln."
... seine Luxus-Autos auf Instagram: "Ich finde schade, dass sich einige Leute nicht mitfreuen können. Im Übrigen war es gar nicht so teuer, die Autos zu beziehen. Ich hatte Spaß dran. In den USA nimmt dir so was niemand übel."
...Immobilien: "Ich versuche, Geld klug zu investieren. Zum Beispiel in Immobilien. Ich versuche, das Risiko so klein wie möglich zu halten. Immobilien bleiben für immer. Ich weiß, dass meine Karriere nicht unendlich ist."