The Sky is the Limit

Philipp Scherping
02. Mai 201517:42
Anthony Davis spielte in seiner ersten Playoff-Runde überragenden Basketballgetty
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Mit Anthony Davis gab ein junger Superstar sein Debüt auf der Playoff-Bühne - und wie! Gegen die Golden State Warriors spielte sich der 22-Jährige in einen elitären Kreis. Die Portland Trail Blazers wurden vom Verletzungspech verfolgt, für Kevin Love ist in der Postseason nach nur vier Spiele Schluss. Und bei den Chicago Bulls gibt es ein Auf und Ab.

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Herzlich Willkommen Mr. Davis

Bob McAdoo. Kareem Abdul Jabbar. Wilt Chamberlain. Drei der größten Namen, die es in der Association je gegeben hat. Drei Männer, dessen Karrieren nur so mit Rekorden gepflastert sind. Und seit der Postseason 2015 gesellt sich auch Anthony Davis in diesen illustren Kreis von Ausnahmespielern. Denn einzig diesen vier Männern ist das Kunststück gelungen, im Schnitt mindestens 30 Punkte und 10 Rebounds in den ersten vier Playoff-Partien aufzulegen.

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AD war schlicht und ergreifend ein Monster. Gegen die beste Verteidigung der Liga legte der erst 22(!)-Jährige 31,5 Punkte, 11 Rebounds, 3 Blocks, 2 Assists und 1,3 Steals auf. Und damit herzlich willkommen in der absoluten NBA-Elite. Klar, am Ende steht für die New Orleans Pelicans ein 0-4 in den Büchern, doch gerade für ihren Superstar werden die Erfahrungswerte der ersten Playoff-Spiele von unschätzbarem Wert sein.

Denn sich den Sommer über auf die faule Haut legen ist The Brows' Sache nicht: "Ich werde mir jetzt einen freien Monat gönnen und mich dann wieder in die Halle stellen. Ich werde an meinem Spiel arbeiten und bereit für die nächste Saison sein", versprach der 2,08 Meter große Power Forward den Fans. Von Davis' Gegenspielern könnte das durchaus als Drohung verstanden werden, denn freiwillig möchte im nächsten Jahr sicher keiner gegen den Freak of Nature antreten.

Bitter, bitterer, Portland

Dieses Jahr sollte es soweit sein. Die Portland Trail Blazers fühlten sich nach den letztährigen Playoffs, dem Upgrade auf der einst so schwachen Bank und dank ihrer zwei Superstars bereit für den großen Wurf. Doch im Endeffekt kommt ja immer alles anders, als man denkt. Im März riss sich Vocal-Leader und Top-Defender Wesley Matthews die Achillessehne. Ein Ausfall, der auch durch die Ankunft von Arron Afflalo nicht aufgefangen werden konnte.

Doch damit nicht genug: Auch Dorrell Wright (Handverletzung), Afflalo (Schulter) und Chris Kaman (Knöchel) verpassten mindestens ein Spiel der Serie. Unklar ist, wie fit Franchise-Player LaMarcus Aldridge nach seiner Handverletzung war. Ohne diese Spieler fällt es natürlich schwer eine Postseason-Serie für sich zu entscheiden. Und die Zukunft im Nordwesten hängt nicht voller Geigen, sondern voller Fragezeichen.

Wobei es auf der anderen Seite bei den Memphis Grizzlies auch nicht viel besser aussah. Mit Tony Allen (Oberschenkel) und Mike Conley (Fuß) gingen zwei Fünftel der Starting Five angeschlagen in die Serie. Beide kämpften sich zwar in guter alter Willis-Reed-Manier durch die ersten Spiele. Dass sie aber zu keiner Zeit auch nur im Ansatz bei 100 Prozent waren, fiel aber jedem Zuschauer nicht erst am Ende eines Spiels auf.

Für Conley kam es sogar noch dicker. Der Point Guard bekam im dritten Spiel einen Ellbogen ins Gesicht, mehrere Brüche waren die Folge. Sollte das Hirn der Grizzlies nicht bis zum Start der zweiten Runde fit werden, könnte auch in diesem Jahr der Traum vom Titel schneller vorbei sein, als geplant.

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Diese Sorgen haben die Trail Blazers zwar nicht mehr, dennoch hat besonders das Front Office eine womöglich turbulente Offseason vor sich. Schafft man es, LaMarcus Aldridge weiterhin an den Klub zu binden? Die Stimmen mehren sich, wonach der Big Man vom Weg der Franchise doch nicht mehr so überzeugt ist. Gibt man dem in den Playoffs enttäuschendem Lillard den von ihm geforderten Max-Contract? Und wen kann man nach Oregon locken, um die Bank noch weiter zu verstärken?

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Hand down, Man down

Gegen die Boston Celtics wurden die Cleveland Cavaliers ihrer Favoritenrolle mehr als gerecht. Nach vier Spielen war die Serie vom Tisch, mehr lockerer Aufgalopp als ernste Prüfung. Eine Szene gab es aber, die für den weiteren Verlauf der Playoffs noch von größter Bedeutung sein dürfte. Im letzten Spiel der Serie verfolgten Kevin Love und Kelly Olynyk den herrenlosen Ball -und ohne eine Chance auf diesen zog der Kelte Love rüde am linken Arm.

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Der Power Forward der Cavs merkte sofort, dass etwas nicht stimmte und sprintete in die Kabine. Die Diagnose ließ nicht lange auf sich warten: Schulter ausgekugelt, korrespondierendes Band gerissen, OP, vier bis sechs Monate Pause. Loves erste Playoff-Erfahrung ist also nach vier Spielen beendet, und dass, obwohl er bis dato einen sehr guten Eindruck machte. Durch diese Verletzung fehlen den Cavs 18,3 Punkte und 9 Rebounds im Schnitt.

Von den Big Three sind jetzt nur noch Big Two übrig. Zusätzlich fehlen LeBron James und Co. in den ersten zwei Spielen der Zweitrundenserie auch noch J.R. Smith, der sich zu einem Faustschlag gegen Jae Crowder hinreißen ließ. Auch Kendrick Perkins kassierte eine Strafe. Er muss ein Spiel aussetzen, da er eben jenen Crowder zu Boden stieß. Man wird sehen, wie die Cavs auf die Ausfälle reagieren wird. Ein ist klar: Es gibt in jedem Fall bessere Ausgangssituationen zum Start der zweiten Runde.

Das ging schnell

Obwohl die Wizards in der Regular Season kein Land gegen die Toronto Raptors sahen (0-3), sorgte Paul Pierce vor der Serie mit Aussagen über die Kanadier für Aufsehen. In einem Interview mit ESPN gab er an, dass "die Raptors das gewisse Etwas nicht hätten, das es braucht, um erfolgreich zu sein." Allein mit diesem Kommentar machte The Truth die Serie zu seiner Serie.

Nach jedem Spiel wurden die Raptors-Spieler zu Pierce befragt, das Duell auf dem Basketballfeld wurde zur Nebensache. Und just zu den Playoffs spielt Paul Pierce auch wieder wie der Paul Pierce, den man aus seinen Boston-Tagen kennt. In den vier Spielen schenkte er den Raptors 15,5 Punkte im Schnitt ein. Und für diese Punkteausbeute braucht der 37-Jährige, der in der Postseason bisher vor allem als Power Forward aufläuft, nur 28,5 Minuten.

Es scheint so, als gäbe Pierce den jungen Wizards genau das, was sie brauchen. Scoring, Erfahrung und Eier. Natürlich waren die Kommentare vor der Serie noch lange nicht alles. Als der Sweep in Sack und Tüten war, nahm sich Pierce auch noch Drake zur Brust. Er verhöhnte den Rapper via Twitter, nannte ihn einen Schwachkopf und unterstrich seine Position mit ein paar legendären Memes.

Erst nach vier Siegen ist Schluss

Was für eine komische Serie. Zu Beginn sah alles nach einem sicheren Sweep für die Chicago Bulls aus. Gegen die Milwaukee Bucks war die Bulls-Intensität extrem hoch, Jimmy Butler spielte wie schon in der gesamten Saison überragend. Und der frisch von einem abermaligen Meniskusriss genesene Derrick Rose erinnerte teilweise an den MVP von 2011. Also? 3-0. Serie vorbei. Denkste!

Aus unerfindlichen Gründen stellte Chicago das Basketballspielen ein, ließ sich von der Größe und Athletik des Gegners einschüchtern. Rose wirkte auf einmal eingerostet. Gasol wurde völlig aus dem Spiel genommen. Die Bulls wirkten alt und ungelenk. Und da Basketball auch ein Spiel des Momentums ist, drehte sich dieses um 180 Grad in Richtung der Bucks. So verkürzten die Jungs aus der Brauerei-Stadt auf 2-3 und das Träumen begann.

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Das Chicago im sechsten Spiel dann die Serie mit einem unglaublichen Blowout gewann, ist zwar bitter für die Bucks, grämen sollten sie sich aber nicht. Denn sie haben eine junge Gruppe an Spielern zur Verfügung, die durch die Rückkehr von Jabari Parker nur noch stärker wird. Und sie haben mit Jason Kidd einen Coach, der das Coaching-Duell mit seinem Gegenüber Tom Thibedeau teilweise klar für sich entschied. Gute Aussichten in Wisconsin.

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