Kobes Show gegen den Erzfeind

SPOX
04. April 201609:14
Da staunt der Fachmann und der Laie wundert sich: Kobe Bryant stopft!getty
Werbung

In seinem letzten Spiel gegen die Boston Celtics dreht Kobe Bryant noch einmal auf - Isaiah Thomas ist beeindruckt von seinem Idol. Blake Griffin gibt bei den Clippers sein Comeback, der Kampf um die letzten Playoff-Plätze im Westen und im Osten spitzt sich zu. Und: James Harden schießt sein altes Team ab.

Die NBA im Livestream bei DAZNnba

Brooklyn Nets (21-56) - New Orleans Pelicans (29-47) 87:106 (BOXSCORE)

Wer war doch gleich Tim Frazier? Der Point Guard, der bei den verletzungsgeplagten Pelicans zunächst nur einen 10-Tages-Vertrag unterschrieben hatte, legte gegen die Nets das beste Spiel seiner noch jungen Karriere hin. 19 Punkte und 13 Assists - in neun seiner letzten zehn Spiele hat er damit zweistellig gepunktet. "Es ist New York, da will man immer sein Bestes geben", so der Shooting-Star, der auch von Coach Alvin Gentry gelobt wurde: "Er hat einen wirklich guten Job gemacht. Diese Position ist nicht einfach zu spielen, aber er war sehr stark."

Nicht besonders gut war das erste Viertel, in dem die Teams zusammen nur 32 Punkte machten. Die Pelicans warfen zunächst nur Backsteine und brauchten über fünfeinhalb Minuten für ihre ersten Punkte, die Nets trafen gerade mal vier Würfe aus dem Feld in den ersten zwölf Minuten. Danach lief es aber doch rund für die Gäste, die am Ende eine Trefferquote von 55 Prozent aufwiesen. Auch dank Frazier. "Wir haben noch sechs oder sieben Spiele, und da will ich die Saison so gut wie möglich beenden."

Die NBA live bei SPOX! Alle Spiele im LIVESTREAM-Kalender

Bester Schütze der Pelicans war Luke Babbitt mit 21 Zählern, gleich sechs Akteure machten mindestens 13 Punkte. Für die Nets, die ohne Brook Lopez angetreten waren, machte Sean Kilkpatrick von der Bank kommend 15 Punkte. Da half auch die drückende Überlegenheit an den Brettern nicht (21 Offensiv-Rebounds!), schließlich traf man nicht einmal 39 Prozent aus dem Feld.

Cleveland Cavaliers (55-22) - Charlotte Hornets (44-32) 112:103 (BOXSCORE)

"Wenn die Playoffs morgen starten würden, wir wären bereit." Klare Ansage von LeBron James nach dem souveränen Sieg seiner Cavs über die Hornets, die man ja mittlerweile auch fast zu den Contendern im Osten zählen muss. 31 Punkte markierte der King, flankiert wurde er von J.R. Smith, der 27 Punkte machte. Insgesamt 16 Dreier fielen für die beste Mannschaft der Eastern Conference. Und: Auch Kevin Love spielte groß auf (25 Punkte, 5 Dreier).

"Ich fühle mich großartig, so gut wie schon lange nicht mehr in den letzten Jahren. Ich werde das Team weiter auf dem richtigen Pfad führen." Schon zur Halbzeit war das Ding durch: Cleveland hatte 8 von 14 Dreiern verwandelt und führte mit 16. "Sie haben so viele Spieler, die den Unterschied machen können", lamentierte Hornets-Coach Monty Williams. "Angefangen mit LeBron, der natürlich einer der weltbesten Spieler ist. Dann Kevin Love, J.R. Smith, auch Kyrie, der nicht gespielt hat. Sie sind sehr talentiert."

Irving musste mit einem lädierten Knöchel zuschauen, wurde aber nicht vermisst. Matthew Dellavedova rückte in die erste Fünf, musste aber nicht viel zeigen (6 Punkte, 9 Assists). Bester Schütze der Hornets war Kemba Walker mit 29 Punkten und 7 Assists. Marvin Williams kam auf 22 Punkte.

Folge NBA.de bei Twitter - auch Dirk Nowitzki ist dabei!

Houston Rockets (38-39) - Oklahoma City Thunder (53-24) 118:110 (BOXSCORE)

Monstersieg für die Rockets im Kampf um die Playoffs. Und Monsterspiel vom Bärtigen, der gegen sein altes Team ein Feuerwerk abbrannte. 41 Punkte und 9 Assists für Harden, 15 Zähler davon im letzten Viertel, in dem die Thunder - man ahnt es - wieder eine Führung zu Beginn des Abschnitts verspielten. Der nächste Kollaps? Davon wollte Coach Billy Donovan nichts wissen: "James Harden ist passiert", so sein Kommentar. Und für OKC die 13. Niederlage nach einer Führung nach 36 Minuten.

"Wir sind im Angriffsmodus", so Harden, dessen Rockets auf Platz neun im Westen stehen und ein Spiel auf die Mavericks oder Jazz gutmachen müssen. "Wir machen Druck auf jeden gegnerischen Spieler. Das Spiel war unheimlich wichtig für uns." Kurz vor dem Ende machte der Ex-Thunder den Deckel drauf, als er einen Pass von Kevin Durant abfing und Patrick Beverley zum Dunk bediente.

"Sie hatten 20 Würfe mehr als wir", analysierte Kevin Durant nach der Partie. Die resultierten aus 23 Offensiv-Rebounds und 19 Thunder-Turnovern. Durant hielt mit 33 Punkten und 8 Rebounds seine 20-Punkt-Serie am Laufen, Russell Westbrook verpasste knapp ein weiteres Triple-Double (23 Punkte, 13 Rebounds, 9 Assists). Zweitbester Rockets-Scorer war Trevor Ariza mit 18 Punkten, Dwight Howard blieb mit 4 Punkten und 8 Rebounds blass.#

Die NBA im Livestream bei DAZNnba

Los Angeles Clippers (48-28) - Washington Wizards (37-40) 114:109 (BOXSCORE)

Blake Griffin is back! Nachdem viele Experten sogar laut überlegten, ob der Power Forward in dieser Saison überhaupt noch zurückkehren würde, sind Verletzung und Sperre endlich überstanden. Gegen die Wizards drufte Griffin 25 Minuten ran und ließ es langsam angehen (6 Punkte, 5 Rebounds, 4 Assists), aber einen Alley-Oop von Chris Paul durfte er dann doch versenken.

"Das ist wie Fahrradfahren, nur war ich ein bisschen eingerostet", so Griffin, der zuletzt an Weihnachten gespielt hatte und mit Verletzungen am Oberschenkel und an der Hand insgesamt 45 Spiele verpasst hatte. Davon gewannen die Clippers starke 30. "Ich hatte richtig viel Spaß. Kein Rhythmus zwar, aber meine Kondition war besser als gedacht. Ich fühle mich gut, die nächsten Tage sind jetzt der Schlüssel."

Bester Akteur bei den Clippers war mal wieder Chris Paul mit 27 Punkten und 12 Assists, Jamal Crawford steuerte von der Bank 19 Punkte bei. Die Wizards, deren Playoff-Hoffnungen quasi ausgeträumt sind, hatten in Marcin Gortat ihren besten Punktelieferanten (21). John Wall gelang ein Double-Double (15 Punkte, 13 Assists), ärgerte sich aber über frühe Fouls: "Das hat mich aus dem Rhythmus gebracht, so konnte ich nicht mehr so aggressiv spielen.

Orlando Magic (33-44) - Memphis Grizzlies (41-36) 119:107 (BOXSCORE)

Alarmstufe Rot in Memphis. Nachdem man die vielen Verletzten mit einer zusammengewürfelten Rumpftruppe so lange sensationell aufgefangen hatte, zahlt man jetzt doch den Preis - und droht, im Playoff-Race des Westens durchgereicht zu werden. "Wir müssen auf Kurs bleiben", beschwor Vince Carter nach der Niederlage sein Team. "Über uns hängt gerade eine schwarze Wolke. Aber wir können immer noch Tageslicht sehen. Es ist noch immer möglich." Man müsse einfach kämpfen, so einfach ist das.

Aber siegen ist derzeit nicht einfach. Gegen die Magic setzte es die sechste Niederlage in Folge, Dallas und die Jazz haben gerade mal zwei Niederlagen mehr auf dem Konto. "Es ist hart", so Zach Randolph (15 Punkte). "Das sind wir nicht gewohnt, obwohl wir ein komplett neues Team und junge Spieler haben." Mit 20 Punkten lag man zwischenzeitlich zurück, und als man den Rückstand im Schlussviertel halbierte, konterte Orlando mit drei Dreiern von Brandon Jennings und Andrew Nicholson (10 Punkte). Victor Oladipo und Evan Fournier (jeweils 22 Punkte) hatte man überhaupt nicht im Griff.

Scott Skiles freute sich auf der Gegenseite über den dritten Sieg in Folge - aber auch nur ein bisschen. "Ich bin guter Hoffnung, aber ich wünschte, das hätten wir schon geschafft, als wir noch im Playoff-Rennen waren." Er brachte Nikola Vucevic nach dessen Verletzungspause erneut von der Bank, und der dankte es ihm mit 25 Punkten und 10 Rebounds in 32 Minuten. Die Grizzlies wurden von Matt Barnes (24 Punkte) angeführt. Sie treffen nun auf Chicago und reisen danach nach Dallas.

Phoenix Suns (20-57) - Utah Jazz (39-38) 86:101 (BOXSCORE)

Fünf Spiele noch für die Jazz, die ihr Schicksal mittlerweile selbst in der Hand haben. Gegen die hilflosen Suns, denen man in der ersten Halbzeit gerade mal 33 Punkte gestattete, gab es den vierten Erfolg in den letzten fünf Spielen. Der Lohn: Platz acht im Westen. Angeführt von Gordon Hayward (22) machten fünf Spieler mindestens 10 Punkte, 48 Prozent fielen aus dem Spiel heraus.

Die Suns suchen im Saisonausklang weiter nach positiven Anzeichen für die kommende Spielzeit. Devin Booker hatte es gegen die starke Jazz-Defense diesmal schwer (14 Punkte, 5/15 FG), dafür lieferte Mirza Teletovic 24 Zähler von der Bank. Und: Tyson Chandler machte sein vielleicht bestes Spiel für die Suns: 31 Punkte, 18 Rebounds und nur zwei Fehlwürfe bei zwölf Versuchen. Es reichte nicht: Nach zehn Punkten Vorsprung im Anfangsviertel nahm man im zweiten Abschnitt einen 18:0-Lauf der Gäste hin. Spiel gelaufen.

Die NBA im Livestream bei DAZNnba

Milwaukee Bucks (32-45) - Chicago Bulls (39-38) 98:102 (BOXSCORE)

Noch leben die Hoffnungen die Playoffs in Chi-Town - und das nach einer derart verkorksten Saison. Dritter Sieg in den letzten vier Spielen, derer zwei beträgt der Rückstand auf die Pistons und Pacers auf Rang sieben und acht. "Wir stehen mit dem Rücken zur Wand, wir müssen jedes Spiel gewinnen und jeden Ballbesitz so spielen, als wäre er der letzte", erklärte Jimmy Butler, der mit 25 Punkten (10/11 FG) und 8 Assists den erneut fehlenden Derrick Rose vergessen machte.

Dabei musste das Team am Ende gehörig zittern. Milwaukee verkürzte nach schwacher erster Halbzeit (41 Punkte) einen 19-Punkte-Rückstand auf nur noch einen Zähler, aber Butler konterte mit 6 Punkten und einer Vorlage in den letzten vier Minuten. Die Bucks hatten in Giannis Antetokounmpo (34 Punkte) ihren besten Werfer, mussten aber kurfristig auf Khris Middleton (Oberschenkel) verzichten. "Khris hat uns gefehlt", so der Greek Freak. Er hätte mit einem Finger Roll kurz vor dem Ende noch einmal für Spannung sorgen können - aber der Versuch rollte über den Ring. Jabari Parker steuerte 24 Punkte und 11 Rebounds bei, Nikola Mirotic brachte den Bulls von der Bank 19 Punkte.

New York Knicks (31-47) - Indiana Pacers (41-36) 87:92 (BOXSCORE)

20 Punkte und 9 Rebounds für Paul George in dieser Partie, darunter der entscheidende Jumper knapp 24 Sekunden vor dem Ende. Und dabei hatte der spätere Held aufgrund eines schmerzenden Knöchels davor die meiste Zeit zuschauen müssen. Aber als er angeschlagen auf der Bank Platz nahm, hatte er eine Botschaft für seinen Coach Frank Vogel: Er solle eine Rückkehr auf den Court nicht ausschließen. "So hat er das nicht vergessen und mich am Ende im vierten Viertel wieder reingenommen", so George.

Hätte sich das Team ohne ihn im letzten Abschnitt besser angestellt, er hätte draußen bleiben können. Aber die Pacers verspielten in der zweiten Hälfte einen 18-Punkte-Vorsprung. "Natürlich will man den Sack zumachen, wenn man mit 18 führt", ärgerte sich Vogel. "Wir freuen uns über den Sieg, aber wir müssen an diesem Problem weiter hart arbeiten."

Zumal die Knicks stark ersatzgeschwächt antraten: Carmelo Anthony wurde geschont, Kristaps Porzingis (Schulter) und Jose Calderon (Oberschenkel) fehlten angeschlagen. So war doch tatsächlich Sasha Vujacic am Ende der Topscorer im Garden mit 21 Punkten. "Ich bin beeindruckt davon, wir hart das Team in der zweiten Hälfte gespielt hat", lobte dementsprechend Coach Kurt Rambis. "Hätten wir so schon angefangen, wir hätten wahrscheinlich gewonnen." Die Pacers treffen im Playoff-Rennen nun auf die Cavaliers und Raptors - da war der Sieg doppelt wichtig.

Los Angeles Lakers (16-60) - Boston Celtics (45-32) 100:107 (BOXSCORE)

War es das letzte 30-Punkt-Spiel von Kobe Bryants Karriere? Nicht auszuschließen. Aber wenn, dann hatte er sich seine starke Performance für den perfekten Gegner aufgehoben. Die Lieblingsfeinde aus Boston, die er über 20 Jahre bekriegt hatte, darunter in zwei NBA-Finals. "Es war das erste Spiel seit langem, in dem K.B. über die komplette Spielzeit todernst war", hatte auch Coach Byron Scott erkannt. Kein Spaß und gute Laune. Stattdessen Vintage Kobe! 34 Punkte in 33 Minuten, dazu 5 Rebounds und 4 Assists.

"Zum letzten Mal gegen die Grünen, das ist schon komisch", so Bryant. "Es hat mir immer Spaß gemacht, gegen sie zu spielen, ein Teil dieser Rivalität zu sein, die ich so lange beobachtet hatte." Mit einem Jumper eine Minute vor dem Ende machte er es sogar noch einmal spannend, bevor zwei Würfe wenig später doch nicht fallen wollten.

Komplimente vom Gegner gab es dennoch. "Das ist der beste Spieler meiner Generation", sagte Isaiah Thomas (26 Punkte, 6 Assists). "Er hat das Spiel verändert, nicht nur auf dem Court, sondern auch abseits davon. Er bedeutet mir viel, er ist mein Lieblingsspieler." Es war das vierte Spiel von Bryant mit mindestens 30 Punkten in dieser Saison. Julius Randle (20 & 10) brachte es auf ein Double-Double.

Alle Spieler von A bis Z