Career-High! Zipser dreht auf, Russ mit Rekord

SPOX
23. März 201708:17
Paul Zipsergetty
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Paul Zipser hat mit seinen Chicago Bulls einen wichtigen Sieg gefeiert und nebenbei ein neues Career-High in Punkten aufgelegt. Russell Westbrook legt ein ganz besonders Triple-Double auf, was zuvor noch keinem Spieler in der NBA-Geschichte gelungen ist. Die Denver Nuggets setzen gegen die Cleveland Cavaliers ein ganz dickes Ausrufezeichen und die Celtics bleiben auf Kurs.

Orlando Magic (26-46) - Charlotte Hornets (32-39) 102:109 (BOXSCORE)

Zugegebenermaßen brauchen die Hornets ein mittelgroßes Wunder, um es doch noch in die Playoffs zu schaffen. Jedoch scheint das Motto vorzuherrschen, dass erst aufgegeben wird, wenn alles vorbei ist. Denn beim Gastspiel in Orlando zeigte das Team von Head Coach Steve Clifford eine Leistung des Willens.

"So lange wir eine Chance haben, werden wir dafür kämpfen", erklärte Kemba Walker das Motto. Er musste aber auch zugeben, dass die Mission "Playoffs" bei 3 Spielen Rückstand (11 Partien stehen noch aus) nur schwer zu meistern sein wird.

Wie dem auch sei: Die Hornets gingen mit einem Rückstand ins vierte Viertel, drehten dann aber - vor allem defensiv - auf. Die zuvor gut aufgelegte Magic-Offense traf plötzlich nur noch 31 Prozent aus dem Feld und kam mit der Intensität der Gäste nicht zurecht. Mitte des Durchgangs waren die Hornets in einem Tunnel und erspielten sich über einen Zeitraum von 5 Minuten einen 20:10-Run, der die Entscheidung brachte. 11 Punkte des Runs steuerte allein Frank Kaminsky bei.

The Tank war ohnehin gut drauf und kam am Ende auf 18 Zähler, Walker auf 22 nebst 7 Assists. Topscorer Orlandos war Terrence Ross (19 Punkte), Nik Vucevic schnupperte am Triple-Double (14 Punkte, 12 Rebounds, 8 Assists).

Boston Celtics (46-26) - Indiana Pacers (36-35) 109:100 (BOXSCORE)

Nach der unnötigen Niederlage gegen ein geschwächtes Philadelphia am Sonntag sind die Celtics endgültig wieder in der Spur, nachdem schon die Washington Wizards im Kampf um Platz 2 besiegt wurden. "In der letzten Woche haben wir dauernd auf die Tabelle geschaut, deshalb unseren Fokus verloren und Spiele abgegeben", analysierte Coach Brad Stevens.

Diese Verhaltensweise habe man nun abgelegt und sich dafür mit einem starken Heimauftritt belohnt. Besonders das dritte Viertel hatte es in sich: Nachdem die Celtics sowieso schon mit 7 Zählern geführt hatten, kamen sie brandheiß aus der Kabine und zauberten ein 39-Punkte-Viertel aufs Parkett. Der daraus resultierende 14-Punkte-Vorsprung wurde dann nicht mehr abgegeben. Immerhin konnten die Pacers mit einem 13:2-Run zum 89:95 noch einmal zeigen, zu was sie theoretisch fähig sind.

"Wir dachten uns schon, dass sie aggressiv und heiß aus der Halbzeitkabine kommen würden. Doch wir waren nicht in der Lage, das zu verhindern oder damit mitzuhalten", meinte Pacers-Coach Nate McMillan.

Fleißigster Punktesammler der Kobolde war mal wieder Isaiah Thomas mit 25 Zählern plus 5 Dimes, Avery Bradley fügte 18 Punkte hinzu. Topscorer des Abends wurde Paul George mit 37 Zählern, allerdings wurde er ausschließlich von Jeff Teague (25 Punkte) hochkarätig unterstützt.

Chicago Bulls (34-38) - Detroit Pistons (34-38) 117:95 (BOXSCORE)

Der Playoff-Kampf im Osten könnte spannender kaum sein. Wenn es dann zu einem direkten Duell mit einem Tabellennachbarn kommt, könne man eigentlich meinen, dass es heiß her geht - doch davon wollten die Pistons nichts wissen.

Sie bestätigten mal wieder ihren Status als Wundertüte und überraschten die Fans diesmal mit einem blutleeren Auftritt ohne jegliche Intensität. Das letzte Mal Spannung kam im zweiten Viertel auf, ehe die Bulls nach dem Seitenwechsel ohne große Mühe einen 19:2-Run starteten und das Spiel frühzeitig entschieden.

"Ich bin für alles verantwortlich. Ich bin es, der die Spieler auswählt, die Plays ansagt und bestimmt, wer wen verteidigt. Das geht alles auf mich zurück und ich übernehme die Verantwortung. Jetzt müssen wir herausfinden, was zu tun ist, um die Spieler wieder auf den richtigen Weg zu bringen", erklärte ein geknickter Stan van Gundy. Sein Team hat nach wie vor alle Chancen auf Platz 8, auf dem momentan mit 1,5 Spielen Vorsprung Miami steht.

Auf der anderen Seite feierte Nikola Mirotic aus dem Nichts seine Rehabilitierung mit 28 Punkten. Auch Paul Zipser trug seinen Teil zum Erfolg bei. Er stand in der Starting Five und durfte insgesamt 29 Minuten ran, die er optimal für ein Career-High von 15 Punkten nutzte (6/9 FG). Auffällig beim Deutschen: Er kreierte sich einen Großteil seiner Abschlüsse selber und gewann mit jeder gelungenen Aktion an Selbstvertrauen.

Oklahoma City Thunder (41-30) - Philadelphia 76ers (26-45) 122:97 (BOXSCORE)

Die Geschichte dieses Spiels ist schnell erzählt: In den Anfangsminuten gab es einen Haufen Führungswechsel, ehe die Thunder die Kontrolle übernahmen und nach einem 14-3-Run erstmals deutlich in Führung gingen. Anschließend machten sie keine Gefangenen, bauten ihre Führung aus und feierten als Franchise den 16. Sieg über Philly in Serie.

Der Protagonist des Abends war dabei mal wieder Russell Westbrook, der nun einen weiteren unglaublichen Rekord sein Eigen nennt: Mit 18 Punkten, 11 Rebounds, 14 Assists, 6/6 aus dem Feld sowie 6/6 von der Freiwurflinie ist er der erste Spieler der NBA-Geschichte, dem ein Triple-Double gelingt, ohne sich einen Fehlwurf geleistet zu haben. Was ihm dabei sicherlich geholfen hat, war die Entscheidung, zum ersten Mal seit dem 14. März keinen einzigen Dreier genommen zu haben.

"Ich versuche, einfach nur zu spielen und meinen Job zu machen. Ich habe ein paar Videos geschaut und ausgewertet, von wo ich treffe und von wo nicht", erläuterte Russ seine neue Effizienz.

Mal wieder ein großer Nutznießer von Westbrooks Pässen war Sixth Man Enes Kanter, der 24 Punkte und 11 Rebounds verbuchte. Victor Oladipo kam auf 18 Zähler, während auf der anderen Seite Nik Stauskas (20 Punkte, 5/8 3FG) ein ordentliches Spiel machte.

Denver Nuggets (34-37) - Cleveland Cavaliers (46-24) 126:113 (BOXSCORE)

Mit den Portland Trail Blazers im Nacken, einer herzzerreißenden Niederlage gegen die Rockets im Hinterkopf und dem Champion vor der Brust haben die Denver Nuggets gezeigt, dass sie mit Drucksituationen umgehen können und mehr als "ready" für die Playoffs sind.

"Das war das wichtigste Spiel der Saison", erklärte Gary Harris nach dem Coup. "Aber wir sind mitten im Playoff-Rennen. Das heißt, das nächste Spiel ist wieder das wichtigste." Es wartet noch ein direktes Duell mit Portland und ein Auswärtstrip - langweilig ist definitiv etwas anderes.

Mann des Abends war mal wieder Nikola Jokic mit 16 Punkten, 10 Rebounds und 7 Assists. Das Selbstvertrauen des Serben scheint schier unendlich zu sein: Im direkten Duell mit LeBron James packte er in einer Schlüsselphase einen Oldschool-Move aus dem Post aus und düpierte damit den King. Das Pepsi Center, das einer Playoff-Kulisse mehr als würdig war, stand Kopf. "Das war die Szene des Abends" lobte Coach Mike Malone.

Insgesamt schossen die Nuggets 53 Prozent aus dem Feld und 42,3 Prozent von der Dreierlinie gegen eine Cavs-Mannschaft, die defensiv nie ins Spiel fand. Neben Jokic und Harris punkteten fünf weitere Spieler zweistellig, während sich Kyrie Irving am fleißigsten gegen die Niederlage wehrte und 33 Punkte auflegte

Sacramento Kings (27-44) - Milwaukee Bucks (36-35) 98:116 (BOXSCORE)

Das heißeste Team der Liga sind...die Bucks! Mit dem zehnten Sieg aus den vergangenen zwölf Spielen haben sie ihre Playoff-Ambitionen unterstrichen und liegen nun gleichauf mit den sechstplatzierten Pacers. Auch die Hawks müssen aufpassen, die nur noch ein Spiel vor der Bierstadt liegen.

Beim Gastspiel in Sacramentos Hauptstadt hatten die Bucks relativ leichtes Spiel. Im ersten Viertel bekamen sie zwar noch Gegenwind, doch anschließend brach das Kings-Konstrukt, das sich Defense nennt, komplett zusammen. Der zweite Durchgang ging mit 44:26 an die Gäste, die in dieser Phase 67 Prozent aus dem Feld 8/12 von der Dreierlinie trafen.

Im Mittelpunkt stand natürlich Giannis Antetokoumpo, der in diesem zeitraum 12 Punkte erzielte. Mit insgesamt 32 Zählern, 13 Rebounds und 6 Assists war er ohnehin der Matchwinner. Auch Greg Monroe (15 Punkte, 5 Rebounds) konnte von der Bank kommend überzeugen.

Für die Kings machte Buddy Hield eines der besten Spiele für sein immer noch recht neues Team und streute 21 Punkte ein, Tyreke Evans kam auf 18 Zähler.

Utah Jazz (44-28) - New York Knicks (27-44) 108:101 (BOXSCORE)

Mit John Stockton und der "restlichen" Crew des Finals-Teams von 1997 an der Seitenlinie, hatten die jungen Jazz die Möglichkeit, den Legenden mal zu zeigen, zu was sie so in der Lage sind. Das war an diesem Abend vor allem eines: Comeback-Qualitäten!

Utah lag schon früh im Spiel mit 13 Punkten hinten, riss sich aber schnell am Riemen und kürzte den Rückstand noch vor der Pause auf 2 Zähler zusammen. Nach einem umkämpften dritten Viertel schafften die Hausherren dann die endgültige Wende und entschieden Durchgang Nummer vier mit 36:26 für sich - typisch für die Knicks, eine zuvor ansprechende Leistung mal wieder nicht bis zum finalen Buzzer durchziehen zu können.

Allerdings hatten sie es auch mit Rudy Gobert zu tun, der mit 35 Punkten (13/14 FG!) ein neues Career High aufs Parkett zimmerte und diese Leistung mit 13 Rebounds garnierte. "Er ist eine Waffe", analysiert Hall of Famer Stockton hinterher treffend. Auch Gordon Hayward spielte mit 19 Punkten und 8 Rebounds gut. Bester Knickerbocker war Kristaps Porzingis (24 Punkte, 7 Rebounds).

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