LeBron-Gala, irrer Gordon und starker Theis

SPOX
25. Oktober 201708:52
LeBron Jamesgetty
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LeBron James zeigt gegen die Chicago Bulls, dass er immer noch der Goldstandard der NBA ist, Aaron Gordon macht derweil das Spiel seines Lebens gegen die Brooklyn Nets. Daniel Theis nutzt seinen ersten längeren Auftritt beim Sieg über die Knicks, während die Pelicans mal wieder um Anthony Davis bangen.

Cleveland Cavaliers (3-1) - Chicago Bulls (0-3) 119:112 (BOXSCORE)

Ideal läuft es bei den Cavs dank der vielen Lineup-Umstellungen noch nicht, gegen Chicago wurde der Start auch mit den neuen alten Startern J.R. Smith und Tristan Thompson gehörig in den Sand gesetzt (38:28 Bulls nach einem Viertel). Bis ins letzte Viertel blieben die nicht gerade ambitionierten Bulls in Schlagdistanz, nachdem die Cavs das Spiel zwischenzeitlich mehr oder weniger gedreht hatten. Am Ende sicherte Cleveland den Sieg in eigener Halle, weil LeBron James auch im letzten Viertel noch genug Pfeile im Köcher hatte.

"So ist es, wenn man gegen den besten Spieler auf dem Planeten antritt", konnte Bulls-Coach Fred Hoiberg im Anschluss nur sagen. Sein Team hatte ziemlich viel richtig gemacht - aber James hatte am Ende eben doch immer die Antworten. LeBron (34 Punkte, 13 Assists) füllte dabei mal wieder fast jede Position auf dem Court und glänzte in Abwesenheit des verletzten Derrick Rose als Playmaker - aber auch mit seiner brutalen Effizienz (13/20 FG). "Ich kenne jedes Play von jeder Position aus", sagte James im Anschluss, der zwischen Point Guard und Center jede Position besetzt hatte. "Das macht es für mich leichter, auf andere Positionen auszuweichen."

Abgesehen von LeBron war auch Kevin Love gut drauf (20 Punkte, 12 Rebounds), dazu bekamen die Cavs in Sachen Scoring sehr viel Unterstützung von der Bank. Jeff Green kam auf 16 Punkte, während Dwyane Wade (11, 5/7 FG), sein wohl bestes Spiel als Cavalier zeigte. Kyle Korver kam ebenfalls auf 11 Zähler.

Bei den Bulls war Justin Holiday mit 25 Punkten Topscorer, Jerian Grant kam auf ein Double-Double (12, dazu 10 Assists). Rookie Lauri Markkanen agierte zudem beeindruckend (19 Punkte, 8 Rebounds), während Paul Zipser ebenfalls ein starkes Spiel hinlegte. In 34 Minuten Einsatzzeit kam der Starting Small Forward der Bulls auf 11 Punkte (5/11 FG), 7 Rebounds und 4 Assists.

Orlando Magic (3-1) - Brooklyn Nets (2-2) 125:121 (BOXSCORE)

Spiele mit den Nets kann man sich in dieser Saison offenbar doch wieder mit Begeisterung ansehen! Defense ist dort zwar nicht zu erwarten, dafür schaukelt sich Brooklyn jedoch immer wieder mit seinen Gegnern auf fast schon absurde Scores hoch. Das war auch gegen Orlando wieder der Fall - und es hätte auch zum Sieg reichen können. Wenn auf der anderen Seite nicht Aaron Gordon das Spiel seines Lebens gemacht hätte.

Der Forward war schon das ganze Spiel über kaum zu stoppen gewesen. Im letzten Viertel führte er dann gemeinsam mit Evan Fournier (28 Punkte) das Comeback seines Teams an, bis er 36 Sekunden vor Schluss den Dreier zur Führung traf - es war sein fünfter Treffer bei ebenso vielen Versuchen und seine Punkte 39, 40 und 41 - natürlich Career High. Nachdem D'Angelo Russell (29 Punkte) auf der Gegenseite den Ball verlor und Fournier zwei Freiwürfe versenkte, war der dritte Sieg im vierten Spiel für Orlando eingetütet.

"Ich habe einfach mit Selbstvertrauen geworfen, es war ein schneller Wurf", sagte Gordon im Anschluss, der auch noch 14 Rebounds eingesammelt hatte. "Es hat sich schon gut angefühlt, als ich den Ball losgelassen habe."

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Boston Celtics (2-2) - New York Knicks (0-3) 110:89 (BOXSCORE)

Nach dem hektischen Saisonstart inklusive der Horror-Verletzung von Gordon Hayward hatten die Celtics nun vier Tage Pause, um sich ein wenig zu sammeln und zu erholen. Und das bekamen die Knicks zu spüren - vom Start weg hatten die Gäste in Boston kaum eine Chance. 13 Punkte Vorsprung waren es nach einem Viertel, 21 zur Pause. Die Knicks trafen im Spielverlauf erbärmliche 8,3 Prozent von der Dreierlinie (1/12) und kassierten so ohne viel Gegenwehr die dritte Niederlage am Stück.

Bei den Celtics war dabei diesmal nicht Kyrie Irving (20 Punkte, 7 Assists) der auffälligste Spieler, die Topscorer waren die beiden Young Guns in der Starting Five: Jaylen Brown (23 Punkte) beschenkte sich zu seinem 21. Geburtstag selbst mit dem Game-Ball und einem Sieg, No.3-Pick Jayson Tatum spielte ebenfalls stark (22) und versenkte vier seiner sechs Dreier. Al Horford garnierte das ganze noch mit 13 Punkten, 13 Rebounds und 5 Assists, und dann war aus deutscher Sicht auch noch der Auftritt von Daniel Theis sehr erfreulich: Der Ex-Bamberger durfte in dieser Partie erstmals richtig lange ran (21 Minuten) und nutzte diese Spielzeit eindrucksvoll mit 11 Punkten (4/6 FG), 5 Rebounds, 1 Assist und 2 Blocks. Sein Plus/Minus-Rating von +14 war nach Terry Rozier (+24) sogar das beste bei starken Celtics.

Bei den Knicks hielt Enes Kanter (16 Punkte, 19 Rebounds) noch am besten dagegen, während Kristaps Porzingis (12 Punkte, 3/14 FG) und Tim Hardaway (6, 2/11) enorm schwach spielten.

Minnesota Timberwolves (2-2) - Indiana Pacers (2-2) 107:130 (BOXSCORE)

Nach dem dramatischen Sieg in letzter Sekunde gegen OKC agierten die Wolves an diesem Tag ziemlich blutleer. Das rächte sich - denn die Pacers waren brandheiß. Angeführt von Victor Oladipo (28 Punkte) und Cory Joseph (21) legte Indiana in fremder Halle einen Franchise-Rekord für Wurfquote (67 Prozent!) auf und dominierte das Spiel gegen die hochtalentierten Wolves nahezu nach Belieben.

"Unsere Guards haben heute sehr gut das Tempo etabliert", freute sich Pacers-Coach Nate McMillan, dessen Team 31 Assists aufgelegt hatte. "Wenn man den Ball so bewegt, wie wir das heute getan haben, wird es immer offene Würfe geben." Dafür zeichnete vor allem Darren Collison verantwortlich - der Point Guard beendete das Spiel mit überragenden 15 Punkten und 16 Assists. Insgesamt sechs Spieler der Pacers kamen auf mindestens 11 Punkte.

Bei den Wolves verhielt sich dies etwas anders. Während Jimmy Butler aussetzen musste, stemmte sich Karl-Anthony Towns mit 28 Punkten gegen die Niederlage, es fehlte abgesehen von Jamal Crawford und Nemanja Bjelica (je 18 Punkte) aber an Unterstützung. Vor allem Andrew Wiggins (7 Punkte, 3/9 FG) und Jeff Teague (2, 1/7) blieben weit unter ihren Möglichkeiten.

Portland Trail Blazers (3-1) - New Orleans Pelicans (1-3) 103:93 (BOXSCORE)

Nicht schon wieder! Lediglich fünf Minuten waren gespielt, da schien sich Anthony Davis beim Kampf um einen Rebound das Knie zu verdrehen. The Brow musste das Parkett verlassen, etwas später gaben die Pelicans bekannt, dass er nicht mehr zurückkehren würde. Eine MRT-Untersuchung am Abend sollte laut ESPN zeigen, was genau mit dem Knie passiert ist. Davis hatte bereits in den Jahren 2012/13 und 2015/16 Probleme mit dem betroffenen rechten Knie gehabt. Coach Alvin Gentry sagte nach dem Spiel immerhin, dass kein struktureller Schaden festgestellt wurde.

In Davis' Abwesenheit war es beinahe nebensächlich, was auf dem Court noch passierte. Allerdings war es symptomatisch: DeMarcus Cousins (39 Punkte, 13 Rebounds, 8 Turnover) hatte grünes Licht, aber sonst strahlten die Pels kaum Gefahr aus. Jrue Holiday (14 Punkte, 5/14 FG, 7 Assists) leistete wenigstens noch etwas Unterstützung, ebenso wie Neuzugang Jameer Nelson (10 Punkte). Das war es aber auch schon. So konnte New Orleans erneut keinen Sieg einfahren.

Dabei war auch das Star-Trio der Blazers nicht unbedingt in Topform. C.J. McCollum war zwar stark (23 Punkte), Damian Lillard bekam aber nicht viel hin (13, 3/16 FG) und auch Jusuf Nurkic war eher unauffällig (12 Punkte, 7 Rebounds). Die Blazers waren allerdings im Kollektiv etwas gefährlicher, Evan Turner (13) und Ed Davis (12, dazu 10 Rebounds) unterstützten noch mit guten Leistungen von der Bank.

Los Angeles Clippers (3-0) - Utah Jazz (2-2) 102:84 (BOXSCORE)

Was war das für ein starkes drittes Viertel der Clippers! Nachdem Utah zuvor gewohnt beinhart verteidigt und in Halbzeit eins bloß 42 Punkte zugelassen hatte, schüttelte L.A. die Fesseln nach der Pause endgültig ab - und dominierte den dritten Durchgang mit 33:15. Auch wenn die Jazz im Anschluss nochmal zumindest in Schlagdistanz kamen, war dies vorentscheidend bei einem durchaus beeindruckenden Sieg der weiter ungeschlagenen Clippers.

Diese spielten mit einer ziemlich kurzen Rotation, angesichts der Verletzung von Milos Teodosic wurden bloß drei Bankspieler mehr als vier Minuten lang eingesetzt, wobei Lou Williams mit 19 Minuten und 9 Punkten die Bank in beiden Kategorien anführte. Das war jedoch OK, weil die Starting Five im Kollektiv einen ziemlich guten Tag erwischte.

Allen voran Blake Griffin, der mit 22 Punkten, 9 Rebounds und 6 Assists seine Vielseitigkeit unter Beweis stellte. Aber auch Patrick Beverley (19 Punkte), Austin Rivers (16) und Danilo Gallinari (14) landeten allesamt in Double Figures. DeAndre Jordan lieferte das für ihn übliche Double-Double (11 Punkte, 18 Rebounds).

Den Jazz fehlte es derweil ohne Rodney Hood an Firepower, Topscorer war Rookie Donovan Mitchell mit 19 Punkten, für die er aber auch 20 Würfe brauchte. Rudy Gobert kam auf 12 Punkte, 7 Rebounds und 3 Blocks, wurde aber nicht genügend involviert (nur 5 Field Goal Attempts).