Harden macht die Raptors nass

SPOX
26. März 201610:32
Harden legte ein Triple-Double gegen die Raptors aufgetty
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James Harden liefert gegen die Toronto Raptors ein beeindruckendes Triple-Double und die Minnesota Timberwolves siegen in zweifacher Overtime. Jeff Teague dreht im letzten Viertel für die Hawks auf, während Dennis Schröder von Foulproblemen ausgebremst wird. Außerdem: Aldridge führt die Spurs zum Sieg, die Kings freuen sich über Rookie-Unterstützung für Boogie, Whiteside macht Miami glücklich und Kobe Bryant schmeißt mal wieder die Zeitmaschine an.

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Washington Wizards (35-37) - Minnesota Timberwolves (24-48) 129:132 2OT (BOXSCORE)

Es ist ein verzweifelter Kampf, den die Washington Wizards ausfechten, um doch noch den Sprung auf den Playoff-Zug zu schaffen. Die Truppe aus der Hauptstadt schien gegen die Timberwolves bereits auf der Siegerstraße, als man mit 2 Minuten auf der Uhr mit 7 Punkten in Front lag, doch Minnesota gab sich einfach nicht geschlagen. Als zweitschlechtestes Longball-Team lag Minnesota 30 Sekunden vor Schluss mit genau drei Zählern zurück.

Andrew Wiggins (16 Punkte) übernahm den Spalding, suchte die Lücke zum Korb und fand den völligen freien Gorgui Dieng (18 Punkte) im Eck, hinter der Dreierline. Der Senegalese nahm sich ein Herz und setzte den Ball etwas unorthodox tatsächlich ins Netz - 109:109! Im Anschluss konnten weder John Wall (22 Punkte, 16 Assists) per Layup noch Bradley Beal (26 Punkte) ihre Versuche vor dem Buzzer verwerten.

Auch in der Overtime lagen die Wizards vorn, ehe dieses Mal Zach LaVine (25 Punkte) Wall mit einem Dieng-Screen abschüttelte und über Marcin Gortat (19 Punkte, 14 Rebounds) von Downtown abschloss - der Ausgleich. Wieder ließ Beal den letzten Minnesota-Wurf unbeantwortet. Es ging also in die zweite Overtime. Da verloren die Wizards dann endgültig die Kontrolle. Ein Midrange-Jumper von Dieng brachte Minnesota 30 Sekunden vor Ende die Führung. Noch genügend Zeit für Washington? Denkste!

Wall zögerte beim Drive, der Kick zu Jared Dudley (10 Punkte) saß nicht, Gortat kam an den Ball, wurde gefoult und vergab tatsächlich beide Freiwürfe. Nach einem Foul hatten die Timberwolves Einwurf und brachten die Wizards-Defense so sehr aus dem Gleichgewicht, dass Karl-Anthony Towns (27 Punkte, 10 Rebounds, 5 Assists) schließlich völlig frei war - der Layup zum 132:129 passte. In den letzten 11 Sekunden wollte den Wizards nichts mehr gelingen, die sich immer mehr von den Playoffs entfernen.

Atlanta Hawks (43-30) - Milwaukee Bucks (30-43) 101:90 (BOXSCORE)

Lange Zeit sah es nach einem ziemlich gebrauchten Abend für Jeff Teague aus. Nur 6 Punkte, alle seine 5 Dreierversuche daneben gesetzt und 6 Turnover - die Statistiken des Hawks-Spielmachers waren Anfang des letzten Durchgangs wahrlich nicht schön anzuschauen. Zu allem Überfluss geriet Backup Dennis Schröder (9 Punkte, 2 Steals, 3/9 FG) zwischenzeitlich in Foulprobleme (5) und konnte nicht wie gewohnt für seinen Kollegen einspringen.

Doch dann machte es plötzlich klick! Drei erfolgreiche Würfe in Folge, darunter zwei Dreier, und der Guard war mitten im Geschehen: "Ich wollte mein Team unterstützen, irgendetwas musste ich schließlich tun, als ich da draußen auf dem Court war. Ich bin einfach weiter aggressiv geblieben." Auf einmal lief es wie am Schnürchen, sodass Teague insgesamt noch 12 Punkte für Atlanta versenkte.

So verbleib die Scoring-Last nicht nur auf den Schultern des Big-Men-Duos Paul Millsap (14 Punkte, 13 Rebounds) und Al Horford (14 Punkte) hängen, während die jungen Bucks mit ganz anderen Problemen zu kämpfen hatten: "Die Jungs versuchen es viel zu häufig mit dem Kopf durch die Wand. Wir müssen aber den Ball bewegen und uns gegenseitig vertrauen. Das haben wir heute Abend nicht gemacht", bemängelte Milwaukee-Coach Jason Kidd das Vorgehen seines Teams.

Giannis Antetokounmpo war mit 4 Assists (11 Punkte, 7 Rebounds) tatsächlich noch der passfreudigste Spieler bei den Bucks, die aufgrund der starken Hawks-Defense selbst ihre Stärken unter dem Korb nicht ausspielen konnten. Zumindest Jabari Parker (19 Punkte, 8 Rebounds) sorgte dafür, dass sich Atlanta erst im letzten Durchgang final absetzen konnte.

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Detroit Pistons (39-34) - Charlotte Hornets (41-31) 112:105 (BOXSCORE)

Mit großen Schritten bewegen sich die Detroit Pistons derzeit auf die Playoffs zu und brauchten dafür gegen die Charlotte Hornets nicht einmal die großen Punkteexplosionen von Andre Drummond (18 Punkte, 14 Rebounds) oder Reggie Jackson (17 Punkte). Dieses Mal war es an Marcus Morris (20 Punkte) und Kentavious Caldwell-Pope (21 Punkte), ihre Franchise zum fünften Sieg in Folge zu führen.

Somit nahm Detroit Revanche für die vergangenen zwei Pleiten gegen die Hornets, die das Team aus Michigan dabei zweimal mit mindestens 15 Punkten auf Abstand gehalten hatten: "Dieses Spiel hatte für uns mehr Bedeutung als nur eine weitere Möglichkeit, unsere Chancen auf die Playoffs zu verbessern. Wir wollten zeigen, dass wir mithalten können", erklärte Morris die Sichtweise der Pistons.

Der deutlich engagierteren Leistung der Pistons schien einzig noch Kemba Walker (29 Punkte) bei den Hornets etwas entgegensetzen zu können. Trotz eines recht einseitigen Spiels, keimte bei Charlotte im Schlussabschnitt noch ein wenig Hoffnung auf, als ein 25:4-Run das Spiel noch einmal etwas enger werden ließ.

Selbst dieser Lauf sollte am Ende nicht mehr ausreichen, um die Truppe von Stan van Gundy noch ins Wanken zu bringen: "Sie haben verbissen gekämpft und wollen unbedingt in die Playoffs", so Cody Zeller (8 Punkte, 6 Rebounds) anerkennend: "An beiden Enden des Courts haben sie gearbeitet, während uns die Intensität gefehlt hat."

San Antonio Spurs (61-11) - Memphis Grizzlies (41-32) 110:104 (BOXSCORE)

Während die Memphis Grizzlies in dieser Saison ohnehin unter Verletzungspech leiden, hieß es bei diesem Spiel auch für die Spurs: Kein Kawhi Leonard, kein Danny Green, kein Boris Diaw, kein Patty Mills, aber eben auch kein Problem! Kurzerhand übernahm LeMarcus Aldridge die Verantwortung und besorgte gleich 32 Punkte sowie 12 Rebounds.

Gleichzeitig zog San Antonio mit den Chicago Bulls gleich, die 1996 ebenfalls 37 Heimsiege am Stück holten - die letzte Schlappe in der Heimat liegt saisonübergreifend sogar 46 Spiele zurück und datiert vom März 2015: "Es gibt nicht, was uns weniger interessiert", zeigte sich Manu Ginobili kaum beeindruckt: "Es ist eine nette Nebensache, aber erst im April, Mai und Juni ist das etwas wert."

Immerhin Kevin Martin hatte zusätzlichen Grund zu Freude und durfte das erste Mal für sein neues Team von Beginn an ran, was der Guard gleich mit 13 Punkten garnierte. Ansonsten reichte den Spurs ein gutes erstes und letztes Viertel, um sich den hartnäckigen Grizzlies zu erwehren, die in JaMychal Green (20 Punkte) ihren besten Punktesammler hatten.

Houston Rockets (48-23) - Toronto Raptors (36-37) 112:109 (BOXSCORE)

Die Raptors haben inzwischen eine Qualität erreicht, die es eigentlich keinen Team in der NBA mehr erlaubt, einfach nur eine 'normale' Leistung abzurufen, um sie in die Knie zu zwingen. Damit die Rockets die Kanadier an diesem Abend besiegen konnten, brauchte es schon ein beeindruckendes Triple-Double von James Harden (32 Punkte, 13 Assists, 11 Rebounds) für einen Houston-Heimsieg.

Der Matchwinner hatte dann auch eine recht simple Erklärung für seine Leistung: "Wir müssen jedes Spiel da draußen auf dem Court gewinnen! Es sind nicht mehr viele Begegnungen übrig. Wir müssen jede Chance wahrnehmen, die sich uns bietet." Problematisch war allerdings, wie leichtfertig das Team mit der zwischenzeitlich zweistelligen Führung umging.

"Wir hatten eine große Führung, haben uns dann aber zu sicher gefühlt, haben den Ball hergeschenkt, ein paar schlechte Würfe genommen", führte Harden weiter aus, der sich noch über 17 Punkte von Patrick Beverley freute. Es wurde dann tatsächlich noch einmal knapp, als Patrick Patterson die Raptors mit fünf schnellen Punkten zehn Sekunden vor Schluss auf 110:107 heranbrachte. Doch Trevor Ariza blieb von der Linie eiskalt.

Auf DeMar DeRozan (18 Punkte) konnte Toronto zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zählen, nachdem er wegen Meckerns gleich zwei Technicals kassierte, da er sich wegen einem nicht gegebenen Foul gegenüber dem Referee einfach nicht beruhigen wollte. Kyle Lowry (15 Punkte, 8 Assists) und Jonas Valanciunas (16 Punkte, 18 Rebounds) konnten in der Folge nicht mehr entscheidend eingreifen.

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Miami Heat (42-30) - Orlando Magic (29-43) 108:97 (BOXSCORE)

Hassan Whiteside ist nach wie vor kein Starter in Miami, das ist auch nicht zwingend erforderlich. Schließlich beendet der Center in der Regel die Partien, was für das Team deutlich wichtiger ist. Mit 26 Punkten, 12 Rebounds und 5 Blocks half Whiteside ordentlich mit, um gegen Florida-Rivale Orlando als Sieger vom Hardwood zu gehen.

"Meine Familie ist heute gekommen und ich habe mich einfach gefreut, dass sie mich haben spielen sehen. Ich habe nicht vergessen, wie beschwerlich mein Weg hierher war und ich bin absolut dankbar, dass ich jeden Tag mein Können zeigen darf", freute sich Whiteside, der im Sommer zum Free Agent wird.

Doch nicht nur Whiteside zeigte eine gute Leistung. Auch Goran Dragic (22 Punkte, 8 Assists) machte als Scorer auf sich aufmerksam und Rookie Josh Richardson fügte dem Scoreboard der Heat 14 Zähler hinzu. Trotzdem war Magic-Coach Scott Skiles vor allem von Whiteside beindruckt: "Er hat ein tolles Ballgefühl und einen guten Touch in der Nähe des Korbs."

Für Orlando demonstrierte mal wieder Evan Fournier (20 Punkte) seine Scorer-Fähigkeiten, während mit Victor Oladipo (Handgelenk), Ersan Ilyasova (Schulter) und Nikola Vucevic (Schulter) gleich drei Leistungsträger den Magic fehlten. Dies machte sich spätestens im dritten Viertel bemerkbar, als Miami Ernst machte und die Minuten 25 bis 36 mit 31:12 für sich entschied.

Sacramento Kings (28-44) - Phoenix Suns (20-52) 116:94 (BOXSCORE)

In Sacramento zeigten gleich zwei Rookies, dass sie wissen, wo in der Halle der Korb steht. Auf Seiten der Phoenix Suns gab Devin Booker ein zuletzt schon fast gewohntes Bild ab und erzielte gleich 26 Punkte, während bei den Kings Willie Cauley-Stein schon ein deutlich größeres Ausrufezeichen setzte.

26 Punkte, 6 Rebounds, 3 Steals, 2 Blocks in knapp 29 Minuten - DeMarcus Cousins (29 Punkte, 11 Rebounds) freute sich über viele Punkte seines Frontcourt-Kollegen. "Das hat Spaß gemacht! Ich habe wohl noch nie 19 Würfe abgefeuert während meiner Karriere. Aber daran könnte ich mich gewöhnen", so der Youngster.

Cauley-Stein, der sonst für seine Defense bekannt ist, wurde von seinen Kollegen sogar zweimal ermutigt, auch einen Longball zu versuchen: "Auch wenn ich nicht getroffen habe, hat mir das irgendwie Auftrieb gegeben." Rookie-Konkurrent Booker lernte dagegen auch die Schattenseiten eines unerfahrenen NBA-Spielers kennen: "9 Turnover, das ist wohl das schlechteste Spiel meiner Saison", ärgerte sich der 19-Jährige.

Los Angeles Lakers (15-57) - Denver Nuggets (31-42) 105:116 (BOXSCORE)

Da lief der Junge gerade heiß - und dann das! D'Angelo Russell musste das Spiel gegen die Nuggets noch in der ersten Halbzeit verlassen. Er war auf den Fuß eines anderen Spielers getreten und umgeknickt. Immerhin: Die Röntgenaufnahmen zeigten keine schwerwiegende Verletzung.

Aber es gab ja noch diesen Vino, diese Mamba, diesen Kobe Bryant. Im sechstletzten Heimspiel der Karriere ließ der Altmeister noch einmal sein Können aufblitzen und legte 28 Punkte in 29 Minuten auf. Es war die beste Performance der letzten acht Wochen.

"Im dritten Viertel bin ich wirklich nervös geworden", so Denver-Coach Mike Malone: "Mit Kobe ist alles möglich. Und das Spiel wird ihn vermissen. Er ist einer der Spieler, die man nur alle 25-30 Jahre erleben darf."

Auf der Gegenseite stand solch einer zwar nicht, aber D.J. Augustin bestätigte, dass er durchaus noch sehr wertvoll sein kann und erzielte von der Bank 20 Punkte und 8 Assists. Überhaupt waren es die Reservisten, die mit 71 Punkten den Großteil der Zähler zu Denvers Sieg beisteuerten. Jusuf Nurkic kam auf 18 Punkte (Career High). Bei den Lakers stach neben Kobe Julius Randle hervor, der das erste Triple Double seiner Karriere auflegte (13 Punkte, 18 Rebounds, 10 Assists).

Alle Spieler von A bis Z