"Die Patriots sind unser Kryptonit"

Florian Regelmann
31. März 201514:08
Björn Werner (Mitte) besuchte die SPOX-Redaktiongetty
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Björn Werner befindet sich nach seinem zweiten NFL-Jahr momentan in der Offseason in Deutschland. Zeit, um SPOX zu besuchen! Im großen Interview spricht der 24-jährige Linebacker der Indianapolis Colts über den Bayern-Urlaub eines typischen Berliners, den Erzrivalen namens Patriots und seine persönliche Mega-Enttäuschung. Außerdem: Die Werner-Kolumne is back! Und ein signiertes Trikot gibt es auch noch zu gewinnen. Wer es haben will, einfach kommentieren!

SPOX: Björn, bis es in der NFL so langsam wieder losgeht, vergeht noch einige Zeit. Genießen Sie aktuell die Offseason?

Björn Werner: (lacht) Absolut. Die Offseason ist sehr schön in der NFL. Es ist zum Glück nicht mehr so wie am College, wo du dann ja die ganze Zeit Schule hast. Ich kann momentan schön für mich selbst trainieren und mich darauf konzentrieren, besser zu werden und wieder in Topform zu kommen. Und nebenbei habe ich genug Zeit, um ein bisschen Urlaub in den Plan mit reinzupacken, sodass ich auch mit der Familie eine schöne Zeit verbringen kann. Ich kann gerade richtig gut auftanken, bevor es dann drüben wieder losgeht.

SPOX: Was stand denn schon auf dem Urlaubsplan?

Werner: Eines meiner Ziele war jetzt Bayern. Ich wollte mir mal den Süden Deutschlands anschauen. Ich muss zugeben, dass wir Werners ja so die typischen Berliner sind. Wir dachten immer, Berlin ist das Coolste. Wir wollten nie irgendwo anders hin, also waren wir immer in Berlin. (lacht) Es wurde jetzt auf jeden Fall Zeit, dass ich mir auch mal ein bisschen mehr von Deutschland anschaue. In den USA werde ich die ganze Zeit gefragt, wie schön es in bestimmten Teilen von Deutschland ist. Jeder denkt da immer an Bayern, ans Oktoberfest oder an die Autobahnen. Und wenn sie mich dann fragen, musste ich immer sagen: 'Ich habe keine Ahnung, ich war da noch nie.' Es war echt immer nur Berlin, deshalb war es toll, dass ich mir jetzt Bayern anschauen konnte und beim nächsten Mal den Amerikanern auch etwas zu erzählen habe.

SPOX: Sie haben jetzt zwei Jahre in der NFL hinter sich. Wie würden Sie mit etwas Abstand Ihre zweite Saison bei den Indianapolis Colts einordnen?

Werner: Am Ende ist das Wichtigste für mich, dass ich im Vergleich zu meinem Rookie-Jahr einen Schritt nach vorne gemacht habe und besser geworden bin. Ich hatte viel Spaß und durfte wieder enorm viel an Erfahrung sammeln. Es ist kein Geheimnis, dass ich in beiden Jahren bis jetzt Höhen und auch Tiefen hatte. Aber wie du damit umgehst, wie du nach Tiefen zurückkommst, macht einen Sportler aus. Es pusht dich, immer besser werden zu wollen. Klar sind einige Sachen nicht so gut gelaufen. Ich hatte mit Verletzungen zu kämpfen und konnte am Ende der Saison nicht mehr spielen, als Team sind wir kurz vor dem Super Bowl gescheitert. Aber das liegt jetzt in der Vergangenheit. Das nächste Ziel ist es, im nächsten Jahr den Super Bowl zu gewinnen. Ich will dem Team dabei helfen und so viele Plays wie möglich machen.

SPOX: Sie hatten eine herausragende Phase, in der Sie innerhalb von drei Wochen 4 Sacks verbuchen konnten. Dachten Sie zu diesem Zeitpunkt, dass Sie jetzt richtig durchstarten?

Werner: Auch in der NFL spielt sich sehr viel im Kopf ab. Manchmal hast du das Gefühl, dass dich keiner stoppen kann. Dieses Level musst du erreichen, das unterscheidet dann die sehr guten von den normalen Spielern. Dieses Gefühl hatte ich für kurze Zeit, leider haben mir dann ein paar Verletzungen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Was viele Leute nicht verstehen, gerade wenn sie im Kopf haben, wie viele Spiele ein Fußballer macht. Wir haben zwar nur 16 Spiele in der Regular Season, das klingt auf den ersten Blick wenig, aber mit den Preseason- und Playoff-Spielen sind das für uns sehr viele intensive Spiele. Als NFL-Spieler hast du immer das Ziel, deinen Körper Woche für Woche so nahe wie möglich an die 100 Prozent zu bringen. Das wirst du nie ganz schaffen, aber 90 Prozent sind besser als 70 Prozent. In der zweiten Saisonhälfte war es einfach so, dass ich leider ein paar Probleme mit der Schulter und dem Knie bekommen habe. Aber das ist alles abgehakt. Jetzt gibt es neue Ziele. Neue Saison, neues Glück. SPOX

SPOX: Trotzdem muss es mega-enttäuschend gewesen sein, dass Sie im AFC Championship Game gegen die New England Patriots nicht mal im Kader standen.

Werner: Natürlich war es unglaublich enttäuschend. Es wäre ja das größte Spiel gewesen, in dem ich jemals dabei gewesen bin. Es war eine Sache zwischen Coach Pagano und mir. Er hat mir Anfang der Woche Bescheid gesagt. Er sagte mir: 'Björn, ich weiß, dass du ein harter Typ sein willst. Du könntest spielen, ja, aber du kannst nicht so effektiv sein, wie du gerne möchtest.' Wir reden hier von der NFL und einem Title Game, da musst du gesund sein, sonst hast du keine Chance. Also hat er mir klargemacht, dass er mir zwar als Spieler und Mensch vertraut, dass er aber sieht, dass es nicht geht. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich trotzdem gespielt, aber ich respektiere Coach Pagano sehr und musste es dann schlucken.

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SPOX: In den Medien wurde auch einiges Negatives über Sie und Ihre zweite Saison geschrieben. Wie gehen Sie damit um, wenn Sie lesen, dass Björn Werner eine Enttäuschung war?

Werner: Das gehört zum Geschäft dazu. Ich bin nicht der Erste, über den negativ geschrieben wurde und ich werde auch nicht der Letzte sein. Nehmen wir Tom Brady: Nachdem die Patriots eine Klatsche gegen Kansas City bekamen, hieß es, dass Brady nichts mehr drauf habe und er doch in Rente gehen soll. Und jetzt? Jetzt hat er wieder den Super Bowl gewonnen. In den USA wird nur auf die Stats geschaut. Wenn du die nicht hast, dann hauen die Medien, gerade die aus deiner eigenen Stadt, sofort auf dich drauf. Das ist typisch amerikanisch. Wenn du eine Woche später ein überragendes Spiel machst, bist du wieder der Beste und keiner erinnert sich, was er eigentlich vor zwei Wochen noch über dich geschrieben hat. So ist das Business. Das ist auch völlig okay so. Ihr Journalisten müsst Euren Job machen und wir Spieler müssen uns auf unsere Aufgaben konzentrieren.

SPOX: Fakt ist, dass Sie große Konkurrenz haben auf Ihrer Position. Star-Linebacker Robert Mathis wird nach Verletzung zurückkommen und Jonathan Newsome hat ein super Rookie-Jahr gespielt. Spüren Sie den Druck, Leistung abliefern zu müssen, weil Sie sonst vielleicht ganz schnell raus sind?

Werner: Es ist immer Druck da, das stimmt. In der NFL ist es völlig normal, dass die Teams die ganze Zeit probieren, neue Talente reinzubringen. Sie wollen dich durch eine billigere Version ersetzen. Aber es spornt mich an. Robert Mathis kommt zurück, Jonathan Newsome ist ein Jahr jünger und hatte ein klasse Rookie-Jahr, das weiß ich alles. Ich weiß, dass ich mich verbessern muss und die Konkurrenzsituation hilft mir dabei. Wir werden uns gegenseitig pushen und dann werden wir sehen, wer welche Rolle haben und wie viele Spielanteile bekommen wird. Klar ist, dass jeder seine Chance kriegen wird über die gesamte Saison gesehen. Ich kann nur alles geben, um stärker zu sein als die Anderen. Es ist wie bei Bayern München. Die kaufen auch ständig Topleute ein, sodass Nationalspieler auf der Bank sitzen müssen. Es kann nicht jeder spielen.

SPOX: Von der positiven Seite betrachtet hatte von den Spielern, die auf Ihrer Position vor zwei Jahren auch ein First-Round-Pick waren, nur Ezekiel Ansah eine bessere Saison.

Werner: Ich will mich gar nicht großartig vergleichen. Du musst besser werden, nicht andere Leute schlechter. Für mich ist ganz entscheidend, was die Coaches über mich denken. Coach Pagano sagt immer, dass es nur darauf ankommt, was im Colts-Gebäude gesprochen wird. Was draußen geredet wird, sollte uns nicht interessieren. Als wir so hoch gegen die Steelers und Cowboys verloren, hatte uns jeder schon abgeschrieben. Wir sind aber dennoch ins AFC Championship Game marschiert. So schnell wie sie auf den fahrenden Zug aufspringen, so schnell sind sie auch wieder runter.

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SPOX: Als Nächstes steht in der NFL Ende April/Anfang Mai der Draft auf dem Programm. Den Combine haben die Prospects schon hinter sich, wie hart sind diese Tage aus Ihrer Erfahrung?

Werner: Der Combine ist Wahnsinn. Es gibt nichts Stressigeres. Von morgens 5 Uhr bis abends 22 Uhr musst du irgendwelche Sachen machen. Die Fans sehen immer nur die Drills auf dem Feld, aber es gehört ja noch viel mehr dazu. Du bist nur in Meetings oder im Krankenhaus. Sobald du irgendwo mal eine Verletzung hattest, wird alles ganz genau untersucht, das kann ganz schön dauern. Du kommst nicht mal zum Essen und bist nur noch erschöpft am Ende. Es ist sehr aufregend und ich war glücklich über die Einladung, aber ich war auch sehr froh, als es vorbei war. Es geht wirklich an die Psyche. Vor dem Combine dieses Jahr habe ich mit Mark Nzeocha aus Wyoming gesprochen, der als nächster Deutscher den Sprung schaffen will. Ich habe ihm gesagt: Bleib ganz ruhig und relaxt, mach einfach dein Ding. Du musst nur einem von 32 Teams beweisen, warum du der richtige Typ bist. Du kannst nicht alle glücklich machen.

SPOX: Was auch dazugehört, sind die Interviews, indem quasi ein Charaktertest gemacht wird. Wie haben Sie das erlebt?

Werner: Du kommst in so ein altes Hotel und bist für 15 Minuten in einem Zimmer, in dem dann eine Menge Leute sitzen. Der General Manager, der Head Coach, der Positionscoach, der Defensive Coordinator, da sitzen jede Menge Typen und jeder bombardiert dich mit Fragen. Andere kommen mit einem Psychologen an und wollen irgendeinen Test mit dir machen, bei anderen redet nur der Head Coach mit dir ein bisschen über das Leben, das ist ganz unterschiedlich. Ich wurde oft nach meiner Geschichte gefragt, wie ich es aus Deutschland so weit geschafft habe. Dann erzählst du deine Story und schon sind die 15 Minuten wieder vorbei. Es gibt auch Teams, die spielen Good Cop - Bad Cop. Einer macht dich die ganze Zeit an und erzählt, dass er dieses oder jenes über dich gehört hat, um zu sehen, wie du reagierst. Ob du sauer wirst und abhaust oder ganz cool bleibst. Es ist unglaublich, was es für Strategien gibt.

SPOX: Wir haben vorhin schon das AFC Championship Game angerissen. Die Patriots haben Euch fertig gemacht und werden auch in der neuen Saison das Team sein, das es zu schlagen gilt. Was hat Euch New England voraus?

Werner: Das ist eine gute Frage. Wir müssen es auf jeden Fall herausfinden. Was man sagen muss: Die Patriots haben extrem viel Erfahrung. Sie haben viele erfahrene Spieler und um Bill Belichick einen Coaching-Staff, der weiß, was er macht. Sie haben ja nicht umsonst 4 Super-Bowl-Ringe in der Belichick-Ära. Die Patriots sind unser Erzrivale, der zuletzt immer das bessere Ende für sich hatte. Sie sind unser Kryptonit. Wir werden sie wieder in der Regular Season treffen, sie werden wieder in den Playoffs auf uns zukommen, das ist leider so. Wir müssen also einen Weg finden, sie zu schlagen. Wir haben auf jeden Fall mit Andrew Luck den Quarterback, um es zu schaffen. Dazu haben wir uns mit Jungs wie Frank Gore und Andre Johnson super verstärkt. Gore kommt in sein elftes Jahr, da sind Running Backs ja oft schon etwas abgenutzt, aber er hat noch ein paar gute Jährchen vor sich, für Johnson gilt das gleiche.

SPOX: Deflate-Gate hat die Zeit vor dem Super Bowl dominiert. Glauben Sie, dass die Patriots noch darunter leiden werden?

Werner: Es ist schwer zu sagen. Mit Spy-Gate gab es ja schon mal einen Fall, in den die Patriots involviert waren. Interessanter Weise redet jetzt niemand mehr über Deflate-Gate, alle warten, was passiert. Vor jedem Super Bowl braucht es Gesprächsstoff, in diesem Jahr war es eben diese Geschichte. Für uns bei den Colts war es kein Thema. Wir haben so hoch verloren, uns war es eher peinlich, als dass wir überlegt hätten, dass es der Grund gewesen sein könnte. Jetzt mal ehrlich: Dass da in einem kleinen Football ein bisschen weniger Luft drin war, hat keinen Unterschied gemacht.

SPOX: Was im Super Bowl den Unterschied gemacht hat, war die Entscheidung, Marshawn Lynch am Schluss den Ball nicht zu geben. Haben Sie schon jemanden getroffen, der die Entscheidung verstanden hat? Ich nicht...

Werner: Nein, keiner weiß es. Bei uns haben zwar schon ein paar Coaches gesagt, dass es die logische Entscheidung war, weil die Patriots ja wussten, was kommen muss und mit so vielen Leuten in der Box standen. Aber ganz ehrlich: Selbst wenn die das ganze Team da hinstellen, würde ich immer noch Marshawn Lynch den Ball geben und ihm an der 1-Yard-Linie vertrauen. Rein nach dem Lehrbuch haben die Seahawks vielleicht sogar das Richtige gemacht, aber sie wurden knallhart dafür bestraft. Das zeigt aber auch, was Football für ein Strategie-Spiel ist.

SPOX: Lynch ist ja nicht nur ein Superstar-Running-Back, er ist auch der witzigste Spieler der NFL, wenn man nicht gerade Journalist ist... Ich sage nur: I'm just here so I won't get fined.

Werner: (lacht) Bei Euch ist er nicht so beliebt. Ich liebe den Typen, ich kenne ihn nicht persönlich, aber ich finde ihn Weltklasse. Wenn jemand nicht reden will, dann kannst du ihn auch nicht dazu zwingen. Die NFL versucht es zwar und drückt ihn da rein, aber es funktioniert nicht. Du wirst kein gutes Interview machen können, wenn jemand nicht will. Seine Teamkollegen erzählen, dass er auch sonst keiner ist, mit dem man über Gott und die Welt spricht. Aber eines ist klar: Er ist einer der besten Running Backs, die es wahrscheinlich jemals gegeben hat. Es ist so hart, ihn von den Beinen zu holen.

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SPOX: Was man auch als Journalist zugeben muss: In den USA ist es schon faszinierend, welchen Zugang die Medien haben. In der Bundesliga wäre es niemals denkbar, dass wir alle in die Kabine reinlaufen.

Werner: Das ist krass. Du hast nach dem Spiel zehn Minuten, dann geht die Tür auf und die Journalisten kommen hereingestürmt. Meistens sitzen wir da alle noch halbnackt herum und man kann uns zuschauen, wie wir uns anziehen. Wenn du dann noch einen schlechten Tag hattest, was logischerweise immer mal vorkommt, dann bist du natürlich auch mal genervt und hast keine Lust, mit jemandem zu sprechen. Vor allem, wenn fast nur negative Fragen kommen. Ich garantiere Euch, von zehn Fragen sind neun negativ. Außer du bist gerade Spieler der Woche, aber sonst ist es leider so.

SPOX: Als Spieler haben Sie den Super Bowl verpasst, dafür haben Sie ihn als TV-Experte bei Sat1 erlebt. Sie sind jetzt auch bei Sportsfreude, der Agentur, die auch Frank Buschmann betreuten. Wie war es, an der Seite von Buschi zu sitzen und über Football zu sprechen?

Werner: Es war eine großartige Zeit, die mir viel Spaß gemacht hat. Sie haben mich sofort in ihre kleine Familie aufgenommen. Ich hätte auch nicht gedacht, dass es so anstrengend ist, drei Stunden lang konzentriert über Football zu sprechen. Es war schön, dabei gewesen zu sein, aber eigentlich wäre ich natürlich lieber auf dem Feld gestanden. Als die Patriots im Konfettiregen den Titel feierten, war es schon hart für mich.

SPOX: In puncto Einschaltquote beim Super Bowl wurde mit bis zu 1,64 Millionen und über 40 Prozent Marktanteil in der Nacht ein Rekord aufgestellt. Merken auch Sie, dass die NFL immer größer wird in Deutschland?

Werner: Auf jeden Fall. Es ist deutlich zu sehen, wie Football in Deutschland wächst. Wenn ich sehe, wie viele neue Teams in den letzten fünf Jahren entstanden sind, ist das ein klares Zeichen. In jedem Dorf wird inzwischen Football gesielt, das ist unglaublich. Auch die Bedeutung der internationalen Wettbewerbe wie der WM oder EM nimmt zu. Wir haben das Potenzial, dass noch viel mehr Deutsche den Weg in die NFL finden. Wir müssen die Talente nur richtig fördern und ihnen die Chance ermöglichen, den Schritt nach Amerika zu machen.

SPOX: Es läuft ja nicht so schlecht für die Deutschen. Sebastian Vollmer hat den Super Bowl gewonnen, Markus Kuhn hat als erster Deutscher einen Touchdown erzielt...

Werner: Touchdown durch Markus Kuhn - das war unfassbar! Ich habe ihm gleich geschrieben: 'Hey Junge, wie geil ist das denn?!' Niemand hat ja darüber nachgedacht, dass man es mal in die Geschichtsbücher schaffen könnte auf diesem Wege. Ich habe mich sehr für ihn gefreut. Und natürlich auch besonders für Sebastian Vollmer. Er hat mir vor dem Draft gesagt, dass ich ihn jederzeit anrufen kann, wenn ich Fragen habe oder Tipps brauche, das rechne ich ihm hoch an. Wir haben alle untereinander Kontakt und versuchen, uns gegenseitig zu helfen.

SPOX: Am meisten Kontakt haben Sie bestimmt zu Kasim Edebali von den New Orleans Saints, oder?

Werner: Kasim und ich kennen uns schon ewig und sind Buddys. Wir waren 14 oder 15 Jahre, als wir uns in Schweden bei der Nationalmannschaft kennenlernten. Es hat von Anfang an gepasst zwischen uns. Wir sind richtig gute Freunde und pushen uns gegenseitig. Wir spielen ja auch noch die gleiche Position, sodass wir schon immer unsere internen Battles ausgetragen haben. Was lustig ist: Kasim merkt gerade, wie viel Zeit man in der Offseason haben kann. Du kannst ja nicht den ganzen Tag trainieren und wenn du dann noch keine eigene Familie hast, dann hast du echt viel Zeit am Tag. Deshalb telefonieren wir gerade auch ständig oder spielen Playstation. Ich mit der Hertha, er mit dem HSV. Es war kein Topspiel, ich habe auch nur 1:0 gewonnen.

SPOX: Wir sind bei SPOX ja auch seit einigen Jahren bemüht, unsere NFL-Coverage immer weiter auszubauen. Das soll in der neuen Saison so weitergehen. Wollen wir die Björn Werner Kolumne wieder aufleben lassen?

Werner: Sehr gerne. Das war ein cooles Ding, wir müssen unbedingt wieder anfangen, die Kolumne zu schreiben. Ich habe Lust darauf, den Fans ein bisschen von meinem Leben als NFL-Profi zu berichten. Ich glaube, wir können da einige coole Aktionen starten, die Verlosung meines Trikots soll nur der Anfang sein. Ich bin ohnehin davon überzeugt, dass es in der nächsten Saison mit dem Super Bowl für uns klappt. Ich spüre es, nächstes Jahr klappt's. Wir müssen positiv denken und daran glauben. (lacht)

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