NFL Mailbag Week 1: Sind die Steelers wieder ein Titelkandidat?

Von Adrian Franke
15. September 202110:15
SPOX-Redakteur Adrian Franke beantwortet eure Fragen zu Week 1 in der NFL.getty
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Sind die Steelers wieder ein Titelkandidat? Und muss man die Packers und Bills aus dieser Liste streichen? Sind die Falcons das schlechteste Team der NFL, und was war das übergreifende Thema in Woche 1? SPOX-Redakteur Adrian Franke beantwortet eure Fragen zum Auftakt.

Overreactions, die jungen Quarterbacks und ein übergreifendes Thema aus Woche 1: Der SPOX NFL Mailbag ist zurück, ab dieser Saison immer am Mittwoch - und mit einigen Fragen zusätzlich im Video-Format beantwortet!

NFL Mailbag Week 1: Zeit für Overreactions

Stefan G, Uschan DeLucca: Deine Top 3 Overreactions aus Week 1? Und welche Overreaction könnte nahe an der Wahrheit sein?

Ich habe es mal etwas erweitert, um meine Top 5 unterzubringen:

1. Die Packers und Bills sind keine Titelanwärter

Die These liegt nach enttäuschenden Auftritten der beiden Championship-Game-Teilnehmer aus dem Vorjahr auf der Hand. Und ich würde schon so weit gehen, zu sagen, dass es in beiden Fällen eine alarmierende Thematik zu beobachten gilt.

Bei den Packers wäre das die Offensive Line, die ihren All-Pro-Center Corey Linsley in der Free Agency verloren hat, und zumindest noch für fünf weitere Wochen auf All-Pro-Tackle David Bakhtiari verzichten muss. Kann LaFleur eine Top-5-Offense dirigieren, wenn er keine Top-10-Line hat? Die nächsten Wochen mit noch einigen Spielen gegen starke Pass-Rushs (49ers, Steelers, Bears) werden hier weitere Antworten liefern.

Bei Buffalo ist Josh Allen für mich im Fokus. Denn die Offense, wie die Bills sie letztes Jahr gespielt haben - und wie sie sie auch gegen die Steelers spielen wollten - funktioniert nur auf diesem hohen Level, wenn Allen gut spielt. Gegen Pittsburgh war er inkonstanter und unruhiger in der Pocket, teilweise erinnerte es mehr an 2019 als an 2020. Auch das kann ein Ausrutscher gewesen sein, gegen eine sehr starke Defense noch dazu. Aber auch das muss man über die kommenden Wochen beobachten.

In beiden Fällen war Woche 1 natürlich eine herbe Enttäuschung, für Teams, die sich im Titelfenster wähnen. Die Bills gefielen zumindest defensiv mit ihrer neuen Front und zeigten auf der Seite des Balls positive Tendenzen. Woche 1 legt nahe, dass die Spitzengruppe nicht so klar vom Rest der Liga zu trennen ist, wie das vor Saisonstart den Anschein hatte. Trotzdem gehören Bills und Packers auch weiter in den Kreis dieser Spitzengruppe.

2. Die Atlanta Falcons sind das schlechteste Team in der NFL

In Woche 1 waren sie das. Ich halte das individuelle Talent in der Offense für zu groß, und ich halte zu viel von Arthur Smith als offensiven Play-Caller. Aber in Woche 1 war erschreckend wenig davon zu sehen. Nach dem Auftritt gegen die Eagles würde ich einen Top-5-Pick als Prognose keineswegs mehr in die Hot-Take-Kategorie packen.

3. Die Pittsburgh Steelers sind ein Titelkandidat

Neben Arizona und New Orleans war Pittsburghs Defense die eindrucksvollste in Woche 1, da gibt es keine Diskussion. Die Steelers konnten ihre größte Stärke - der 4-Men-Rush - gegen Buffalo perfekt ausspielen, und das auf andere Art als sonst: Pittsburgh verstärkte seinen Pass-Rush nämlich nicht wie gewohnt, indem man zusätzlich zu der individuellen Qualität in der Front noch viel blitzte.

Stattdessen kontrollierte Pittsburgh die Line of Scrimmage mit dem 4-Men-Rush und war dann in der Lage, aggressiv mit einem Spieler mehr in Coverage aufzutreten, was Buffalos Spread-Offense erstaunlich gut den Zahn zog.

Das war ein dominanter Auftritt der Steelers, gleichzeitig aber waren ehrlicherweise die offensiven Probleme noch größer als ich erwartet hatte, zumindest über etwa die ersten drei Viertel des Spiels.

Die Offensive Line war eine konstante Schwachstelle, allen voran im Run Game, welches quasi nicht existent war. Die Offense fand abermals - vermutlich auch infolge dieser Tatsache - fast nur im Kurzpassspiel statt, und schematisch waren die Veränderungen auch überschaubar. Etwas mehr Motion, mehr Play Action, aber die Auswirkungen davon auf die Offense insgesamt waren mäßig.

Auch weil, und das ist ein zentraler Punkt in dieser Analyse, Big Ben einfach nicht gut war. Ja, er hatte zwei, drei Szenen, wo er das Play rettet. Aber er war mehrfach zu spät mit seinen Entscheidungen, sein Spiel wirkt so behäbig, gerade wenn er bei RPOs den Ball schnell zurückziehen und werfen soll.

Wenn das ein Vorgeschmack darauf war, dass die Line die ganze Saison über ein Thema sein wird, dann befürchte ich aus Steelers-Sicht, dass die Offense keine signifikante Weiterentwicklung hinlegen wird. Dann sind es die gleichen Probleme wie letztes Jahr, und sehr ähnliche "Lösungsansätze".

Die Defense war herausragend gegen Buffalo, aber darauf kann man sich nicht Woche für Woche verlassen. Deshalb ist mein Takeaway nach Woche 1, dass wir von den Leistungen her eine ähnliche Saison wie im Vorjahr bekommen werden. Das kann dann für die Playoffs reichen, ein Titelkandidat ist Pittsburgh mit der Offense für mich jedoch keineswegs.

4. Jalen Hurts ist Philadelphias Quarterback-Antwort

Hurts' Auftritt in Woche 1 gehörte für mich ganz klar zu den positivsten Überraschungen, das hatte ich in meinen Week-1-Takeaways am Montag bereits ausgeführt. Und ich finde es absolut legitim, zu sagen, dass das Spiel Eagles-Fans Hoffnung geben darf, weil Hurts klare Fortschritte zum letzten Jahr gezeigt hat, wo er eben doch häufiger mehr Athlet auf der Quarterback-Position als Quarterback war.

Aber bis ich der These, beziehungsweise der Overreaction zustimme, wird noch einiges an Zeit vergehen müssen. Dafür war das Matchup zu - man muss es so deutlich sagen - einfach, dafür haben zu viele der simplen Dinge funktioniert. Schnelle Pässe zu offenen Playmakern, die dann den Rest nach dem Catch regeln, gute Play-Designs, um klar lesbare Eins-gegen-Eins-Matchups zu kreieren. Und eben auch häufig eine saubere Pocket.

Doch wenn die Pocket mal wackliger wurde, hat Hurts sich gut darin bewegt. Er war sicher in seinen Reads, er hat den Ball effektiv verteilt, und mir hat gut gefallen, wie die Eagles seine Athletik in das Design der Offense eingebunden haben.

Noch ist mir der Hot Take zu heiß, und ich will Hurts gegen bessere Defenses sehen, vielleicht auch, wenn Philly mal aufholen muss. Aber mehr Optimismus als noch vor einer Woche ist trotzdem angebracht.

5. Die Jaguars unter Urban Meyer werden ein Desaster

Die Niederlagen von Green Bay und Tennessee sind natürlich die prominenteren Themen, auch der Auftritt der Bills ist mit Blick auf das Liga-Gesamtbild die größere Storyline. Aber was die Jaguars am Sonntag ablieferten, sollte dabei nicht unter den Tisch fallen.

Die 21:37-Niederlage in Houston, gegen ein Texans-Team, das auf dem Papier mit Abstand den schwächsten Kader hatte und kurz vor Saisonstart nochmal den weiteren Ausverkauf angekurbelt hatte, war fast noch besorgniserregender, als das Ergebnis vermuten lassen würde. Die Texans führten mit 27:7 zur Halbzeitpause, ehe Jacksonville noch etwas Ergebniskosmetik betreiben konnte.

Jacksonville fand offensiv dann ein wenig einen Rhythmus; Meyer wird jetzt den Spagat hinbekommen müssen zwischen einer Offense, deren Rookie-Quarterback nicht gezwungen sein sollte, konstant "zu viel" machen zu müssen, und einer Defense, deren erster Auftritt nahelegt, dass es aber genau das von Trevor Lawrence brauchen wird.

Das hätte ein angenehmer Start in die Meyer/Lawrence-Ära werden sollen. Stattdessen ist die Stimmung rund um die Jaguars nach nur einem Spiel eine ganz andere.

Welche Overreaction könnte sich am ehesten als wahr entpuppen?

Wenn ich davon eine auswählen müsste, meine Tendenz würde in Richtung Jacksonville gehen. Und natürlich, das ist alles eine Mini Sample Size - das liegt in der Natur der Week 1 Overreactions. Aber hier setzte sich fort, was man in der Preseason angedeutet hatte; nämlich dass die Offense relativ unkreativ daherkommt und Rookie-Quarterback Trevor Lawrence wenig hilft.

Dass es statisch aussieht, dass die Abstimmungen noch nicht passen, und, wenn man es böse auslegen will, dass es teilweise so wirkt, als müsste Urban Meyer erst damit zurechtkommen, dass er nicht in den meisten Spielen signifikant mehr Talent in seinem Team hat. Wenn dann noch ein paar Strafen und simple Fehler dazukommen, kann die Offense das nur noch durch Lawrence überwinden, und das ist viel verlangt, auch von einem Quarterback mit seinem Talent.

Und wenn man es weiter für Meyer kritisch auslegt, dann ist schon auffällig, wie sehr sich noch vor dem ersten Spieltag die Berichte häuften, wonach es in Jacksonville brodelt. Dass Teile des Teams mit Meyer so gar nicht auf einer Wellenlänge sind, dass dessen Coaching-Methoden bei gestandenen Profis mitunter nicht gut ankommen.

Dann bekommt man schnell die Zutaten für ein Pulverfass, dessen Lunte mit einem Debakel zum Auftakt angezündet wurde. Ich denke nicht, dass Meyer nach einem Jahr in Jacksonville wieder raus ist, aber eine enttäuschende Saison, gepaart mit internen Reibereien und das wiederum kombiniert mit der Hoffnung bezüglich Trevor Lawrence? All das könnte die Urban-Meyer-Ära in Jacksonville zu einem großen Reinfall und deutlich kürzer als gedacht machen.

Überraschungen, Abstürze, Mac Jones: Eure Fragen im Video

Wer konnte in Week 1 außerdem überraschen, wer enttäuschte? Wer macht einen Sprung nach Week 1, wer rutscht eher ab? Wie hat sich Patriots-Rookie Mac Jones geschlagen, und könnten die Saints sogar noch besser sein als zuletzt mit Drew Brees?

Die Antworten gibt's hier im neuen Video-Part des Mailbags!

Offensive Lines als Kernthema - wie waren die Rookie-Quarterbacks?

Webinho173: War der offensive Gameplan der Titans so schlecht oder wie konnte es den Cardinals gelingen, ohne (vermeintlich) erwähnenswerte Cornerbacks Jones und Brown praktisch komplett auszuschalten?

Ich hatte die Titans-Offense spezifisch in meinen Week-1-Takeaways am Montag schon thematisiert, das Thema hier ist für mich: Kann Tennessee ohne Arthur Smith diese enorme Effizienz im Passspiel der vergangenen beiden Jahre aufrechterhalten? Oder muss Todd Downing einen größeren Umbruch vornehmen, damit die Offense funktioniert? Das ist die Kernfrage, auf welche Tennessee jetzt ganz schnell eine Antwort braucht.

In Woche 1 war die Line ein Debakel, und einen Plan B gab es nicht. Die jungen Cornerbacks der Cardinals, allen voran Byron Murphy, lieferten eine sehr gute Partie ab; doch gewonnen wurde das Spiel an der Line of Scrimmage.

Aber die deutliche Auftaktpleite gegen Arizona passte auch in ein übergreifendes Thema in Woche 1, und stellvertretend dafür habe ich diese Frage hier mit aufgenommen: Offensive Lines waren für mich die zentrale Storyline was den Liga-Auftakt angeht.

Allen voran die negativen Beispiele: Tennessee vorneweg, aber auch Green Bay, die hier deutlich ihr Matchup gegen die Saints verloren. Oder bereits am Donnerstag die Cowboys, die dann in der zweiten Hälfte gegen Tampa nicht mehr standhalten konnten. Die Bills, die gegen Pittsburghs 4-Men-Rush Josh Allen nicht schützen konnten, sodass Buffalos offensiver Game Plan ins Wasser fiel. Oder auch die Colts, die gegen Seattle unerwartet große Probleme hatten und dann vielleicht auch deshalb offensiv immer konservativer wurden im Laufe des Spiels.

Einige der deutlichsten Niederlagen und einige der in der Form am wenigsten erwartbaren Niederlagen in Woche 1 hingen direkt mit anfälligen Offensive Lines zusammen. Gerade Teams wie Tennessee und Green Bay, bei denen viel auch im Passspiel über Run-Looks funktioniert, wirkten teilweise wie ein Fisch auf dem Trockenen, weil man in langen Second und Third Downs war, und weil die Linebacker und Safeties angesichts der Dominanz der Defensive Line mehr Freiheiten hatten.

Wie in allen anderen Bereichen verbieten sich auch hier groß angelegte Schlüsse nach nur einem Spieltag. Aber das wird ein Aspekt sein, den ich über die nächsten Wochen weiter beobachten werde - auch mit Blick auf die Frage, ob die Defenses mit einer Elite-Secondary, oder die Defenses mit einer Elite-Front aktuell einen besseren Zugriff auf die derzeit dominierenden Offense-Schemes in der NFL bekommen.

Kevin Mc, Erwin Villavicencio: Welcher der jungen Quarterbacks sah gut aus?

Trevor Lawrence (Jacksonville Jaguars): Als ich mir das Jaguars-Texans-Spiel nochmal angeschaut habe, musste ich bei Trevor Lawrence unweigerlich an Andrew Luck denken. Auch von Lawrence verlangten die Jaguars gleich im ersten NFL-Spiel immens viel - und das nicht nur quantitativ, gemessen an den 51 Pässen die er warf.

Weil die Defense nicht gut war, entwickelte sich das Spiel gegen die Texans in eine wilde Aufholjagd. Lawrence warf fünf (!) Pässe über mindestens 20 Yards, drei davon kamen an. Seine durchschnittliche Target-Tiefe betrug fast neun Yards und es gab mehr als nur ein paar Plays, bei denen man das immense Armtalent eindrucksvoll sehen konnte.

Die Kehrseite der Medaille waren in erster Linie die Momente, wenn Lawrence zu viel wollte. Wenn er Bälle in Coverage erzwang, wenn er gegen Pressure Fehler machte, und irgendwann auch, als er in seinen Reads nachlässiger wurde.

Da half es wenig, dass die Offensive Line - gegen einen was die individuelle Qualität angeht überschaubaren Texans-Pass-Rush - bestenfalls durchschnittlich war, und auch die Offense insgesamt eher rudimentär und statisch wirkte; etwas, das sich in der Preseason bereits angedeutet hatte und das weiter ein Thema werden könnte.

Zach Wilson (New York Jets): Wilson merkte man ganz besonders deutlich an, dass Preseason und Regular Season zwei sehr verschiedene Paar Schuhe sind. Das betraf einerseits ihn selbst - die offenen Passfenster waren plötzlich nicht mehr so offen, die Entscheidungen mussten schneller getroffen werden -, aber vor allem auch die Umstände um ihn herum: Die Offensive Line ging gegen die Panthers komplett baden.

"Unsere Protection muss standhalten", hatte Jets-Coach Robert Saleh im Anschluss ganz offen kritisiert. Und diese Schlussfolgerung lag auf der Hand. Die Jets haben zwar viele Ressourcen in die Line gesteckt, und es ist gut möglich, dass diese Gruppe mit der Zeit zusammenwächst. Aber für den Moment ist es eine extreme wacklige Line in Pass-Protection, und Mekhi Becton wird jetzt vorerst fehlen.

Wilson wird lernen müssen, dass er in der NFL nicht im gleichen Ausmaß von Big Plays leben kann, wie das für ihn im College der Fall war; auch das hat das erste Spiel unterstrichen. Angesichts der extrem wackligen Protection hat er einige Male auch Plays gerettet, aber das sollte nicht die Ausgangslage für die Bewertung seiner Rookie-Saison sein. Wilson wird mehr Hilfe brauchen als das, was er am Sonntag in Carolina erhalten hat.

Tua Tagovailoa (Miami Dolphins): Über Mac Jones hatte ich ja schon im Video gesprochen, er war von den Rookie-Quarterbacks am ehesten derjenige, der in Woche 1 überzeugen konnte.

Aber ich wollte das Patriots-Dolphins-Spiel trotzdem dazu nehmen, weil mit Tua Tagovailoa auch auf der anderen Seite ein junger Quarterback mit dabei war, der zwar kein Rookie mehr ist, aber in seine erste Saison als klarer Starter geht - und der gegen New England gegen seinen einstigen Alabama-Nachfolger Mac Jones antrat.

Was mich bei Tua erneut gestört hat, waren zwei Dinge: Für meinen Geschmack klebt er noch zu häufig an seinem ersten Read. Früh im Spiel gegen die Patriots - vielleicht noch mit geskripteten Plays, in jedem Fall bevor die Pats-Defense einen echten Zugriff bekam - kam er damit eher noch durch, und mit den Run Pass Options, insbesondere über schnelle Slants zu Jaylen Waddle, gibt es auch Wege, simplere Passing-Reads in die Offense zu übernehmen.

Aber danach fiel es immer häufiger auf, dass Tagovailoa häufig an seinem primären Read hängen blieb, und dann im Zweifelsfall auch einen riskanten Wurf trotz guter Coverage wagte. Das andere Thema ist das Spiel gegen Druck. Das war einer der maßgeblichen Kritikpunkte im Vorjahr, insbesondere im Vergleich zu Ryan Fitzpatrick, und im ersten Spiel der neuen Saison setzte sich dieses Problem prompt fort.

Tua wird gegen Druck unruhig, und die Präzision sowie auch das Decision-Making im Passspiel leiden nach wie vor zu stark, wenn er gegen Druck agieren muss. Gegen New England kam hierbei auch - als Tua den Ball noch in letzter Sekunde im Fallen wegwerfen wollte - die Interception zustande, und mit den Blitzes der Pats kam er ebenfalls mehrfach nicht zurecht.

In seinem Fall ist das umso erwähnenswerter, weil 2021 für Tua Tagovailoa ein wegweisendes Jahr werden könnte - und weil man Stand heute nicht davon ausgehen kann, dass seine Protection signifikant besser werden wird. Austin Jackson zurück auf Left Tackle und Liam Eichenberg dafür auf Guard könnte nochmal helfen, aber generell muss man aus Dolphins-Sicht befürchten, dass die Line die Saison über ein Thema sein wird.

Tua muss schneller und sicherer in seinen Entscheidungen gegen Druck werden, das ist auch bereits den Gegnern aufgefallen. Patriots-Corner J.C. Jackson sagte nach dem Spiel am Sonntag: "Das ist es, was Tua macht: Wenn sein erster Read nicht da ist, wirft er den Ball irgendwohin."

Miami konnte gegen die Patriots nur etwas mehr als ein Drittel seiner Third Downs in neue First Downs umwandeln, und auch wenn Tua sich am Ende auf seine Defense verlassen konnte: Das ist keine Formel, mit der Miami in diesem Jahr die eigenen Ansprüche erfüllen wird; und keine Formel, die Tuas Job festigen wird.