Zum Abschluss der Divisional Round stehen zwei echte Kracherspiele an. In Tampa Bay fordern die Rams den Champion. Setzen sich Tom Brady und Co. trotz Verletzungssorgen durch? Im Anschluss kommt es in Kansas City zum Offensiv-Feuerwerk zwischen Patrick Mahomes und Josh Allen.
Tampa Bay Buccaneers (13-4, #2) - Los Angeles Rams (12-5, #4) (So., 21 Uhr LIVE auf DAZN)
Tampa Bay Buccaneers: Der Weg in die Divisional Round
Mit Ausnahme von zwei Pleiten gegen den Division-Rivalen aus New Orleans spielten die Bucs eine überzeugende Regular Season, der Sieg in der NFC South wurde vorzeitig eingetütet, am Ende schob sich das Team von Tom Brady sogar noch auf Rang zwei in der NFC. In der Wild Card Round machte Tampa Bay zudem ganz kurzen Prozess mit den gastierenden Eagles: Die Gastgeber gingen im dritten Viertel mit 31:0 in Führung, der Klassenunterschied zwischen den beiden Teams war somit noch deutlicher, als das Endergebnis von 31:15 vermuten lassen würde.
Los Angeles Rams: Der Weg in die Divisional Round
Mit sieben Siegen aus den ersten acht Saisonspielen - darunter auch ein 34:24-Erfolg über die Bucs - starteten die Rams brandheiß in die Spielzeit, drei Niederlagen in Serie sorgten im November allerdings für ein paar Sorgenfalten - insbesondere weil Quarterback Matthew Stafford plötzlich in alte Muster mit zu vielen Fehlern zurückfiel. Mit fünf Siegen in Serie kämpfte sich Los Angeles jedoch zurück an die Spitze der NFC West und behauptete den Division-Sieg trotz einer Niederlage in Week 18. Auch die Rams legten in der Wild Card Round einen dominanten Auftritt hin: Gegen die Cardinals ging das Team von Head Coach Sean McVay kurz nach der Pause mit 28:0 in Führung, am Ende setzte es einen nie wirklich gefährdeten 34:11-Sieg über den Division-Rivalen.
Die aktuelle Situation der Buccaneers
Die Bucs könnten den Sieg über die Eagles in der Wild Card Round womöglich teuer bezahlt haben: Nachdem Tampa Bay in der Regular Season mit Chris Godwin (Kreuzbandriss) und Antonio Brown (Entlassung) zwei seiner drei besten Receiver verlor, verletzten sich in der ersten Playoff-Runde auch noch zwei zentrale Offensive Linemen, Ryan Jensen und Tristan Wirfs. Unter der Woche konnten beide Leistungsträger nicht trainieren, vor allem ein Ausfall von Wirfs würde den amtierenden Champ richtig hart treffen. Auch Ronald Jones II, Cyril Grayson und Breshad Perriman drohen das Aufeinandertreffen mit den Rams zu verpassen. Immerhin ist die Defense beinahe in Bestbesetzung, zudem soll Leonard Fournette an diesem Wochenende sein Comeback feiern.
Die aktuelle Situation der Rams
Auch die Rams müssen nach dem Weiterkommen in der letzten Runde ihren wahrscheinlich besten und wichtigen Offensive Lineman ersetzen: Andrew Whitworth verletzte sich am Knie und konnte in dieser Woche nicht trainieren. Der Left Tackle wird gegen die Bucs nicht spielen können. Neben Whitworth droht auch Taylor Rapp auszufallen. Fehlt der Safety den Rams erneut, müsste Veteran Eric Weddle wohl wieder einige Snaps für die Defense von Raheem Morris spielen.
Buccaneers vs. Rams: Players to watch
Mike Evans (Wide Receiver, Buccaneers):
Godwin, Grayson und Perriman? Alle verletzt. Brown? Entlassen. Gut möglich also, dass Evans gegen die Rams eine Wide-Receiver-Gruppe aus sich selbst, Scotty Miller, Tyler Johnson und Jaelon Darden anführen wird. Auf Evans dürfte eine dementsprechend große Verantwortung zukommen. Ein Problem: Es ist durchaus denkbar, dass die Rams Star-Cornerback Jalen Ramsey auf Evans ansetzen werden, um den letzten verbliebenen Top-Receiver der Gastgeber aus dem Spiel zu nehmen. Im ersten Aufeinandertreffen der beiden Teams hatte Evans mit acht Catches für 106 Yards groß aufgespielt. Bleibt eine solche Performance von ihm an diesem Wochenende aus, könnte der Einzug ins NFC Championship Game für die Bucs zu einem schweren Unterfangen werden.
Aaron Donald (Defensive Tackle, Los Angeles Rams):
Donald ist der dominanteste und konstanteste Defensive Lineman in der NFL. Der 30-Jährige kann sowohl gegen den Pass als auch gegen den Run Spiele an sich reißen, in der Divisional Round gegen die Cardinals zerstörte er deren Pass-Protection beinahe im Alleingang. Gegen Brady, dessen Spiel gegen Druck durch die Mitte zu einer seiner wenigen Schwächen gehört, wäre ein abermaliger Auftritt in dieser Form von Donald Gold wert. Der dreimalige Defensive Player of the Year hat ohne jede Frage die Klasse, um Brady in der Pocket konstant unter Druck setzen und die Offense der Bucs somit gehörig zu schwächen. Ein Einsatz von Jensen, der Donald bei vielen Snaps direkt gegenüberstehen würde, wäre für die Bucs somit immens wichtig.
Buccaneers vs. Rams: Darauf kommt es an
Die Bucs dürften gegen Los Angeles' Pass-Rush mit Donald, Von Miller und Leonard Floyd erneut stark auf das Quick-Passing-Game setzen - insbesondere natürlich wenn Wirfs und Jensen tatsächlich ausfallen sollten. Angesichts ihres dezimierten Receiving Corps könnte Tampa Bay seine Tight Ends noch stärker ins Spiel einbinden und damit die Mitte des Feldes angreifen. Dort ist Los Angeles verwundbar, vor allem wenn Rapp erneut verletzungsbedingt passen muss. Mit ihrem Run-Game könnten die Gastgeber den gegnerischen Pass-Rush zudem ein wenig ausbremsen und somit etwas Druck von Bradys Schultern nehmen. Fournettes Rückkehr sollte hier helfen, ohne Jensen könnten die Bucs durch die Mitte aber auch im Laufspiel Probleme gegen Donald und Co. bekommen.
Bei den Rams richten sich derweil erneut viele Augenpaare auf Matthew Stafford. Der Quarterback verfügt zweifelsohne über die Klasse, um die Bucs durch die Luft anzugreifen, im ersten Aufeinandertreffen der beiden Teams lieferte Stafford mit 343 Yards und vier Touchdowns sein vielleicht bestes Spiel dieser Saison ab. Der 33-Jährige ist allerdings auch anfällig für grobe Schnitzer. Gegen Tampa Bay wird Stafford die Turnover weitestgehend zurückschrauben müssen, um das Weiterkommen seines Teams nicht zu gefährden. Darüber hinaus dürfte das Duell an der Line of Scrimmage spielentscheidend werden: Los Angeles' Offensive Line zählte in dieser Saison zu den besten in der NFL, ohne Whitworth könnte die Unit allerdings ins Wanken geraten. Der Pass-Rush der Bucs scheint zudem pünktlich zu den Playoffs seine herausragende Form aus der Vorsaison wiederzufinden.
Buccaneers vs. Rams: Prognose
In Tampa Bay erwartet uns eine hochspannende und auf dem Papier äußerst enge Begegnung, die am Ende durchaus durch die Verletzungs-Fragezeichen auf beiden Seiten entschieden werden könnte. Ohne Wirfs und Jensen scheinen die Ausfälle in der Offense der Bucs letztlich doch eine Nummer zu groß zu sein - gänzlich abschreiben sollte man Bradys Offense allerdings auch nie. 30:31 Rams.
Kansas City Chiefs (12-5, #2) - No. 3 Buffalo Bills (11-6, #3) (Mo., 0.30 Uhr LIVE auf DAZN)
Kansas City Chiefs: Der Weg in die Divisional Round
Vier Niederlagen aus den ersten sieben Spielen setzte es für Kansas City in der Regular Season. Auf eine anfangs desolate Defense folgte der Einbruch der eigentlich stets so herausragenden Offense. Die Chiefs schleppten sich durch die erste Hälfte der Saison, fanden ihre Form jedoch rechtzeitig wieder. Kansas City entschied neun seiner letzten zehn Saisonspiele für sich und gewann einmal mehr die AFC West. In der Divisional Round machte das Team kurzen Prozess mit den Steelers: Nach einem äußerst durchwachsenen Beginn erzielten die Chiefs innerhalb von zwölf Minuten 35 Punkte.
Buffalo Bills: Der Weg in die Divisional Round
Die Bills dominierten viele ihrer Gegner in der Regular Season, mussten durch knappe Niederlagen gegen die Titans (31:34), Jaguars (6:9), Patriots (10:14) und Buccaneers (27:33 OT) allerdings bis zur letzten Woche um den Sieg in der AFC East bangen. Dank vier Siegen aus den letzten vier Spielen zog Buffalo jedoch als Division-Sieger in die Playoffs ein. Im dritten Aufeinandertreffen mit den Patriots brannten die Gastgeber dann ein Feuerwerk ab: Die Bills schlossen jeden ihrer Drives mit einem Touchdown ab, Josh Allen spielte ein praktisch perfektes Spiel. Bereits zur Pause (27:3) schien die Begegnung entschieden.
Die aktuelle Situation der Chiefs
Bei Kansas City konnte Running Back Darrel Williams in dieser Woche bislang nicht trainieren, Clyde Edwards-Helaire scheint nach auskurierter Schulterverletzung aber wieder spielen zu können, zudem hat sich Jerick McKinnon offenbar als neue Nummer eins im Backfield etablieren können. Sorgen gibt es dafür in der Secondary: Cornerback Rashad Fenton musste mit einer Rückenverletzung im Training passen. Fällt der 24-Jährige gegen die brandheiße Passing Offense der Bills aus, könnte das eine echte Schwächung für die Chiefs ein.
Die aktuelle Situation der Bills
Buffalo geht derweil - wie fast schon die gesamte Spielzeit - nahezu in Bestbesetzung in sein nächstes Playoff-Spiel. Mario Addison trainierte unter der Woche nur limitiert, sollte aber spielen können. Mit Ausnahme von Cornerback Tre'Davious White, der seit knapp zwei Monaten verletzungsbedingt fehlt, werden die Gäste also alle ihre Leistungsträger zur Verfügung haben - zu so einem späten Zeitpunkt der Saison ist das definitiv bemerkenswert.
Chiefs vs. Bills: Players to watch
Andrew Wylie (Right Tackle, Chiefs):
Mit Jerry Hughes, Gregory Rousseau, A.J. Epenesa, Mario Addison und Carlos Basham verfügen die Bills über fünf gute Edge-Rusher, alle spielten gegen die Patriots mehr als ein Drittel aller Snaps. Buffalo setzt in der Defensive Line auf eine starke Rotation und kann so konstant auf frische Spieler bauen. Für gegnerische Offensive Lines stellt das eine enorme Herausforderung dar. Gegen die Chiefs dürfte dies besonders auf Wylie zutreffen: Der gelernte Guard muss aufgrund von Verletzungssorgen als Right Tackle starten und ist das schwächste Glied in einer insgesamt starken Offensive Line. Gegen den herausragenden Pass-Rush der Bills dürfte Wylie wie schon gegen die Steelers Probleme bekommen. In einem möglichen High-Scoring-Game könnte eine Handvoll Pressures am Ende möglicherweise über Sieg oder Niederlage entscheiden.
Josh Allen (Quarterback, Bills):
Ja, Allen als Player to watch ist alles andere als ein Geheimtipp, im Matchup gegen die Chiefs wird der Quarterback aber sehr wahrscheinlich DER entscheidende Mann werden. Gegen die Patriots spielte Allen absolut überragend auf und machte sein vielleicht bestes Spiel in der NFL. Kann der 25-Jährige diese Form halten, sind die Bills das gefährlichste Team der Liga - und automatisch auch Favorit auf den Super Bowl. Bislang folgten in Allens Karriere auf herausragende Spiele oftmals aber eher durchwachsene Leistungen. Gegen die Offense der Chiefs, die zuletzt wieder deutlich besser in die Spur gefunden hat, wird sich Allen einen solchen Durchhänger nicht leisten können. Die Offense der Bills läuft so stark durch ihn wie kaum eine andere Offense in der NFL, auch das Run-Game ist stark von Allens Leistungen abhängig. Allen wird in der Nacht auf Montag über Weiterkommen oder Ausscheiden entscheiden, vermutlich mehr als irgendein anderer Spieler.
Chiefs vs. Bills: Darauf kommt es an
Dass Kansas Citys Offense nach wie vor so heiß laufen kann wie vielleicht keine andere Offense in der NFL, stellten Mahomes und Co. in der Vorwoche einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis. Gleichzeitig war allerdings auch zu erkennen, dass die Unit immer noch Durststrecken durchmachen kann. Mit den Bills trifft Kansas City in dieser Woche auf die vielleicht beste Pass-Defense der Liga, sowohl Buffalos Pass-Rush als auch die Secondary sind stark. Die Gastgeber werden sich offensiv somit deutlich weniger individuelle Aussetzer als bei einigen anderen Auftritten in dieser Saison erlauben dürfen. Das gilt sowohl für das etwas wacklige Tackle-Duo in der Offensive Line als auch für den Receiving Corps sowie für Mahomes, der seine Konzentrationsfehler an diesem Wochenende schleunigst abstellen sollte. Einen dermaßen kalten Start wie gegen Pittsburgh wird sich Kansas City gegen die Offense der Bills sehr wahrscheinlich nicht erlauben können.
Die Offense der Gäste verfügt ebenfalls über die Mittel, um ihren Gegnern praktisch Punkte nach Belieben einschenken zu können, das wurde gegen die Patriots einmal mehr deutlich. Ob Allen nach seiner Galavorstellung gegen New England erneut einen annähernd perfekten Auftritt in sich hat, bleibt allerdings abzuwarten. Die Secondary der Chiefs hat sich im Verlauf der Regular Season immer weiter gesteigert, mit der geballten Receiver-Klasse der Bills könnten L'Jarius Sneed, Charvarius Ward und Co. allerdings Probleme bekommen - erst Recht, wenn Fenton tatsächlich ausfallen sollte. Die Offensive Line der Gäste präsentierte sich in dieser Saison allerdings nicht immer komplett sattelfest. Hier könnte insbesondere Chris Jones auf Seiten der Heimmannschaft ansetzen.
Chiefs vs. Bills: Prognose
Mit Kansas City und Buffalo stehen sich die zwei wahrscheinlich explosivsten Team der NFL direkt gegenüber, Fans können sich auf einen Leckerbissen freuen. Angesichts der offensiven Spitzenklasse auf beiden Seiten könnte am Ende ein einzelner Fehler, der in einem Turnover resultiert, über den Ausgang der Partie entscheiden. Letztlich liegt die Favoritenrolle minimal bei dem Quarterback, der sich in seiner Karriere in den Playoffs bislang konstanter gezeigt hat. 37:34 Chiefs.
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