Week 2 bietet gleich mehrere hochspannende Partien, die erst im letzten Spielzug entschieden werden - und eine möglicherweise ganz bittere Verletzung: Die New England Patriots verlieren gegen Miami Quarterback Jimmy Garoppolo, die Browns brechen nach sensationellem Start ein. Dallas holt einen wichtigen Auswärtssieg, die Panthers bieten den Fans einen Shootout. Denver kann sich mal wieder auf seinen Super-Bowl-MVP verlassen, Arizona vernichtet Jameis Winston. Die NFL gibt es jeden Sonntag in der RedZone-Konferenz live auf DAZN!
Buffalo Bills (0-2) - New York Jets (1-1) 31:37 (7:6, 3:14, 14:7, 7:10)
Analyse: Doppelspitze führt Jets zum Sieg
Carolina Panthers (1-1) - San Francisco 49ers 46:27 (1-1) (7:3, 10:7, 14:0, ) BOXSCORE
Einen klaren Sieg des Super-Bowl-Verlierers vor eigenem Publikum war erwartet worden, ein klarer Sieg wurde es am Ende auch für Cam Newton (24/40, 353 YDS, 4 TD, INT) und seine Panthers. Der Start verlief allerdings nicht optimal. Der erste Drive endete mit einer Interception von Antoine Bethea, und nachdem die Niners per FG in Führung gingen, verletzte sich auch noch Running Back Jonathan Stewart am Oberschenkel und musste raus. Es brauchte einen Fumble-Return von Shaq Thompson zum 7:3, aber zehn Minuten vor der Pause fand der bis dato gut aufgelegte Blaine Gabbert (17/36, 243 YDS, 2 TD, 2 INT) Torrey Smith frei in der Endzone - 10:7 für die Außenseiter.
Das war es dann aber auch mit der Niners-Herrlichkeit. Im direkten Gegenzug ließ Bethea Tight End Greg Olsen durch die Mitte entwischen, Newton fand ihn zum 78-Yard-Score. Zur Pause stand es 19:9, besonders im Running Game dominierte Carolina (110:53 Yards). Das dritte Viertel geriet zur Kelvin-Benjamin-Show: Der Receiver, der die letzte Saison verletzt verpasst hatte, fing gleich zwei Touchdown-Pässe von Newton, der zweite knackte als Nummer 121 zudem den Franchise-Rekord.
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Das Spiel schien entschieden, aber ein unvorsichtiger Fumble von Newton und ein verpatzter Kick-Off-Catch von Tedd Ginn schenkte den Gästen zehn schnelle Punkte. Acht Minuten vor dem Ende ging dann Receiver Vance McDonald an der linken Seite auf und davon - 75-Yard-Score und nur noch 27:34. Spannender wurde es dann aber nicht mehr: Die nächsten beiden Drives von Gabbert endeten mit Interceptions, Carolina sattelte noch ein paar Punkte drauf.
Cleveland Browns (0-2) - Baltimore Ravens (2-0) 20:25 (20:2, 0:10, 0:7, 0:6) BOXSCORE
457 Yards hatte Josh McCown im letzten Jahr gegen die Ravens aufgelegt, nach der Verletzung von RG3 wollte er diese Performance wiederholen - und war in einem fantastischen ersten Quarter auf dem besten Wege dazu. Oder es war Legende Jim Brown, die mit einer Statue vor dem Stadion geehrt wurde, die ihn inspirierte. Auf jeden Fall brannte Cleveland ein Feuerwerk ab: Corey Coleman schnappte sich einen 31-Yard-Touchdown-Pass, Running Back Isaiah Crowell erhöhte mit einem 85-Yard-TD-Run - der längste gegen die Ravens jemals -, und dann war es nochmal Coleman (104 YDS, 2 TD), der auf 20:0 erhöhte.
Aber es war eben immer noch Cleveland. Von da an ging es bergab: Bei seinem zweiten TD-Pass bekam McCown (20/33, 260 YDS, 2 TD, 2 INT) einen Schlag auf die Schulter und musste in der Kabine behandelt werden, zudem wurde der PAT geblockt und zu den ersten Punkten der Ravens zurückgetragen. Joe Flacco (302 YDS, 2 TD, 2 INT), der bis dahin nur durch eine schwache Quote und eine Interception aufgefallen war, verkürzte durch einen Pass auf Mike Wallace, eine Interception des angeschlagenen McCown brachte das Field Goal. Und als Flacco nach dem Seitenwechsel erneut Wallace fand, stand es plötzlich nur noch 19:20 aus Sicht der Ravens.
So sollte es am Ende noch einmal richtig eng werden. Die Magie der Browns war weitgehend verflogen, aber auch Flacco warf mit der Chance auf die Führung seine zweite Interception in Richtung Joe Haden. Trotzdem besorgte Kicker Justin Tucker gut zehn Minuten vor dem Ende aus 49 Yards die Führung. Die Browns mussten punten, Tucker stellte drei Minuten vor Schluss auf 25:20. Cleveland probierte es noch einmal, kam Sekunden vor dem Ende an die 30-Yard-Linie, aber mit 20 Sekunden auf der Uhr warf McCown den Pick. Die Partie hatte für die Browns so vielversprechend begonnen - und am Ende lief es dann doch wie immer.
Detroit Lions (1-1) - Tennessee Titans (1-1) 15:16 (9:0, 3:3, 3:0, 0:13 BOXSCORE
"Viel gesprochen wurde nicht. Wir haben alle gedacht, dass wir das hinkriegen." So beschrieb Titans-Quarterback Marcus Mariota (238 YDS, 2 TD, INT) den Monsterdrive seiner Offense über 13 Spielzüge und 83 Yards, der 73 Sekunden vor dem Ende mit einem Touchdown-Pass auf Altmeister Ander Johnson endete. Und zwar einem perfekten Pass in Double Coverage.
Damit hatte man einen 3:15-Rückstand umgebogen, nachdem über drei Viertel fast nichts klappte. Kicker Ryan Succop traf immerhin eines von zwei Field Goals, einen 66-Yard-Run von DeMarco Murray (12 CAR, 89 YDS) schenkte man durch einen Sack und 12 Yards Raumverlust wieder her. Der wurde zudem zu einer Safety in der eigenen Endzone geplättet.
Wobei sich die Lions das Leben aber auch unnötig schwer machten: 80 Penalty-Yards sammelte man in der ersten Halbzeit an, kurz vor der Pause fing man sich bei First-and-Goal so viele Strafen in Folge ein, dass man am Ende einen ersten Versuch von der eigenen 26 ausspielte und nur ein Field Goal kicken konnte. Zudem verletzte sich früh Ziggy Ansah, dann auch noch Running Back Ameer Abdullah. Quarterback Matthew Stafford (260 YDS, TD, INT) hatte in der letzten Minute noch eine Chance, warf aber an der eigenen 45-Yard-Linie eine Interception
Houston Texans (2-0) - Kansas City Chiefs (1-1) 19:12 (7:0, 6.3, 0:0, 6:9) BOXSCORE
Diese Defense aus Houston ist kein Witz - das mussten die Chiefs bitter am eigenen Leib erfahren. Quarterback Alex Smith wurde viermal gesackt und verlor dabei zwei Fumbles, Running Back Spencer Ware verlor die Pille noch ein weiteres Mal. Kein Wunder, schließlich meldete sich der amtierende Defensive Player of the Year wieder zu Wort: J.J. Watt markierte 1,5 Sacks und sicherte einen Fumble. So war Smith (186 YDS) in der ersten Halbzeit komplett abgemeldet und kam auf gerade einmal 53 Passing Yards.
Auf der Gegenseite zeigte Quarterback Brock Osweiler (268 YDS, TD; 2 INT) eine ähnliche Leistung wie in Week 1: Viele Highlights mit langen Pässen in Richtung seiner Receiver DeAndre Hopkins (113 YDS, TD) und Will Fuller (104 YDS), aber auch zu viele Fehler. Den ersten Drive beendete er wie schon letzte Woche mit einem Pick (auf der Goal-Line), außerdem gab er den Ball im Privat-Duell mit Cornerback Marcus Peters (der hatte schon 2015 acht Interceptions) im dritten Viertel tief in der gegnerischen Hälfte noch einmal her.
Da das Running Game der Texans (2,9 Yards pro Run) nicht liefern konnte, wurden es am Ende auf beiden Seiten jeweils vier Field Goals. Das letzte gelang den Chiefs in der Schlussminute, nachdem man durch mehrere Penalties einen potenziellen Touchdown vergab. So musste man am Ende auf einen Onside Kick hoffen, doch der landete sicher in den Armen von Hopkins. 0:30 hatten die Texans in den Playoffs gegen Kansas City verloren - aber wie man diesmal zeigte, handelt es sich mittlerweile um ein ganz anderes Team.
New England Patriots (2-0) - Miami Dolphins (0-2) 31:24 (14:0, 10:3, 7:7, 0:14) BOXSCORE
18/27, 234 YDS, 3 TD. Eine fantastische Leistung von Jimmy Garropolo - für die er nicht einmal 30 Minuten brauchte. Die schlechte Nachricht: Der Backup von Tom Brady konnte seine Stats gegen in der ersten Halbzeit völlig indisponierten Dolphins nicht ausbauen, weil er bei einer Attacke von Kiko Alonso ein paar Minuten vor der Pause hart auf seine rechte Schulter fiel und nicht mehr weitermachen konnte. Bis dahin hatte Garoppolo fehlerlos gespielt, die Patriots auf beiden Seiten des Balls dominiert in Sachen Raumgewinn zwischenzeitlich mit 242:17 Yards geführt.
So aber musste beim Stand von 21:0 Drittrundenpick Jacoby Brissett (6/9, 92 YDS) in die Partie. Der spielte vor allem sichere Pässe auf Tight End Martellus Bennett - Rob Gronkowski musste auch diesmal pausieren - oder Screen Pässe. Als LeGarrette Blount (123 YDS, TD) nach der Pause sogar auf 31:3 stellte, sah alles nach einem sicheren Sieg aus. Aber Ryan Tannehill (32/45, 389 YDS, 2 TD, 2 INT) drehte nach der Pause auf und spielte 25 Minuten absolut fehlerfrei. So stellte er mit einem 24-Yard-Pass auf Kenny Stills auf 10:31, Tight End Jordan Cameron eröffnete das Schlussviertel mit einem 12-Yard-Score.
Als RB Kenyan Drake - Ersatzmann für den früh verletzten Arian Foster - rund sechs Minuten Ende weiter verkürzte, erschien das Wunder plötzlich möglich. Und dann verschoss der sonst so sichere Stephen Gostkowski eine Minute vor dem Ende auch noch aus 39 Yards vergab, hatten die Dolphins noch eine Chance. Tannehill führte sie bis an die 29-Yard-Linie, musste bei ablaufender Uhr aber riskieren - Interception, Game Over! 161 Rushing Yards von New England, dazu nur zwei Sacks - die D-Line der Dolphins enttäuschte. Und Bill Belichick wartet nun auf Nachrichten aus dem Krankenhaus, wo Garoppolo untersucht wird.
New York Giants (2-0) - New Orleans Saints (0-2) 16:13 (0:0, 7:3, 3:0, 6:10) BOXSCORE
101 Punkte hatten die Zuschauer im letzten Jahr im Duell der beiden Teams gesehen - ein erneuter Shootout wurde angesichts der vermeintlich schwachen Defensiven erwartet. Stattdessen gab es über weite Strecken ein absolutes Defensiv-Duell. Mit dem ersten Offensiv-Touchdown zu Beginn des Schlussviertels. Die ersten zehn Drives der Partie boten sechs Punts, einen Turnover on Downs - und drei Fumbles. Alle drei übrigens von den Giants, die die Offensive der Saints derart einbremsten, wie man es sonst nur selten sieht. Drew Brees hatte zur Pause gerade 108 Yards auf dem Konto. Und beide Running Games zusammen nicht einmal 80 Yards.
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Aber die Hausherren gaben den Ball immer wieder her - und so musste die Defensive herhalten. Einen Field-Goal-Versuch von Willie Lutz trug Janoris Jenkins kurze vor der Pause zum 7:0 zurück. Danach gelang den Saints immerhin ein Field Goal, und irgendwann wachte dann auch die Offense auf: Brees (263 YDS, TD) brachte mehrere Pässe an den Mann, den letzten zu Receiver Willie Snead zum 10:10-Ausgleich. Noch einmal tauschte man Field Goals, die letzte Chance blieb dann den G-Men vorbehalten. Zwei Third Downs brachte Eli Manning (32/41, 368 YDS) an den Mann, dann konnte man die Uhr herunterlaufen lassen. Mit ablaufender Uhr kickte Josh Brown dann das Field Goal zum Sieg.
Drew Brees kann sich immerhin über eine Statistik freuen: In der ersten Halbzeit überholte er Dolphins-Legende Dan Marino in der Liste der meisten Passing Yards (61.361) und steht nun hinter Peyton Manning und Brett Favre auf Rang drei der ewigen Bestenliste. Und die Giants? Die gewannen ein Spiel ohne Offensiv-Touchdown und mit drei Turnovern mehr als der Gegner. Das hatte es zuletzt vor zehn Jahren gegeben.
Pittsburgh Steelers (2-0) - Cincinnati Bengals (1-1) 24:16 (7:3, 3:3, 7:3, 7:7) BOXSCORE
Als DeAngelo Williams, Running Back der Steelers, mit dem ersten Run der Partie 8 Yards holte, aber dann beim zweiten und dritten Versuch vor der gelben Linie gestoppt wurde, hatte die Bengals-Defense ein erstes Zeichen gesetzt: Einen Shootout sollte es im strömenden Regen von Pittsburgh nicht geben. In der Tat waren die beiden Superstar-Receiver der Begegnung, A.J. Green und Antonio Brown, jeweils fast wirkungslos. War es das Wetter, die Defenses, oder einfach nur ein schlechtes Spiel? Wie dem auch sei: Zusammen kamen sie gerade mal auf sechs Catches (bei 19 Targets!) und 77 Yards.
Auch Ben Roethlisberger hatte so seine Probleme, lieferte aber neben Schatten (2 Picks) auch Licht: Drei Touchdown-Pässe brachte er an den Mann, darunter auf Tight End Jesse James und Backup-Receiver Xavier Grimble. Dalton lieferte zwar 366 Passing Yards ab, hatte aber nur einen Touchdown auf Giovani Bernard (100 YDS) zu verzeichnen. Außerdem versagte das Running Game völlig und holte nur 46 Yards bei 18 Carries.
Trotz der vielen Yards von Dalton kam die Offensive der Bengals erst spät in die Gänge, stattdessen gab es viele Punts - und nach langen Drives nur Field Goals. Drei Minuten vor dem Ende bot sich bei einem Rückstand von acht Punkten noch eine Chance, aber Tyler Boyd fumbelte an der gegnerischen 33-Yard-Linie. Die Steelers ließen im Gegenzug die Uhr fast ganz herunterlaufen, Ein Lateral am Ende brachte Cincy nichts mehr ein.
Washington Redskins (0-2) - Dallas Cowboys (1-1) 23:27 (0:10, 10:3, 13:7, 0:7) BOXSCORE
Die wichtigste Frage vor der Partie: Würde der teure Neuzugang der Redskins, Cornerback Josh Norman, diesmal dem besten Receiver des Gegners folgen - oder wie gegen die Steelers im Season Opener stur auf seiner Seite bleiben? Norman beantwortete diese Frage dann selbst: "Mein Büro ist auf der linken Seite, Sprechstunde ist von ein bis vier. Macht einen Termin aus, kommt rein und dann kümmere ich mich um sie." Kein Wunder also, dass die Cowboys Dez Bryant (7 REC, 102 YDS) immer wieder auf die linke Seite schicken - mit Erfolg.
So lief es auch in der ersten Halbzeit ganz gut: Dak Prescott (22/30, 292 YDS) verteilte den Ball, Ezekiel Elliot (21 CAR, 83 YDS, TD) markierte aus kurzer Distanz den ersten TD des Tages. Auf der Gegenseite hatte Kirk Cousins (364 YDS, TD, INT) immer wieder Probleme mit seiner Genauigkeit, mehrere offene Receiver wurden mit tiefen Pässen überworfen. Running Back Matt Jones verkürzte vor der Pause mit einem starken 14-Yard-Run. Nach dem Seitenwechsel lief es dann besser für Captain Kirk, ein perfekter Pass auf Jamison Crowder besorgte im ersten Drive nach der Pause die Führung. Auf der Gegenseite konterte Prescott mit dem ersten TD-Run seiner Karriere.
Danach wurde Cowboys-Coach Jason Garrett mutig und orderte einen Onside-Kick an, doch der geriet zu kurz. Wenig später meldete sich dann Josh Norman mit einem Forced Fumble gegen Elliot, aus den beiden Gelegenheiten sprangen zwei Field Goals für die Hausherren heraus. Aber als die Skins wenig später die Weichen endgültig auf Sieg stellen wollten, holte Barry Church die Interception gegen Cousins - in der eigenen Endzone. Running Back Alfred Morris holte knapp fünf Minuten vor dem Ende den entscheidenden Touchdown, weil Washington nicht mehr kontern konnte. Zuerst gab es den Turnover on Downs, und die Hail Mary Sekunden vor dem Ende geriet ebenfalls incomplete. Enorm wichtiger Auswärtssieg der Cowboys, die ja immer noch auf eine Rückkehr von Tony Romo hoffen. Die Playoff-Chancen der Redskins sind mit dem 0-2-Start statistisch gesehen schon auf 12 Prozent gesunken.
Arizona Cardinals (1-1) - Tampa Bay Buccaneers (1-1) 40:7 (0:0, 24:0, 9:7, 7:0) BOXSCORE
Mit zwei Niederlagen in Serie hatten die Cards vor elf Jahren zum letzten Mal eine Saison eröffnet. Kein Wunder, dass man nach der Heimpleite gegen die Patriots am vergangenen Sonntag mit Wut im Bauch startete und den gegnerischen Quarterback Jameis Winston (27/52, 243 YDS, TD, 4 INT) nach seinem überragenden Saison-Auftakt in den ersten drei Serien zu zwei Interceptions zwang. Dazwischen holte der nimmermüde Larry Fitzgerald (81 YDS) den 101. Touchdown seiner Karriere - Platz acht der ewigen Bestenliste. Nach einem Sack-Fumble von Winston prügelte Carson Palmer (308 YDS, 3 TD) erneut mehrere Deep Balls heraus, Fitzgerald brachte sein Team bis an die 1-Yard-Linie. Michael Floyd machte das 17:0 perfekt - und weil es so schön war, fing Jaron Brown im nächsten Drive einen 51-Yard-Pass zum 24:0. 20 Sekunden vor der Pause hatte Palmer also drei Touchdown-Pässe auf dem Konto - das war ihm in Arizona noch nie gelungen.
In der zweiten Halbzeit wachte die Offense der Gäste endlich auf, einen langen Drive zu Beginn des dritten Viertels beendete Winston mit einem Touchdown-Pass auf Mike Evans (70 YDS) - der war Patrick Peterson in der linken Ecke der Endzone endlich einmal entwischt. Wer aber an Comebuccaneers glaubte, sah sich enttäuscht: Einen Tipped Ball nach 40 gespielten Minuten trug Marcus Cooper zum 33:7 zurück. Zweitrundenpick Roberto Aguayo vergab danach das Field Goal aus 45 Yards, Running Back Chris Johnson durfte für Arizona auch nochmal. Danach nahm man das Tempo raus, Carson Palmer machte Platz für Backup Drew Stanton. Jameis Winston spielte durch und verzeichnete fünf Turnover. Besser kann man sich für eine Niederlage kaum rehabilitieren.
Los Angeles Rams (1-1) - Seattle Seahawks (1-1) 9:3 (1-0) (3:0, 3:3, 0:0, 3:0) BOXSCORE
Das erste Heimspiel der Rams in Los Angeles seit 1994. Einerseits hätte man sich einen leichteren Gegner wünschen können, andererseits sind die Seahawks so etwas wie der Lieblingsgegner der Rams: Gegen Seattle spielte das Team zuletzt immer über seinen Möglichkeiten. Und gegen den angeschlagenen Russell Wilson und die gegen Miami so problembehaftete Offense von Pete Carroll rechnete man sich wieder einiges aus.
Und das nicht zu Unrecht! Wilson (22/35, 254 YDS) war im Laufspiel diesmal keine Waffe, Running Back Thomas Rawls verlor in seinen sieben Carries insgesamt sieben Yards, auch das Passspiel war sehr inkonstant. Resultat: Im Schlussviertel hatten die Seahakws sechs Punts, einen Fumble und ein Field Goal auf dem Konto. Auf der Gegenseite lief es bei Case Keenum (18/30, 239 YDS) nur unwesentlich besser, auch das Running Game konnte Todd Gurley (51 YDS) wenige Räume öffnen. Aber dank besserer Field Position und einigen langen Drives gelang zu Beginn des letzten Viertels immerhin das bereits dritte Field Goal.
Aber Wilson hat in seiner noch relativ jungen Karriere nicht umsonst schon einige erfolgreiche Comebacks hingelegt. Nach der Two-Minute-Warning mussten die Rams ein weiteres Mal punten - und Wilson eröffnete die Jagd nach einem Touchdown - ohne TD waren die Seahawks zuletzt 2012 geblieben - mit einem Deep Ball auf Tyler Lockett. 53 Yards! Würde Seattle also noch einmal zurückkommen? Nein! Nach einem Pass auf Christine Michael wurde der von zwei Verteidigern in die Mangel genommen und fumbelte. Die Rams sicherten das Leder, Game over! Nach dem peinlichen Auftritt in der letzten Woche zeigten die Rams, dass sie doch was auf dem Kasten haben.
Denver Broncos (2-0) - Indianapolis Colts (0-2) 34:20 (3:3, 10:3, 3:7, 18:7) BOXSCORE
Die Broncos spielen ihren Stiefel eiskalt runter: Viel Running Game, hin und wieder Passing vom unerfahrenen Quarterback Trevor Siemian - und eine Menge Super-Bowl-Defense. So ließ man in der ersten Halbzeit gegen die Offense von Superstar Andrew Luck, der die Broncos vor zwei Jahren noch aus den Playoffs geworfen hatte, gerade mal zwei Field Goals zu - bei 72 Yards Total Offense! Und als Luck nach dem Seitenwechsel endlich doch ein guter Drive gelang, den die Gäste mit einem Touchdown von Robert Turbin zum 13:13 abschlossen, hatte er die Defense nur wütend gemacht.
Bei Lucks nächstem Drive ließ Cornerback Aqib Talib Receiver Phillip Dorsett bei Third-and-15 viel Platz, stürzte sich dann aber auf den Pass und trug das Ei 46 Yards zum neunten Interception-Return-TD seiner Karriere zurück. Plötzlich führten die Broncos wieder mit 23:13.
Luck sollte jedoch noch eine Chance bekommen. Running Back Frank Gore verkürzte per Touchdown, Denver legte nach der Two-Minute-Warning noch ein Field Goal nach. Die Colts, die im Laufe der Partie Cornerback Darius Butler (Oberschenkel) verloren, hatten also knapp zwei Minuten Zeit, um gegen die Super-Bowl-Defense einen Touchdown aufzulegen. Tja, es dauerte nur ein paar Sekunden bis zum Score: Super-Bowl-MVP Von Miller machte Kleinholz aus Gegenspieler Joe Reitz, Sack-Fumble, Teamkollege Shane Ray machte den zweiten Defensiv-Touchdown des Champions perfekt. Die Entscheidung, bei Fourth-and-one ein Field Goal zu kicken, war durchaus diskussionswürdig. Aber Gary Kubiak kennt seine Defense eben ...
Oakland Raiders (1-1) - Atlanta Falcons (1-1) 28:35 (0:0, 7:13, 7:8, 14:14) BOXSCORE
Manchmal muss man eben auch einfach nur Glück haben. Am besten im Schlussviertel in einem Auswärtsspiel, bei Gleichstand. Und dieses Glück hatten Matt Ryan und seine Offense, als sein Pass knapp zehn Minuten vor dem Ende eigentlich zu Tevin Coleman gehen sollte, aber abgewehrt wurde und hoch durch die Luft flog - in die Arme von Teamkollege Justin Hardy. Touchdown, 28:21 Falcons!
Die hatten zuvor bei den favorisierten Raiders wunderbar mitgehalten, weil das Running Game (139 Yards) gut funktionierte und Matt Ryan nur ein einziges Mal gesackt wurde. Fehlerlos spielte "Matty Ice" (396 YDS, 3 TD, INT) nicht, leistete sich zum Beispiel eine Interception in der End Zone. Aber es reichte für einen knappen Erfolg, weil auch Superstar-Receiver Julio Jones nicht zu stoppen war und alle fünf Pässe in seine Richtung fing (106 YDS, TD).
Die Raiders gingen nach dem Go-ahead-Score der Falcons im Schlussviertel Risiko, wie auch schon im Opener gegen die Saints und kurz zuvor bei Fourth-and-Goal und einem TD-Pass auf Michael Crabtree. Aber Running Back Jalen Richard holte im vierten Versuch bei zwei nötigen Yards nur einen, im Gegenzug baute Coleman die Führung auf 35:21 aus - die Entscheidung. Die Zahlen der Hausherren lasen sich prima (299 Passing Yards, 155 Rushing Yards, kein Turnover) - aber manchmal fehlt eben auch das Glück.
San Diego Chargers (1-1) - Jacksonville Jaguars (1-1) 38:14 (7:0, 14:0, 14:0, 3:14 ) BOXSCORE
Einen absoluten Blitzstart hatten die Bolts in Week 1 gegen Kansas City hingelegt, bevor man nach der schweren Verletzung von Receiver Keenan Allen plötzlich den Faden verlor. Einen Blitzstart legte man auch gegen die Jags hin, angetrieben von den beiden Running Backs Melvin Gordon (102 YDS, TD) und Danny Woodhead. Keine fünf Minuten waren gespielt, da trug Gordon das Ei zu seinem dritten Score der Saison über die Linie. Die Jags antworteten mit einem Punt - und danach warf Blake Bortles (329 YDS, 2 TD, 2 INT) in der eigenen Hälfte eine Interception. Die beantwortete Philip Rivers (220 YDS, 4 TD) mit einem Touchdown-Pass auf Travis Benjamin, ein verschossenes Field Goal bedeutete einen Score von Tight-End-Legende Antonio Gates. 21:0 im zweiten Viertel.
Zu diesem Zeitpunkt hatten die Chargers aber schon wieder einen absoluten Leistungsträger verloren. Woodhead musste nach drei Carries und einem gefangenen Pass schon im ersten Viertel mit einer Knieverletzung runter. Wie Allen wurde er vom Platz getragen - wie Allen könnte auch seine Saison im schlimmsten Falle beendet sein. Diesmal ließen sich die Chargers davon aber nicht entmutigen. Bortles machte es ihnen zeitweise auch einfach, durch den frühen hohen Rückstand war das Running Game um T.J. Yeldon auch früh abgemeldet.
San Diego dagegen spielte sich den Frust von Week 1 von der Seele und legte im dritten Viertel noch zwei weitere Touchdowns nach - ein absoluter Blowout. Richtig kritisch wurde es nur noch einmal, als sich Jags-Tackle Kelvin Beachum im Kopfbereich verletzte und minutenlang auf dem Platz behandelt wurde. Es soll sich "nur" um eine Gehirnerschütterung handeln, er soll seine Finger bewegen können.
Minnesota Vikings (2-0) - Green Bay Packers (1-1) 17:14 (0:7, 10:0, 7:0, 0:7)
Analyse: Vikings gewinnen Premiere - Bangen um AD
Chicago Bears (0-1) - Philadelphia Eagles (1-0) (Di., 2.30 Uhr)