Barbora Krejcikova ist Wimbledon-Siegerin. Die Tschechin bewies im Finale ihre spielerische Variabilität und am Ende Nervenstärke. Sie konnte ihr Glück kaum fassen.
Barbora Krejcikova starrte immer wieder völlig ungläubig auf die Venus Rosewater Dish in ihren Händen. Die 28 Jahre alte Tschechin konnte überhaupt nicht glauben, dass sie tatsächlich die glitzernde Trophäe der Wimbledon-Sieger in den Händen hält. "Ich habe keine Worte, es ist unwirklich, was passiert ist", sagte Krejcikova mit stockender Stimme: "Es ist definitiv der besten Tag meiner Karriere und meines ganzen Lebens."
Mit großem Willen und den stärkeren Nerven hat die Strategin in einem umkämpften Finale am Samstag den von ihr nicht für möglich gehaltenen Coup gelandet. Sie setzte sich am Samstag in 1:56 Stunden 6:2, 2:6, 6:4 gegen die Italienerin Jasmine Paolini durch und feierte ihren zweiten Grand-Slam-Triumph.
"Es war so ein großes Finale und ich bin so glücklich, dass ich diesen Moment genießen kann", sagte Krejcikova. In ihrer Heimat werde es doch keiner glauben, "dass ich es ins Finale geschafft und tatsächlich Wimbledon gewonnen habe." Sie folgt als Siegerin auf ihre Landsfrau Marketa Vondrousova und streicht für ihren Coup an der Church Road vor 15.000 Zuschauern ein Preisgeld in Höhe von umgerechnet 3,2 Millionen Euro ein. Auch Petra Kvitova (2014/2011) sowie ihre 2017 verstorbene Mentorin Jana Novotna hatten den Titel für ihr Land in Wimbledon schon gewonnen.
An Novotna dachte Krejcikova wohl auch, als sie nach dem verwandelten dritten Matchball gen Himmel blickte. "Sie war diejenige, die mein Potenzial gesehen hat", sagte Krejcikova: "Bevor sie verstorben ist, hat sie mir gesagt, ich solle einen Grand Slam gewinnen. Ich hätte niemals gedacht, dass ich die gleiche Trophäe gewinnen würde wie sie 1998."