Am Wochenende spielt das deutsche Fed-Cup-Team in Frankfurt gegen China um den Einzug in die Weltgruppe I. Teamchefin Barbara Rittner setzt dabei nicht zuletzt auf den Teamgeist.
Der Sternstunde von Sabine Lisicki soll die große Teamparty im Fed-Cup folgen. "Es wäre ein Traum, am Wochenende mit dieser jungen Mannschaft in die Weltgruppe I aufzusteigen und vielleicht irgendwann einmal wieder ein Halbfinale oder Finale zu bestreiten", sagte Barbara Rittner dem Sport-Informations-Dienst "sid".
Die deutsche Teamchefin blickt dem Aufstiegs-Play-off am Samstag und Sonntag gegen China in Frankfurt voller Optimismus entgegen.
Frankfurt weckt Erinnerungen
Die Rückkehr in die Mainmetropole ist für Barbara Rittner mit besonderen Erinnerungen verbunden. Mit Steffi Graf und Anke Huber hatte die Leverkusenerin dort 1992 gegen Spanien den bislang letzten deutschen Fed-Cup-Triumph gefeiert. Der damals gewonnene Pokal steht noch heute bei Rittner zu Hause auf dem Schrank - als einziger.
"Es ist immer etwas Besonderes, mit einer Mannschaft zu gewinnen. Das versuche ich, auch meinen Spielerinnen zu vermitteln", sagt die frühere Weltklassespielerin, die am Samstag 36 Jahre alt wird.
Dass der Teamgeist Rittner über alles geht, beweist nicht nur ihr Faible für die Eishockey-Mannschaft der DEG Metro Stars ("Da bekomme ich immer eine Gänsehaut"), sondern auch ihre Planung für das Wochenende. "Ich hoffe, am Sonntagabend feiern wir mehr unseren Sieg als meine nachträgliche Geburtstagsparty", meint die einstige Nummer 24 der Weltrangliste.
Teamgeist als Schlüssel zum Erfolg
Das stetige Steigern des Zusammengehörigkeitsgefühls innerhalb des Quartetts um Charleston-Siegerin Lisicki, das sich zu Fed-Cup-Partien lediglich zweimal im Jahr trifft, ist für Rittner gleichermaßen Herausforderung und Schlüssel zum Erfolg.
"Dieses Miteinander hat besonders die Spanier, Franzosen und Schweden immer stark gemacht. Jetzt kommt es langsam bei uns durch. Es ist zwar gegen unsere deutsche Einzelgängermentalität, aber es tut allen in meiner Mannschaft sehr gut."
Nach fast viereinhalb Jahren als Teamchefin hat Barbara Rittner Spuren hinterlassen und hält an ihrer kühnen Mission ("Ich will das deutsche Frauentennis mit jungen Talenten wieder in die Weltspitze führen") fest.
Nicht zuletzt, weil sie einen "Riesenvorteil" darin sieht, als Bundestrainerin auch für die 14 bis 18 Jahre alten Spielerinnen im Deutschen Tennis Bund (DTB) verantwortlich zu sein.
Indirekte Unterstützung von Graf hilft
Rittner: "Dadurch lerne ich die Talente früh kennen, bin näher dran und weiß alles über sie." DTB-Präsident Georg von Waldenfels hält große Stücke auf die Teamchefin: "Barbara ist die Antreiberin, die genau die richtigen Wege findet, um die jungen Mädchen erfolgreich an das Leistungstennis heranzuführen."
Dabei hilft ihr sicher die Erfahrung - und die indirekte Unterstützung von Ikonen wie Steffi Graf oder Martina Navratilova. "Steffi fragt mich immer mal wieder, wie es mit der Fed-Cup-Mannschaft läuft. Auch sie hat uns früher trotz ihrer Ausnahmestellung immer das Gefühl gegeben, ein Team zu sein", sagt Rittner, die auch Kontakt zur großen Navratilova hält.
Die einst weltbeste Tennisspielerin schenkte der Deutschen vor sechs Jahren einen Jack-Russell-Terrier und verdrückt beim Wiedersehen immer eine Träne. Seither ist Sophie das Team-Maskottchen.
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