NCAA March Madness: Preview, Upset Watch, Draft Prospects und Moritz Wagner

Ole Frerks
13. März 201811:10
Trae Young, Moritz Wagner und DeAndre Ayton wollen im März hoch hinaus.SPOX
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Der Wahnsinn geht wieder los! Am Dienstagabend startet mit dem First Four die March Madness und damit das verrückteste Turnier im US-Sport. Wer wird sich bei den insgesamt 68 Teams am Ende die Krone aufsetzen? SPOX stellt die Favoriten vor, erklärt das ominöse Bracket und wirft einen Blick auf die größten Draft Prospects. Ausgewählte Spiele der March Madness sowie das komplette Final Four werden ab der zweiten Runde auf DAZN gezeigt.

Endlich beginnt wieder die wildeste Zeit im gesamten US-Sport-Kalender. Seitdem am Selection Sunday die 68 Teilnehmer am NCAA Tournament festgelegt wurden, werden in den USA wieder fleißig Brackets ausgefüllt und ein jeder macht sich an die faktisch unmögliche Aufgabe, das komplette Turnier richtig vorauszusagen.

Die Bestimmung des Brackets ist dabei gerade aus europäischer Sicht nicht gerade intuitiv. Es gibt im College-Basketball der USA über 300 Teams, die aber natürlich nicht alle gegeneinander antreten können. Daher werden im Lauf der Saison regelmäßig von ausgewählten Journalisten Rankings der besten Teams im Land erstellt - dies hängt von den Resultaten ab, aber auch von den Gegnern, gegen die das jeweilige Team antreten muss. Stärkere Conferences werde also "bevorzugt" behandelt.

Am Ende der regulären Saison werden dann in allen Conferences die jeweiligen Sieger in einem eigenen Turnier ausgespielt - diese Teams sind dann automatisch fürs NCAA Tournament qualifiziert, so wie die Michigan Wolverines um den deutschen Moritz Wagner, die sich die Krone in der Big Ten Conference aufsetzen konnten.

Im Anschluss daran tagt jedoch das offizielle Auswahl-Komitee, bestehend aus zehn Offiziellen ausgewählter Colleges und Conference-Commissionern erneut und legt fest, welche Teams sonst noch dabei sein sollten. Da vieles von den vorherigen Rankings abhängt, haben einige Teams ihren Startplatz quasi von vornherein schon sicher, während andere bis zur letzten Sekunde bangen müssen. Neben den 60 gesetzten Teams gibt es dann noch acht weitere, die im Rahmen des "First Four" die verbleibenden vier Wild-Cards unter sich ausmachen.

Trae Young, Moritz Wagner und DeAndre Ayton wollen im März hoch hinaus.SPOX

NCAA Bracket: Chance von 1 zu 9,2 Trillionen

Nach Einschätzung des Komitees werden die 64 Teams erneut gerankt und dann auf die vier Regionen East, West, South und Midwest verteilt, wobei diese Einteilung nicht viel mit Geographie zu tun hat. Pro Region gibt es seinen 1-Seed, einen 2-Seed und so weiter. Die Sieger dieser Regionen erreichen dann das Final Four, das in diesem Jahr im Alamodome von San Antonio/Texas stattfinden wird.

Auch wenn man sich extrem gut mit der NCAA auskennt - die Wahrscheinlichkeit, dass man alle Matchups im Bracket korrekt voraussagt, liegt laut Forbes bei 1 zu 9,2 Trillionen. Dementsprechend hat es auch noch nie jemand geschafft, aber irgendwann ist ja bekanntlich immer das erste Mal.

Daher werden auch in diesem Jahr wieder unzählige Menschen ihr Bracket finalisieren und damit kombiniert Milliarden von Dollars umsetzen. Wer mitmachen möchte, kann unter diesem Link ebenfalls ein Bracket ausfüllen - nur sollte man vermutlich nicht all sein Erspartes auf den Triumph setzen.

South Region: Favoriten, Upset-Tipp und Draft Prospect to Watch

Der Top-Seed: Virginia Cavaliers (31-2)

NCAA-Titel: 0

Letztes Jahr: Zweite Runde

Kaum eine Conference ist in der NCAA so gefürchtet wie die ACC - und Virginia dominierte diese Conference wie kaum ein Team in den letzten 20 Jahren. In der regulären Saison verloren die Cavaliers innerhalb der Conference nur ein Spiel, was zuletzt Maryland in der Saison 2001/2002 schaffte. Und auch im ACC Tournament setzte Virginia sich die Krone auf, nachdem nacheinander Louisville, Clemson und North Carolina aus dem Weg geräumt wurden.

Im Gegensatz zu einigen anderen Teams der South Region sind die Cavaliers dabei nicht von einem Superstar oder Go-to-Guy abhängig, sondern kommen eher über die Tiefe und eine gute Balance, die von Coach Tony Bennett installiert wurde. Topscorer des Teams ist Sophomore-Guard Kyle Guy (14,1 Punkte), aufgrund seines extrem starken Distanzwurfs ist Senior Devon Hall (12 Punkte, 45,2 Prozent 3FG) aber mindestens ebenso gefürchtet.

Die größte Stärke des Teams ist aber zweifelsohne die Defense. Die Cavaliers forcieren Turnover wie verrückt und spielen defensiv so diszipliniert, dass sie fast bei jedem gegnerischen Wurf zumindest eine Hand im Gesicht haben - das macht sie so unangenehm zu spielen. Wenn der Gegner nicht einen besonders guten Tag von Downtown erwischt, wird es für jedes Team gegen Virginia schwer.

Dazu sei allerdings gesagt: Ein Spaziergang wartet nicht auf Virginia. Bereits im Sweet 16 könnte man entweder auf Arizona oder Kentucky treffen - und diese Teams haben genau das, was den Cavaliers abgeht: Starpower.

(2) Cincinnati (30-4)

Auch die Bearcats gehen als amtierender Champion ihrer Conference ins NCAA Tournament, auch wenn die AAC nicht ganz so prestigeträchtig ist wie die ACC. Dennoch ist auch Cincinnati ein unangenehmes Team, das richtig gut verteidigt. Das sah man beispielsweise im Championship Game der AAC: Nach der Pause hielt Cincinnati die eigentlich starke Offense Houstons bei jämmerlichen 18 Punkten und 20 Prozent aus dem Feld.

In diesem Spiel wurden sie offensiv - wie schon oft in der laufenden Saison - vor allem von Senior Gary Clark getragen, der 20 Punkte und 12 Rebounds lieferte. Seine Saison-Zahlen von 13 Punkten und 8,5 Rebounds sowie 43,3 Prozent von der Dreierlinie machten den Big Man gar zum Conference Player of the Year.

Clark, der die vollen vier Jahre am College verbracht hat, steht gewissermaßen sinnbildlich für sein Team: Bei Cincinnati sind fast alle Leistungsträger relativ erfahren und machen dementsprechend auch wenig Fehler, Freshmen spielen nur eine untergeordnete Rolle. Ihre Upside mag nicht enorm sein, aber wer die eigenen Fehler gering hält und gut verteidigt, hat im Tournament oft recht gute Karten.

(5) Kentucky (24-10)

Gemessen an den eigenen Ansprüchen war es keine gute Saison für das Team von Coach John Calipari, der kurzfristig sogar darum bangte, ob seine Wildcats überhaupt am NCAA Tournament würden teilnehmen können. Rechtzeitig hat sich Kentucky dann aber doch berappelt und zum vierten Mal in Serie das SEC Tournament gewonnen. Nun sind die Wildcats im März doch wieder ein Team, gegen das niemand so richtig gerne antreten möchte.

Wie üblich läuft dabei sehr viel über Freshmen, die im Sommer wohl auch offiziell "One-And-Done" sind: Sowohl Hamidou Diallo (Guard) als auch Kevin Knox (Power Forward) und Shai Gilgeous-Alexander (Guard) gelten im kommenden Draft als wahrscheinliche Erstrundenpicks. Gerade letzterer zeigte mit 29 Punkten im SEC-Finale gegen Tennessee, wie explosiv er sein kann.

Können sie diesen Spirit mit ins NCAA Tournament nehmen, könnte Kentucky erneut weit kommen - trotz aller Schwächen während der Saison, wo zwischenzeitlich sogar vier Spiele am Stück verloren wurden. Wobei das vielleicht sogar half: "Wir mussten diese Spiele verlieren", sagte Calipari. "Das hat uns geholfen."

Draft Prospect to Watch: DeAndre Ayton (Arizona).

Der Big Man ist womöglich der beste Spieler im gesamten Turnier und derzeit vielleicht der Top-Kandidat auf den 1. Pick im kommenden Draft. Ayton hat jede Fähigkeit, nach denen sich Scouts die Finger lecken: Er kann den Ring beschützen, er kann Dreier werfen, er verfügt über eine gute Physis und ebenso gute Fußarbeit. Der 19-Jährige von den Bahamas könnte ein Big Man-Superstar a la Joel Embiid werden und macht Arizona fast im Alleingang zu einem Team, dem auch die Top-Favoriten der South Region liebend gerne aus dem Weg gehen würden.

Die Statistiken von DeAndre Ayton

SaisonPunkteReboundsAssistsBlocksFG%3FG%
17/1820,311,51,61,961,636,4

Upset-Tipp: Loyola-Chicago (11) über Miami (6).

Niemand hat die Ramblers, die ihre erste Tournament-Teilnahme seit 1985 bestreiten werden, so richtig auf dem Zettel. Genau das könnten sie aber nutzen. Loyola-Chicago verfügt über einen ausgeglichenen Kader mit viel Erfahrung. Miami hingegen startete zwar stark in die Saison (12-1), seither sind die Canes aber sehr mittelmäßig aufgetreten (10-8) und waren im ACC Tournament chancenlos gegen North Carolina.

Midwest Region: Favoriten, Upset-Tipp und Draft Prospect to Watch

Der Top-Seed: Kansas Jayhawks (27-7)

NCAA-Titel: 3 (zuletzt 2008)

Letztes Jahr: Elite Eight

Scoren ist für die Jayhawks die Paradedisziplin. Das Team von Coach Bill Self ist offensiv eines der stärksten der Nation und hält insbesondere von Downtown ziemlich gerne und gut (Team: Über 40 Prozent 3FG) drauf.

Dabei strahlt vor allem das Perimeter-Trio Devonte Graham (17,3 Punkte), Sviatoslav Mykhailiuk (15,1) und Malik Newman (13,1) richtig Gefahr aus. Wenn sich Teams dann aber dazu entscheiden, komplett den Dreier zu verteidigen, steht im Post mit Udoka Azubuike ebenfalls eine ziemlich gefährliche Option parat.

Das Problem für Kansas ist jedoch: Es fehlt im Frontcourt an Tiefe und auch an defensiver Kompetenz, zumal Azubuike zuletzt teilweise aussetzen musste. Die Jayhawks rebounden nicht gut. Und dummerweise gibt es in ihrer Region das eine oder andere Team, dass diese Schwächen ziemlich gut ausnutzen könnte.

(2) Duke (26-7)

In Sachen Talent macht den Blue Devils wohl kaum jemand etwas vor - das Trio aus Marvin Bagley, Grayson Allen und Wendell Carter allein schreit eigentlich schon fast nach einer Final-Four-Teilnahme. Mangelnde Konstanz im Laufe der Saison sorgte aber dafür, dass Duke stattdessen nicht einmal als First Seed in den März geht.

Ist das vielleicht ein Weckruf für Duke? Coach Mike Krzyzewski jedenfalls hofft darauf. Im ACC Tournament sah es zeitweise sogar schon danach aus, als hätte sich Duke eingegroovt, aber dann setzte es gegen North Carolina doch wieder eine Pleite, bei der viele der alten Schwächen durchsickerten. Gerade die Zonenverteidigung setzen Allen und Co. häufig nicht so um, dass die gegnerischen Teams wirklich Probleme beim Scoring haben.

Dennoch ist auch klar: Duke muss man angesichts seines Talents auf dem Zettel haben. Auch wenn die 2 neben ihrem Team-Namen steht, sind die Blue Devils der Top-Favorit der Midwest Region - mehr noch als Kansas.

(3) Michigan State (29-4)

Auch die Spartans verfügen über ein Team, das Kansas durchaus gefährlich werden könnte - denn in den wahrscheinlichen Lottery-Picks Jaren Jackson und Miles Bridges verfügen sie über gleich zwei Forwards, deren Athletik man nicht so einfach kontrollieren kann. Insbesondere Bridges (16,9 Punkte, 6,9 Rebounds) hat eine richtig starke Saison hinter sich und führte die Spartans zu zwischenzeitlich 13 Siegen in Folge, auch wenn der Höhenflug von Moritz Wagner und Michigan kurzfristig gestoppt wurde.

Trotzdem ist mit Michigan State zu rechnen. Das Team ist offensivstark, explosiv und auf einigen Positionen sehr erfahren. Der Mix passt bei der Truppe von Tom Izzo. Aus deutscher Sicht ist Michigan State zudem interessant, weil Gavin Schilling dort in sein letztes Tournament geht: Der Senior kam in dieser Saison durchschnittlich 9,9 Minuten zum Einsatz und lieferte in dieser Zeit 3 Punkte und 3,4 Rebounds im Schnitt.

Draft Prospect to Watch: Trae Young (Oklahoma).

In der Midwest Region läuft tatsächlich so viel Talent rum, dass die Auswahl hier schwerfällt - und insbesondere Bagley und Jackson sollten NBA-Fans sowieso auf dem Zettel haben. Aber auch Young fällt in diese Kategorie der "Must-See"-Spieler: Der "neue Stephen Curry" hat mit Oklahoma zuletzt massiv gekriselt und geht auch bloß als 10-Seed ins Turnier. Wenn er es aber noch einmal schaffen sollte, sich in einen Rausch zu ballern, ist kein Spieler im College-Basketball so aufregend wie er!

Die Statistiken von Trae Young

SaisonPunkteReboundsAssistsStealsFG%3FG%
17/1827,43,98,71,742,136,2

Upset-Tipp: New Mexico State (12) über Clemson (5).

So groß wie der Unterschied beim Seeding ist der Qualitätsunterschied zwischen diesen beiden Teams eher nicht - beide gehen als physische, defensiv-orientierte Teams ins Turnier. New Mexico State hat allerdings die Firepower, um Clemson ins Schwitzen zu bringen und eventuell auch zu eliminieren. Mindestens knapp sollte es werden.

West Region: Favoriten, Upset-Tipp und Draft Prospect to Watch

Der Top-Seed: Xavier Musketeers (22-5)

NCAA-Titel: 0

Letztes Jahr: Elite Eight

Zum ersten Mal überhaupt in ihrer Geschichte haben sich die Musketeers einen 1-Seed gesichert und das fußt vor allem auf einer zentralen Stärke: Sie attackieren den Korb, wieder und wieder und wieder. Kein Team in der NCAA hat so viele Freiwürfe gezogen und getroffen und gleichzeitig so wenige Freiwürfe zugelassen wie Xavier. Das mag eine ungewöhnliche Stärke sein, es hat die Musketeers aber schon relativ weit gebracht.

Topscorer des Teams ist dabei Senior-Guard Trevon Bluiett mit 19,5 Punkten, mit Kerem Kanter steht zudem ein talentierter Big Man im Kader. Der Bruder von Knicks-Center Enes ist allerdings ebenfalls kein Shotblocker und trägt damit zu einer der größeren Schwächen Xaviers bei: Es fehlt an Rim-Protection und auch Turnover werden kaum forciert. Zwar sammeln die Musketeers Defensiv-Rebounds hochprozentig ein, sie erlauben den Gegnern aber häufig ziemlich gute Looks.

Der ESPN-Statistik BPI, dem "College Basketball Power Index", zufolge sind die Musketeers der drittschwächste 1-Seed seit 2008 - womöglich werden sie bereits in der zweiten Runde auf die Probe gestellt. Dort könnte nämlich ein Duell mit Missouri um den potenziellen Top-Pick Michael Porter warten.

(2) North Carolina (25-10)

Der amtierende Champion hat zwar keine großartige Saison hingelegt, im März ist mit den Tar Heels aber immer zu rechnen - und deswegen gelten sie auch in diesem Jahr als vielleicht größter Favorit in der West Region. Denn das Team ähnelt dem Meister-Team aus dem letzten Jahr immer noch sehr: Die fünf besten Scorer North Carolinas waren allesamt 2017 auch schon dabei.

Die Stärken sind daher auch weitestgehend die gleichen geblieben. North Carolina spielt häufig Small-Ball mit vier Guards und nur einem Big Man, die Offense funktioniert daher meist wie ein Uhrwerk. Da sie zudem immer wieder das offensive Brett attackieren, erspielen sie sich in jedem Spiel zahlreiche zweite Chancen.

Mit physischem Basketball kann man den Tar Heels aufgrund ihrer Spielweise relativ gut beikommen, zudem tun sie sich teilweise schwer gegen Teams, die gut von draußen schießen. Dennoch scheint ein weiterer Trip zum Final Four für North Carolina nicht gerade unwahrscheinlich zu sein.

(3) Michigan (28-7)

Die Wolverines scheinen zum bestmöglichen Zeitpunkt die Kurve gekriegt zu haben. Nach einer eher schwachen Saisonmitte reist Michigan mit neun Siegen in Folge zum NCAA Tournament, nicht zuletzt auch mit dem Gewinn der Big Ten Championship. Michigan war zuletzt so stark, dass sich die Spieler sogar darüber ärgerten, dass sie über eine Woche pausieren mussten.

Die Frische sollten sie aber natürlich beibehalten. Das Team von Coach John Beilein spielte zuletzt sehr energetischen Basketball mit modernem Anstrich, was nicht zuletzt an Moritz Wagner liegt: Der deutsche Big Man hat sich endgültig als Leistungsträger etabliert und ist in der laufenden Saison Topscorer Michigans (14,5 Punkte, 7,1 Rebounds im Schnitt).

Seine Vielseitigkeit erlaubt es Beilein, ihn entweder auf die Vier oder auf die Fünf zu setzen, wenn besonders schnell gespielt werden soll. Um Wagner herum setzen die Wolverines vor allem auf erfahrene Guards, von denen oft drei oder sogar vier gleichzeitig auf dem Court stehen. Die Wolverines gelten als einer der Geheimfavoriten dieses Turniers - und Wagner könnte mit starken Leistungen natürlich auch noch einmal an seiner Draft-Position schrauben. Aktuell wird er ans Ende der ersten Runde projiziert.

Die Statistiken von Moritz Wagner für Michigan

SaisonMINPTSFG%3P%FT%REB
2015/168,62,960,716,755,61,6
2016/1723,912,156,939,572,64,2
2017/1827,614,552,639,170,07,3

Draft Prospect to Watch: Michael Porter (Missouri).

Porter musste mit Rückenproblemen fast die komplette reguläre Saison aussetzen und gab erst kürzlich sein Comeback, trotzdem sehen einige Teams in ihm sogar immer noch den potenziellen First Pick. Der Forward ist absurd talentiert und beherrscht nahezu alle Facetten des Spiels - wenn er seinen Rost ablegt, könnte Missouri aus dem Nichts zu einem echten Sleeper werden.

Upset-Tipp: Providence (10) über Texas A&M (7).

Die Friars haben mehr drauf, als ihre Bilanz es andeutet: Sie haben im Laufe der Saison drei Siege gegen 1-Seeds eingefahren, zweimal gegen Xavier und einmal gegen Villanova. Beim zweiten Spiel gegen Villanova ging es ebenfalls bis in die Overtime, auch wenn Providence dort dann doch verlor. Trotzdem: In großen Spielen ist den Friars eine Überraschung durchaus zuzutrauen.

East Region: Favoriten, Upset-Tipp und Draft Prospect to Watch

Der Top-Seed: Villanova Wildcats (30-4)

NCAA-Titel: 2 (zuletzt 2016)

Letztes Jahr: Zweite Runde

Die Schmach aus dem letzten Jahr möchten die Wildcats gerne wieder vergessen machen. Als 1-Seed und Titelverteidiger ins Turnier gestartet, war bereits in Runde zwei gegen Wisconsin Endstation - das soll diesmal natürlich vermieden werden. Allerdings scheint Villanova in diesem Jahr auch erneut für einen tiefen Run gerüstet zu sein. Gerade offensiv macht ihnen niemand etwas vor.

Insbesondere Jalen Brunson und Mikal Bridges sorgen für massive Firepower, beide Spieler haben legitime Chancen darauf, National Player of the Year zu werden. Die Wildcats haben gleich sechs Double-Figure-Scorer, treffen als Team fast genau 40 Prozent von Downtown und begehen zudem fast nie Turnovers. Wenn sie von draußen einen guten Tag erwischen, sind sie quasi nicht zu stoppen.

Das ist aber gleichzeitig auch die Hoffnung der Gegner: Villanova ist bisweilen zu sehr vom Wurf abhängig, das wurde ihnen letztes Jahr gegen Wisconsin auch zum Verhängnis. Ansonsten sind sie in dieser Region aber klarer favorisiert als alle anderen 1-Seeds.

(2) Purdue (28-6)

Obwohl die Boilermakers in Caleb Swanigan letztes Jahr ihren wohl besten Spieler Richtung NBA verloren, haben sie erneut eine starke Saison gespielt, in der vor allem die unheimlich ausgeglichene Offense auftrumpfte. Purdue passt auf den Ball auf, kann Dreier werfen und verteidigt ansprechend - dazu verfügen sie in Sophomore Carsen Edwards auch noch über einen explosiven Scorer auf dem Flügel.

Die Boilermakers sind vor allem sehr erfahren. Vier ihrer Starter sind Seniors und kennen das College-Spiel daher in- und auswendig. Ihr Rezept funktioniert: Im Laufe der Saison wurden mit Arizona und Michigan (2x) schon zwei Top-Favoriten geschlagen. Auch sie könnten in der relativ schwachen East Region einer der Nutznießer werden.

(3) Texas Tech (28-6)

Die Red Raiders sind zwar nicht unbedingt als Basketball-Powerhouse bekannt, in dieser Saison wird bei Texas Tech aber vieles richtig gemacht. Gleich acht Spieler haben im Schnitt mindestens 5 Punkte erzielt, wobei Keenan Evans mit 17,5 Zählern noch herausstach.

Der Senior orchestrierte im Laufe der Saison ein starkes Team, das unter anderem die Top-Teams Kansas, Oklahoma und West Virginia besiegen konnte.

Dazu sei allerdings gesagt: Zum Ende der regulären Saison ging den Red Raiders ziemlich die Luft aus. Von den letzten sieben Spielen wurden bloß noch zwei gewonnen.

Draft Prospect to Watch: Collin Sexton (Alabama).

Sexton wird in den meisten Mock Drafts derzeit unter den ersten 10 geführt - mit gutem Grund: Der Point Guard ist unheimlich dynamisch und liebt es, seine Athletik und Kraft gegen Kontakt durchzusetzen - obwohl er nicht unbedingt Gardemaß hat. Im Laufe der Saison spielte er besonders dann richtig stark, wenn es gegen namhafte Gegner ging, der Wettbewerb stachelt ihn an. Mit einigen guten Auftritten im März könnte er seine Draft-Position sogar noch einmal verbessern.

Die Statistiken von Collin Sexton

SaisonPunkteReboundsAssistsFreiwürfeFG%3FG%
17/1819,03,83,57,544,434,4

Upset-Tipp: Butler (10) über Arkansas (7).

Die Razorbacks haben sich insbesondere defensiv im Lauf der Saison sehr schwankend präsentiert und könnten bereits in Runde eins eliminiert werden - denn Butler ist gerade offensiv durchaus gefährlich und könnte durch das Shooting von Paul Jorgensen und Sean McDermott zum großen Problem werden.