Gegenwart und Zukunft des FC Bayern München

Von Daniel Börlein
Jupp Heynckes und drei Bayern-Stars der Saison 2012/13: Shaqiri, Robben und Dante
© Getty

In der Bundesliga ist die Meisterschaft noch immer drin für den FC Bayern München, in der Champions League soll Olympique Marseille (Mi., 20.30 Uhr im LIVE-TICKER) nur Zwischenstation auf dem Weg ins Finale sein. Doch abseits des aktuellen Geschehens plant der Rekordmeister schon die neue Saison. Vor allem im Tor, in der Abwehr und im Sturm muss sich der FCB nach neuem Personal umschauen.

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Tor

Das aktuelle Personal: Manuel Neuer, Jörg Butt

Die Situation: Neuer kam im Sommer aus Schalke, empfangen mit großen Vorbehalten von Teilen der Bayern-Fans. Bislang spielt die deutsche Nummer eins eine solide Saison - mehr nicht. In den beiden Ligapartien gegen Gladbach leistete er sich jeweils spielentscheidende Patzer, im Pokal-Halbfinale war er gegen die Borussia zuletzt allerdings der Matchwinner.

Sein Backup, Jörg Butt, kam in dieser Spielzeit bislang erst zweimal zum Einsatz. Beim Pokalspiel gegen Ingolstadt blieb er ohne Gegentor (6:0), in der unbedeutenden CL-Partie bei Manchester City setzte es eine 0:2-Pleite. Dennoch bewies Butt: Wenn er gebraucht wird, ist er da. Die beiden Keeper der zweiten Mannschaft, Maximilian Riedmüller und Rouven Sattelmaier, trainieren zwar regelmäßig mit Neuer und Butt, eine Rolle im Profi-Kader spielen beide allerdings nicht.

Der Ausblick: Die Bayern planen über Jahre mit Neuer als Nummer eins. Dahinter gibt es allerdings noch ein großes Fragezeichen, denn Butt beendet seine Karriere und übernimmt eine Position im Jugendbereich des Rekordmeisters. Weil Sattelmaier und Riedmüller für seine Nachfolge nicht in Frage kommen, wird der FCB einen neuen Keeper verpflichten. Tendenz: Es kommt ein erfahrener Mann, der die Rolle als klare Nummer zwei akzeptiert, Neuer im Notfall aber zuverlässig vertreten kann.

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Die angeblichen Neuzugang-Kandidaten: Jaroslav Drobny (Hamburg), Fabian Giefer (Leverkusen), Heinz Müller (Mainz), Gerhard Tremmel (Swansea City), Kevin Trapp (Kaiserslautern)

Innenverteidigung

Das aktuelle Personal: Holger Badstuber, Jerome Boateng, Daniel van Buyten, Breno

Die Situation: Badstuber hat sich nach einer schwächeren letzten Saison enorm gesteigert, ist inzwischen Innenverteidiger Nummer eins bei den Bayern und auch in der Nationalmannschaft eine Bank. Der 23-Jährige stand beim FCB immer in der Startelf, es sei denn er wurde geschont oder fehlte verletzt. Neben Badstuber wechselten sich lange Boateng und van Buyten ab. Allerdings: In wichtigen Spielen verteidigte meist der Belgier innen, Boateng rückte auf die rechte Seite.

Nach van Buytens Mittelfeldbruch hieß die Innenverteidigung dann aber durchgehend Badstuber/Boateng und harmonierte zuletzt immer besser. Noch ohne jeglichen Einsatz in dieser Saison ist Breno. Der Brasilianer hat sich mehr und mehr zum Problemfall entwickelt - aufgrund anhaltender Verletzungssorgen und privater Schwierigkeiten. Die Verantwortlichen betonten zwar stets, Breno noch nicht abgeschrieben zu haben, die Zweifel am 22-Jährigen sind mittlerweile aber immens.

Der Ausblick: Noch wurde es nicht offiziell bekannt gegeben, doch klar ist, dass Gladbachs Dante im Sommer an die Säbener Straße wechselt. Mit fünf gelernten Innenverteidigern haben die Münchner dann ein Überangebot fürs Abwehrzentrum. Heißt: Einer muss gehen. Passiert nichts Außergewöhnliches, wird es Breno treffen. Sein Vertrag läuft aus, eine Verlängerung scheint derzeit undenkbar.

Interessant wird allerdings auch die Personalie van Buyten, dessen Vertrag ebenfalls im Sommer endet. Vor seinem Fußbruch deutete fast alles darauf hin, dass der Abwehrhüne einen neuen Vertrag unterschreibt, mindestens für ein Jahr. Inzwischen hat sich die Situation durch seine Verletzung und Dantes Verpflichtung aber verändert.

Die Fragen deshalb: Erreicht van Buyten, inzwischen immerhin auch schon 34, nochmal sein altes Niveau? Und vor allem: Wie geht der Belgier damit um, dass mit Dante ein weiterer Konkurrent kommt, der noch dazu ein Wunschspieler von Heynckes ist?

Womöglich wäre van Buyten ab Sommer dann nur noch Innenverteidiger Nummer vier. Zuletzt hatte er immer wieder betont, bei Bayern bleiben zu wollen, allerdings bevorzugt van Buyten eine Verlängerung um zwei Jahre. Van Buyten genießt eine hohe Wertschätzung im Verein und wird ein neues Angebot bekommen, allerdings wohl eher "nur" für eine weitere Saison.

In der Vergangenheit hatte der Abwehrmann zudem die eine oder andere interessante Anfrage (z.B. Olympique Marseille). Geht neben Breno auch van Buyten, braucht Bayern noch einen vierten Innenverteidiger, dann eher einen jungen mit Perspektive. Aus dem eigenen Nachwuchs drängt sich momentan niemand auf.

Die angeblichen Neuzugang-Kandidaten: Nur wenn van Buyten wechselt, passiert noch was. Gehandelt wurden Jan Kirchhoff (Mainz) und Jan Vertonghen (Ajax).

TEIL 2: Außenverteidigung und defensives Mittelfeld

TEIL 3: Offensives Mittelfeld/Flügel und Sturm

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