Ein Franchise-Rekord aus dem Nichts

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14. Januar 201509:41
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Die Niederlagenserie der Minnesota Timberwolves stoppt bei 15, da Mo Williams den Scoring-Rekord der Franchise pulverisiert. Die Atlanta Hawks und Golden State Warriors siegen weiter und die Cleveland Cavaliers verlieren auch mit LeBron James.

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Indiana Pacers (15-24) - Minnesota Timberwolves (5-31) 101:110 (BOXSCORE)

Was für ein Spiel von Mo Williams!!! Der Routinier versenkte die Indiana Pacers quasi im Alleingang. Mit seinen unfassbaren 52 Punkten (19/33 FG), inklusive einbeinigem Dreier mit Foul, pulverisierte er seine eigene Bestmarke aus dem Jahre 2009. Noch im Trikot der Cleveland Cavaliers gelangen ihm damals 43 Punkte. "Wenn du in the zone bist, ist dir die Größenordnung des Spiels nicht bewusst", sagte Williams nach dem Spiel seines Lebens. "Ich freue mich eine gute Show abgeliefert zu haben."

Damit reiht sich Mo außerdem in eine Reihe mit George Gervin, Bernard King, Larry Bird, Michael Jordan und Chris Webber ein, denen allesamt 50 Punkte oder mehr in Indiana gelangen. Mehr noch: Williams hält jetzt den Franchise-Rekord der Timberwolves, der bisher von Corey Brewer gehalten wurde. Wer hätte wohl vor der Saison vorausgesagt, dass das erste 50-Punkte-Spiel ausgerechnet von ihm kommen würde?

Dank Williams' heroischem Abend und einem ebenfalls gut aufgelegten Andrew Wiggins (20 Punkte) konnten die Timberwolves ihre 15 Spiele andauernde Niederlagenserie stoppen. Gorgui Dieng steuerte ein Double-Double aus 10 Punkten und 10 Rebounds zum knappen Erfolg bei.

Für Indy lief es an diesem Abend eher weniger geschmeidig. Nachdem Roy Hibbert seinen Gegenspieler Dieng rüde am Trikot zu Boden riss, wurde er der Halle verwiesen. Ohne ihren Center reichte auch die ausgeglichene Teamleistung (6 Spieler punkteten zweistellig) der Pacers nicht mehr, um das Spiel zu gewinnen.

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Philadelphia 76ers (7-29) - Atlanta Hawks (29-8) 87:105 (BOXSCORE)

Wer immer noch nicht glaubt, dass die Hawks unter Coach Budenholzer zu den Spurs-Light mutieren, musste sich einfach nur das Spiel gegen die 76ers anschauen. A la Popovich schonte Budenholzer mit Jeff Teague, Paul Millsap, DeMarre Carroll und Pero Antic drei Starter und einen wichtigen Bankspieler. Das Fehlen der arrivierten Kräfte wurde jedoch vom Kollektiv aufgefangen. Allein fünf Spieler punkteten zweistellig. Wieder einmal überragend bei den Hawks war der Assistwert: 34 von den 42 erfolgreichen Abschlüssen ging ein Assist voraus.

Al Horford konnte gegen teilweise indisponierte 76ers in gut 29 Minuten Spielzeit das erste Triple-Double seiner Karriere erzielen. Am Ende standen für den Center 21 Punkte (bei überragenden 8-10 aus dem Feld), 10 Rebounds und 10 Assists auf dem Statistikbogen. Auch Dennis Schröder, der diesmal für Teague starten durfte, lieferte eine gute Partie. Er verwandelte 5 seiner 10 Würfe (2-3 Dreier) für 13 Punkte, assistierte bei 6 Korberfolgen, leistete sich aber auch 4 Turnover.

Bei Philly stemmte sich nur Michael Carter-Williams gegen die Niederlage. Seine 20 Punkte und 9 Rebounds konnten die Pleite gegen Atlanta jedoch nicht verhindern. Robert Covington und Nerlens Noel erwischten jeweils gebrauchte Abende. Beide trafen zusammen drei von 17 Würfen aus dem Feld, für 9 Punkte. Für das einzige Highlight auf Seiten der 76ers sorgte K.J. McDaniels mit einem fiesen Slam über Thabo Sefolosha.

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Washington Wizards (25-12) - San Antonio Spurs (23-15) 101:93 (BOXSCORE)

John Wall hat es endlich geschafft. Der Guard der Washington Wizards konnte in seiner Karriere bisher keines seiner sieben Spiele gegen San Antonio gewinnen. Nun ist auch dieser Streak zu Ende gegangen und wie so oft war Wall dabei der Taktgeber in Washingtons Ensemble. Seine 25 Punkte und 8 Assists waren Teambestwerte.

Der Grund für den Sieg war jedoch die verbesserte Defense der Hauptstädter im vierten Viertel. "Paul Pierce kam in die Kabine und sagte uns, dass das die beste Defense in der Schlussphase der gesamten Saison war", verriet Bradley Beal nach dem Sieg. Eben jener Beal und Kevin Seraphin waren es auch, die das Momentum im letzten Abschnitt zugunsten von Washington kippen ließen. Zwei aufeinanderfolgende Blocks der Beiden und 9 Punkte in Folge vom bärenstarken Seraphin (17 Punkte und 8 Rebounds in 19 Minuten) sorgten für die Entscheidung.

Tim Duncan schaffte in knapp 26 Minuten zwar ein Double-Double aus 11 Punkten und 12 Rebounds, er hatte aber in den entscheidenden Situationen zu wenig Unterstützung am Brett. San Antonio holte insgesamt 14 Rebounds weniger als Washington.

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Phoenix Suns (23-18) - Cleveland Cavaliers (19-20) 107:100 (BOXSCORE)

Auch mit LeBron James können die Cleveland Cavaliers momentan nicht gewinnen. Nach seiner zweiwöchigen Verletzungspause legte der King zwar 33 Punkte auf, die Niederlage gegen Phoenix konnte er aber nicht verhindern. Cleveland verlor das sechste Spiel in Folge und schlittert immer weiter in die Krise.

Neben LeBron zeigte J.R. Smith mit 29 Punkten sein bis dato bestes Spiel im Dress der Cavaliers. Zwei Drittel der Big Three erwischten dagegen einen komplett gebrauchten Abend. Kevin Love und Kyrie Irving trafen zusammen nur brutale 7 von 25 aus dem Feld für 18 Punkte. So hat man sich das in Cleveland sicher nicht vorgestellt.

Ganz anders sah es hingegen bei den Phoenix Suns aus: Markieff Morris erzielte mit 35 Punkten bei höchst effizienten 15 von 20 aus dem Feld ein neues Career High. Goran Dragic sprang ihm mit 18 Zählern zur Seite und fand noch lobende Worte für seinen Teamkameraden: "Er hat unglaublich gespielt. Er war heute unsere Waffe." Alex Len (13 Punkte, 10 Rebounds) legte ein Double-Double auf. Das Spiel wurde in den letzten 3:31 Minuten entschieden, als Phoenix mit einem 11:3-Lauf davonzog.

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Utah Jazz (13-25) - Golden State Warriors (29-5) 105:116 (BOXSCORE)

Die Golden State Warriors pflügen weiter durch die Liga. Das beste Team der NBA hatte nur in der ersten Hälfte Probleme mit den Utah Jazz. Zum Pausentee gab es einen Gleichstand von 53:53 in der EnergySolutions Arena. Im dritten Viertel zogen die Mannen von Steve Kerr jedoch davon und gewannen auch ihr siebtes Spiel in Folge mit 10 oder mehr Punkten. Das ist gleichbedeutend mit einem neuen Franchise-Rekord.

Bei den Dubs war einmal mehr Stephen Curry, der von den Utah-Fans mit MVP-Sprechchören geadelt wurde, der überragende Akteur auf dem Platz. In 29 Minuten schaffte er sein elftes Double-Double der Saison: 27 Punkte und 11 Assists standen dem Sharp-Shooter am Ende zu Buche. Von einer Ein-Mann-Show kann bei diesen Warriors aber keine Rede sein. Zusätzlich zu Curry verbuchten fünf weitere Spieler zweistellige Punkteausbeuten. "Jeder trägt etwas zum Erfolg bei. Du schaust auf den Statistikzettel und siehst, dass zehn Jungs gespielt haben, keiner mehr als 30 Minuten. Jeder bekommt die Chance zu zeigen was er kann und hilft dem Team zu gewinnen", sagte ein sichtlich zufriedener Curry.

Die Utah Jazz haben das dritte Viertel komplett verpennt, die Aufholjagd am Ende kam zu spät. Positiv war die Ausgeglichenheit im Kader der Jazz. Auch hier scorten sechs Spieler zweistellig. Derrick Favors, Enes Kanter und Rudy Gobert gelangen Double-Doubles.

Los Angeles Lakers (12-26) - Miami Heat (16-21) 75:78 (BOXSCORE)

Ein Spiel für Feinschmecker war das Duell zwischen den Miami Heat und Los Angeles Lakers mit Sicherheit nicht. Eher etwas für Defensivfanatiker. Klar, Kobe kehrte zurück. Und was macht ein Kobe nun mal sehr gerne? Richtig: Abdrücken. In knapp 31 Minuten hagelte es Fehlwurf nach Fehlwurf. 16 Fehlwürfe bei 19 Versuchen notierten die Statistiker. Doch nicht nur Kobe traf kein Scheunentor. Im ersten Viertel verfehlten 18 der 22 abgefeuerten Würfe ihr Ziel. Im Endeffekt erzielte die Mamba 12 Punkte: Das reichte immerhin zum geteilten Topscorer bei den Lakers. Ed Davis und Jordan Hill legten ebenfalls 12 Zähler auf. Für einen Sieg reicht so eine Leistung ganz sicher nicht.

Auch wenn sich Miami in L.A. nicht mit Ruhm bekleckerte. Chris Bosh erlebte ebenfalls einen rabenschwarzen Abend. 8 Punkte bei vier von 17 aus dem Feld sprechen eine klare Sprache. "Zeitweise war es ein bisschen eklig. Mein Wurf ist nicht gefallen, aber wir haben immer weiter gemacht. Wir hatten auf jeden ihrer Runs eine Antwort", erklärte der Power Forward die Formel zum Sieg. Und das obwohl sich Dwyane Wade zum Ende der ersten Hälfte den Oberschenkel gezerrt hat und nicht mehr spielen konnte.

Mario Chalmers, der 9 seiner 19 Punkte im vierten Viertel erzielte, verhalf Miami schlussendlich zum hart umkämpften Sieg. Hassan Whiteside wiederum spielt weiter bärenstark. Der Center erreichte mit 15 Punkten und 9 Rebounds fast sein nächstes Double-Double.

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