Goran Dragic wechselt zu den Miami Heat, Kevin Garnett kehrt zu den Minnesota Timberwolves zurück. Michael Carter-Williams spielt nicht mehr für die Philadelphia 76ers. Es war der unglaublichste Deadline-Day der letzten 25 Jahre. Insgesamt wechselten 39 Spieler zwischen Teams - so viele wie nie zuvor. SPOX wirft einen Blick auf die Trades und ordnet sie ein.
Minnesota Timberwolves (11-42, Platz 15 im Westen)
Erhalten:Kevin Garnett (Brooklyn Nets)
Abgegeben:Thaddeus Young (Brooklyn Nets)
Der verlorene Sohn kehrt zurück! Es ist die Feel-Good-Story der Trade-Deadline. Kevin Garnett geht nach neun Jahren in der Fremde zurück nach Minnesota, wo er die ersten zwölf NBA-Jahre verbrachte und einst zum Superstar der Liga reifte. Der mittlerweile 38-Jährige hat dabei längst nicht mehr den sportlichen Wert vergangener Tage, soll aber das talentierte Team der Timberwolves um Andrew Wiggins und Zach LaVine mit seiner Erfahrung bereichern. "Wenn man an die Minnesota Timberwolves denkt, denkt man als erstes an Kevin Garnett", spricht No.1-Pick Wiggins ehrfürchtig über seinen neuen Teamkollegen. Mit Garnett gelangen den Wolves ihre einzigen acht Playoff-Teilnahmen, der Big Man wurde 2004 sogar zum MVP ernannt.
Wie sehr ihm die Franchise am Herzen liegt, zeigt die Tatsache, dass er seine No-Trade-Klausel aufgab und zu einem der aktuell schlechtesten Teams der Liga wechselt. Garnett machte nie einen Hehl daraus, dass er sich den Timberwolves sehr verbunden fühlt. Die Tatsache, dass mittlerweile wieder Flip Saunders und Sam Mitchell die sportlichen Geschicke leiten, machte den Schritt noch leichter. Saunders führte KG schon damals zehn Jahre als Coach, mit Assistant Coach Mitchell verbindet ihn eine langjährige Freundschaft. Der ehemalige Forward fungierte als Mentor für den jungen Garnett.
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The Big Ticket soll sogar noch mal verlängern, angeblich plant die Franchise, ihm einen neuen Zweijahresvertrag anzubieten. Zudem soll Garnett gewillt sein, nach seinem Karriereende im Front Office der Wolves zu arbeiten und sogar Anteile der Franchise zu erwerben. Bei all der Freude über die Rückkehr gibt es natürlich auch eine Kehrseite der Medaille. Mit Thaddeus Young gibt Minnesota einen Forward ab, der gerade in seiner Prime ist und den die Timberwolves erst zu Saisonbeginn aus Philadelphia holten.
Miami Heat (22-30, Platz 8 im Osten)
Erhalten:Goran Dragic, Zoran Dragic (beide Phoenix Suns)
Abgegeben: Danny Granger (Phoenix Suns), Norris Cole, Justin Hamilton, Shawne Williams (alle New Orleans Pelicans), Zwei Erstrundenpicks (Phoenix Suns)
Das Problem existierte in Miami schon lange. Den Heat ging ein richtig guter Point Guard ab. Das dürfte sich jetzt mit Goran Dragic geändert haben. Der Slowene, der in Phoenix reichlich verbrannte Erde hinterließ, bestand darauf, entweder zu den Lakers, Knicks oder nach Miami getradet zu werden. Die Heat bekamen den Zuschlag und dürfen sich nun glücklich schätzen. Der Slowene ist aktuell neben Kevin Durant und LeBron James der einzige Spieler, der mindestens 18 Punkte erzielt, 5 Assists auflegt und dabei 50 Prozent aus dem Feld trifft.
"Wir sind unglaublich glücklich, mit der Verpflichtung von Goran Dragic den nächsten Schritt gemacht zu haben, um wieder ein richtiges Championship-Team zu werden. Goran ist ein All-NBA-Spieler, dazu der amtierende Most Improved Player. Von dem Moment als er verfügbar war, haben wir alles daran gesetzt, ihn zu verpflichten", sagte Präsident Pat Riley.
Dragic soll zudem signalisiert haben, in Miami langfristig zu verlängern. Im Sommer wird der Spielmacher Free Agent, kann aber aufgrund der Bird-Rechte auch in Miami einen neuen Fünfjahresvertrag unterschreiben.
Dass Goran noch seinen Bruder Zoran im Gepäck hat, dürfte die Akklimatisierung in South Beach erheblich erleichtern. Und bei der stark ausgedünnten Bank dürfte auch für den jüngeren Dragic einiges an Spielzeit abfallen. Da sind wir aber auch schon bei der Crux. Zwar besitzt Coach Erik Spoelstra nun mit Goran, Wade, Deng, Bosh und Whiteside im Idealfall eine sehr potente Starting Five, aber dafür geht den Heat eine starke Bank ab. Da tummelt sich eine Menge Füllmaterial, aber wenig Qualität. Zudem können die zwei Erstrundenpicks, die Miami gen Phoenix schicken musste, in der Zukunft noch schmerzen. Im Hier und Jetzt wird Dragic den Heat die Playoffs garantieren und Miami zu einem weit unangenehmeren Gegner als bisher angenommen machen.
Seite 1: Timberwolves und Heat
Seite 7: Nuggets, Rockets, Knicks, Kings und Wizards
Phoenix Suns (29-25, Platz 9 im Westen)
Erhalten:Danny Granger (Miami Heat), John Salmons (New Orleans Pelicans), Brandon Knight, Kendall Marshall (beide Milwaukee Bucks), Marcus Thornton (Boston Celtics), Zwei Erstrundenpicks aus Miami (2017, 2019), Erstrundenpick aus Cleveland via Boston (2016)
Abgegeben: Goran Dragic, Zoran Dragic (beide Miami Heat), Isaiah Thomas (Boston Celtics), Miles Plumlee, Tyler Ennis (beide Milwaukee Bucks), Erstrundenpick Lakers (2015)
Am Ende blieb Besitzer Robert Sarver nichts anderes übrig, als Goran Dragic nach Miami zu schicken. Der Slowene hatte den Suns, mit der Ankündigung auf keinen Fall in Phoenix zu verlängern, die Pistole auf die Brust gesetzt. Die Forderung nur nach Miami, zu den Knicks oder zu den Lakers wechseln zu wollen, verstärkte den Druck weiter.
Dabei hätten die Suns liebend gerne mit Dragic verlängert und versuchten stattdessen, Isaiah Thomas loszuwerden, um den Slowenen wieder milde zu stimmen. Schließlich hatte Dragic sich darüber beschwert, zu sehr abseits vom Ball zu spielen. Die Point-Gaurd-Rotation mit ihm, Eric Bledsoe und Thomas war überfrachtet.
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Durch das offensive Anbieten war das Standing von Letzterem schließlich auch zerstört, so dass die Suns am Ende beide verschifften. Und so steht Head Coach Jeff Hornacek plötzlich mit einem komplett veränderten Kader vor der Aufgabe, Playoffplatz acht zurückzuergattern.
Das wird wohl nicht gelingen, schließlich helfen nur Brandon Knight und mit Abstrichen Marcus Thornton direkt weiter. Der verletzte Kendall Marshall wird wohl genauso entlassen wie John Salmons. Angesichts der Tatsache, dass Dragic unbedingt wegwollte, haben die Suns aber das Beste aus ihren schlechten Karten gemacht. Wahrscheinlich werden sie erneut die Playoffs verpassen, aber das wäre wohl auch mit dem unzufriedenen Guard passiert.
Kendall Marshall im Interview: "Wäre früher heiße Ware gewesen"
Knight passt zudem besser zu Bledsoe, da er sich auch ohne Ball in der Hand auf dem Court wohlfühlt und in dieser Saison einen großen Sprung gemacht hat. Phoenix hat nun den Rest der Saison Zeit, abzuwägen, was der angehende Restricted Free Agent für sie wert ist.
Zudem haben sie drei weitere Erstrundenpicks, die sie wirklich im Draft nutzen können oder aber in späteren Deals einsetzen können. Der Verlust von Miles Plumlee ist zu verkraften, haben sich die Suns doch ohnehin auf Alex Len als die Zukunft auf der Fünf festgelegt.
New Orleans Pelicans (27-26, Platz 10 im Westen)
Erhalten:Norris Cole, Justin Hamilton, Shawne Williams (alle Miami Heat), Ish Smith (Oklahoma City Thunder), Rechte an Latavious Williams, Draft Considerations (Oklahoma City Thunder), Cash Considerations (Oklahoma City Thunder)
Abgegeben: John Salmons (Phoenix Suns)
Man muss nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Das waren die Pelicans. Miami und Phoenix brauchten ein drittes Team, um den Dragic-Trade abzuschließen und da stand New Orleans bereit. Das Team aus dem Big Easy bekommt ein ordentliches Upgrade, indem sie John Salmons abgeben und dafür Norris Cole, Justin Hamilton und Shawne Williams aufnehmen.
Salmons absolvierte seit Jahresbeginn nur drei Spiele für die Pelicans und Cole könnte zumindest kurzfristig als Ersatz für den erneut verletzten Jrue Holiday einspringen, auch wenn der Ex-Heat eine miserable Saison spielt. Die Luftveränderung könnte helfen. Im Sommer ist Cole Restricted Free Agent, New Orleans hat also alle Zügel in der Hand.
Shawne Williams wird dagegen keine Rolle spielen. Der Forward soll aus seinem Vertrag gekauft werden. Zudem holten die Pelicans Ish Smith zurück aus OKC, der aber wie Center Justin Hamilton kaum Minuten sehen wird. Neben der Akquirierung von Cole hatte der Trade vor allem wirtschaftliche Gründe.
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Seite 7: Nuggets, Rockets, Knicks, Kings und Wizards
Milwaukee Bucks (30-23, Platz 6 im Osten)
Erhalten:Michael Carter-Williams (Philadelphia 76ers), Miles Plumlee, Tyler Ennis (Phoenix Suns)
Abgegeben: Brandon Knight, Kendall Marshall (Phoenix Suns)
Der Trade war völlig überraschend. Brandon Knight hatte unter Head Coach Jason Kidd einen großen Satz nach vorne gemacht (17,8 Punkte, 5,4 Assists) und war einer der produktivsten Spieler im Roster der Bucks, doch Knight ist eben nicht der Typ Point Guard, den Kidd bevorzugt. Der Ex-Spielmacher bevorzugt den Floor General, der gleichzeitig gute Verteidigung spielt. Knights Qualitäten in der Defense sind eher mittelprächtig und offensiv bleibt er trotz Fortschritte im Playmaking eher ein Scorer. Zudem läuft sein Rookievertrag am Saisonende aus, eine Vertragsverlängerung scheiterte im Herbst.
Mit Carter-Williams bekommen die Bucks nun den amtierenden Rookie of the Year, der defensiv ein Upgrade darstellt, aber offensiv sicher nicht so potent wie Knight ist. Ohne den verletzten Jabari Parker wird dort jetzt noch mehr von Giannis Antetokounmpo abhängen. Tyler Ennis dürfte der Trade auch gefallen. Der Point Guard wird in Milwaukee als Backup sicher mehr Spielzeit bekommen als in Phoenix.
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Bei der ganzen Aufregung um die Point Guards geht fast unter, dass die Bucks es zudem geschafft haben, den bevorstehenden Buyout mit Larry Sanders durch Miles Plumlee aufzufangen. Plumlee ist sicher nicht so talentiert wie Sanders, dafür aber berechenbar. Kurzfristig wird Milwaukee der Verlust von Knight treffen, langfristig haben die Bucks aber mit dem Deal gewonnen.
Philadelphia 76ers (12-41, Platz 14 im Osten)
Erhalten: Isaiah Canaan (Houston Rockets), JaVale McGee (Denver Nuggets), Erstrundenpick Lakers via Phoenix (2015), Erstrundenpick aus Oklahoma City (2015, Lottery protected), Zweitrundenpick aus Denver oder Minnesota via Houston (2015), Draftrechte an Chukwudiebere Maduabum (Denver Nuggets)
Abgegeben: Michael Carter-Williams (Milwaukee Bucks), K.J. McDaniels (Houston Rockets), Draftrechte an Cenk Akyol (Denver Nuggets)
Was haben die Sixers vor? Philadelphia gibt ihre aktuell wohl produktivsten Spieler ab. Es war schon länger bekannt, dass die Franchise in Michael Carter-Williams nicht den Heilsbringer sieht. Tradegerüchte stehen seit geraumer Zeit im Raum, aber die Deadline-Deals von Philly lassen darauf schließen, dass das Tanken in der Stadt der brüderlichen Liebe noch längst nicht vorbei ist.
Der Erstrundenpick der Lakers, den sie im MCW-Deal ergatterten, ist Top 5 geschützt in diesem Jahr und aktuell ist es recht realistisch, dass L.A. den Pick selbst nutzen kann. 2016 und 2017 ist der Pick dann nur noch Top 3 geschützt und damit für Philadelphia in Reichweite und vermutlich richtig wertvoll, aber das bedeutet, dass alle Sixers-Fans weiter einen langen Atem haben müssen. So schnell werden sie nicht auf die Siegerstraße zurückkehren.
Dazu passt auch, dass die Sixers sich von Überraschungsrookie K.J. McDaniels trennen. Der 32. Pick des diesjährigen Drafts erwies sich als Glücksgriff und zeigte ordentliche Leistungen (9,2 Punkte, 3,8 Rebounds im Schnitt), wäre aber im Sommer wohl ohnehin nicht zu halten gewesen. Im Gegenzug kommt Isaiah Canaan, der zwar in der D-League sein Können bereits unter Beweis gestellt hat, aber bei den Rockets nicht mehr als ein Lückenfüller vom Ende der Bank war.
Um den Vertrag von JaVale McGee aufzunehmen, kassierten sie einen weiteren Erstrundenpick. Die Draftrechte von Chukwudiebere Maduabum taugen allenfalls als Twitterscherz. Der Nigerianer, der 2001 an 56. Stelle gedraftet wurde, legt aktuell für Tallinna Kalev in Estland 6,4 Punkte im Schnitt auf. Die Sixers um GM Sam Hinkie ziehen ihr Tanking-Konzept weiter gnadenlos durch. Das mag moralisch verwerflich sein, aber ist nun mal erlaubt und wahrscheinlich auch erfolgreich - irgendwann.
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Brooklyn Nets (21-31, Platz 9 im Osten)
Erhalten:Thaddeus Young (Minnesota Timberwolves)
Abgegeben: Kevin Garnett (Minnesota Timberwolves)
Die Brooklyn Nets haben endgültig begonnen, die Trümmer ihres gescheiterten Championship-Runs zusammenzukehren. Nachdem Paul Pierce vor Saisonbeginn das Weite suchte und sich den Washington Wizards anschloss, ist nun auch Kevin Garnett nicht mehr da. Damit haben die Nets zwar weiterhin die teuren Verträge von Joe Johnson, Deron Williams und Brook Lopez an der Backe, aber immerhin jetzt mit Thaddeus Young einen Forward, der mit seinen 26 Jahren im besten Basketballalter ist und auf den GM Billy King große Stücke hält. King draftete ihn einst für die Philadelphia 76ers.
Allerdings gibt es Zweifel, ob Young dauerhaft in der Lage ist, als Power Forward aufzulaufen. Mit seinen 2,03 Meter hat er nicht gerade Gardemaß für die Vier, die dünnste Position im Roster der Nets. Zudem ist der Ex-Sixer auch nicht gerade günstig. Aktuell verdient er 9,4 Millionen Dollar und könnte per Player Option auch in der kommenden Saison mit 9,9 Millionen Dollar in den Büchern stehen. Für den Moment bringt der athletische Forward die Nets aber weiter und könnte ein wichtiges Puzzleteil sein, um doch noch die Playoffs zu erreichen.
Detroit Pistons (21-33, Platz 11 im Osten)
Erhalten:Reggie Jackson (Oklahoma City Thunder), Tayshaun Prince (Boston Celtics)
Abgegeben: D.J. Augustin, Kyle Singler (beide Oklahoma City Thunder), Jonas Jerebko, Luigi Datome (Boston Celtics)
Nach der schweren Verletzung von Brandon Jennings waren die Pistons unter Zugzwang. Detroit möchte unbedingt in die Playoffs und hofft nun, mit Reggie Jackson die zweite Aufholjagd in dieser Saison zu starten. "Wir freuen uns, Reggie Jackson in unserer Organisation willkommen zu heißen. Reggie ist ein junger Spieler mit einer gewissen Größe als Guard und er hat schon erfolgreich als Starter nachgewiesen, dass er viele Minuten spielen kann. Wir glauben, dass er eine gute Ergänzung für unseren Kader ist", sagte Head Coach Stan van Gundy.
Jackson hatte sich vehement für einen Trade stark gemacht und galt lange als Kandidat bei den Brooklyn Nets. Am Ende erhielten die Pistons den Zuschlag und das zu durchaus günstigen Konditionen. Mit D.J. Augustin mussten sie dafür den bisherigen Ersatz für Jennings abgeben, dazu Kyle Singler, der durch Tayshaun Prince ersetzt wird. Jetzt stellt sich die Frage, wie produktiv Jackson wirklich für Detroit sein kann.
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Bekanntlich ist er eher ein Scorer und weniger ein Ballverteiler, zudem sind seine Werte vom Perimeter unterirdisch. In Abwesenheit von Russell Westbrook im Vorjahr hat er allerdings bewiesen, dass er offensiv einen Impact haben kann. Diese gute Phase veranlasste ihn wohl auch dazu, ein kolportiertes Angebot der Thunder über 48 Millionen Dollar für vier Jahre abzulehnen. Ob der angehende Restricted Free Agent das im Sommer erzielen kann, hängt nun auch von seiner Performance in Detroit ab.
Wenn Garnetts Rückkehr nach Minnesota die Feel-Good-Story der Trade-Deadline ist, dann ist Tayshauns Prince Rückkehr die Feel-Good-Story 2.0. Prince gewann 2004 die Meisterschaft mit den Pistons und ist nun nach zwei Jahren zurück in Motor City. Es bleibt allerdings abzuwarten, welchen Einfluss der Veteran noch aufs Team hat. In Boston lief es zuletzt wieder besser.
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Oklahoma City Thunder (29-25, Platz 8 im Westen)
Erhalten:Enes Kanter, Steve Novak (beide Utah Jazz), D.J. Augustin, Kyle Singler (beide Detroit Pistons), Draft Considerations (New Orleans Pelicans)
Abgegeben: Reggie Jackson (Detroit Pistons), Kendrick Perkins, Grant Jerrett (beide Utah Jazz), Ish Smith (New Orleans Pelicans), Draftrechte an Tibor Pleiß (Utah Jazz), Zukünftigen Erstrundenpick (Utah Jazz)
Angeblich stand ein Trade von Brook Lopez nach OKC kurz vor dem Abschluss. Letztlich soll er daran gescheitert sein, dass der Center noch nicht bereit war, seine Player Option für die kommende Saison zu ziehen. Längere Planungssicherheit erhalten die Thunder jetzt mit Enes Kanter auch nicht. Der Türke ist im Sommer Restricted Free Agent.
Doch mit Kanter, dem starken Backup-Spielmacher D.J. Augustin und den Shootern Kyle Singler und Steve Novak hat Oklahoma City über Nacht eine Championship-würdige Bank bekommen. Rein statistisch nehmen sich die Zahlen von Jackson und Augustin nicht viel, dafür ist letzterer aber wesentlich besser zu handlen und zudem ein College-Buddy von Kevin Durant.
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Es bleibt aber abzuwarten, wie sich der Abgang von Glue Guy Kendrick Perkins auf den Locker Room auswirken wird. Außerdem erwartet OKC mit Kanter ähnlich zähe Verhandlungen wie mit Jackson. Können und wollen sie ihn im Sommer wirklich um jeden Preis halten? Wenn nicht, hätten sie quasi ohne Gegenwert einen Erstrundenpick abgegeben.
Die Besitzer der Thunder befinden sich nun erstmals in Luxury-Tax-Regionen, durch eine Vertragsverlängerung mit Kanter könnten sie aber dann richtig zur Kasse gebeten werden. Es liegt an ihm, zu zeigen, dass er es wert ist.
Utah Jazz (19-34, Platz 12 im Westen)
Erhalten:Kendrick Perkins, Grant Jerrett (beide Oklahoma City Thunder), Draftrechte an Tibor Pleiß (Oklahoma City Thunder), Zukünftigen Erstrundenpick (Oklahoma City Thunder), Zweitrundenpick aus Detroit (2017)
Abgegeben: Enes Kanter, Steve Novak (beide Oklahoma City Thunder)
Die Jazz haben wohl das Beste aus der festgefahrenen Situation um Enes Kanter gemacht. Der Center wollte unbedingt weg und bevor er im Sommer womöglich ohne Gegenwert gegangen wäre, zog Utah die Reißleine. Das ist sicher nicht optimal, schließlich konnte der hochveranlagte Kanter sein Potenzial nie vollends ausschöpfen.
Aber so sprangen immerhin mit Grant Jerrett, zwei Picks und - aus deutscher Sicht sicher nicht uninteressant - die Rechte an Tibor Pleiß heraus. Dass der deutsche Center involviert wurde, dürfte dafür sprechen, dass die Jazz wirklich Interesse haben, ihn im Sommer nach Salt Lake City zu holen. Bedarf ist vorhanden.
Jerrett hat bislang noch keine Duftmarke in der NBA hinterlassen, traf aber in der D-League immerhin 38,1 Prozent seiner Dreier. Der Stretch-Four ist zudem gehaltstechnisch ein Schnäppchen (1 Millionen Dollar). Kendrick Perkins wird dagegen nie das Jazz-Trikot überstreifen. Der Center dürfte sich einem Contender anschließen.
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Seite 7: Nuggets, Rockets, Knicks, Kings und Wizards
Boston Celtics (20-31, Platz 10 im Osten)
Erhalten:Isaiah Thomas (Phoenix Suns), Jonas Jerebko, Luigi Datome (Detroit Pistons)
Abgegeben: Tayshaun Prince (Detroit Pistons), Marcus Thornton (Phoenix Suns), Erstrundenpick aus Cleveland (2016, Phoenix Suns)
Ist das der erste Schritt raus aus dem Rebuild? Es sieht so aus und dies gelingt dank eines geschickten Schachzugs im letzten Sommer. Mit der Trade Exception aus dem Pierce/Garnett-Trade nach Brooklyn halfen die Celtics Cleveland, Platz für LeBron James zu schaffen, indem sie Tyler Zeller und Marcus Thornton unter Vertrag nahmen. Zusätzlich kassierten sie dafür einen Firstrunder der Cavs. Ein halbes Jahr später haben sie nun den Pick + Thornton gegen Isaiah Thomas getauscht.
Damit hat Präsident Danny Ainge mit etwas Verspätung seinen Wunschspieler aus der Offseason doch noch bekommen. Selten wurde eine Trade Exception sinnvoller angewandt. Der Vierjahresvertrag des Guards ist zudem mit 27 Millionen Dollar durchaus preiswert, hat man im Hinterkopf, dass der Salary Cap aufgrund des neuen TV-Vertrags ab 2016 stark anzeigen wird.
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Thomas dürfte sich in Boston äußerst wohl fühlen, schließlich wird er direkt zur Scoring-Option Nummer 1 avancieren. Der Abgang von Tayshaun Prince ist trotz seiner Leistungssteigerung zu verschmerzen. Luigi Datome und Jonas Jerebko können ohne Risiko getestet werden, beide Verträge laufen im Sommer aus. Kurzum: Boston hat einen richtig guten Job gemacht.
Portland Trail Blazers (36-17, Platz 3 im Westen)
Erhalten:Arron Afflalo, Alonzo Gee (beide Denver Nuggets)
Abgegeben: Thomas Robinson, Will Barton, Victor Claver (alle Denver Nuggets), Erstrundenpick (2016, Lottery protected, Denver Nuggets)
Ein möglicher Abgang von Franchise-Player LaMarcus Aldridge geistert die ganze Saison durch Portland. Auch wenn der Power Forward sich aktuell wohl fühlt, wollte das Front Office alles daran setzen, das Team tiefer zu besetzen. Es ist seit Jahren das Manko der Blazers und auch wenn sie vor der Saison mit Steve Blake und Chris Kaman bereits ein Upgrade des Bench Mobs vollzogen hatten, kommt jetzt das nächste.
Arron Afflalo zog das Interesse vieler Teams an. Der Flügelspieler ist ein guter Scorer und kann dadurch die Starter gewaltig entlasten. Auch wenn es längst nicht mehr so eklatant ist, kollabiert die Offense der Blazers noch immer häufig, wenn die erste Fünf ihre Verschnaufpausen bekommt. Zudem befindet sich Nicolas Batum in einem erschreckenden Formtief.
Die drei Abgänge sind zu verschmerzen, einzig der Pick bedeutet ein Risiko. Afflalo ist im Sommer Unrestricted Free Agent. Schlimmstenfalls ist er dann wieder weg. Da Portland aber auch seine Bird-Rechte besitzt, wären sie in der Lage, ihm ein lukratives Angebot zu machen, wenn sie denn wollen. Es laufen schließlich auch die Verträge von Wes Matthews, Aldridge und Robin Lopez aus.
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Denver Nuggets (20-33, Platz 11 im Westen)
Erhalten: Thomas Robinson, Will Barton, Victor Claver (alle Portland Trail Blazers), Erstrundenpick aus Portland (2016, Lottery protected), Draftrechte an Cenk Akyol (Philadelphia 76ers)
Abgegeben: Arron Afflalo, Alonzo Gee (beide Portland Trailblazers), JaVale McGee (Philadelphia 76ers), Erstrundenpick aus Oklahoma City (2015, Top 18 protected), Draftrechte an Chukwudiebere Maduabum (Philadelphia 76ers)
Verkorkste Saison, Klappe, die zweite! Wieder mal haben Verletzungen die Spielzeit der Nuggets dahingerafft. Zudem wird immer deutlicher, dass der Kader, der zu großen Teilen noch von George Karl zusammengestellt wurde, nicht für Brian Shaws Idee von Basketball gemacht ist.
Die Playoffs sind außer Reichweite, also zieht Denver die Reißleine. Mit dem Trade von Timofey Mozgov nach Cleveland ging es los, jetzt folgten die Abgänge von Arron Afflalo, Alonzo Gee und JaVale McGee. Der Kader wird neu zusammengestellt - ein Mini-Rebuild also.
Dass sie für den Abgang von McGee einen Erstrundenpick opfern mussten, ist ärgerlich, aber alternativlos. Insofern haben die Nuggets ihre Hausaufgaben gemacht, auch wenn sich die Frage stellt, ob es nicht Alternativen zu diesem Weg gegeben hätte.
Houston Rockets (36-17, Platz 4 im Westen)
Erhalten:Pablo Prigioni (New York Knicks), K.J. McDaniels (Philadelphia 76ers)
Abgegeben: Alexey Shved (New York Knicks), Isaiah Canaan (Philadelphia 76ers), Zweitrundenpicks 2017 und 2019 (New York Knicks), Zweitrundenpick 2015 aus Denver oder Minnesota (Philadelphia 76ers)
Kurz und knapp: Die Rockets haben mit zwei kleinen Moves ihre Bank beträchtlich aufgewertet. Pablo Prigioni dürfte mit seiner Erfahrung gerade in den Playoffs ein wichtiger Rollenspieler sein und K.J. McDaniels hat einen überraschend starken Eindruck in Philly hinterlassen. Vor allem defensiv ist er ein Upgrade.
Alle Spiele live! Hol Dir jetzt den reduzierten LEAGUE PASS
Die Abgänge von Alexey Shved und Isaiah Canaan sind zu verschmerzen. Die drei Zweitrundenpicks werden die Rockets im Normalfall ebenfalls nicht tangieren. Die Kumpels Daryl Morey und Sam Hinkie haben wieder mal einen ordentlichen Deal für beide Seiten eingefädelt.
New York Knicks (10-43, Platz 15 im Osten)
Erhalten:Alexey Shved (Houston Rockets), Zweitrundenpicks 2017 und 2019 (Houston Rockets)
Abgegeben: Pablo Prigioni (Houston Rockets)
Und so schnell kommen die New York Knicks wieder zu Picks. Pablo Prigioni spielte ohnehin keine Rolle mehr im Big Apple. Da sind die beiden Zweitrundepicks gern gesehen. Alexey Shved hat nun die nächste Chance nachzuweisen, dass er NBA-Format hat. An fehlender Spielzeit dürfte es bei den Knicks nicht scheitern.
Sacramento Kings (18-34, Platz 13 im Westen)
Erhalten:Andre Miller (Washington Wizards)
Abgegeben: Ramon Sessions (Washington Wizards)
Hallo Mr. Karl, hier bin ich wieder. Es hat nicht lange gedauert, bis der neue Kings-Coach George Karl seinen Spezi Andre Miller ins Team geholt hat. Der 38-Jährige soll vor allem als Pass-First-Spielmacher Darren Collison unterstützen. Ramon Sessions dürfte zudem froh sein, dass das Kapitel in Sacramento für ihn beendet ist.
Washington Wizards (33-21, Platz 4 im Osten)
Erhalten:Ramon Sessions (Sacramento Kings)
Abgegeben: Andre Miller (Sacramento Kings)
"Ramon ist ein Veteran, der seine Fähigkeit nachgewiesen hat. Er bringt einen Up-Tempo Style in unsere Second Unit und gibt uns Schnelligkeit, Energie und defensive Präsenz", sagte Wizard-Präsident Ernie Grundfeld und macht damit deutlich, dass Vorgänger Andre Miller eben nicht dieser Spieler war. Damit ist im Grunde alles zu dem Trade gesagt.
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