Aber ebenso muss festgehalten werden, dass es auch ganz klare Unterschiede und scharfe Trennlinien zwischen den beiden Vereinen gibt! Anders wäre ein solches Duell in einem offiziellen UEFA-Wettbewerb aufgrund der Integritätsklausel auch nicht möglich. Die Meilensteine in Richtung autonom geführter Verein wurden schon 2015 gelegt: einerseits war es der Rückzug von Ralf Rangnick als Sportdirketor von Leipzig UND Salzburg, andererseits der Umstand, dass Red Bull in Salzburg seit nunmehr drei Jahren "nur" mehr als Hauptsponsor aktiv ist und nicht wie in Leipzig als Eigentümer fungiert (Red Bull besitzt zu 99 % die Anteile der geschäfstführenden GmbH.Die in Deutschland geltende 50plus1-Regel wird mit von der DFL bestimmten Auflagen - also eben zum Beispiel mit der Gründung einer Spielbetriebs GmbH - zumindest juristisch erfüllt.)
Und zu all dem kommt allerspätestens seit der Auslosung dieser Gruppenphase eine Rivalität, die mit einem Lokalderby vergleichbar ist.
Und das ist auch der Punkt bei diesem Stallduell, der mich als Fußball-Fan am allermeisten in seinen Bann zieht! In diesem Spiel will JEDER - noch viel mehr als sonst - dem anderen zeigen, dass ER der Bessere ist! Sowohl individuell, als auch als Team. Insbesondere alle Salzburger, Noch-Salzburger (Haidara?), Ex-Salzburger und sicherlich auch ganz speziell die drei Leipziger Legionäre Konrad Laimer, Marcel Sabitzer und Stefan Ilsanker, die allesamt für ihren unbändigen Siegeswillen bekannt sind: Sie alle werden ab Anpfiff auch ganz ohne Energy Drink bis in die Haarspitzen aufgezuckert sein! Besonders freue ich mich dabei auf Stefan Ilsanker: Für den kampfstarken Nationalspieler aus Hallein ist es ja nicht nur ein Wiedersehen mit seinem Stammverein, sondern auch noch ein Kräftemessen mit dem eigenen Herrn Papa: Herbert Ilsanker ist ja bekanntlich seit 13 Jahren Tormanntrainer in Salzburg!
Ich erwarte also eine regelrechte Treibjagd über extrem intensive 90 Minuten. Auf höchstem athletischen und (hoffentlich auch) spielerischem Niveau. Und davon ist auszugehen, immerhin schafften es beide Teams in der Vorsaison dieses Bewerbs zumindest unter die letzten Acht.
Fazit: Man kann über das Konstrukt Red Bull im Fußball sicherlich viel diskutieren und unterschiedlicher Auffassung sein, aber da bin ich mir sicher:
Während der 90 Minuten spielt der weltweit höchst erfolgreiche Getränkehersteller aus Fuschl genau gar keine Rolle. Das Motto, übrigens vom Oberbullen Didi Mateschitz höchstpersönlich ausgerufen, lautet dementsprechend: "Möge der Bessere gewinnen!" Amen.
Und: Daumen drücken für den österreichischen Meister - ab 20:15 Uhr live auf PULS 4 und im kostenlosen Livestream spox.com.
Sie erreichen den Autor unter: michael.gigerl@puls4.com