Schon das 2:1 im Hinspiel war aus Sicht der Oberösterreicher der bedeutendste Auswärtserfolg der Vereinsgeschichte, der man am Dienstag auf der ausverkauften Linzer Gugl ein weiteres Kapitel hinzufügen könnte. Am Selbstvertrauen sollte es nach fünf Siegen in fünf Pflichtspielen und einem Torverhältnis von 14:3 nicht mangeln. Das jüngste 1:0 bei der Admira war gemäß Ismael zwar "kein Leckerbissen", die umfangreiche Rotation dürfte aber ihren Zweck erfüllt haben.
Ismael, der als erster LASK-Coach drei Ligasiege zum Auftakt seiner Ära gefeiert hat, kann wieder auf seine beste Elf setzen - mit Ausnahme von Verteidiger Christian Ramsebner, der in Basel einen Sehnenriss im Oberschenkel erlitt und vermutlich wieder von "Oldie" Emanuel Pogatetz vertreten werden wird. Sein Basler Pendant, Ex-ÖFB-Teamchef Marcel Koller, musste in den vergangenen Tagen den Ausfall zweier Stürmer verkraften: Albijan Ajeti, der schon im Hinspiel fehlte, wechselte zu West Ham, Ricky van Wolfswinkel laboriert noch an einer gegen den LASK erlittenen Gehirnerschütterung. Kemal Ademi wird in diese Rolle schlüpfen, er traf auch bei Basels 3:1-Heimsieg am Samstag gegen Aufsteiger Servette Genf.
Datum | Heim | Gast | Uhrzeit | Ergebnis |
07.08.2019 | FC Basel | LASK | 20.00 Uhr | 1:2 |
13.08.2019 | LASK | FC Basel | 20.30 Uhr | - |
Ismael: "Sie haben nicht mit 90 Minuten Pressing gerechnet"
Ein ähnliches Szenario wie vergangene Woche, als Basel gegen den LASK im "Joggeli" eine ganz schlechte Figur gemacht hatte, erwartete Ismael für Dienstag nicht. "Sie haben einfach nicht damit gerechnet, dass wir 90 Minuten pressen. Sie haben wohl gedacht, dass wir nach 20 Minuten müde sein werden. Damit sind sie nicht klargekommen", erinnerte sich der 43-Jährige. "Das Überraschungsmoment ist nicht mehr da. Sie werden eine andere Intensität ins Spiel bringen und versuchen, so früh wie möglich das 1:0 zu machen."
Ein Szenario ähnlich jenem in der Schlussphase des Hinspiels, als Luca Zuffi für Basel traf, aber auch Joao Klauss nach einem Konter erfolgreich war. "Wir werden viel mehr Räume bekommen, das liegt uns", meinte Ismael. Ähnliches gilt auch für ruhende Bälle, das 1:0 in Basel fiel einmal mehr nach einer Ecke. "Wir werden sicher nicht den Fehler machen, Basel zu unterschätzen", versprach Peter Michorl, als "Standard-Künstler" hauptverantwortlich für die vier von acht Saison-Pflichttreffer (ohne Cup) nach Eckbällen.
Ismael: "Das Stadion muss explodieren"
Sollten Michorl und Co. die Hürde Basel nehmen, würde im Play-off am 20. (heim) bzw. 28. August (auswärts) entweder Club Brügge oder Dynamo Kiew warten - die Belgier reisen mit einem 1:0 aus dem Hinspiel in die Ukraine, Spielbeginn ist 19.30 Uhr. In finanzieller Hinsicht wäre schon ein Weiterkommen gegen Basel höchst lukrativ: Selbst die Play-off-Verlierer haben fünf Millionen Euro mehr in der Tasche. Schöne Einnahmen sind den Oberösterreichern aber auch sicher, wenn das Unterfangen am Dienstag scheitert: Denn das Ticket für die Gruppenphase der Europa League hat man fix.
Am Dienstag werden fast 14.000 Zuschauer auf die Gugl pilgern, Ismael setzt auch auf den "elften Mann". "Auf diesem Niveau ist das extrem wichtig", stellte der ehemalige Verteidiger, der mit Bayern und Werder selbst in der CL-Gruppenphase kickte, klar. Seine Hoffnung, zumindest metaphorisch: "Das Stadion muss nicht brennen, sondern explodieren."