Erling Haaland brachte die Salzburger nach einem korrekt gegebenen Foulelfmeter in Führung. Kurz zuvor hatte Kalidou Koulibaly Hee-Chan Hwang zu Fall gebracht. Napoli übernahm danach allerdings das Kommando, verzeichnete alleine in der ersten Halbzeit 18 Torschüsse und glich durch Hirving Lozano verdientermaßen aus. Am Ende waren die Salzburger mit dem Remis sogar gut bedient.
Salzburg hält nach vier Spielen bei ebenso vielen Punkten. Der Rückstand auf Titelverteidiger Liverpool und Napoli beträgt fünf bzw. vier Zähler.
Red Bull Salzburg gegen Napoli mit Dreierkette
Marsch setzte erstmals in der Champions League auf eine Dreierkette, mit Marin Pongracic, Jerome Onguene und Maximilian Wöber. Vorne stürmte das "Einser"-Duo Hwang/Haaland. Eine kleinere Überraschung bot die Aufstellung der Gastgeber, bei denen der aktuell treffsicherste Stürmer Arkadiusz Milik von Lozano ersetzt wurde.
Die beiden Teams ersparten sich jegliches Abtasten. Nach Gelb für Jerome Onguene für ein Foul am allein aufs Tor zueilenden Lozano konnte sich Goalie Carlos Coronel bei einem von Onguene abgefälschten Schuss bereits in der fünften Minute auszeichnen. Wenig später lieferte der Brasilianer mit einer weggefausteten Flanke die unfreiwillige Vorlage für Piotr Zielinski, der aus gut 14 Metern aber nicht traf.
Doch auch Salzburg machte Druck. Nach einem verfehlten Weitschuss von Dominik Szoboszlai köpfelte Onguene mutterseelenallein stehend knapp daneben (7.). Und wieder drei Minuten später war es so weit: Die Attacke von Weltklasseverteidiger Kalidou Koulibaly, der am Ball vorbei rutschend Dribbler Hwang zu Boden brachte, erkannte der polnische Schiri Szymon Marciniak sofort als Elfer. Haaland verwandelte diesen ebenso trocken wie zwei Wochen davor im "Hinspiel".
Erling Haaland trifft - Lozano gleicht aus
Der 23. Pflichtspieltreffer des 19-Jährigen in dieser Saison läutete zugleich eine gute Phase für die Italiener ein, die sich in der Folge ein klares Chancenplus erarbeiteten. Zwar hatte Wöber mit einem Volley nur Zentimeter am Tor vorbei (16.) noch eine gute Möglichkeit, dann aber wurde Napoli meist mit Beteiligung von Kapitän Lorenzo Insigne brandgefährlich.
Der Ausgleich durch Lozano, der nach Insigne-Vorarbeit von der Strafraumgrenze präzise ins linke untere Eck traf, hatte sich angekündigt, rief bei Salzburg aber eine sofortige Reaktion hervor. Dank Szoboszlai mit einem geblockten bzw. einem Schuss ans Außennetz und einem neuerlich gefährlichen Versuch Wöbers hatten die Gäste in der Nachspielzeit der ersten Hälfte noch die Chance auf die neuerliche Führung.
Marsch reagierte auf die kleineren Defensivprobleme zur Pause, ersetzte Pongracic durch Enock Mwepu und stellte also auf eine Viererkette um. Die Partie blieb offen. Hwang mit einem abgefälschen Versuch aus Kurzdistanz (54.) und Lozano mit einem Weitschuss knapp über das Tor (58.) eröffneten den Chancenreigen.
Die Partie verlor dann aber wohl auch aufgrund von Ermüdungserscheinungen an Qualität, wurde zerfahrener und bot weniger echte Einschussmöglichkeiten. Die hatte vor allem Napoli. Erst trat Giovanni Di Lorenzo mit einem Kopfball über das Tor in Erscheinung (71.), dann half den Gästen auch Fortuna: Coronel verschätzte sich bei einem Weitschuss Insignes, der Ball prallte von der Latte auf den Rücken des Tormanns und von dort ins Toraus (74.).
Salzburg tauchte in der Offensive nur noch selten gefährlich auf, die beste Gelegenheit fand Hwang bei einem Weitschuss über das Tor vor (87.). Auch Mwepu probierte es ohne Erfolg aus der Ferne (92.). Für Napoli köpfelte "Joker" Fernando Llorente im Finish noch über das Tor (90.).
Neapel - Salzburg: Stimmen zum Spiel
SSC Napoli - Red Bull Salzburg 1:1 (1:1)
Tore: 0:1 Haaland (11./Foulelfmeter), 1:1 Lozano (44.)
Champions League, Gruppe E: Begegnungen vom Dienstag
Heim | Gast | Ergebnis |
SSC Napoli | FC Salzburg | 1:1 (1:1) |
Liverpool FC | KRC Genk | 2:1 (1:1) |
Salzburg in der Champions League mit dem Rücken zur Wand
Salzburg bleibt Dritter und braucht aus den zwei verbleibenden Spielen wohl zwei Siege und Schützenhilfe, um noch den Sprung in die K.o.-Phase zu erreichen. Ihr nächstes Gruppenspiel bestreiten die Salzburger am 27. November bei KRC Genk. Mit einem Remis gegen das Schlusslicht aus Belgien hätte Österreichs Meister Gruppenplatz drei und damit den Umstieg in die Europa League sicher.
Pl. | Team | Sp. | S | U | N | Tore | Diff. | Pkt. |
1 | FC Liverpool | 4 | 3 | 0 | 1 | 10:7 | +3 | 9 |
2 | SSC Neapel | 4 | 2 | 2 | 0 | 6:3 | +3 | 8 |
3 | RB Salzburg | 4 | 1 | 1 | 2 | 12:10 | +2 | 4 |
4 | KRC Genk | 4 | 0 | 1 | 3 | 4:12 | -8 | 1 |