ÖFB: Vizepräsident kritisiert Trainersuche, Spieler widersprechen Schöttel

Von SPOX Österreich
Peter Schöttel
© getty

Nach der verpassten WM-Qualifikation und dem Rücktritt Franco Fodas, gibt es neben der Trainerfrage auch ordentlich Diskussionsbedarf über die Struktur im ÖFB. Nun hinterfragt ausgerechnet der Vizepräsident die Hierarchie im österreichischen Fußball.

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Gerhard Götschhofer, Vizepräsident und Oberösterreichs Landesverbandspräsident, kritisierte in den OÖN die Aufgabenteilung der Landesbosse in der Bestellung eines möglichen neuen Teamchefs. Demnach soll er und seine Kollegen nicht mehr so stark in den Entscheidungsprozess eingebunden werden und sportliche Entscheidungen letztendlich von Experten getroffen werden.

Die Suche selbst müsse laut Götschhofer Sportdirektor Peter Schöttel übernehmen und nicht mehr von den Landesbossen und der Bundesliga abhängig sein. Auch die Kritik von Marc Janko, dass die Perspektive im Verband aufgrund der mangelnden sportlichen Expertise der Entscheidungsträger fehle, unterschreibt der Vizepräsident. "Es wäre zeitgemäß, dass die Wahl des Teamchefs nicht mehr durch uns erfolgt", so Götschhofer.

Und weiter: "Ich meine, dass die Teamchefbestellung durch Präsidiumsbeschluss umso mehr an Bedeutung verliert, als die vorgeschlagene Person überzeugt. Ohne ausreichendes fachliches Briefing und daraus gewonnener Überzeugung werde ich keine Stimme abgeben."

Wichtig sei insbesondere eine klare Linie bei einer Trainersuche. Potenzielle Kandidaten wie Peter Stöger müssen daher ebenso genau geprüft werden: "Ich verlange, dass die Person zuerst nach deinem Anforderungsprofil und erst danach unter den dafür geeigneten Kandidaten gesucht wird."

Lainer und Laimer widersprechen Schöttel

Welche Philosophie in Zukunft beim ÖFB praktiziert wird, ist noch nicht klar. Auch hierzu gibt es unterschiedliche Meinungen. Sportdirektor Schöttel meinte zuletzt im Kurier, es gäbe zwei verschiedene Lager in der Mannschaft. "Wir haben einerseits die Red-Bull-Thematik mit Spielern, die extrem gegen den Ball arbeiten. Dann haben wir eine Gruppe von Spielern, das ist eher die Wiener Ecke, die auf eine andere Art und Weise ihre Erfolge gefeiert hat."

Egal ob Pressing oder Ballbesitz, Salzburg oder Wien, einige Spieler sehen darin keinen großen spielerischen Widerspruch. "Das eine schließt das andere nicht aus. Es geht immer darum, dass du mit den vorhandenen Spielern das Beste herausholst", so Gladbach-Legionär Stefan Lainer. Hoher Zeitdruck für das Trainerteam, wie Schöttel zuletzt meinte, dürfe laut Leipzig-Spieler Konrad Laimer keine Entschuldigung sein: "Es ist schwieriger, weil weniger Zeit ist, aber es ist nicht unmöglich. Ich würde das nicht als Ausrede gelten lassen."