Grund dafür ist eine seltene Herzkrankheit, die während seines Leih-Gastspiels in den Niederlanden bei den Go Ahead Eagles vor einem Jahr entdeckt wurde. "Der Trainer sagte mir, dass ich zurück nach England muss, weil sie beim jährlichen Herz-Kreislauf-Check in Manchester etwas entdeckt hätten. Er fügte auch hinzu, es sei diese Art von Krankheit, die dich dazu zwingt, deine Karriere im Profi-Sport zu beenden", spricht Bytyqi nun gegenüber der Daily Mail erstmals über seine Probleme.
Konkret leidet der ehemalige ÖFB-Nachwuchs-Nationalspieler, der sich später allerdings für den Kosovo entschied, an hypertropher Kardiomyopathie. "Sie sagten, wenn ich weiterspiele, liegt die Chance, dass mein Herz irgendwann plötzlich zu schlagen aufhört, bei vier Prozent. Bei einem Karriereende reduziert sich das Risiko auf ein Prozent."
Schwere Entscheidung
Bytyqi hatte eine unfassbar schwere Entscheidung zu treffen. In Italien bekommen Kicker, die an dieser Krankheit leiden, gar keine Spielberechtigung. Auf der Insel bleibt den erkrankten Spielern die Wahl jedoch selbst überlassen. Bytyqi dachte an sein Heimatdorf im Kosovo: "Die Verantwortung war groß. Ich fühlte mich, als würde ich die Menschen im Kosovo im Stich lassen. Dort gibt es nicht so viele Fußballprofis. Alle meine Cousins hatten ManCity-Trikots mit meinem Namen."
Letztlich ging die Gesundheit jedoch vor. "Hätte ich wirklich mit dem Wissen Fußball spielen können, dass neben dem Platz ein Typ mit einem Defibrillator darauf wartet, ob mir etwas passiert?", fragt sich der in Klagenfurt aufgewachsene Offensiv-Spieler.
Testspiel-Einsatz gegen Bayern
Dabei war Bytyqi bei den Citizens gerade auf einem richtig guten Weg. Ein halbes Jahr vor der Diagnose lief er in einem Testspiel gegen Bayern München auf. Pep Guardiola suchte immer wieder das persönliche Gespräch mit ihm. Mit dem vorletzten Spiel seiner Karriere schaffte er es sogar ins Eredivisie-Team der Runde.
Auf einen Schlag änderte sich jedoch seine Welt. "Ich wusste seit meiner Kindheit, dass irgendetwas anders ist. Aber eine Krankheit wie diese zeigt sich erst, wenn man erwachsen ist", so Bytyqi, der im Alter von sechs Monaten als Flüchtling nach Österreich kam.
Nun arbeitet er als ManCity-Scout
Nach der niederschmetternden Diagnose sicherte ihm Manchester City die volle Rückendeckung zu. Sportdirektor Txiki Begiristiain kümmerte sich persönlich um Bytyqis Zukunft. "Er sagte, dass er mich unbedingt beim Klub halten wolle. Sogar wenn ich einen Shop beim Stadion eröffnet hätte, hätte er mir dabei geholfen."
Bytyqi hatte jedoch eine andere Idee - er wollte Scout für die Leihspieler des Klubs werden. "Ich weiß, wie schwierig so eine Leihe sein kann. Bei City bekommst du alles - Essen, Swimming Pool, Sauna. Aber sobald du weg bist, musst du dich um alles selbst kümmern."
Seit Anfang November arbeitet Bytyqi nun als Scout für den Weltklub. Trotz seines tragischen Karriereendes ist er glücklich. "Ich muss dem Verein für diese Chance dankbar sein. Der beste Job der Welt ist, für Fußball spielen bezahlt zu werden. Der zweitbeste Job ist, für Fußball schauen bezahlt zu werden."