Andreas Dober ist ein Kind von Rapid Wien. Insgesamt 18 Jahre spielte der Rechtsverteidiger im Nachwuchs und später in der Kampfmannschaft für die Grün-Weißen. Er erlebte Trainer-Legenden wie Josef Hickersberger oder Peter Pacult aus nächster Nähe. In der Kampfmannschaft brachte es der Wiener auf 178 Einsätze.
Mit Rapid feierte der mittlerweile 30-Jährige auch seinen Karriere-Höhepunkte, wie er in einem Interview mit Kabarettist Max Schmiedl vor einiger Zeit erneut bekräftigte. "Dazu gehören die beiden Meistertitel, der Einzug in die Champions League und das 7:0 bei Red Bull Salzburg", so Dober mit einem Lächeln auf den Lippen.
2011 folgte der Abschied und Dobers Karriere geriet ins Stocken. Es folgten Engagements in Hartberg, bei der Vienna, ein erster Anlauf in St. Pölten und ein wenig erfolgreiches Zypern-Abenteuer. Zwischenzeitlich war der Wiener sogar vereinslos.
Mit dem Aufsteiger zum Herzensklub
Am Ende hat er in St. Pölten doch noch einmal den Sprung in die Bundesliga geschafft und gastiert am Samstag bei - wie könnte es anders sein - Herzensklub Rapid. "18 Jahre beim größten Klub Österreichs haben, wie ihr euch vorstellen könnt, tiefe Spuren hinterlassen. Rapid ist in meinem Herzen fest verankert. So wird es am Samstag mit Sicherheit eine höchst emotionale Angelegenheit", schreibt Dober vor dem Duell auf seiner Facebook-Seite.
Er kommt nicht nur mit Vorfreude auf das neue Allianz-Stadion nach Wien-Hütteldorf. Ein wenig Wut im Bauch bringt der Mann für Hammer-Freistöße ebenfalls mit. "Nach meinem Abgang von Rapid haben mich viele 'Experten' abgeschrieben gehabt. 'Den kannst abhaken', habe ich hinter vorgehaltener Hand immer wieder gehört." Doch Dober kämpfte sich nach mühsamen Jahren wieder zurück.
Für welches Team sein Herz am Samstag schlägt? "Ich bin bis Samstag, 16 Uhr, Rapid-Fan. Am Samstag ab 18 Uhr bin ich es wieder. Aber dazwischen werde ich alles reinhauen, was in mir steckt! Ich werde mich für den SKN zerreißen, um vielleicht in Hütteldorf die große Sensation zu schaffen und wichtige Punkte im Abstiegskampf zu entführen." Für seinen SCR geht es im Duell mit dem Aufsteiger um den ersten Sieg unter Neo-Trainer Damir Canadi. Für Arbeitgeber St. Pölten heißt es zu punkten, um das Abstiegsgespenst weiter in Mattersburg zu wissen.