"Abseits abzuschaffen ist Schwachsinn"

Von APA
Thorsten Fink übt Kritik an den FIFA-Plänen
© GEPA

Die zehn Trainer der heimischen Fußball-Bundesliga stehen den möglichen Reformen des Weltverbandes FIFA skeptisch gegenüber. Der von FIFA-Direktor Marco van Basten angedachten Abschaffung der Abseitsregel etwa konnten die Übungsleiter in einer Umfrage der APA nichts abgewinnen. Auch die beschlossene WM-Aufstockung von 32 auf 48 Teams wird mit gemischten Gefühlen gesehen.

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Mehrere Ligatrainer gaben sich im Hinblick auf die Van-Basten-Vorstöße als Traditionalisten. "Fußball soll Fußball bleiben. Man kann immer etwas besser machen, aber Abseits aufheben? Da muss man die Sportart wechseln", meinte etwa Austria-Coach Thorsten Fink. Ähnlich sieht es der neue Admira-Betreuer Damir Buric. "Alles sollte so sein, wie es war", erklärte der Kroate.

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Kleine Modifikationen sind für einige Trainer vorstellbar. "Den Kern des Spiels darf man nicht verändern", betonte aber etwa Martin Scherb. "Die Abschaffung des Abseits halte ich für einen Schwachsinn." Mit einer Nettospielzeit in den letzten zehn Minuten könnte sich der Neo-Coach von Tabellenführer Altach aber anfreunden. Selbiges sagte sein zu Rapid gewechselter Vorgänger Damir Canadi über die von Van Basten ebenfalls angedachten Zeitstrafen.

Hoffnung auf leichtere WM-Teilnahme für Österreich

Mattersburg-Trainer Gerald Baumgartner sprach sich klar gegen all diese Vorschläge aus. "Zeitausschlüsse und Netto-Spielzeit in den letzten zehn Minuten würde ich auf keinen Fall einführen, Abseits auf gar keinen Fall abschaffen", erklärte der Salzburger. Sturm-Coach Franco Foda begrüßte zumindest das Vorantreiben der Torlinientechnologie. "Alles, was unseren Sport fairer macht, ist gut."

Die WM-Aufstockung ab 2026 bewerteten Baumgartner und Scherb zumindest insofern positiv, als dass sich das ÖFB-Team dadurch leichter für das Großereignis qualifizieren könnte. Möglicherweise würden beim Turnier aber Qualität und auch Spannung leiden, schränkte der SVM-Coach ein. Scherb versteht die Beschwerden der Großclubs nicht, die "sich jetzt darüber aufregen und ihre Spieler jeden Sommer nach Amerika oder Asien jagen, um viel Geld zu verdienen".

Canadi kritisch gegenüber WM-Aufstockung

WAC-Trainer Heimo Pfeifenberger erinnerte daran, dass kleinere Länder "schon des Öfteren eine Bereicherung für Endrunden" waren. Skeptisch äußerten sich dagegen Foda und Canadi. "Zu viele Mannschaften bei der Weltmeisterschaft bedeuten auch höhere Belastungen für die Spieler, vor allem bei den Spitzenmannschaften", sagte der Sturm-Coach. "Ich bin schon neugierig, wie man das umsetzt, weil es noch mehr Spiele geben wird", ergänzte sein Rapid-Kollege.

Differenziert betrachtet die Aufstockung auch Ried-Betreuer Christian Benbennek: "Entscheidend ist, dass es bei der WM nicht noch mehr Spiele für die Nationalmannschaften gibt." St. Pöltens Jochen Fallmann äußerte sich zu den Reformen und Reformplänen ebenso vage wie Oscar Garcia. "Ein paar dieser Ideen klingen recht interessant. Bei anderen wiederum wird es schwierig, diese sinnvoll umzusetzen", meinte der spanische Salzburg-Trainer.

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