Das ÖFB-Team war die klar bessere Mannschaft, der erlösende erste Treffer ließ nach zahlreichen vergebenen Chancen vor der Pause aber lange auf sich warten. Sabitzer lenkte eine Flanke von Arnautovic mit Kopf und Schulter ins Tor. Im Finish schlug Harnik nach Schuss von Zlatko Junuzovic mit einem Abpraller zu.
Nach der Zitterpartie halten die Österreicher als Gruppenvierter bei sieben Punkten aus fünf Spielen. Der Rückstand auf den neuen Spitzenreiter Serbien und Irland beträgt vier Zähler. Nur der Gruppensieger fährt zur WM 2018 nach Russland, der Zweite hat über das Play-off Chancen.
ÖFB-Teamchef Marcel Koller stellte wie vermutet auf eine defensive Dreierkette um - erstmals seit dem verpatzten Experiment bei der EM in Frankreich gegen Island (1:2). David Alaba, der die Österreicher als Vertreter des gesperrten Julian Baumgartlinger zum ersten Mal als Kapitän aufs Feld führte, spielte in einem 3-4-3-System links im Mittelfeld. Bisher war der Bayern-München-Star unter Koller stets im Zentrum zum Einsatz gekommen.
Goalgetter Marc Janko stand nicht in der Startformation. Stattdessen begann Rückkehrer Guido Burgstaller, nach seit fast einem Jahr wieder im Nationalteam dabei, im Sturmzentrum - unterstützt an den Flügeln von Sabitzer und Arnautovic. Die Dreierabwehr bildeten Aleksandar Dragovic, Sebastian Prödl und Martin Hinteregger, das Tor hütete ebenso wenig überraschend Heinz Lindner.
Die Umstellung schien dem ÖFB-Team gutgetan zu haben, vor allem Alaba und Arnautovic sorgten in der Anfangsphase auf der linken Seite für Betrieb. Nach Pass von Arnautovic und starker Ballannahme traf Alaba nur die Unterkante der Latte (6.). Wenig später zog Arnautovic zur Mitte, scheiterte aber an Moldau-Torhüter Stanislav Namasco (7.). Sabitzer schoss nach Alaba-Hereingabe über das Tor (10.).
Die Moldauer brachten zumeist neun Mann hinter den Ball. Über die rechte ÖFB-Seite mit Valentino Lazaro und Sabitzer kam weniger als über die linke. Der Paradeflügel mit den Freunden Alaba und Arnautovic wird im nächsten, so wichtigen Quali-Spiel allerdings auseinandergerissen: Arnautovic sah nach einem unnötigen Foul in der gegnerischen Hälfte die Gelbe Karte (28.) und fehlt am 11. Juni in Irland gesperrt.
Die Österreicher fanden weiterhin Chancen vor, belohnten sich aber vorerst nicht. Nach einem Freistoßtrick - Alaba hatte flach in den Strafraum gespielt - brachte Arnautovic den Ball nicht an Namasco vorbei (33.). Als der Moldau-Keeper nach einem Corner bereits geschlagen war, wurde ein Burgstaller-Schuss noch abgeblockt (39.). Auch ein Versuch von Junuzovic blieb hängen, der zweite ging daneben (43.).
Das erste Tor der Österreicher zählte nicht. Hinteregger nahm sich den Ball nach einem Alaba-Eckball mit der Brust an und schoss wuchtig ein. Arnautovic war aber im Abseits stehengeblieben und irritierte dort Moldaus Schlussmann. Kurz nach Seitenwechsel zog sich der ungarische Schiedsrichter Istvan Vad dann auch den Zorn von Burgstaller zu, weil er nach einem Zweikampf im Strafraum nicht auf Elfmeter entschied (50.).
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Alaba und Co. kamen gegen den moldauischen Abwehrwall immer seltener durch. Stefan Ilsanker versuchte es aus der Distanz, sein abgefälschter Gewaltschuss ging daneben (63.). Koller brachte mit Janko für Lazaro einen weiteren Stürmer, Sabitzer rückte etwas zurück (69.). Wenig später erzielte der 23-Jährige sein fünftes Länderspieltor - sein wichtigstes. Bei einem Punkteverlust wäre auch der Druck auf Koller deutlich größer geworden.
Eine Schrecksekunde gab es in Minute 80, als Moldaus Solostürmer Igor Bugaev aus guter Position neben das Tor schoss. Lindner musste ansonsten aber kein einziges Mal ernsthaft eingreifen. Für die endgültige Entscheidung sorgte der sieben Minuten zuvor eingewechselte Harnik mit seinem 15. Teamtor. Ilsanker holte sich davor noch eine Gelbe Karte ab, fehlt damit ebenso wie Arnautovic in Irland. Auf seiner Position dürfte aber Baumgartlinger ins Team zurückkehren.
Die Österreicher landeten im dritten Heimspiel der laufenden Quali den ersten Sieg. Gegen Moldau war es im fünften Aufeinandertreffen der vierte volle Erfolg. Schon in der vergangenen, erfolgreichen EM-Qualifikation für Frankreich hatte es zwei knappe Siege gegeben (2:1 und 1:0). Für das ÖFB-Team geht es am Dienstag mit einem Test in Innsbruck gegen Finnland weiter. Danach folgt die Reise nach Irland.
Österreich gegen Moldawien im Überblick