Es hätte ein emotionaler Abschied von den Fans und dem Verein werden sollen, am Ende war Christoph Stückler so angefressen, dass er Austria Lustenau in den nächsten Tagen und damit auch im letzten Saisonspiel gegen Wattens nicht mehr zur Verfügung stehen will.
Wie es dazu kam? Stückler wird am Freitagnachmittag von Trainer Andreas Lipa mitgeteilt, dass er nicht in der Startelf stehen werde. Für den 36-Jährigen eine Respektlosigkeit, wie er nach der Partie erklärte. "Ich bin jetzt einfach nur angefressen. Ich bin zehn Jahre da, das war mein letztes Heimspiel für die Austria und ich hatte mir gewünscht, dass ich von Anfang an spielen kann, dem war aber leider nicht so", war Stückler im Sky-Interview aufgebracht.
Und weiter: "Damit ist das Kapitel hier erledigt für mich, ich habe auch dem Präsident gesagt, dass ich ab heute in Urlaub bin. Ich komme nächste Woche sicher nicht mehr zum Training. Ich bin nicht überheblich, ich bin zehn Jahre hier und es war meiner Meinung nach respektlos."
"Das geht mir am Oasch"
Stücklers letzte Worte vor den TV-Kameras hatte sich wohl nicht nur er ganz anders vorgestellt. Zum Abschluss seiner langen Karriere fuhr er dann aber nochmals aus der Haut. "Ich sage selten etwas, bin immer ruhig, aber jetzt muss ich einfach einmal sagen, dass es mir am Oasch geht, dass ich heute nicht von Anfang an gespielt habe!"
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Lipa, der Stückler zehn Minuten vor dem Ende unter Szenenapplaus einwechselte, sah das freilich anders. "Wenn er so denkt, dann tut es mir leid für ihn. Es war eigentlich nicht so gemeint von mir. Ich habe die Entscheidung nach dem letzten Spiel so getroffen und ich denke, dass ich ihm den nötigen Respekt in den letzten Wochen, speziell auch heute erbracht habe."
Auf Stücklers vorgezogenen Urlaub meinte Lipa trocken: "Wenn es so ist, dann ist es so. Er soll das mit dem Präsidenten abklären und fertig."