Regionalliga-Gehalt höher? Bundesliga-Vorstand antwortet Korkmaz

Ebenbauer antwortet auf die Aussagen auf Korkmaz
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Über die Gehälter im österreichischen Fußball ist der Mantel des Schweigens gehüllt. Ümit Korkmaz ließ vor einigen Wochen im SPOX-Interview mit der Aussage aufhorchen, dass junge Fußballer in der Regionalliga mehr Geld verdienen können als in den oberen Spielklassen. Nun äußert sich auch Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer zur Problematik.

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"Wir wundern uns seit Jahren, welche Spieler wohin gehen", meint Ebenbauer gegenüber SPOX. Die Gehaltspyramide würde in der Regionalliga immer wieder nach oben ausschlagen. "Wenn die angesprochen Spieler dort als Profis gemeldet sind, habe ich kein Problem damit. Der Punkt ist, dass für die talentierten Spieler der Anreiz da sein muss, in den höheren Spielklassen statt der Regionalliga zu spielen."

Um Chancengleichheit zu gewährleisten, fordert die Bundesliga schon seit längerer Zeit eine "Lizenzierung light" für die Regionalligen. "In den oberen zwei Ligen wird hart geprüft, deswegen wurden auch in den unteren Spielklassen strengere Kontrollen für zweckmäßig erachtet", so Ebenbauer.

Durch die Liga-Reform ändert sich einiges

Bisher blieben diese Bemühungen jedoch ohne Erfolg. Dabei hätte ein Lizenzierungsverfahren in den Regionalligen wohl den einen oder anderen Konkurs verhindern können. Schicksale wie jenes der Vienna oder Ritzing sind warnende Beispiele.

Ebenbauer ist jedoch zuversichtlich, dass sich die Problematik mit der Gehaltspyramide mit der Liga-Reform verbessern wird. Viele finanzkräftige Regionalligisten werden nächste Saison in der aufgestockten zweiten Liga (16 Vereine) antreten. Dort unterliegen sie - im Gegensatz zur Regionalliga - gewissen Lizenzierungs-Bestimmungen, müssen also um eine Zulassung ansuchen.

Botschaft an Korkmaz

Gut möglich, dass dort dann auch Ümit Korkmaz anzutreffen ist. Der ehemalige Rapidler hat mittlerweile beim FC Karabakh unterschrieben. Der Wiener Regionalligist strebt den Aufstieg in die neue zweite Liga an. Zum Werdegang des 31-jährigen Ex-Nationalspielers merkt Ebenbauer an: "Wenn er als junger Spieler in der Regionalliga geblieben wäre, hätte er wohl kaum diese Karriere mit den Stationen Rapid, Frankfurt und Ingolstadt eingeschlagen."

Dementsprechend müsse sich die Bundesliga als Ausbildungsplattform für junge Spieler positionieren. In diesem Zusammenhang bewertet Ebenbauer auch positiv, dass die Klubs Alt-Internationalen wie Korkmaz nicht jeden Gehaltswunsch bedingungslos von den Lippen ablesen: "Die Vereine können nur so viel Geld ausgeben wie sie verdienen. Das war in den 1990er- und 2000er-Jahren schon einmal anders, als mehrere Insolvenzen passiert sind."

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