"Ich weiß nichts darüber, aber es überrascht mich überhaupt nicht", sagt Sportchef Fredy Bickel gegenüber SPOX. "Ich würde jede Wette machen, ohne es zu wissen, dass ihn kein Verein gesehen hat, aber hundertprozentig schon mindestens zehn Berater jeden türkischen Klub angeschrieben haben, dass es da ein Talent gibt."
"Das ist Menschenhandel"
Das Gerücht entbehre jeglicher Grundlage, die Vorgehensweise der Agenten hält Bickel für unseriös. "Ein vernünftiger Berater kann unmöglich Eren Keles nach einem Spiel schon irgendwo anbieten. Das macht er nicht für ihn, sondern nur für sich selbst", poltert der Sportvorstand. "Das hat nichts mit Beratung zu tun, das ist Menschenhandel."
Keles wechselte erst vor einem halben Jahr von Regionalligist Vienna zu den Hütteldorfern und gilt als Gewinner der Vorbereitung. Im ersten Saisonspiel gegen Mattersburg erhielt er gegenüber Nationalspieler Louis Schaub den Vorzug. Danach sprach ihm Coach Goran Djuricin ein Lob für die gute Leistung aus.
"Er soll sich jetzt einmal bei uns beweisen"
In der Türkei würde der 23-Jährige aufgrund seiner Wurzeln nicht als Ausländer gelten. Klubs wie Besiktas beobachten permanent über ganz Europa Spieler mit türkischen Migrationshintergrund. Vor einigen Jahren wechselten mit Tanju Kayhan und Veli Kavlak schon einmal zwei Rapidler zum Traditionsklub aus Istanbul.
Laut Bickel ist bei Keles ein solcher Transfer momentan aber überhaupt kein Thema. Er fordert Bescheidenheit ein. Der Flügelspieler sei bei Rapid auf einem guten Weg: "Er soll sich jetzt einmal bei uns beweisen."