Die Gäste begannen erstmals seit fast 22 Jahren in der Bundesliga mit elf Österreichern in der Startformation und übernahmen von Beginn an die Initiative. In der 8. Minute misslang Kuen ein Kopfball nach Maßflanke von Stephan Auer.
Danach ließ Solospitze Philipp Prosenik zwei gute Chancen aus. In der 29. Minute verfehlte der Ersatzmann für den gesperrten Joelinton nach schöner Vorarbeit von Maximilian Wöber und Mario Pavelic aus wenigen Metern das Tor, acht Minuten später schoss er aus kurzer Distanz bedrängt von Gegenspielern den Ball über das Tor.
Kuen mit erstem Tor für Rapid
Wenige Sekunden danach aber durfte Rapid erstmals jubeln. Nach einem Angriff über Stefan Schwab und Louis Schaub versenkte Murg das Kunstleder via Fingerspitzen von Goalie Christoph Riegler und Innenstange im langen Eck. In der 42. Minute folgte bereits die vermeintliche Vorentscheidung: Schwab setzte Kuen mit einem Lupfer in Szene, dessen Schuss senkte sich von Schütz abgefälscht unhaltbar für Riegler ins Tor. Es war das erste Pflichtspiel-Tor des Tirolers für Rapid.
St. Pölten hatte vor dem Seitenwechsel nur eine nennenswerte Offensivszene. Ein Weitschuss von Devante Parker wurde von Rapids Schlussmann Richard Strebinger zur Seite abgewehrt, den anschließenden Querpass von Roope Riski erwischte Lonsana Doumbouya nicht mehr (14.).
St. Pölten macht es spannend
In der zweiten Hälfte legten die Niederösterreicher eine deutliche Steigerung hin. Erstmals gefährlich wurde es bei einem Schuss von Schütz am langen Eck vorbei (60.), danach reklamierte der SKN nach einem Zweikampf zwischen David Stec und Schaub vergeblich Elfmeter. In der 69. Minute schließlich fiel der sich abzeichnende Anschlusstreffer - eine Flanke von Riski versenkte der im Sechzehner sträflich vernachlässigte Schütz per Hechtkopfball.
Danach witterte St. Pölten die Chance auf den ersten Punktgewinn in dieser Saison, schaffte es jedoch nicht, für ein grün-weißes Deja-vu zu sorgen. Vor einer Woche hatte sich der Rekordmeister gegen Mattersburg nach einer 2:0-Führung noch mit einem 2:2 begnügen müssen, diesmal aber hieß es am Ende 4:1 für Rapid, weil Petrovic nach Pass des eingewechselten Eren Keles den Ball in der 81. Minute ins eigene Tor beförderte und Keles nach Vorlage von Boli Bolingoli in der 91. Minute für den Endstand sorgte.