Es waren auch die Gastgeber, die vor 3.120 Zusehern den besseren Start vorfanden. Nach drei Minuten köpfelte Issiaka Ouedraogo aus Abseitsposition ein, Schiedsrichter Alexander Harkam gab den Treffer zurecht nicht. Eine Minute später war es erneut der Angreifer aus Burkina Faso, der es per Kopf versuchte. Der starke Schlussmann der Niederösterreicher, Christoph Riegler, war auf dem Posten.
Ohne Chance wäre Riegler bei der besten Möglichkeit der Lavanttaler gewesen. Kapitän Nemanja Rnic übernahm einen Corner direkt. Sein gefühlvoller Volleyschuss strich nur knapp am Tor vorbei (10.). Die Gäste hatten mit den antrittsstarken Flügelläufen der Hausherren ihre liebe Not und konnten diese oft nur mit Fouls stoppen.
Frühe St-Pölten-Führung
Entgegen des Spielverlaufs gingen die "Wölfe" aus St. Pölten nach 14 Minuten mit ihrem ersten Abschluss in Führung. Manuel Martic bediente Roope Riski mit einem Pass in die Schnittstelle der WAC-Abwehr ideal. Allerdings machte Tormann Alexander Kofler bei seinem Abwehrversuch alles andere als eine gute Figur. Der routinierte Schlussmann rutschte am Ball vorbei.
Ouedraogo versäumte nach schönem Vorspiel von Bernd Gschweidl im Gegenzug den Ausgleichstreffer (16.). Danach schlief die Partie ein. St. Pölten konzentrierte sich auf die Defensivaufgaben und Wolfsberg tat sich gegen die kompakte Abwehr zunehmend schwerer. Erst kurz vor der Pause prüfte Stephan Palla Riegler mit einem Schuss aus der Distanz (45.).
WAC drehte das Spiel
Nach acht Minuten in der zweiten Hälfte versuchte es Martic, der nur wegen der Verletzung von Martin Rasner in die Startaufstellung gerutscht war, von der Strafraumgrenze. Sein Versuch landete jedoch im Außennetz. Noch knapper kam Wolfsbergs Gschweidl einem Tor. Er knallte den Ball aus kurzer Distanz an die Stange (55.).
St. Pölten beruhigte das Spiel und gewann in der zweiten Hälfte fast drei Viertel der Zweikämpfe. Zum zweiten Punktezuwachs sollte es für den Tabellenletzten dennoch nicht reichen. Heimo Pfeiffenbergers Joker stach. Orgill traf nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung aus klarer Abseits-Position zum Ausgleich. Gschweidl fixierte kurz vor Schluss mit seinem dritten Saisontor sogar noch den schmeichelhaften Heimsieg der Kärntner, die alle drei Saisonsiege vor heimischem Publikum feierten.
Die Stimmen
Heimo Pfeifenberger (Trainer WAC): "Ich war mit der Leistung meiner Mannschaft sehr zufrieden. Wir sind mit viel Selbstvertrauen aufgetreten. Wir haben immer weiter gekämpft und haben verdient das Spiel gedreht. Ich wünsche mir für die Zukunft, dass wir auswärts genau so auftreten wie zu Hause."
Jochen Fallmann (Trainer St. Pölten): "Meiner Meinung nach waren beide Tore der Wolfsberger Abseits. Ich muss aber zugeben, dass meine Mannschaft am Anfang richtig verunsichert war. Man hat gemerkt, dass wir erst einen Punkt gemacht haben. Wir haben lange Zeit gut verteidigt, aber nach vorne oft die falschen Lösungen gefunden. Der WAC war die spielbestimmende Mannschaft."