Klar scheint: Die Wogen im ÖFB haben sich offenbar noch nicht geglättet. Und so trat nun Niederösterreichs Landespräsident Johann Gartner mit pikanten Details über seine Kollegen an die Öffentlichkeit.
"Es gab Wichtigtuer"
Auf die Frage der Kronen Zeitung, warum man Kollers Aus nicht nach der WM-Qualifikation verkündete, zeterte Gartner: "Weil sich einige Landespräsidenten in den Mittelpunkt stellen wollten und damit voreilig rausrückten. Ausgemacht war, dass nur Leo Windtner spricht, aber es gab Wichtigtuer, für die es besser wäre, manchmal den Mund zu halten."
Er selbst sei da anders: "Mein Motto ist, dass man oft mehr sieht, wann man weiter hinten steht." Ruttensteiners Analyse zum WM-Quali-Aus war laut Gartner in Ordnung, jene zum EM-Disaster jedoch nicht: "Da hatte er nicht die wirklichen Themen angesprochen. Von der Gruppenbildung im Team, oder der Tatsache, dass sich Alaba mit der von Koller gewünschten Rolle auf dem Platz nicht anfreunden wollte, erfuhren wir erst jetzt."
"Ruttensteiner durfte sich keine Fehler erlauben"
Für ihn sei damit Ruttensteiners Abgang vertretbar. "Ruttensteiner hatte sich bei seiner Wiederbestellung ein Riesengehalt rausgeschlagen, da durfte er sich einfach keine Fehler leisten. Wir wollten bei seinem Amt weg von der Wissenschaft und zurück zum Fußball."