Bei beiden Mannschaften setzte sich zunächst die Entwicklung der letzten Runden fort. Auf der einen Seite agierte Mattersburg mit dem Selbstvertrauen von zuletzt drei Siegen bzw. fünf Partien ohne Niederlage. Die Gastgeber pressten verunsicherte Wiener an und hatten damit schnell Erfolg. Die Austria hingegen wirkte hinten anfällig und vorne wie so oft ideenlos.
Stangl verletzte sich nach 37 Minuten
Austrias Linksverteidiger Stefan Stangl, der nach 37 Minuten verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste, klärte von der Torlinie zu kurz in die Mitte. Der Ball kam über Alois Höller sofort in den Strafraum, wo sich Prevljak gegen den ungeschickt agierenden Mohammed Kadiri durchsetzte und problemlos zur Führung einschob.
Mattersburg versuchte, das Momentum auszunützen. Mario Grgic probierte es in der zwölften Minute aus der Distanz. Richtig brenzlig für die Gäste wurde es jedoch nach 25 Minuten: Michael Lercher spielte einen weiten Pass auf den überragenden Prevljak, der in die violette Innenverteidigung gekommene Ruan konnte sich kurz hinter der Mittellinie nur mit einem Foul behelfen. Schiedsrichter Alexander Harkam beließ es bei Gelb - wohl zurecht, weil der bosnische Angreifer den Ball nicht unter Kontrolle hatte.
Zehn Minuten später reklamierte die Austria einen Elfmeter für sich. Prevljak zog Kevin Friesenbichler bei einer Flanke abseits des Balles klar zurück. Lange währte der Ärger bei den Wienern nicht, weil aus einem der ganz wenigen Lichtblicke der Ausgleich resultierte. Kapitän Raphael Holzhauser bediente Venuto ideal. Der Brasilianer erzielte mit etwas Ballglück das schmeichelhafte 1:1.
Unmittelbar nach Wiederbeginn lehnte Markus Pink ein Geschenk der Austria-Defensive ab. Nach einem völlig missglückten Kadiri-Rückpass umkurvte Pink Austria-Tormann Patrick Pentz, brachte den Ball anschließend jedoch nicht im Tor unter.
Prevljak war Austrias Sargnagel
Nach einer zehnminütigen schöpferischen Pause kam die Austria in der zweiten Hälfte an. Tarkan Serbest bediente mit einem schönen Querpass Friesenbichler, der in weiterer Folge jedoch das Tor aus guter Position deutlich verfehlte. Nur Augenblicke später war es die gleiche Kombination, doch wieder konnte Friesenbichler das gute Zuspiel nicht gewinnbringend verwerten.
Die Austria nahm - angeführt von der Mittelfeldachse Serbest-Holzhauser - das Heft in Hand. In der 69. Minute agierte Pires aus spitzem Winkel zu eigensinnig. Nach Zuspiel von Dominik Prokop versuchte es der Brasilianer direkt und übersah den besser postierten Friesenbichler.
Mattersburg wurde nur noch selten gefährlich. Prevljak prüfte Pentz mit einem wuchtigen Freistoß aus 18 Metern (74.). In einer ausgeglichenen Schlussphase mit Halbchancen auf beiden Seiten fand der eingewechselte Ibrahim Alhassan in der 81. Minute die beste vor. Der Mittelfeldspieler der Austria konnte seinen Schuss aus der Drehung nicht gefährlich auf das Tor von Markus Kuster bringen. Als alles mit einem Remis rechnete, sorgte Prevljak mit seinem siebenten Saisontor doch noch für die Entscheidung zugunsten der Hausherren.
Die Stimmen
Gerald Baumgartner (Mattersburg-Trainer): "Ich bin froh, dass wir das fünfte Heimspiel gewonnen haben. Wir hatten nach der Auswechslung von Jano Probleme. Austria ist sehr spielstark. Wir haben aber ganz wenige Torchancen zugelassen. In der Halbzeitpause haben wir uns gesagt, dass wir noch aggressiver werden müssen. Durch unsere klaren Chancen haben wir verdient gewonnen."
Thorsten Fink (Austria-Trainer): "Gratulation zum Sieg an Mattersburg. Mattersburg hat sehr gut gekämpft, der Sieg geht in Ordnung. Wir sind 0:1 hinten gelegen, dann sind wir aber besser ins Spiel gekommen. Wir spielen insgesamt einen gefälligen Fußball bis zum Sechzehner und dann gelingt uns nichts mehr. Mattersburg hat insgesamt einen positiven Lauf. Wir sind hinten drin, das stört bei der Leistung. Wir haben vielleicht zu viel Druck auf den Spielern. Michael Madl, unser Stabilisator in der Abwehr, ist wahrscheinlich nächste Woche wieder dabei. Er ist sehr wichtig für uns durch seine Erfahrung."