Die sechstplatzierten "Veilchen", die nach dem 0:4 im Wiener Derby die zweite Niederlage in Folge hinnehmen mussten, lagen am Samstag sieben Punkte hinter Platz fünf, die dort rangierende Admira trat allerdings erst am Sonntag bei Rapid an. Auf den LASK fehlen bereits 15 Punkte, man weist zudem das klar schlechtere Torverhältnis auf.
Der LASK startete vor 5.604 Zuschauern besser, verzeichnete bald einen Stangenschuss von Christian Ramsebner (2.) sowie Chancen von Samuel Tetteh (15., 20.), Peter Michorl (31.), Emanuel Pogatetz (32.) und Goiginger (33.). Gefahr entstand meistens nach Standards, spielerisch konnte sich keines der beiden Teams richtig entfalten.
Die Austria, die vor der Pause mehr Ballbesitz hatte, fand erst mit Fortdauer in die Partie. Im Mittelfeld waren die zuletzt gesperrten Raphael Holzhauser und Tarkan Serbest zurück, zudem gab Alexander Grünwald seinen ersten Startelfeinsatz seit 6. August 2017. An der linken Seite agierte offensiv Stefan Stangl, vorne Solospitze Kevin Friesenbichler. Grünwald (7.) und Holzhauser (24.) waren es auch, die die besten Austria-Möglichkeiten vor der Pause vorfanden.
Kurz nach der Pause klopfte der LASK durch Peter Michorl neuerlich am Aluminium an, diesmal war es Austria-Keeper Patrick Pentz, der den Schuss in höchster Not noch ablenkte (47.). Am Charakter einer engagiert geführten, aber mäßig attraktiven Begegnung änderte sich wenig, die echten Großchancen blieben vorerst aus. Nach gut einer Stunde verpasste Stangl eine Holzhauser-Hereingabe nur knapp (61.), zu Beginn der Schlussphase traf er aus gut 14 Metern das Tor nicht (75.).
Für den LASK traten Pogatetz (66.) und Goiginger (71.) gefährlich in Erscheinung, richtig Druck übten die "Athletiker" erst im Finish aus - und wurden dafür noch belohnt. Erst verfehlte Joao Victor eine Flanke nur um Zentimeter (81.), dann schoss Tetteh aus wenigen Metern über das Tor (85.). Schließlich hatte Goiginger seinen großen Auftritt, ließ auf der rechten Strafraumseite fünf Austrianer aussteigen und krönte die Aktion mit dem Siegestreffer.
Die Stimmen
Oliver Glasner (LASK-Trainer): "Das Spiel hat über weite Strecken eine Pattstellung geboten, wobei wir bei Nuancen etwas vorne lagen. Wir hatten hinten heraus mehr Spritzigkeit. Es war ein grandioses Tor von Goiginger, das allein war das Eintrittsgeld schon wert. Es war aber auch ein Sieg der Mannschaft, die derzeit defensiv sehr stabil agiert. Ich habe der Mannschaft zwei Tage freigegeben." Zum Europacup: "Sicher müsste etwas Außergewöhnliches passieren, dass wir nicht reinkommen."
Thomas Goiginger (LASK-Torschütze): "Sicher habe ich mich mit dem Tor für die Leistungen der letzte Wochen belohnt. Es war ein wunderschönes Tor, ich habe dabei Mut bewiesen."
Thomas Letsch (Austria-Trainer): "Natürlich darf Goiginger so nicht durchgehen. Aber das Tor kann man immer von zwei Seiten sehen. Einerseits war unser Abwehrverhalten dabei ärgerlich, andererseits war es eine fantastische Einzelleistung eines Spielers, der damit ein Spiel mit wenig Torchancen entschieden hat. Unser Plan war anders als im Derby, wir wussten, dass der LASK mit viel Macht und Selbstvertrauen kommt und wir in der Defensive kompakt stehen müssen. Bei uns hat heute das letzte Quäntchen gefehlt."
Alexander Grünwald (Austria-Mittelfeldspieler): "Es darf auf keinen Fall passieren, dass Goiginger an fünf, sechs Spielern so vorbei geht. Das mit Europa war's noch nicht für uns. Aber es wird schwer."
Die Bundesliga-Tabelle
Platz | Team | Spiele | Tordifferenz | Punkte |
1 | FC Salzburg | 30 | +45 | 68 |
2 | SK Sturm Graz | 31 | +20 | 60 |
3 | LASK Linz | 31 | +13 | 54 |
4 | SK Rapid Wien | 30 | +22 | 52 |
5 | Admira | 30 | -2 | 46 |
6 | FK Austria Wien | 31 | -3 | 39 |
7 | SV Mattersburg | 31 | -6 | 39 |
8 | SC Rheindorf Altach | 30 | -8 | 34 |
9 | Wolfsberger AC | 31 | -28 | 23 |
10 | SKN Sankt Pölten | 31 | -52 | 11 |