Giorgi Kvilitaia traf in der 41. Minute mit seinem zehnten Saisontor zur schmeichelhaften Halbzeitführung für die Wiener. Im ersten Spiel nach der Vertragsverlängerung mit Chefcoach Goran Djuricin gelang dem eingewechselten Andreas Kuen dann in der Nachspielzeit (93.) die späte Entscheidung. Der LASK ließ vor 6.100 Zuschauern, darunter Teamchef Franco Foda, vor allem zu Beginn Chancen liegen. Aufseiten der Elf von Oliver Glasner sah Christian Ramsebner im Finish die Gelb-Rote Karte (91.).
LASK-Pressing bereitet Rapid Probleme
Dabei war der Aufsteiger nach Erfolgen in Serie im Stile eines Favoriten in die Partie gegangen. Rapids Bemühungen, das Spiel aus der Abwehr heraus aufzuziehen, wurden schon im Keim erstickt. Durch Pressing erarbeiteten sich die Linzer schon in der ersten Viertelstunde gute Chancen. Rapid-Torhüter Richard Strebinger stand bereits nach 22 Sekunden unter Beschuss. Der dafür verantwortliche Joao Victor verfehlte das Tor in der 6. Minute nach einer Ballstafette der Hausherren mit grünweißen Zuschauern nur knapp.
Ein Goiginger-Freistoß bereitete Strebinger dann Probleme, Sekunden später schoss Peter Michorl am Kreuzeck vorbei (16.). Probleme hatte Rapids Defensive - in der Dejan Ljubicic nach den Ausfällen von Maximilian Hofmann (gesperrt) und Lucas Galvao (verletzt) in der Innenverteidigung agierte - vor allem auf der rechten Flanke. Stephan Auer wechselte mit dem überforderten Manuel Thurnwald schließlich die Seiten.
Nach einer knappen halben Stunde konnte dann auch Rapid erstmals aufzeigen. Der in die Startelf gerückte Thanos Petsos schoss aus der Distanz drauflos, der Ball senkte sich am überraschten Pavao Pervan vorbei an die Latte (28.). Die Wiener gestalteten die Partie nun offener - und gingen kurz vor der Pause sogar in Führung. Thurnwald flankte, Thomas Murg stieg über den Ball und Kvilitaia verwertete aus der Drehung im Stile eines Strafraumstürmers.
Kvilitaia fehlt gegen Salzburg
Der Georgier bewies seine gute Form, kassierte aber nach der Pause seine fünfte Gelbe Karte im Saisonverlauf, womit er in Rapids Heim-Schlager gegen Salzburg am kommenden Sonntag fehlen wird. Der LASK fand gegen defensiv deutlich stabilere Gäste nun kaum Mittel. Petsos lud den Gegner mit einem Fehlpass ein, Tetteh kam aber nicht zum Abschluss. Beim Gegenstoß stoppte LASK-Abwehrchef Gernot Trauner Kvilitaia auf dem Weg zum Tor im letzten Moment (67.).
Zehn Minuten vor Schluss setzte Glasner schlussendlich auf Risiko: Ex-Rapid-Stürmer Rene Gartler kam für Emanuel Pogatetz. Am Spielgeschehen änderte sich aber nichts. Im Konter scheiterte Kvilitaia zunächst alleine vor Pervan am LASK-Schlussmann, ehe Kuen für die Entscheidung sorgte. Der LASK kassierte die erste Niederlage seit Anfang März, ein 0:2 zu Hause gegen Sturm Graz. Auf die Steirer treffen die Athletiker kommenden Samstag in Graz.
Die Stimmen
Oliver Glasner (Trainer LASK): "Obwohl mich die Niederlage innerlich wurmt, bin ich sehr zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft. Wir hatten viele Chancen, doch im Unterschied zu den letzten Spielen waren wir nicht effizient. Aber ich bin stolz auf diese Mannschaft, dass wir als Aufsteiger auf diesem Top-Niveau und gegen alle Mannschaften mithalten. Was die Spieler heute investiert haben, wie viel sie gelaufen sind, wie sie Rapid unter Druck gesetzt und Chancen kreiert haben - das war sehr gut. Ich habe heute nichts auszusetzen. Wir haben so viele positive Rekorde in dieser Saison gebrochen, da kann ich mit diesem einen Negativrekord gegen Rapid leben."
Goran Djuricin (Trainer Rapid): "Es war von Anfang an ein intensives Spiel. Meine Jungs meinten in der Halbzeit, dass sie sich nicht vorstellen können, dass der LASK dieses Tempo durchhält. Wir sind heute im Vergleich zur Vorwoche tiefer gestanden und waren im Abschluss effizient. Wobei am Anfang nicht alles aufgegangen ist. Die ersten 20 Minuten waren schlecht. Dann haben wir umgestellt in der Abwehr, die ohnehin neu formiert war. Wichtig war, dass wir in Führung gegangen sind, wenn auch quasi aus dem Nichts. Der LASK hat uns alles abverlangt, aber wir waren einfach effizienter. Unsere spielerische Leistung war aber durchschnittlich."
Richard Strebinger (Torhüter Rapid): "Wir wussten, dass der LASK hoch presst und hatten in der ersten Halbzeit unsere Schwierigkeiten. In der zweiten haben wir uns gesteigert, viele Zweikämpfe gewonnen. Es sind drei wichtige Punkte für uns, aber es bleibt spannend bis zum Schluss. Ich erwarte nächsten Woche gegen Salzburg ein ähnliches Spiel."
Die Bundesliga-Tabelle:
Platz | Team | Spiele | Tordifferenz | Punkte |
1 | FC Salzburg | 32 | +49 | 74 |
2 | SK Sturm Graz | 32 | +22 | 63 |
3 | SK Rapid Wien | 33 | +25 | 58 |
4 | LASK Linz | 33 | +13 | 57 |
5 | Admira | 33 | -3 | 50 |
6 | SV Mattersburg | 33 | -6 | 42 |
7 | FK Austria Wien | 33 | -5 | 40 |
8 | SC Rheindorf Altach | 33 | -11 | 37 |
9 | Wolfsberger AC | 33 | -29 | 26 |
10 | SKN Sankt Pölten | 33 | -55 | 11 |