SK-Rapid-Wien-Kicker Thomas Murg: "Waren sehr kritisch mit uns selber!"

Von APA
Thomas Murg
© GEPA

23 Jahre jung, aber sein Wort hat Gewicht: Thomas Murg hat bei Fußball-Rekordmeister Rapid in seiner dritten Saison im Dress der Wiener auch außerhalb des Platzes eine wichtige Funktion. Beim 4:0-Sieg gegen Slovan Bratislava im Drittrunden-Rückspiel der Europa-League-Qualifikation am Donnerstag konnte der Offensivspieler auch auf dem Rasen überzeugen und über seinen ersten Europacuptreffer jubeln.

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In seinem 17. Europacupspiel war Murg erstmals erfolgreich, er machte in der 84. Minute im Allianz Stadion mit dem 3:0 den Sack zu, leistete damit seinen Teil zum Befreiungsschlag der Hütteldorfer nach einem schwierigen Start mit drei Spielen ohne Sieg und einer sehr enttäuschenden Leistung beim Heim-0:0 gegen den WAC.

"Mich hat gefreut wie die Teamleader reagiert haben auf die letzten Tage. 'Murgi', 'Schwabi', 'Sonni', Dibon, der von außen mitgeholfen hat, und auch 'Strebi', wie sie es selber geregelt haben, das war grandios", lobte Sport-Geschäftsführer Fredy Bickel seine Leithammel.

Thomas Murg: "Muss auch einmal den Kopf hinhalten"

Murg kann mit der gestiegenen Verantwortung gut umgehen. "Ich muss auch einmal den Kopf hinhalten, wenn es nicht so läuft, weil einfach von mir auch schon einiges erwartet wird. Mit dem kann ich aber gut umgehen", verlautete der Ex-Austrianer. Das wurde auch nach der WAC-Partie deutlich. "Wir waren sehr kritisch mit uns selber. Die Spieler, die länger dabei sind, haben mit den Jungen gesprochen. Wie das genau abgelaufen ist, bleibt intern", sagte Murg.

Die Worte haben ihre Wirkung nicht verfehlt. "Jetzt müssen wir nachsetzen, dann sehe ich positiv in die Zukunft", so Murg. Am Sonntag stehen die Wiener beim LASK in Pasching auf dem Prüfstein. "Das waren immer coole und intensive Spiele, weil der LASK auch offensiv agiert, ähnlich wie wir", analysierte Murg. Sein Team holte vergangene Saison alle zwölf Punkte gegen die Linzer. Auch Murg selbst scheint der LASK zu liegen. In fünf Pflichtspielduellen gelangen ihm drei Tore und zwei Assists.

ÖFB-Team im Hinterkopf bei Thomas Murg

Gegen Slovan erzielte Murg sein zweites Tor in der laufenden Saison nach jenem beim 3:0-Ligaauftakterfolg bei der Admira. Treffer sind für Offensivspieler von besonderer Bedeutung, natürlich auch für Murg. Seine persönlichen Ziele behält er für sich. Die Messlatte hat er in der vergangenen Saison aber nach oben gelegt. Nach drei Toren und vier Assists in 26 Ligaspielen folgten 2017/18 zehn Treffer und sieben Vorlagen in 33 Partien.

Bundesliga: Partien des 4. Spieltags

DatumHeimmanschaftAuswärtsmannschaftErgebnis
Sa. 11.08.2018RB SalzburgTSV Hartberg-
Sa. 11.08.2018Wacker InnsbruckSKN St. Pölten-
Sa. 11.08.2018SV MattersburgWAC-
So. 12.08.2018Austria WienAdmira-
So. 12.08.2018LASKRapid Wien-
So. 12.08.2018Sturm GrazAltach-

"Ich will natürlich Leistung bringen, aber unsere Hauptaufgabe ist, dass wir als Mannschaft funktionieren. Wenn ich meine Ziele nicht erreiche, wir aber mit der Mannschaft schon, dann bin ich zufriedener als wenn es umgekehrt passieren würde", gab Murg zu Protokoll.

Ein Ziel des Steirers ist das Nationalteam. Das hat er aber aktuell nur im Hinterkopf. "Für mich bleibt gar keine Zeit, darüber nachzudenken, wir haben so viele Spiele", sagte Murg. Ende Mai war er von ÖFB-Teamchef Franco Foda erstmals einberufen worden, sein Debüt steht noch aus: "Es war eine coole Erfahrung und ich werde versuchen, mich mit meinen Leistungen weiterhin zu empfehlen."

Lange Verletztenliste lichtet sich langsam

Viel wichtiger ist aktuell der Einzug in die Europa League. Da muss an den nächsten Donnerstagen gegen Steaua Bukarest reüssiert werden. "Ich weiß, dass es schwierig ist, in die Gruppenphase zu kommen und sehe uns mit Steaua auf Augenhöhe", sagte Bickel. Im Vergleich zum Duell mit Slovan habe man nicht den Vorteil des Heimspiels in der zweiten Partie. Das sei schade, so der Schweizer. Nun muss schon im heimischen Allianz Stadion der Grundstein für den Aufstieg gelegt werden. "Der August ist ein ganz wichtiger Monat für uns", betonte Bickel.

Da gelte es den "schwierigen" Spagat zwischen Meisterschaft und Europacup zu schaffen. Helfen könnte die kürzer werdende Ausfallsliste. Maximilian Hofmann, Christopher Dibon und Stürmer-Zugang Andrija Pavlovic sind zurück im Mannschaftstraining. Laut Trainer Goarn Djuricin könnte Hofmann schon gegen Steaua oder danach gegen Innsbruck sein Comeback geben. Dibon sammelt vorerst bei den Amateuren Spielpraxis. "Bei Pavlovic wird es noch drei, vier Wochen dauern", erklärte Djuricin.

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